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Archiv "ITALIEN: „Aus“ für Teilzeitärzte?" (20.09.1979)

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Academic year: 2022

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Bericht und Meinung

SCHWEIZ

Nebenwirkungszentrale

Die schweizerische Ärzteorganisa- tion FMH (Federatio Medicorum Helveticorum) will in Zukunft auch als Zentrale zur Sammlung von Meldunggn über Arzneimittelne- benwirkungen dienen. Bei dem Sekretariat der FMH soll ein Arzt nebenamtlich tätig werden, der al- le Meldungen über Arzneimittelne- benwirkung sammeln und verfüg- bar machen soll, auch diejenigen Meldungen, die bei den Arzneimit- telherstellern eingehen. Dieses Vorhaben der schweizerischen Ärzte wird von der Industrie ge- stützt; die Schweizerische Gesell- schaft für Chemische Industrie be- teiligt sich an der Finanzierung der Zentrale. Es ist beabsichtigt, die Trägerschaft der Zentrale in Zu-

kunft einer Stiftung zu übertra- gen. bt

ITALIEN

„Aus" für Teilzeitärzte?

Durch eine Protestaktion der Mai- länder Ärztekammer ist bekannt- geworden, daß die Regionalver- waltung der Lombardei nach dem Übergang der Krankenversorgung von den bisherigen Krankenkas- sen auf die neuen Einrichtungen des staatlichen Gesundheitsdien- stes eine Begrenzung der Zahl von Patienten angeordnet hat, die die- jenigen Allgemeinärzte versorgen dürfen, welche einen Teil ihrer Ar- beitszeit im Krankenhaus verbrin- gen. Die Zahl hängt davon ab, wie- viel seiner Zeit ein Arzt dem Kran- kenhaus widmet; im Durchschnitt dürfte dabei herauskommen, daß er nicht mehr als 450 Patienten in seiner „Liste" haben dürfe. Die Kammer erklärt in ihrem Protest, daß damit die Führung einer Teil- zeitpraxis praktisch unmöglich ge- macht wird. Die Kosten einer sol- chen Praxis liegen bei zurückhal- tender Berechnung bei knapp 10 Millionen Lire im Jahr. 450 Patien- ten auf der Liste bringen jedoch

nur 5,85 Millionen Lire als Umsatz ein. Der Arzt müßte also zum Un- terhalt seiner Praxis ganz erheb- lich zuzahlen. Dieser Protest er- gibt nun die Möglichkeit, auszu- rechnen, was ein „normaler" All- gemeinarzt in der lombardischen Region verdienen kann, der sich voll seiner freien Praxis im Ge- sundheitsdienst widmet. Für diese Ärzte hat die Region nämlich eine Höchstzahl von 1500 Patienten festgesetzt, was einen Umsatz von 19,5 Millionen Lire ergibt. Unter- stellt man die gleichen Betriebsko- sten der Praxis, dann bleiben 9,5 Millionen Lire an Einkommen üb- rig — das entspricht nach dem ge- genwärtigen Kurs einem Jahres- einkommen von 22 400 DM. Die von der Kammer angestellte Ko- stenrechnung ist nicht uninteres- sant (alles in Lire; 1000 Lire ent- sprechen zur Zeit etwa 2,25 DM):

Die Miete von zwei Räumen mit Eingang und Toilette kostet et- wa eine Million. Nebenkosten zur Miete: 200 000; Amortisation der Einrichtung: 300 000; für Instru- mente und Behandlungsmaterial:

200 000; Heizung: 250 000; Licht:

80 000; Telefon mit einer Telefon- Sekretärin: 200 000; Wäsche (je- den zweiten Tag einen frischen Mantel): 150 000; Vertreterkosten für einen Monat: 821 000; die Ko- sten eines Mittelklasseautos: 2,852 Millionen; Verschiedenes (Alters- und Krankenversicherung, Ärzte- kammerbeitrag, Steuerberater usw.): 1,242 Millionen; Reini- gungsunternehmen: 2,8 Millionen.

Dabei ist außer der verhälntismä- ßig billigen Telefonsekretärin noch keine Sprechstundenhilfe eingerechnet.

Protestiert hat die Mailänder Kam- mer auch gegen eine weitere Be- stimmung der Region, daß näm- lich die Verträge mit den Ärzten nur bis zu deren 60. Lebensjahr laufen. Dies sei für Angehörige ei- nes freien Berufs, die die Ärzte nach wie vor auch nach dem Ge- setz sein sollen, eine Unmöglich- keit und außerdem eine Erschwer- nis für die Patienten, die sich beim 60. Geburtstag „ihres" Arztes ei- nen neuen suchen müssen. bt

KANADA

Gesundheitsminister entlassen

Der Ministerpräsident der kanadi- schen Provinz Alberta, Peter Lougheed, hat den Gesundheits- minister seiner Regierung, Gordon Miniely, entlassen. Der Grund: Der Minister hatte versucht, einem Arzt durch eine persönliche Vereinba- rung eine Rückzahlung zu erspa- ren, zu der dieser Arzt wegen un- zulässiger Abrechnung von Lei- stungen gegenüber der staatli- chen Krankenversicherung verur- teilt worden war. Der Arzt, Leiter eines „Herz-Fitneß-Instituts", hat- te mehrere Jahre lang Geld für Lei- stungen bezogen, die im Lei- stungsverzeichnis der Kranken- versicherung nicht oder zumin- dest noch nicht enthalten waren, und das Ministerium hatte die Rückzahlung von 140 000 Dollar verlangt. Diese Forderung hatte der Minister, der mit dem Arzt be- freundet ist, dann kurzerhand ge- strichen. CMA VEREINIGTE STAATEN

Medizinjournalist — ein Frauenberuf?

Wie alljährlich hat auch für 1979/

80 die American Medical Associa- tion vier Stipendien für junge Jour- nalisten ausgsetzt, die sich zu Medizinjournalisten weiterbilden wollen. Alle vier Stipendien wur- den in diesem akademischen Jahr jungen Frauen zuerkannt: Jo Ellen Krumm (31) war bisher Reporterin bei verschiedenen Provinzzeitun- gen im Mittelwesten; Randi Sue Londer (23) hat bisher Naturwis- senschaften, insbesondere Meteo- rologie, studiert. Suzanne Olson (28) hat ebenfalls für mehrere Pro- vinzzeitungen gearbeitet, und zwar im Staat Kansas, und Linda Joan Garmon (23) saß bisher am Schreibtisch in der Lokalredaktion der Tageszeitung von Columbia Missouri, wurde aber von der loka- len Universität als der beste An- wärter auf ein Stipendium be- nannt. bt

AUS ALLER WELT AUS EUROPA

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 38 vom 20. September 1979 2389

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