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Archiv "Hormonersatztherapie: Krebsfrüherkennung erschwert" (04.07.2003)

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Gesundheitsreform

Arme werden benachteiligt

Nationale Armuts- konferenz kritisiert Regierungspläne.

D

ie Nationale Armutskonfe- renz (NAK) befürchtet, dass die anstehenden struktu- rellen Veränderungen im Ge- sundheitswesen die Versor- gungssituation sozial benach- teiligter Menschen weiter ver- schlechtern. Sie hat in einer Resolution die Politik aufge- fordert, bei der Gesundheits-

reform die Interessen der ar- men Bevölkerung zu berück- sichtigen.

Unter anderem fordert die NAK die Beibehaltung des Solidarprinzips in der Gesetz- lichen Krankenversicherung.

Notwendige Leistungen dürf- ten nicht privatisiert werden.

Sie befürwortet „die Aufnah- me aller Sozialhilfebezieher in die Schutzgemeinschaft der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung“ und for- dert die Umsetzung des § 20 SGB V (Prävention) durch die Krankenkassen sowie eine Novellierung des § 37 SGB V (häusliche Krankenpflege), der eine strukturelle Benach- teiligung von wohnungslosen Menschen darstelle.

A K T U E L L

Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 274. Juli 2003 AA1833

Hormonersatztherapie

Krebsfrüherkennung erschwert

D

ie postmenopausale Hormonthera- pie erhöht das Risiko für Mamma- karzinome sowohl insgesamt, speziell aber für die Entwicklung invasiver Formen. Wie die jüngste Auswertung der Women’s-Health-Initiative(WHI)- Studie ausweist, sind die invasiven Kar- zinome von Histologie und Grading zwar ähnlich denjenigen in der Placebo- gruppe – zum Zeitpunkt der Diagnose jedoch größer und in fortgeschrittene- ren Stadien. Darüber hinaus weisen die Mammographien schon nach einjähri- ger Hormontherapie signifikant mehr auffällige Befunde (9,4 versus 5,4 Pro- zent) auf (JAMA 2003; 289; 3243–3253).

Ausgewertet wurde die Intention-to- Treat(ITT)-Population aus zwei Armen der WHI-Studie: 16 608 nicht hysterek-

tomierte Frauen, die randomisiert ent- weder Hormone (konjugierte Estro- gene plus Medroxyprogesteronacetat) oder aber Placebo über 5,6 Jahre – also bis zum Abbruch der Studie – einge- nommen hatten. Ziel der Analyse war es, Zusammenhänge zwischen Hor- montherapie, Brustkrebs-Charakteristi- ka und Mammographie-Empfehlungen aufzudecken. Die Ergebnisse im Detail:

B

ei 8 506 Frauen unter Hormonthe- rapie wurden 199 invasive Mamma- karzinome gesichert, in der Placebogrup- pe waren es mit 150 Fällen statistisch signifikant weniger. Die Vermutung, wonach Mammakarzinome unter Hor- montherapie früher erkannt werden und

„weniger maligne“ sein sollen, hat sich nicht bestätigt – im Gegenteil: Bei der Diagnose waren die Krebsherde größer (1,7 versus 1,5 cm), häufiger nodal positiv (25,9 versus 15,8 Prozent) und öfter in ei- nem fortgeschrittenen Stadium (regional begrenzt/metastasiert: 25,4 versus 16 Prozent). Darüber hinaus schmälert die

kombinierte Hormontherapie die Aussa- gekraft von Mammographien durch die Dichtezunahme der Brust. Bereits nach einjähriger Therapie fanden sich fast doppelt so viele auffällige Befunde (9,4 versus 5,4 Prozent) wie in der Placebo- gruppe – auch bei den jüngeren Frauen im Alter von 50 bis 59 Jahren. Insgesamt wurde bei fast einem Drittel (31,3 Pro- zent) der Frauen unter Hormontherapie und jeder fünften (21,2 Prozent) im Pla- ceboarm mindestens einmal ein „suspek- ter“ Mammographie-Befund ermittelt.

D

ie Autoren stellen deshalb in einem Kommentar die Hypothese auf, dass Estrogene und Gestagene das Wachstum von Brustkrebs stimulieren und die Dia- gnose durch die schwierigere Interpreta- tion der Mammographien erschweren.

Eine frühere Hormontherapie erhöhte in dieser Analyse das Brustkrebsrisiko zwar trendmäßig, aber nicht signifikant – ver- glichen mit Frauen, die nie Hormone ge- nommen hatten, scheine das Risiko sogar etwas geringer. Dr. Renate Leinmüller Akut

Health Professional Card

Neue

Spezifikation

Sichere Kommunikation mit medizinischen Daten

D

ie Organisationen der Ärz- te- und Apotheker haben eine endgültige Entwurfsversi- on eines elektronischen Heil- berufsausweises vorgelegt. Die

„Health Professional Card“

(HPC) wird es Ärzten und Apothekern ermöglichen, sich in der elektronischen Kommu- nikation zu identifizieren und zu authentisieren, sensible Da- ten sicher zu verschlüsseln und die elektronische Signatur an- zuwenden. Sie ist wesentlicher Bestandteil einer künftigen elektronischen Kommunikati- onsplattform im Gesundheits- wesen und Voraussetzung für die Einführung der gesetzlich vorgesehenen elektronischen Gesundheitskarte. „Nur mit ei- ner Identifizierung über die HPC werden Patientendaten zugänglich sein und elektroni- sche Patientenakten geführt

werden können“, erklärte Prof.

Dr. med. Ingo Flenker, der Vor- sitzende des Ausschusses Tele- matik im Gesundheitswesen der Bundesärztekammer, bei der Vorstellung der neuen Kar- tenversion in Berlin.

Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung hat die Weiterentwicklung der Spezifikation für die Bun- desärztekammer, die Kassen- ärztliche Bundesvereinigung, die Bundesvereinigung Deut- scher Apothekerverbände und die Werbe- und Vertriebsge- sellschaft Deutscher Apothe- ker beim Fraunhofer Institut für sichere Telekooperation in Auftrag gegeben und mit Kartenherstellern und Trust- centern erarbeitet. Durch das Zusammenführen der HPC- Entwicklungen der Ärzte und der Apotheker in die Konzep- tion einer Karte biete diese mehr Interaktionsmöglichkei- ten und lasse sich problemlos auf weitere Berufsgruppen ausweiten, betonte Dr. Claus- Werner Brill, Telematikbe- auftragter der Apotheker. Die HPC-Spezifikationen sollen jetzt in Modellversuchen ge- testet werden.

Die Nationale Armutskonferenz fordert unter an- derem eine bes- sere Versorgung Wohnungsloser.

Foto: dpa

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