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Archiv "Art der Hormongabe beeinflusst Herzinfarktrisiko" (28.11.2008)

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A2552 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 105⏐⏐Heft 48⏐⏐28. November 2008

A K T U E L L

Die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK), der Basis- rollout, kann in der Region Nord- rhein noch Ende 2008 beginnen.

Das erklärten der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein, Dr. med. Leonhard Han- sen, und der Abteilungsleiter Kran- kenhausorganisation der Kranken- hausgesellschaft Nordrhein-West- falen, Jan Wiegels, bei der Medi- zinmesse Medica in Düsseldorf.

„Wenn alles gut geht, könnten noch in diesem Jahr erste Lesegeräte von der Industrie in den Praxen instal- liert werden“, teilte Hansen mit. Die übrigen Geräte sollen im ersten und zweiten Quartal 2009 installiert werden. Diese Geräte können die eGK und die alte Krankenversicher- tenkarte verarbeiten.

Für die niedergelassenen Ärzte werden die Geräte über Pauschalen finanziert, die die Kassenärztliche Bundesvereinigung mit dem GKV- Spitzenverband Bund ausgehandelt hat. Sie betragen 430 Euro für ein stationäres Gerät, 215 Euro Instal- lationspauschale und 375 Euro für ein mobiles Lesegerät. Diese Finan- zierungszusage für Nordrhein gilt bis zum 30. Juni 2009. Für die

Krankenhäuser gelten dieselben Pauschalen. Dabei wird dort für je 25 Betten ein Kartenterminal fi- nanziert. Die Finanzierungsverein- barung zwischen Kassenzahnärztli- cher Bundesvereinigung und Kran- kenkassen soll in Kürze folgen.

„Sobald die Praxen ausgestattet sind, können die neuen Karten an die rund neun Millionen Versicher- ten in Nordrhein ausgegeben wer- den“, sagte der Leiter der Lan- desvertretung Nordrhein-Westfalen der Techniker-Krankenkasse, Günter van Aalst. Insgesamt werde die ge- setzliche Krankenversicherung für den Basisrollout rund 20 Millionen Euro aufwenden, so van Aalst. Bis-

lang seien zwei stationäre und ein mobiles Lesegerät von der eGK-Be- triebsgesellschaft Gematik zugelas- sen und 25 Softwarehäuser zertifi- ziert, erläuterte Hansen.

Der Basisrollout wird ausgehend von der Einführungsregion Nord- rhein, in vier „Schalen“ nacheinan- der über ganz Deutschland ausge- breitet. Die KV Nordrhein wird An- fang 2009 Informationsveranstal- tungen für ihre Mitglieder durch- führen und Informationsmaterial zusammenstellen. „Darin werden Informationen zu den Lesegeräten stehen, aber auch Details zum Ab- lauf der Kostenerstattung“, kündig- te der Leiter der Stabsstelle IT in der Arztpraxis der KV Nordrhein, Gilbert Mohr, an.

Die eGK enthält Name, An- schrift, Geburtsdatum, Krankenkas- se, die neue lebenslange Versicher- tennummer, Geschlecht, Zuzah- lungsstatus, das Bild des Versicher- ten und den Auslandskrankenschein (Formular E 111). Zunächst wird sie nur die Krankenversichertenkarte ersetzen, bevor sukzessive weitere Anwendungen, wie ein Notfallda- tensatz und die Arzneimitteldoku- mentation, folgen sollen. KBr

ART DER HORMONGABE BEEINFLUSST HERZINFARKTRISIKO

Die Applikationsform der Sexualhormone bei einer Hormonersatztherapie (HRT) für Frauen könnte für das Myokardinfarktrisiko von Bedeu- tung sein: Über ein Pflaster oder vaginal über ein Gel aufgenommene Östrogene senken of- fenbar das Risiko für einen Herzinfarkt im Ver- gleich zur oralen Aufnahme von Hormonen.

Außerdem ist die kontinuierliche Einnahme von Östrogen-Gestagen-Kombinationspräparaten mit einem höheren Myokardinfarktrisiko asso- ziiert als der Wechsel zwischen Östrogenen al- lein und der Kombination mit Gestagen inner- halb des Einnahmezyklus von vier Wochen.

Nach Angaben der Autoren ist dies die größ- te Beobachtungsstudie zu kardiovaskulären Risiken der Hormotherapie nach der Women’s Health Initiative Study, die im Jahr 2002 wegen eines leicht, aber signifikant erhöhten Infarkt- risikos durch Hormone abgebrochen worden

war. Die neue Längsschnittstudie an einer Ko- horte von 698 098 Frauen im Alter von 51 bis 69 Jahren stand unter der Federführung von Prof. Dr. med. Ellen Lokkegaard vom Rigshos- pitalet in Kopenhagen (Eur Heart J 2008;

http://eurheartj.oxfordjournals.org/cgi/con tent/abstract/ehn408). Alle Frauen waren zu Beginn des Beobachtungszeitraums (1995 bis 2001) gesund, 26 Prozent nahmen aktuell Hor- mone ein oder hatten früher welche angewandt.

Gesenktes Risiko bei Pflastern Im Beobachtungszeitraum traten 4 947 Herzin- farkte auf. Das Risiko für das kardiovaskuläre Ereignis war bei Frauen, die kontinuierlich Östrogen-Gestagen-Kombinationen erhalten hatten, um 35 Prozent höher als bei Frauen, die keine Hormone genommen hatten. Die Mo- notherapie mit Östrogenen, egal, ob oral oder

dermal, war dagegen mit keinem erhöhten Ri- siko assoziiert. Verwendeten die Frauen aller- dings für die Östrogentherapie ein Pflaster, war das Infarktrisiko im Vergleich zu jenen, die kei- ne Hormone nahmen, um 38 Prozent niedriger.

Ein ähnlicher Trend war für die vaginale Appli- kation von Östrogenen erkennbar: Das Herzin- farktrisiko sank im Vergleich zu „Nichtanwen- derinnen“ um 44 Prozent.

„Die Studie ist mit 4 947 Herzinfarktereig- nissen statistisch sicher aussagekräftig, und das Ergebnis lässt vermuten, dass die Applika- tionsform einer HRT Einfluss auf das Risiko für einen Myokardinfarkt hat“, sagte der Gynäkologe Prof. Dr. med. Kaus Friese (München) gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt. Es müsse nun geklärt werden, welche physiologischen Mechanismen die Ursache für die Beobachtung sein könnten.

Dr. rer. nat. Nicola Siegmund-Schultze ELEKTRONISCHE GESUNDHEITSKARTE

Pauschalen vereinbart, Einführung kann beginnen

Informationen im Internet:

www.kv-telematik.de

@

Treffpunkt Medi- ca:In Anwesenheit von Nordrhein- Westfalens Gesund- heitsminister Karl- Josef Laumann und dem Vorstandsvor- sitzenden der KV Nordrhein, Leon- hard Hansen (dritter und erster von links), wurden die neuen Lesegeräte präsentiert.

Foto:KVNo

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