• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Perkutane Interventionen beim Verschlußikterus" (14.08.1992)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Perkutane Interventionen beim Verschlußikterus" (14.08.1992)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

lem Übertragungsbefriedigung und Wiederholungszwang realisiere, son- dern über seine „gesunden Ich-An- teile" pathologische Überzeugungen auch ohne direkte oder indirekte In- terventionen seines Analytikers auf- zulösen vermag. Durch suggestiv- supportive Interventionen in der Therapie erreichte Veränderungen erwiesen sich als stabiler gegenüber den Wechselfällen des Lebens als solche durch analytisch-interpretati- ves Vorgehen. Voraussetzung für die Anpassung psychoanalytischer The- rapien an die verschiedenen Anfor- derungen der Praxis sei die Integrati- on systemischer und lösungsorien- tierter Ansätze.

„Versorgungsrelevante Psycho- therapieforschung" — so Horst Kä- chele, Ulm — fordere, die „leitende Frage": „Welche Behandlungsmaß- nahme durch wen, in welchem Zeit- punkt führt bei diesem Individuum mit diesem spezifischen Problem un- ter welchen Bedingungen zu wel- chem Ergebnis in welcher Zeit" dif- ferenziert zu untersuchen, statt ei- ner „Pferderennenmentalität" (A.E.

Meyer) bei der Suche nach der

„überlegenen" Theorie und Behand- lung zu unterliegen. Auch er forder- te das Angebot eines breiten thea- peutischen Spektrums Dabei müsse die Regel gelten: "So viel wie not- wendig, so wenig wie möglich", um

„ein beschränktes Angebot von Be- handlungskapazität für möglichst viele Patienten nutzbar zu machen".

Zu Fragen der Psychotherapie von Gewalt- und Terroropfern refe- rierten mit Silvia Amati (Genf/

Schweiz) und J. Bastiaans (0egst- geest/Niederlande) zwei profunde Kenner der Materie. Der Therapeut als nicht nur Übertragungs-, sondern neues Realobjekt („einzigartiges Ob- jekt") hat nach Amati dem Folterop- fer gegenüber so lange eine Holding- Funktion wahrzunehmen, bis dessen zerstörtes Selbst wieder stabilisiert ist. Seine Haltung sei zunächst eine

„totale solidarische Verfügbarkeit"

mit dem Ziel, den Patienten aus der inneren Welt der Folterung zu lösen und ihm allmählich wieder Zukunfts- perspektiven zu eröffnen. Besonders die überstarke Scham über den Ver- lust an menschlicher Würde sei oft nur schwer, manchmal gar nicht zu

bearbeiten. Bastiaans verwies dar- auf, daß die medizinische Wissen- schaft mehr an den körperlichen Symptomen als an den psychischen Folgen bei Gewaltopfern interessiert sei. Betroffene und Arzte neigten zur Leugnung und Verdrängung der Vernichtung psychischer Existenz, was oft den Beginn eines dramati- schen Krankheitsgeschehens verdek- ke. Das „KZ-Syndrom" äußere sich anfangs oft nur in unspezifischen neurasthenischen Beschwerden, die erst nach Monaten bis Jahren in psy- chosomatische Störungen, chroni- sche asthenisch-depressive Zustän- de, aber auch in herabgesetzte Ab- wehr gegen chronische Infektions- krankheiten münden.

Vorträge zu transkulturellen Aspekten der Psychotherapie stell- ten ähnliche Symptome, aber meist unterschiedliche Patientenerwartun- gen in außereuropäischen Ländern heraus. Koreanische Patienten er- warten zum Beispiel nach Z.-N. Lee (Taegu/Süd-Korea) in der Tradition des Schamanismus unmittelbare Er- gebnisse aus magischen Einflüssen und zeigen wenig Bereitschaft zur Selbstöffnung. Trotz Etablierung dy- namischer Techniken werde deshalb die Anwendbarkeit westlicher Psy- chotherapie skeptisch beurteilt.

Weitere Schwerpunktthemen waren unter anderem: Psychosomati- sche Medizin, Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen — aber auch mit älteren Menschen, Psycho- therapie mit Paaren, Familien, Gruppen und die Darstellung spezi- eller Methoden (Autogenes Training und Hypnose, Verhaltenstherapie, Gesprächspsychotherapie).

Den Abschluß des wissenschaft- lichen Programms bildeten Vorträge von zwei „grand old men": J. S. Kaf- ka (Washington/USA) referierte über „Die Frage der Psychotherapie in der psychiatrischen Versorgung"

(speziell in ihrem Spannungsfeld zur biologischen Therapie); G. Benedetti (Riehen/Schweiz) zum wiederholten Male und dennoch wieder mit neuen Gedanken über „die Psychotherapie der Psychosen".

Dr. med. Gerhard di Pol Seeburgstraße 7/9 0-7010 Leipzig

Perkutane Interventionen beim Verschlußikterus

Der perkutan-transhepatische Zugang zu den Gallenwegen hat Diagnostik und Therapie des Ver- schlußikterus, auch bei Patienten mit schlechtem Allgemeinzustand und schlechter Prognose, deutlich verän- dert.

Die Autoren stellen eine retro- spektive Studie aller perkutan-trans- hepatischen Eingriffe aus der Zeit von Januar 1986 bis August 1991 mit insgesamt 394 Patienten vor. Die In- dikationsgruppen lassen sich grob in präoperative, kurative und — insge- samt am häufigsten — palliative Ein- griffe unterteilen. Therapeutisch reicht das Spektrum von der rein ex- ternen Gallengangsdrainage über die extern-interne Katheter-Drain- age in das Duodenum bis zü den Endoprothesen und Gallengangs- Metallstents, die alle ausführlich dargestellt und beschrieben werden.

Das technische Vorgehen wirft keine großen Probleme auf, die Fra- ge der Vertretbarkeit des Handelns muß in jedem Fall neu gestellt wer- den. Hierbei muß die Verbesserung der Lebensqualität und die schnelle Rückkehr des Patienten in den Kreis der Familie beim Einsatz der Metho- den im Vordergrund stehen. Insbe- sondere gilt dieses ethische Abwägen für den Einsatz der Therapieverfah- ren beim Malignompatienten.

Einen großen Fortschritt brach- te die Einführung der Endoprothetik mit dicklumigen Endoprothesen oder Stents. Hier werden Überle- benszeiten zwischen acht und zehn Monaten mit einer Normalisierung der Laborwerte in 75 bis 100 Prozent beobachtet. Der Patient wird bei die- sem Verfahren nicht ständig an sein Leiden erinnert; Duschen, Baden, oder Schwimmen ist möglich: ein le- benswertes Leben kann ermöglicht werden. mle

Hauenstein, K. H., et al.: Perkutane Inter- ventionen am Gallengang beim Verschluß- ikterus — sinnvoll oder qualvolle Lebens- verlängerung? Radiologie (1992) 32: 13-21 PD Dr. K. H. Hauenstein, Abteilung Rönt- gendiagnostik, Radiologische Universitäts- klinik, Hugstetter Straße 55, W-7800 Frei- burg

Dt. Ärztebl. 89, Heft 33, 14. August 1992 (49) A1-2705

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirur- gie, Schüling Verlag Münster, 1998, 42 Seiten, kartoniert, 48 DM Statistisches Bundesamt, Wies- baden

Wenn man diesem Grundsatz nach- kommen will, muß man aber auch wissen, welches die jeweils beste Be- handlungsmethode ist; und dies kann nur durch eine sorgfältige The-

werteren und in vielen Fällen auch notwendigen individuel- len Rezepturen jedoch beste- hen: „Diese Entwicklung läuft deutlich zu Lasten unse- rer chronisch Hautkranken, die

Mythen und Märchen wollen jedoch nicht nur mitgeteilt, sondern über das lebendige Mitschwingen des Therapeuten in der Vielfalt der angesprochenen Gefühle erlebt werden.. Indem

Eine psychotherapeutische Weiterbildung gewährleistet eine Erweiterung der bereits erworbenen fachspezifischen Kompetenz in der psychotherapeutischen Arbeit mit Säug- lingen,

Fallbeispiel Ruth (ii 1 /* Jahre alt, Borderline-Persönlichkeitsstörung) 290 Fallbeispiel Raphael (11V2 Jahre alt, schwere narzisstische Störung mit. Beziehungsproblemen bei einem

Können anstehende Entwicklungs- aufgaben nicht mehr bewältigt werden oder be- lasten anhaltende Konflikte in der Familie, in der Schule und/oder mit wichtigen

Acceptance and commitment therapy, relational frame theory, and the third wave of behavioral and cognitive therapies.. Schneider,