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Pflegerelevante Aspekte in der Kommunikation mit Gehörlosen

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Academic year: 2022

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Konstantinia Reinisch

Pflegerelevante Aspekte in der Kommunikation mit Gehörlosen

Integration im offenen Curriculum für die Ausbildung in Allgemeiner Gesundheits- und

Krankenpflege

Masterarbeit

zur Erlangung des akademischen Grades Master of Science

im Rahmen des Universitätslehrganges

Lehrer und Lehrerinnen für Gesundheits- und Krankenpflege

Dr. Walter Jehna

Karl-Franzens-Universität Graz und UNI for LIFE

Graz, Mai 2017

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Ehrenwörtliche Erklärung

Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen nicht benutzt und die den Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe. Die Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form keiner anderen inländischen oder ausländischen Prü- fungsbehörde vorgelegt und auch noch nicht veröffentlicht. Die vorliegen- de Fassung entspricht der eingereichten elektronischen Version.

1. Mai 2017

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Kurzzusammenfassung

Sprache stellt das wichtigste menschliche Kommunikationsmittel überhaupt dar. Wir verwenden Sprache tagtäglich, um uns zu verständigen, ohne uns darüber Gedanken zu machen und nehmen sie als selbstverständlich hin. Aber nicht nur der Gebrauch gesprochener Sprache, sondern auch der Gebrauch von Schriftsprache ist ganz gewöhnlich. Wir benutzen sie, um uns zu informieren, uns mitzuteilen und weiterzubilden. Was aber, wenn man nicht mit den Voraussetzungen auf die Welt kommt, um die in unserer Gesellschaft so bedeutende Lautsprache zu erwerben?

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit eben dieser Problematik.

Gehörlose Menschen haben nicht die Möglichkeit, Lautsprache auf natürlichem Wege zu erwerben. Trotzdem verfügen sie über eine Vielzahl an Kommunikationsformen, derer sie sich bedienen können. Über diese Kommunikationsformen müssen Personen, die im Pflegebereich tätig sind, und zukünftiges Fachpersonal in Ausbildung Bescheid wissen, um adäquat auf die Bedürfnisse gehörloser Patientinnen und Patienten eingehen zu können. Um eine flächendeckende Sensibilisierung im Bereich Kommunikation mit Gehörlosen gewährleisten zu können, müssen diese Inhalte von Pflegepersonen erworben werden. Dazu bedarf es einer Verankerung und Vertiefung dieser Inhalte im offenen Curriculum für die Allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege.

(4)

Abstract

Language is by far the most important means of human communication.

Every day, we use it in order to communicate and most of the time we do so completely subconsciously. Language, be it spoken or written, is often taken for granted when we use it to inform, express or educate ourselves.

It is therefore interesting to investigate what happens if one does not pos- sess the prerequisites to develop human language, for example because they are deaf by birth.

In fact, deaf people do not have the same possibilities when it comes to acquiring and learning spoken language by natural means. However, they nevertheless draw on various other forms of communication in order to express themselves.

These forms of communication often differ from that of common human language. Therefore, people employed in the nursing sector need to be aware of these forms of communication in order to be able to adequately tend to the needs of deaf patients.

The present master’s thesis thus discusses this issue and highlights how important it is that nursing employees acquire skills in communicating with deaf people. Moreover, the training of these skills should be included in the open curriculum of Health Care and Hospital Management, which forms another aspect this thesis deals with.

(5)

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ... 1

2 Zielgruppendefinition ... 3

2.1 Gehörlosigkeit ... 3

2.2 Schwerhörigkeit ... 4

2.3 Der Begriff „taubstumm“ ... 4

3 Medizinische Grundlagen... 5

3.1 Anatomie des Ohrs ... 5

3.1.1 Das äußere Ohr ... 5

3.1.2 Das Mittelohr ... 6

3.1.3 Das Innenohr ... 7

3.2 Physiologischer Hörvorgang ... 8

3.3 Hörfeld ... 8

3.4 Verfahren der Hördiagnostik ... 9

3.4.1 Stimmgabel- und Hörweitenprüfung ... 10

3.4.2 Tonschwellenaudiometrie ... 11

3.4.3 Sprachaudiometrie ... 11

3.4.4 Reflex-, Verhaltens- und Spielaudiometrie ... 13

3.4.5 Tympanometrie ... 15

3.4.6 OAE ... 15

3.4.7 BERA ... 15

4 Einteilung von Hörschädigungen ... 17

4.1 Einteilung nach Dezibel ... 17

4.1.1 Gehörlosigkeit ... 17

4.1.2 Schwerhörigkeit... 18

4.2 Einteilung nach prozentuellem Hörverlust ... 18

4.3 Einteilung nach der Ursache der Hörschädigung ... 19

5 Kommunikationsformen Gehörloser ... 20

5.1 Gebärdensprache ... 20

5.1.1 Gehörlosenkultur ... 22

5.1.2 Grundprinzipien ... 23

5.1.3 Phonologie ... 24

5.1.4 Morphologie ... 34

5.1.5 Syntax ... 40

5.1.6 Erwerb der Gebärdensprache ... 42

5.2 Andere Kommunikationsformen ... 48

5.2.1 Fingeralphabet ... 48

5.2.2 Erwerb des Fingeralphabets ... 49

5.2.3 LBG und Mischsprachen ... 50

5.2.4 Lautsprache ... 52

5.2.5 Lautspracherwerb bei Gehörlosigkeit ... 53

5.2.6 Schriftsprache ... 57

5.2.7 Schriftspracherwerb bei Gehörlosigkeit ... 58

6 Kommunikation mit Gehörlosen im Krankenhaus ... 61

6.1 Kommunikationsstrategien Gehörloser ... 62

(6)

6.2 Kommunikationsrichtlinien im Umgang mit Gehörlosen ... 63

6.3 Gebärdensprachdolmetschen und Gehörlosenambulanzen ... 66

6.4 Basisgebärden für Pflegepersonen ... 68

6.5 Integration im offenen Curriculum für die Ausbildung für Allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege ... 73

7 Zusammenfassung und Ausblick ... 77

8 Abkürzungsverzeichnis ... 81

9 Literaturverzeichnis ... 82

(7)

1 Einleitung

Aufgrund der unterschiedlichen Definitionen von Gehörlosigkeit kommt es zu verschiedenen Angaben bezüglich der in einem Land lebenden gehörlosen Menschen. Dotter und Holzinger sprechen von 0,1% gehörlos geborenen Personen. Insgesamt nennen sie 9% als Richtlinie für Hörschädigungen (gehörlos, hochgradig schwerhörig, schwerhörig) in der Gesamtbevölkerung (vgl. Dotter/Holzinger 1995, S. 3).

Laut Sozialplan Gehör leiden in der Steiermark 6,2% der Bevölkerung, das sind 65.200 Personen, unter Hörbeeinträchtigungen. 6,7% oder 34.100 Personen sind Männer und 5,7% oder 31.100 Personen sind Frauen. Schwerhörigkeit wird als häufigste Hörbehinderung in der Steiermark angeführt. 27.500 Personen (2,6% der Bevölkerung) leiden an Schwerhörigkeit auf beiden Ohren, 18.600 Personen (1,8% der Bevölkerung) an Schwerhörigkeit auf einem Ohr. 10.600 Personen haben Probleme, einem Gespräch mit zwei oder mehr Beteiligten zu folgen.

Unter Hörgeräuschen (z.B. Rauschen, Klingeln) leiden 5.700 Personen.

Von Gehörlosigkeit auf einem Ohr sind etwa 6.800 Personen, von Gehörlosigkeit auf beiden Ohren 1.700 Steirerinnen und Steirer betroffen (vgl. Land Steiermark 2000, S. 30f). Auf Statistik Austria findet man einen Artikel, der folgende Zahlen beinhaltet:

2,5% der Bevölkerung (202.000 Personen) waren von dauerhaften Hörbeeinträchtigungen betroffen. Frauen litten häufiger darunter als Männer (2,7%

bzw. 2,1% der Bevölkerung). Dauerhafte schwerwiegende Hörbeeinträchtigungen traten sehr selten auf: 0,7% der Bevölkerung waren davon betroffen; weitere 0,4%

hatten leichte und 1,2% Hörbeeinträchtigungen mittleren Ausmaßes. (Leitner 2008, S 1135)

Im Rahmen dieser Arbeit wurden folgende Forschungsfragen formuliert: „Über welche Kommunikationsformen verfügen gehörlose Menschen?“, „Wie werden diese erworben?“, „Gibt es Kommunikationsrichtlinien im Umgang mit gehörlosen Menschen, die Pflegepersonen kennen sollen?“ und „Inwiefern ist das Thema

(8)

Kommunikation mit Gehörlosen im offenen Curriculum für die Ausbildung in allgemeiner Gesundheits- und Krankenpflege integriert?“.

Zur Beantwortung dieser Fragestellung erfolgte eine kritische Auseinandersetzung mit nationaler und internationaler Literatur.

Ziel dieser Arbeit ist es, Basiswissen über gehörlose Patientinnen und Patienten für Pflegepersonen zusammenzustellen. Zu diesem zählen Informationen über die Formen der Kommunikation Gehörloser, über deren Erwerb und über bestimmte Kommunikationsrichtlinien, die im Umgang mit gehörlosen Patientinnen und Patienten zu beachten sind.

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2 Zielgruppendefinition

Um ein besseres Verständnis über die Begrifflichkeiten zu erlangen, werden im Folgenden einige Definitionen für die Begriffe Gehörlosigkeit und Schwerhörigkeit aufgelistet.

2.1 Gehörlosigkeit

Im Sozialplan Gehör (2000) des Landes Steiermark findet man mehrere Definitionen für Gehörlosigkeit. Eine erste lautet:

Als gehörlos werden Personen bezeichnet, die bei bestmöglicher Schallverstärkung durch auf dem Stand der Technik stehender [sic!] Hörgeräte keine oder nur sehr geringe (und daher nicht erfassbare) auditive Wahrnehmung haben. (Land Steiermark 2000, S. 25)

Eine weitere Definition besagt:

Als ‚gehörlos’ gelten Personen, bei denen mit herkömmlichen Messmethoden keine Hörwahrnehmung festgestellt werden kann. (Land Steiermark 2000, S. 25)

Da diese beiden Definitionen sehr technisch orientiert sind, wird auch eine kulturell ausgerichtete inkludiert:

Diese Worterklärung bezieht sich auf eine gemeinsame Sprache und auf Erfahrungen, die charakteristisch für eine bestimmte Personengruppe sind. In diesem Fall sind die Gehörlosigkeit und das Verwenden einer Gebärdensprache Charakteristika für die Gehörlosengemeinschaft. Gehörlose werden als eigene kulturelle Gruppe mit eigenen Werten und einer eigenen Sprache gesehen und anerkannt. (Metzler Lexikon Sprache zitiert in Land Steiermark 2000, S. 26)

Erst die Kenntnis mehrerer Definitionen von Gehörlosigkeit und deren Kombination schaffen ein ganzheitliches Bild eines gehörlosen Menschen, bei dem nicht nur ein Aspekt berücksichtigt wird. Im Kontext einer ganzheitlich orientierten Pflege sollten daher sowohl die medizinisch orientierten Definitionen, als auch die kulturelle Definition eine Rolle spielen.

(10)

2.2 Schwerhörigkeit

Der Begriff Schwerhörigkeit wird folgendermaßen definiert:

Als schwerhörig gelten Personen, die mittels auf dem Stand der Technik stehender Hörgeräte eine Hörbeeinträchtigung weitgehend ausgleichen bzw. ihre Hörwahrnehmung so verbessern, dass Töne weitestgehend richtig zugeordnet und daher Lautsprache weitestgehend verstanden und gesprochen werden kann. (Land Steiermark 2000, S. 26)

Das heißt, dass durch den korrekten Einsatz verschiedener Hilfsmittel schwerhörige Menschen ihre Hörwahrnehmung verbessern und deshalb die Lautsprache als Kommunikationsmittel nutzen können.

2.3 Der Begriff „taubstumm“

Lange Zeit wurden hörgeschädigte Menschen als taubstumm bezeichnet, da man einen zwingenden Zusammenhang zwischen „Taubheit“ und

„Stummheit“ annahm. Heute ist wissenschaftlich belegt, dass taube Menschen keinesfalls stumm sind bzw. sein müssen. Darüber hinaus wird das Wort „taub“ im Deutschen auch für einen Zustand der Gefühllosigkeit verwendet. Ein Beispiel dafür wäre „Meine Finger sind schon ganz taub“.

Da der Begriff „taub“ einen diskriminierenden Beigeschmack hat, sollte man richtigerweise von „Gehörlosigkeit“ sprechen (vgl. Firlinger 2003, S.

30f).

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3 Medizinische Grundlagen

3.1 Anatomie des Ohrs

Das Ohr befindet sich im Schläfenbein (Os temporale). Es besteht aus dem äußeren Ohr (Auris externa), dem Mittelohr (Auris media) und dem Innenohr (Auris interna) (vgl. Mrowinski/ Scholz 2002, S. 1).

Abb. 1: Das Ohr, G: äußerer Gehörgang, T: Trommelfell, P:

Paukenhöhle, S: Steigbügel, K: Cochlea, H: Hörnerv, TE: Eustachische Röhre, B: Bogengänge (Mrowinski/ Scholz 2002, S. 1)

3.1.1 Das äußere Ohr

Das äußere Ohr gliedert sich wiederum in zwei Teile: die Ohrmuschel (Auricula) und den äußeren Gehörgang (Meatus acusticus externus).

Bei der Ohrmuschel handelt es sich um einen trichterförmigen Knorpel, der in einem 30-Grad-Winkel zum Kopf geneigt ist und von Bindegewebe und Haut umgeben ist. Lediglich das Ohrläppchen ist knorpelfrei (vgl. Brunner/ Nöldeke 1997, S. 14f).

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Der äußere Gehörgang ist s-förmig gebogen und ca. 3 cm lang. Er wird in einen knorpeligen (ca. 1/3 der Gesamtlänge) und einen knöchernen Teil (ca. 2/3 der Gesamtlänge) unterteilt. Zwischen den zwei Teilen befindet sich eine Enge, der Isthmus meatus acustici externi (vgl. Brunner/ Nöldeke 1997, S. 16f).

3.1.2 Das Mittelohr

Das Mittelohr liegt zwischen dem äußeren und dem Innenohr. Es besteht aus dem Trommelfell (Membrana tympani), der Paukenhöhle (Cavum tympani) und der Tuba (Tuba auditiva).

Das Trommelfell liegt zwischen dem Ende des äußeren Gehörganges und der Paukenhöhle. Es ist kreisrund bis oval und in einen Faserknorpelring eingespannt. Das Trommelfell ist ungefähr 0,1 mm dick und dient der Schallübertragung auf die Gehörknöchelchenkette (vgl.

Brunner/ Nöldeke 1997, S. 18f).

Der Paukenraum schließt direkt ans Trommelfell an. Es handelt sich dabei um einen Hohlraum, in dem sich die Gehörknöchelchenkette befindet. Belüftet wird der Paukenraum durch die Tuba, die später genau beschrieben wird (vgl. Brunner/ Nöldeke 1997, S. 20).

Die Gehörknöchelchenkette leitet den vom Trommelfell übertragenen Schall ans Innenohr (genauer das ovale Fenster) weiter. Dabei kommt es zu einer Schallverstärkung um etwa das 22-Fache. Die Gehörknöchelchenkette besteht aus drei Teilen:

- Hammer (Malleus) - Amboss (Incus) - Steigbügel (Stapes)

Der Hammer ist der erste Teil der Gehörknöchelchenkette. Sein Griff (Manubrium mallei) ist fest mit dem Trommelfell verwachsen.

Beim Amboss handelt es sich um den zweiten Teil der Gehörknöchelchenkette. Er ist zwischen Hammer und Steigbügel eingeklemmt.

(13)

Der Steigbügel ist das letzte Glied in der Gehörknöchelchenkette. Die Steigbügelfußplatte (Basis stapedis) mündet in das ovale Fenster und verschließt dieses. Das ovale Fenster bildet den Übergang zum Innenohr (vgl. Brunner/ Nöldeke 1997, S. 22ff).

Der letzte Teil des Mittelohrs, der im weiteren Verlauf beschrieben wird, ist die Ohrtrompete. Synonyme für diese sind Tuba oder Eustachische Röhre. Sie bildet die Verbindung zwischen dem Mittelohr und der äußeren Atmosphäre. Ihre Aufgaben sind die Ventilation des Mittelohrs, der Schutz vor aufsteigenden Infektionen und der Druckausgleich (vgl. Brunner/

Nöldeke 1997, S. 26).

3.1.3 Das Innenohr

Das Innenohr dient der Umwandlung des Schalls in elektrische Impulse.

Es besteht aus dem knöchernen (Labyrinthus osseus) und dem häutigen Labyrinth (Labyrinthus membranaceus). Das knöcherne Labyrinth wird wiederum in die knöchernen Bogengänge (Canales semicirculares), den Vorhof (Vestibulum) und die Schnecke (Cochlea) unterteilt. Es ist mit einer Flüssigkeit gefüllt, der Perilymphe, in welcher das häutige Labyrinth schwimmt, das ebenfalls mit einer Flüssigkeit, der Endolymphe, gefüllt ist.

Im Labyrinth unterscheidet man zwischen den Gängen des Gleichgewichtsorgans (Ducti vestibulares), auf die im Weiteren nicht näher eingegangen wird, und dem Schneckengang (Ductus cochlearis). In der Cochlea befindet sich das Corti-Organ, das eigentliche Hörorgan. Dieses umfasst die Corti-Hörzellen (Haarzellen) mit Stützzellen sowie Basilar- und Deckmembran. Bei den Haarzellen unterscheidet man innere und äußere Haarzellen. Beide haben an ihrem unteren Ende zwei Arten von Nervenfasern. Bei der einen Faserart handelt es sich um afferente Fasern, die Impulse zum Gehirn leiten. Die anderen Fasern sind efferent, das heißt sie leiten Impulse vom Gehirn zu den Sinneszellen (vgl. Brunner/

Nöldeke 1997, S. 28ff).

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3.2 Physiologischer Hörvorgang

Wie bereits im vorherigen Kapitel beschrieben besteht das Ohr aus dem äußeren Ohr, dem Mittelohr und dem Innenohr. Treffen nun Schallwellen über den äußeren Gehörgang auf das Trommelfell, werden diese über die Gehörknöchelchenkette (Hammer, Amboss und Steigbügel) über das ovale Fenster an das Innenohr weitergeleitet. Im Innenohr befindet sich die mit einer Flüssigkeit (Perilymphe und Endolymphe) gefüllte Cochlea.

Durch die Schallübertragung wird diese Flüssigkeit in Schwingung gebracht und bewegt so die Sinneszellen (Haarzellen) im Corti-Organ.

Von dort werden die Impulse zum Hörnerv weitergeleitet, der im Gehirn die Hörempfindung auslöst (vgl. Bartels/ Bartels 2004, S. 260).

Abb. 2: Schematische Darstellung der Schallübertragung (Bartels/

Bartels 2004, S. 249)

3.3 Hörfeld

Das menschliche Ohr nimmt Luftschwingungen in einem Frequenzbereich von 16 Hz bis 20 kHz wahr. Unterhalb dieses Frequenzbereichs spricht man von Infraschall, oberhalb von Ultraschall. Die Hörschwelle ist der Schalldruckpegel (gemessen in dB) bei dem das Gehör gerade noch Töne und Geräusche wahrnehmen kann. Hörschwelle und Frequenzbereich stehen in Zusammenhang. Die Schmerzgrenze des menschlichen Ohrs

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liegt zwischen 130 und 140 dB. Als Hörfeld wird der Bereich zwischen Hör- und Schmerzschwelle bezeichnet.

Für das Verstehen von Sprache steht ein relativ begrenzter Bereich zur Verfügung (vgl. Mrowinski/ Scholz 2002, S. 12).

Abb. 3: Hörfeld (Mrowinski/ Scholz 2002, S. 12)

3.4 Verfahren der Hördiagnostik

Die Hördiagnostik unterscheidet zwischen subjektiven und objektiven Hörprüfungen. Bei letzteren wird keine aktive Mitarbeit der Patientin oder des Patienten benötigt. Es werden lediglich unwillkürliche physiologische Reaktionen auf akustische Reize hin gemessen. Subjektive Hörprüfungen hingegen erfordern die Mitarbeit der Patientin oder des Patienten.

In den meisten Fällen werden objektive und subjektive Verfahren parallel eingesetzt, um eine Hörstörung zu identifizieren. Zu den subjektiven Hörprüfverfahren gehören unter anderem die Stimmgabel- und Hörweitenprüfung sowie die Tonschwellen-, Sprach-, Reflex-, Verhaltens- und Spielaudiometrie. Objektive Hörprüfverfahren beinhalten beispielsweise die Tympanometrie, die OAE und die BERA. Die eben genannten Verfahren werden im Folgenden eingehend beschrieben.

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3.4.1 Stimmgabel- und Hörweitenprüfung

Die Stimmgabel- und die Hörweitenprüfung gehören zu den einfachen Hörtests. Sie liefern ohne großen Aufwand Informationen über das Ausmaß und die Ursache einer Hörstörung. Die beiden Prüfungen sollten jeder Audiometrie vorangehen (vgl. Mrowinski/ Scholz 2002, S. 16).

Stimmgabelprüfung

Bei dieser Untersuchung wird eine Stimmgabel der Schwingungsfrequenz 435 bis 440 Hz (Kammerton A) verwendet. Nachdem sie in Schwingung gebracht wurde, wird sie zuerst neben das Ohr in die Luft gehalten. Auf diesem Weg wird der Luftschall über das Mittelohr aufgenommen. Danach wird die schwingende Stimmgabel auf das Mastoid hinter dem Ohr gesetzt, sodass der Ton vom Schädelknochen direkt zum Innenohr geleitet wird.

Personen mit einem normalen Gehör nehmen den Ton in Luftleitung um etwa 25 dB lauter wahr als in Knochenleitung. Durch diese Untersuchung können Mittel- und Innenohrhörverluste identifiziert werden (vgl.

Mrowinski/ Scholz 2002, S. 16f).

Hörweitenprüfung

Bei der Hörweitenprüfung wird die Hörfähigkeit einer Patientin oder eines Patienten mittels Umgangs- (normale Sprechlautstärke) und Flüstersprache ermittelt.

Die Untersuchung sollte in einem großen Raum (ein Abstand von mindestens 6 m muss zwischen der Untersuchungsperson und der Probandin oder dem Probanden gewährleistet sein), der ruhig und reflexionsarm ist, durchgeführt werden. Bei einer Entfernung von mindestens 6 m beginnt die Untersuchungsperson, zweistellige, viersilbige Zahlenwörter (z.B.: vier – und – zwan – zig) zu äußern. Wenn nicht drei Zahlenwörter hintereinander richtig gehört wurden, wird der Abstand zur Patientin oder zum Patienten verringert, bis die Sprecherin oder der Sprecher direkt am Ohr der Patientin oder des Patienten steht (vgl.

Mrowinski/ Scholz 2002, S. 18f).

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3.4.2 Tonschwellenaudiometrie

Bei der Tonschwellenaudiometrie handelt es sich um die wichtigste und am häufigsten durchgeführte Gehöruntersuchung. Dabei wird das Ausmaß der Hörschädigung in dB gemessen. Beide Ohren werden getrennt voneinander audiometriert und das Ergebnis in einem Audiogramm dokumentiert. Wie auch bei der Stimmgabelprüfung kann ein Audiogramm für die Luft- und für die Knochenleitung erstellt werden (vgl. Mrowinski/

Scholz 2002, S. 20) Luftleitungsschwelle

Bei der Bestimmung der Luftleitungsschwelle wird der Patientin oder dem Patienten nach dem Entfernen von Brille, Ohrschmuck oder Hörgerät ein Kopfhörer aufgesetzt. Er oder sie wird unterwiesen, beim Hören des Messtons eine bestimmte Taste zu drücken. Wird der Ton nicht gehört, gibt es einen Anhaltswert von ungefähr 10 dB pro Sekunde für die Pegelsteigerung. Bei einer schnelleren Pegelsteigerung kann die Patientin oder der Patient oft nicht folgen, bei einer langsameren kommt es zu Aufmerksamkeitsverlusten (vgl. Mrowinski/ Scholz 2002, S. 20)

Knochenleitungsschwelle

Die Ermittlung der Knochenleitungsschwelle erfolgt nach den gleichen Prinzipien wie die der Luftleitungsschwelle. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass ein Knochenleitungshörer, der hinter dem Ohr mit einem Federbügel fixiert wird, verwendet wird. Darüber hinaus muss auf die richtige Vertäubung des Gegenohres – beispielsweise ein Schmalbandrauschen – geachtet werden (vgl. Mrowinski/ Scholz 2002, S.

20f).

3.4.3 Sprachaudiometrie

Im Gegensatz zu den bisher beschriebenen Methoden der Hörüberprüfung, die sich mit der Prüfung des Tongehörs beschäftigen, wird bei der Sprachaudiometrie nicht die Schwelle des Hörens sondern der Grad des Verstehens beurteilt. Sprachaudiometrien werden

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beispielsweise für die Anpassung von Hörgeräten oder für Gutachten in der Arbeitsmedizin erstellt. Einem auffälligen Tonschwellenaudiogramm sollte unbedingt eine Sprachaudiometrie angeschlossen werden, um zu identifizieren, wie weit die Kommunikation der betroffenen Person beeinträchtigt ist. Da die Sprachaudiometrie nicht nur das Hörvermögen prüft, sondern auch gewisse Sprachkenntnisse und intellektuelle Fähigkeiten, sind bestimmte Personengruppen weniger dafür geeignet.

Dazu gehören Kinder sowie Personen mit geistiger Beeinträchtigung oder schlechten Deutschkenntnissen.

Wie bei der Tonschwellenaudiometrie bekommt die Patientin oder der Patient einen Kopfhörer aufgesetzt. Über diesen vernimmt sie oder er Wörter oder kurze Sätze, die laut und deutlich wiederholt werden sollen.

Die wichtigste und bekannteste Untersuchung zum Sprachverstehen im deutschsprachigen Raum ist der Freiburger Sprachverständlichkeits- test, der im Folgenden kurz erläutert wird (vgl. Mrowinski/ Scholz 2002, S.

50f).

Freiburger Sprachverständlichkeitstest

Der Freiburger Sprachverständlichkeitstest beinhaltet 10 Gruppen mit je 10 mehrsilbigen Zahlenwörtern und 20 Gruppen mit je 20 einsilbigen Wörtern ohne sinnvollen Zusammenhang. Die Zahlen und Wörter sollen repräsentativ für die Umgangssprache stehen (vgl. Mrowinski/ Scholz 2002, S. 51).

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Abb. 4: Auszug aus dem Freiburger Sprachverständlichkeitstest (Mrowinski/ Scholz 2002, S. 52)

Wie bereits erwähnt beinhaltet die Sprachaudiometrie auch Tests mit kurzen Sätzen. Dazu gehören der Göttinger Satztest mit 20 Testlisten, die jeweils aus 10 kurzen Sätzen bestehen, und der Oldenburger Satztest, der aus 40 Listen mit je 30 Sätzen besteht (vgl. Mrowinski/ Scholz 2002, S.

57ff).

Beispielsätze aus dem Göttinger Satztest:

- Wir hören den plätschernden Bach.

- Er gewinnt sechs Spiele hintereinander.

- Ein kleiner Junge war der Sieger.

- Die Belastung war zu hoch.

- Jetzt wird das Fundament gelegt.

3.4.4 Reflex-, Verhaltens- und Spielaudiometrie

Obwohl es für Kinder eigens adaptierte Sprachaudiometrien gibt, sind diese erst ab einem Alter von etwa 36 Monaten geeignet. Um Kinder und

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auch Säuglinge auf eventuelle Hörverluste testen zu können, gibt es andere Verfahren, die zur Verwendung kommen. Dabei handelt es sich um die Reflex-, die Verhaltens- und die Spielaudiometrie.

Reflexaudiometrie

Hierbei handelt es sich um eine Untersuchung, bei der Lautstärkepegel von über 70 bis 90 dB als Auslöser für bestimmte Reflexe bei Säuglingen fungieren. Während der Durchführung muss gewährleistet sein, dass keine zusätzlichen haptischen oder visuellen Reize zu einer Ablenkung führen.

Es können folgende Reflexe beobachtet werden:

- Moro-Schreck-Reflex (Umklammerungsbewegung mit den Armen nach kurzer Streckung)

- Auropalpebral-Reflex (Lidschluss der Augen)

Die Reaktionen der Säuglinge werden beobachtet und dokumentiert (vgl.

Mrowinski/ Scholz 2002, S. 103).

Verhaltensaudiometrie

Ähnlich wie bei der Reflexaudiometrie werden bei der Verhaltensaudiometrie Veränderungen im Verhalten nach der Darbietung akustischer Reize beobachtet. Bei dieser Untersuchung wird eigentlich die Reaktionsschwelle gemessen. Diese korreliert je nach Qualität der Untersuchung und dem Entwicklungsstand des Kindes mit der Hörschwelle. Verhaltensaudiometrien werden ab einem Alter von circa vier Monaten durchgeführt (vgl. Mrowinski/ Scholz 2002, S. 103ff).

Spielaudiometrie

Die Spielaudiometrie wird mit Kindern ab einem Alter von zwei bis drei Jahren durchgeführt. Dabei werden die Kinder auf verschiedene Signale konditioniert, indem sie immer nach einem bestimmten Ton eine genau festgelegte Spielhandlung durchführen müssen. Diese kann beispielsweise mit verschiedenen Bilderkärtchen durchgeführt werden. Ein Beispiel wäre: beim Ertönen eines mittleren Tons soll auf das Kärtchen mit

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der Biene gezeigt werden, beim Ertönen eines hohen Tons soll auf das Kärtchen mit der Mücke gezeigt werden etc.. Bei dieser Art von Hörüberprüfung muss darauf geachtet werden, dass alle Spielhandlungen einfach und klar verständlich sind (vgl. Mrowinski/ Scholz 2002, S. 105f).

3.4.5 Tympanometrie

Bei der Tympanometrie handelt es sich um eine objektive Hörüberprüfung, die auch als Trommelfell-Impedanzmessung bezeichnet werden kann und die Funktion des Mittelohrs überprüft. Voraussetzung für die Untersuchung ist ein intaktes Trommelfell, da der akustische Widerstand (Impedanz) des Trommelfells gemessen wird. Bei der Untersuchung wird eine Sonde in den äußeren Gehörgang eingeführt, wobei darauf geachtet werden muss, dass sie durch einen Dichtgummi zur äußeren Atmosphäre luftdicht abgeschlossen ist. Der Patient bzw. die Patientin darf während der Untersuchung nicht sprechen, sich nicht bewegen und wenn möglich nicht schlucken (vgl. Mrowinski/ Scholz 2002, S. 65ff).

3.4.6 OAE

OAE ist ein Akronym für den Begriff Otoakustische Emissionen. Bei dieser Untersuchung wird ebenfalls eine Sonde in den Gehörgang eingeführt, an deren Ende sich ein Lautsprecher und ein Mikrofon befinden. Über den Lautsprecher werden Signale (Klicklaute) gesendet, die bei intaktem Gehör bewirken, dass sich die Haarzellen im Innenohr kurz zusammenziehen. Dieses Zusammenziehen erzeugt einen leisen Laut, der vom Mikrofon aufgezeichnet wird. Eingesetzt werden die OAE flächendeckend im Neugeborenenhörscreening in Österreich. Darüber hinaus können nichtkooperative Patienten und Patientinnen damit überprüft werden (vgl. Mrowinski/ Scholz 2002, S. 82ff).

3.4.7 BERA

Die BERA (Brainstem Evoked Response Audiometry) wird auch als Hirnstammaudiometrie bezeichnet. Bei dieser Untersuchung werden die

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Reaktionen des Hirnstamms auf akustische Signale gemessen. Die Durchführung erfolgt in einem ruhigen Raum, die Patientin oder der Patient soll bequem und entspannt liegen, die Augen schließen und sich ruhig verhalten. Elektroden werden auf der Scheitelmitte oder hoch in der Stirn und auf beide Mastoide hinter dem Ohr angebracht. Über einen Kopfhörer oder eine Sonde im äußeren Gehörgang werden kurze Klickreize in schneller Folge mit einem Lautstärkepegel von etwa 80 dB gesetzt (vgl. Mrowinski/ Scholz 2002, S. 90f).

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4 Einteilung von Hörschädigungen

Bis jetzt gibt es noch keine einheitlichen Begriffe, die Menschen mit Hörbeeinträchtigungen benennen. Im Folgenden werden zwei Modelle vorgestellt, die den Hörverlust eines gehörlosen Menschen beschreiben.

Beim ersten Modell handelt es sich um eine Einteilung nach Dezibel, das zweite Modell verwendet zur Einstufung des Gehörschadens eine prozentuelle Einteilung des Hörverlustes.

4.1 Einteilung nach Dezibel

Es gibt die Möglichkeit, den Hörverlust gehörloser und schwerhöriger Menschen in Dezibel anzugeben. Hierbei wird zwischen Gehörlosigkeit und Schwerhörigkeit unterschieden.

4.1.1 Gehörlosigkeit

In der Literatur wird zwischen zwei Arten von Gehörlosigkeit unterschieden (vgl. Fengler 1990, S. 16, Hofer 2000, S. 16). Unter Gehörlosigkeit mit Hörresten versteht man einen Hörverlust von 90 bis 120 dB. Einer solchen Person ist es zwar möglich, Geräusche wahrzunehmen, jedoch keine differenzierten Höreindrücke. Gehörlosigkeit ohne Hörreste bestehen ab einem Hörverlust von über 120 dB. In diesem Fall kann Sprache in lautsprachlicher Form nicht mehr gehört werden.

Des Weiteren kann man Gehörlosigkeit danach einteilen, wann sie erworben wurde, nämlich prä-, peri- oder postnatal, also vor, während, oder nach der Geburt. Es existiert auch eine Unterscheidung zwischen prälingualer und postlingualer Gehörlosigkeit: prälingual meint, dass die Gehörlosigkeit vor dem Spracherwerb eintritt, postlingual heißt, dass die Gehörlosigkeit nach dem Einsetzen des Spracherwerbs erfolgt (vgl.

Jarmer 1997, S. 9).

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4.1.2 Schwerhörigkeit

Es wird zwischen leicht-, mittel- und hochgradig hörgeschädigt unterschieden.

Leichtgradige Hörschädigung: Der Hörverlust reicht bis 40 dB. Die betroffene Person hat Probleme beim Verstehen von Flüstersprache, Sprachschwierigkeiten werden aber selten festgestellt.

Mittelgradige Hörschädigung: Der Hörverlust beträgt 40 bis 80 dB. Die Person hat Schwierigkeiten beim Verstehen der Umgangssprache, wenn der Sprecher mehr als einen Meter entfernt steht. Hier können bereits gravierende Sprachschwierigkeiten auftreten.

Hochgradige Hörschädigung: Der Hörverlust beträgt 70 bis 90 dB. Die Person kann gesprochene Worte nicht mehr ohne Hörgeräte verstehen, ihre lautsprachliche Kommunikationsfähigkeit ist eingeschränkt (vgl.

Strasser 1997, S. 11, Hofer 2000, S. 16).

4.2 Einteilung nach prozentuellem Hörverlust

Es gibt zudem die Möglichkeit, den Hörverlust Gehörloser und Schwerhöriger in Dezibel anzugeben.

In der folgenden Abbildung wird die Einteilung der Hörschädigungen nach Hörverlust in Prozent dargestellt. Hier wird auch der Begriff

„Taubheit“ anstatt „Gehörlosigkeit“ verwendet.

Grad Hörverlust in Prozent

Normalhörigkeit 0-20

Geringgradige Schwerhörigkeit 20-40 Mittelgradige Schwerhörigkeit 40-60 Hochgradige Schwerhörigkeit 60-80 An Taubheit grenzende Schwerhörigkeit 80-95

Taubheit 100

Abb 5: Einteilung nach prozentuellem Hörverlust (Land Steiermark 2000, S. 28)

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Bei der Berechnung des Hörverlusts in Prozent werden beide Ohren mehrmals getrennt voneinander audiometriert. Mittels einer komplizierten Kombination der Werte errechnet man den Hörverlust in Prozent (vgl.

Land Steiermark 2000, S. 28). Diese Kategorisierung wird für die Einstufung nach dem Behindertengesetz verwendet. Im Behindertenausweis, den die meisten Menschen mit Hörbeeinträchtigung besitzen, wird der Hörverlust als Prozentwert angegeben.

4.3 Einteilung nach der Ursache der Hörschädigung

Bei dieser Art der Einteilung wird die Hörschädigung anhand der Ursache unterschieden. Hörschädigungen können angeboren (genetisch bedingt) oder erworben (Altersschwerhörigkeit) sein. Sie können aufgrund von langjähriger Lärmexposition oder aufgrund kortikaler Schäden nach Verletzungen oder Blutungen des Gehirns entstehen. Auch toxische Nebenwirkungen von Medikamenten können zu einer Hörschädigung führen (vgl. Löwe 1994, S. 238).

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5 Kommunikationsformen Gehörloser

Um über Kommunikationsformen Gehörloser und Kommunikations- richtlinien im Umgang mit Gehörlosen sprechen zu können, muss vorab der Begriff Kommunikation definiert werden.

Es gibt unzählige Definitionen von Kommunikation. Die kürzeste ist die der „Verständigung untereinander“ (Drosdowski et al. 1982, S. 407). Eine einheitliche Definition existiert jedoch nicht. Je nach Wissenschaftsbereich werden unterschiedliche Schwerpunkte in den jeweiligen Definitionen gesetzt. Für die Kommunikation bei Gehörlosigkeit erscheint eine Definition sinnvoll, die den visuellen Kommunikationskanal berücksichtigt.

Der Begriff Kommunikation hat seinen Ursprung im lateinischen Wort

„communicatio“, was so viel bedeutet wie Mitteilung. Bei „communicatio“

handelt es sich um einen zusammengesetzten Begriff aus „con“

(gemeinsam) und „munus“ (Aufgabe, Leistung).

Es folgen einige Definitionen, die für die Kommunikationsmodalitäten bei Gehörlosigkeit passend sind:

Kommunikation bezeichnet den Austausch von Informationen zwischen zwei oder mehreren Personen, wobei die Mitteilung sprachlich (verbal) oder/ und nichtsprachlich (nonverbal) erfolgen kann. (Köck/ Ott 1994, S. 213)

Verständigung zwischen Menschen mit Hilfe von Schrift, Sprache, Zeichen. (Bünting 1996, S. 656)

Verbindung, Mitteilung, Verständigung; sozialer Kontakt im Sinne des Empfanges oder Gebens von Informationen; heute allgemein die zwischenmenschliche Verständigung durch Signale, Zeichensysteme, Sprache. (Hehlmann 1965, S. 277)

5.1 Gebärdensprache

Bei der Gebärdensprache handelt es sich um eine Kommunikationsform, die aufgrund ihres manuell-visuellen Kanals ideal auf die kommunikativen Bedürfnisse gehörloser Menschen abgestimmt ist. Sie ist eine natürliche Sprache, die aus einer historischen Entwicklung entstanden ist und von

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gehörlosen Kindern – sofern sie entsprechenden Input bekommen – als Erstsprache erworben wird.

Wie auch Lautsprachen haben sich Gebärdensprachen unabhängig voneinander entwickelt. Dadurch sind Gebärdensprachen, im Gegensatz zum weitverbreiteten Glauben, nicht überall auf der Welt gleich. Überall wo Gehörlose regelmäßig Kontakt zueinander haben, wird eine Gebärdensprache verwendet. Diese sind nicht international und können von Sprecherinnen und Sprechern einer anderen Gebärdensprache nicht ohne Weiteres verstanden werden. Es gibt jedoch nicht nur nationale Unterschiede sondern auch regionale Dialekte. Dies kann man besonders gut in Österreich beobachten: nNicht nur von Bundesland zu Bundesland wird eine Vielzahl von Gebärden unterschiedlich ausgeführt, sondern auch innerhalb der Bundesländer kann man von einem Gehörlosenverein zum anderen Unterschiede feststellen.

Lange Zeit war man der Meinung, bei Gebärdensprachen handle es sich nicht um vollwertige sondern um erfundene, konstruierte Sprachen wie beispielsweise Esperanto oder lautsprachbegleitendes Gebärden.

Man war auch der Ansicht, Gebärdensprachen hätten keine eigenständige Grammatik, wie natürliche Sprachen sie aufweisen. Forschungen haben jedoch ergeben, dass die amerikanische (American Sign Language – ASL) und andere Gebärdensprachen über ausgeprägte grammatische Strukturen verfügen, die genauso komplex und ausdrucksstark sind wie die der Lautsprachen (vgl. Poizner, Klima und Bellugi 1990, S. 29).

Das heißt, dass es für alle grammatischen Strukturen, die in Lautsprachen existieren, ein Äquivalent in Gebärdensprachen gibt.

Folglich lassen sich für Gebärdensprachen ebenso phonologische, morphologische und syntaktische Prozesse feststellen. Phonologie, Morphologie und Syntax der Gebärdensprachen werden in den folgenden Kapiteln genauer behandelt.

Trotz der Forschungen, die belegen, dass es sich bei Gebärdensprachen um natürliche Sprachen mit einer komplexen Grammatik handelt, war es dennoch für die österreichische Gebärden-

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sprache (ÖGS) ein langer Weg, um gesetzlich als eigenständige Sprache anerkannt zu werden. In Schweden beispielsweise wurde die Gebärdensprache schon 1981 offiziell anerkannt. In Frankreich geschah das bereits im Jahre 1990, in der Schweiz 1994 und in Finnland und Griechenland 1995. Die ÖGS hingegen ist erst seit dem 1. September 2005 in der österreichischen Verfassung verankert (vgl. Krauseneker 1998, S. 61ff und 2006, S. 6).

5.1.1 Gehörlosenkultur

Gebärdensprachen sind mit der Kultur der Gehörlosen eng verbunden und Mitglieder der Gehörlosengemeinschaft identifizieren sich stark mit ihrer Sprache. Es wurde festgestellt,

[…] dass aus der Sicht der Gehörlosen die Hörbehinderung nicht die erste Priorität besitzt, sondern die Gehörlosenkultur. Es bedeutet, dass sich die Gehörlosen mehr als eine Sprach- und Kulturgemeinschaft verstehen und weniger als eine Behindertengruppe. Die Hörbehinderung ist als Teil des Lebens und nicht als absoluter Mangel zu fassen. (Vogel 2003, S. 14)

Aus diesem Grund hat sich eine eigene Gehörlosenkultur entwickelt.

Beispielsweise sind Benutzer der Gebärdensprache untereinander von Anfang an per Du. Eine vergleichbare Höflichkeitsform, wie man sie in verschiedenen Lautsprachen wie etwa im Deutschen als Sie-Anrede findet, gibt es nicht. Des Weiteren bekommt man in der Gehörlosengemeinschaft einen eigenen Gebärdennamen, der oft von äußerlichen Eigenschaften der jeweiligen Person abgeleitet wird. Dieser Gebärdenname kann auch mit Hobbies oder Interessen der Personen, denen er gegeben wird, übereinstimmen. Um Missverständnissen vorzubeugen, sind Benutzerinnen oder Benutzer der Gebärdensprache sehr direkt. Personen, die mit dieser Tatsache nicht vertraut sind, könnten das als unhöflich empfinden. Der oder dem Gehörlosen liegt es aber fern, jemanden zu beleidigen.

Auch die Menge an Körperkontakt unterscheidet die Mitglieder der Gehörlosengemeinschaft von den meisten Lautsprachnutzerinnen und - nutzern. Ein leichtes Berühren des Arms oder der Schulter der

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Gesprächspartnerin oder des Gesprächspartners kommt nicht selten vor, um die Aufmerksamkeit auf sich zu richten. Was die Mitglieder der Gehörlosengemeinschaft jedoch besonders auszeichnet, ist die rege Teilnahme am Vereinsleben: Gehörlose sind sehr gut organisiert und nehmen aktiv am Leben der vielen Gehörlosenvereine teil. Verschiedene Vereine wie zum Beispiel der Steirische Landesverband tragen zur Förderung der Gehörlosenkultur und der Gebärdensprache bei, um das Selbstbewusstsein und die Identitätsentwicklung Gehörloser zu stärken.

Besonders oft werden Gehörlosensportvereine besucht. Neben sportlichen Aktivitäten bieten sie die Möglichkeit, aufeinanderzutreffen, um sich auszutauschen, Probleme und Wünsche zu besprechen und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit zu erleben.

5.1.2 Grundprinzipien

Im Folgenden werden die wichtigsten grammatikalischen Prinzipien von Gebärdensprachen beschrieben. Es handelt sich um das Prinzip der Simultanität, der Direktionalität und der Inkorporation.

Simultanität

Einer der Hauptunterschiede zwischen Laut- und Gebärdensprachen zeichnet sich durch das Prinzip der Simultanität aus. Während Lautsprachen auf der sequenziellen Produktion von Lauten basieren, bedienen sich Gebärdensprachen einer simultanen Anordnung von Gebärden. Dies ermöglicht Gebärdensprachnutzerinnen und -nutzern, mit dem gleichen Tempo eine Äußerung zu tätigen, wie es auch mit einer Lautsprache möglich ist. Die geschieht, obwohl die Produktion von Gebärden meist länger dauert als die Artikulation von Lauten (vgl. Dotter, Holzinger 1995, S. 313).

Direktionalität

Beim Prinzip der Direktionalität wird der Gebärdenraum genutzt, um Personen an bestimmten Stellen zu lokalisieren, damit sich die Sprecherin

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oder der Sprecher später durch deiktische Gebärden darauf beziehen kann. Boyes Braem spricht hier von abwesender pronominaler Referenz:

Will man beispielsweise über seinen abwesenden Bruder reden, so setzt man den indizierenden Ort für den Bruder an die Stelle für die dritte Person, gewöhnlich auf der einen oder anderen Seite des Oberkörpers. Die Anordnung von Personen und Dingen im Raum, auf die man später Bezug nehmen will, erfolgt in der Regel nach dem Prinzip, die einzelnen Stellen im Raum genügend weit auseinanderzuhalten, um Verwechslungen auszuschließen. Möchte man im obigen Beispiel anschließend über seine Mutter sprechen, so würde man für sie einen Ort auf der anderen Seite des Oberkörpers, gegenüber der Stelle des Bruders, definieren. (Boyes Braem 1995, S.

61)

Auf anwesende Personen, Lebewesen oder Gegenstände wird durch den Gebrauch einer Indexgebärde verwiesen, indem schlichtweg mit dem Finger auf sie gezeigt wird.

Inkorporation

Bei der Inkorporation kommt es zu einer Bedeutungsveränderung, indem eine Zusatzinformation in die Gebärde aufgenommen, also inkorporiert wird. Inkorporiert werden können unter anderem Zahlen-, Zeit- und Mengenangaben (5 – STUNDEN, 3 – MONATE, 10 – EURO), die Handlungsart in Bewegungsgebärden (LESEN – angestrengt), Subjekt und Objekt in Richtungsgebärden und Eigenschaften in Gegenstandsgebärden (BUCH – dick, TASCHE – schwer) (vgl. Prillwitz 1989, S. 51ff).

5.1.3 Phonologie

Die Phonologie beschäftigt sich mit der Funktion und Eigenschaft von Sprachlauten als Elemente eines Sprachsystems. Ihr Gegenstand ist die funktionelle Seite der Sprachlaute (Grassegger 2001, S. 81).

Die Phonologie erstellt das Phoneminventar einer Sprache und ermittelt die Regeln, nach denen dieses Lautsystem funktioniert. Phoneme sind die kleinsten lautlichen Einheiten, in die man Sprache zerlegen kann. Wie kann man daher bei einer visuell wahrgenommenen Sprache wie der Gebärdensprache von einer Phonologie sprechen?

Schon Stokoe beschäftigte sich mit dieser Frage und führte den Begriff

„Cherologie“ ein. Er ersetzt den Begriff „Phonem“ durch „Cherem“, was auf

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Griechisch „Handelement“ bedeutet. So, wie Wörter in Lautsprachen aus Phonemen aufgebaut sind, sind Gebärden aus den an sich bedeutungslosen Cheremen aufgebaut. Erst in Kombination erlangen sie Bedeutung (vgl. Stokoe 1960, zitiert in Becker 1997, S. 9).

Der Begriff Phonologie wird hier also im übertragenen Sinn gebraucht, um sich terminologisch nicht zu weit von der Lautsprachlinguistik zu entfernen. Er bezieht sich auf die Komponenten, aus denen Gebärden aufgebaut sind, wobei hauptsächlich manuelle und nicht manuelle Parameter unterschieden werden.

Manuelle Komponenten

Die manuellen Komponenten in Gebärdensprachen sind die Handform, die Handstellung, die Ausführungsstelle und die Bewegung.

Handform

Es gibt eine große Anzahl an Formen, die man mit den Händen bilden kann. In den verschiedenen Gebärdensprachen sind jedoch nur bestimmte Handformen zulässig. Unterschiedliche Gebärdensprachen unterscheiden sich also in der Verwendung verschiedener Handformen.

Es gibt sechs Grundhandformen, die in allen Gebärdensprachen vorkommen (vgl. Boyes Braem 1995, S. 22).

Abb. 6: Die sechs Grundhandformen (Boyes Braem 1995, S. 22)

Die meisten Handformen entsprechen einem Buchstaben des Fingeralphabets (siehe Kapitel Fingeralphabet). In der Österreichischen Gebärdensprache (ÖGS) gibt es aber auch Modifikationen dieser Handformen.

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Abb. 7: Wichtige Handformen der ÖGS (Skant et al. 2002, S. 241ff) Die Veränderung des Parameters Handform kann eine Änderung der Bedeutung einer Gebärde hervorrufen. Ein Beispiel dafür in der ÖGS stellen die Gebärden FRAGEN und SAGEN dar, die als Minimalpaar bezeichnet werden, da sie sich nur in der Veränderung der Handform unterscheiden. Die restlichen manuellen Parameter (Handstellung, Ausführungsstelle, Bewegung) bleiben unverändert.

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Abb. 8: Minimalpaar FRAGEN/SAGEN (eigene Fotographie, Darstellung Barbara Möstl)

Handstellung

Die Bezeichnung Handstellung bezieht sich auf die Stellung bzw.

Orientierung der Handfläche und der ausgestreckten Finger. Auch hier gibt es in der ÖGS Minimalpaare wie z.B. TREFFEN und GLEICH, die sich nur in der Handstellung unterscheiden.

Um die Handstellungen unterscheiden zu können, formuliert Becker (1997, S. 40f) für die Orientierung der Handflächen und der Fingerspitzen binäre Merkmale. Für die Orientierung der Handflächen verwendet sie die

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Merkmale [+/- contra], [+/- in] und [+/- prone], für die Orientierung der Fingerspitzen die Merkmale [+/- oben], [+/- seite] und [+/- hin].

Bei [+ contra] befindet sich die Handfläche auf der contralateralen Seite und zeigt nach links, bei [- contra] befindet sie sich auf der ipsilateralen Seite und zeigt ebenfalls nach links. Die Merkmale [+/- in] zeigen an, ob die Handfläche zum Körper hin oder vom Körper weg zeigt. [+ prone]

bedeutet, dass die Handfläche zum Boden zeigt, bei [- prone] ist sie nach oben gerichtet. Die Merkmale [+/- oben] geben Aufschluss darüber, ob die Fingerspitzen im Verhältnis zum Körper nach oben oder nach unten gerichtet sind. [+/- seite] bezieht sich darauf, ob die Fingerspitzen nach rechts oder links zeigen, und [+/- hin], ob sie zum Körper hin oder von ihm weg zeigen.

Ausführungsstelle

Gebärden werden innerhalb eines begrenzten Raums, dem Gebärdenraum, gebildet.

Abb. 9: Gebärdenraum (Boyes Braem 1995, S. 23)

Bis auf wenige Ausnahmen befindet sich die Ausführungsstelle einer Gebärde innerhalb des Gebärdenraums. Hier können Gebärden entweder am Körper, körpernahe, oder im freien Raum produziert werden. Eine weitere Ausführungsstelle stellt die passive Hand dar.

Brentari (1998, S. 121ff) nimmt für die Amerikanische Gebärdensprache vier großflächige Ausführungsstellen an – Kopf, Arm, Körper und Hand – die sie jeweils in acht Teile gliedert:

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Kopf Arm Körper Hand

auf dem Kopf Oberarm Hals Handfläche

Stirn Armbeuge Schulter Finger (Außenseite)

Auge Ellbogen Schlüsselbein Handrücken

Wange Unterarm (Außenseite) Oberkörper (oben) Finger (Innenseite) Oberlippe Unterarm (Innenseite) Oberkörper (Mitte) kleiner Finger

Mund Elle Oberkörper (unten) Daumen

Kinn Handgelenk

(Außenseite)

Taille Finger-/ Daumenspitze

unter dem Kinn Handgelenk (Innenseite)

Hüfte Handballen

Auch bezüglich der Ausführungsstelle gibt es in der ÖGS Minimalpaare wie die Gebärden FRAU und HAARE:

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Abb. 10: Minimalpaar FRAU/HAARE (eigene Fotographie, Darstellung Barbara Möstl)

Auch die Größe des verwendeten Gebärdenraums kann variieren.

Während ‘geflüsterte’ Gebärden kleiner und tiefer im Raum ausgeführt werden, können ‘geschriene’ Gebärden auch über den herkömmlichen Gebärdenraum hinausreichen.

Da während der Kommunikation die Augen des Rezipienten auf das Gesicht des Sprechers gerichtet sind, gibt es mehrere unterscheidende Ausführungsstellen im Gesicht als in den peripheren Wahrnehmungs- bereichen (vgl. Boyes Braem 1995, S. 23ff).

Bewegung

Die Komponente der Bewegung spielt – bis auf eine kleine Gruppe von statischen Gebärden – eine sehr wichtige Rolle. Änderungen der Bewegung können z.B. einen Plural oder eine Verneinung markieren.

Darüber hinaus können Bewegungen auch ikonisches Potenzial haben.

Die meisten Bewegungen sind sehr komplex und daher schwer zu analysieren. Deshalb werden hier nur die wichtigsten Parameter beschrieben. Die wichtigsten Merkmale, um Bewegungen zu beschreiben sind der Bewegungstyp (geradlinig, bogenförmig, spiralförmig etc.), die Bewegungsrichtung (nach oben, unten, vom bzw. zum Körper etc.), das Tempo (schnell, langsam), die Intensität und die Größe einer Bewegung (vgl. Skant et al. 2002, S. 27ff).

Nonmanuelle Komponenten

Im Gegensatz zu den Lautsprachen haben die nonmanuellen Komponenten von Gebärdensprachen – Mimik, Mundgestik, Mundbild und Neigung des Kopfes und des Oberkörpers – durchaus eine linguistische Funktion (vgl. Skant et al. 2002, S. 17ff).

Mimik

Unter dem Begriff Mimik werden verschiedene Gesichtsausdrücke wie Stirnrunzeln, Naserümpfen und Hoch- oder Zusammenziehen der

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Augenbrauen zusammengefasst. Die Mimik erstreckt sich meist über eine ganze Äußerung, ist nicht an einzelne Gebärden gebunden und übernimmt oft eine grammatikalische Funktion. So wird in der ÖGS eine Aussage von einer Entscheidungsfrage nur durch die Mimik unter- schieden.

Mundgestik

Im Gegensatz zur Mimik handelt es sich bei der Mundgestik lediglich um Gesichtsausdrücke, die mit dem Mund produziert werden. Darüber hinaus tritt sie meist nur während einer einzelnen Gebärde auf und erstreckt sich nicht über die gesamte Äußerung. Beispiele für Mundgestiken in der ÖGS sind eingezogene oder aufgeblasene Wangen (DÜNN/ DICK), Kussmund und blasen.

Mundbild

Unter Mundbildern versteht man das hauptsächlich stimmlose Mitsprechen der jeweiligen lautsprachlichen Wörter. Da die meisten Laute aber nicht visuell wahrnehmbar sind, werden die Mundbilder oft gekürzt.

Sie sind auf den visuell wahrnehmbaren Teil des Wortes reduziert.

Mundbilder sind vor allem von Bedeutung, um manuell identische Gebärden voneinander unterscheiden zu können. Die Gebärden ÜBEN und FLEISSIG werden in der ÖGS manuell gleich gebildet und unterscheiden sich nur bezüglich des Mundbildes.

Neigung des Kopfes und des Oberkörpers

Die Neigung des Kopfes oder des Oberkörpers übernimmt eine rein gram- matikalische Funktion. So kann durch eine Veränderung der Neigung des Oberkörpers zum Beispiel ausgedrückt werden, ob es sich um eine direkte oder indirekte Rede handelt.

Phonotaktische Beschränkungen

Vergleichbar mit den Lautkombinationsregeln in Lautsprachen, unterliegt die Kombination der manuellen Parameter in Gebärdensprachen verschiedenen Regeln und Prozessen. Konsonantencluster wie /∫tr/ sind

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im Deutschen zulässig (Strauch, Straße), während sie zum Beispiel im Spanischen nicht erlaubt sind.

Battison (1978, S. 31ff) beschreibt die zwei wichtigsten Regeln, die für alle Gebärdensprachen gültig sind und sich auf Zweihandgebärden beziehen: die Regel der Symmetrie und jene der Dominanz.

Die Regel der Symmetrie besagt, dass die beiden Hände bei gleichzeitiger Bewegung die gleiche Handform aufweisen müssen.

Die Regel der Dominanz besagt, dass sich bei unterschiedlicher Handform nur die dominante oder starke Hand (bei Rechtshändern die rechte) bewegen darf. Die schwache Hand nimmt eine Ruheposition ein, und muss eine der sechs Grundhandformen aufweisen.

5.1.4 Morphologie

In linguistics morphology refers to the mental system involved in word formation or to the branch of linguistics that deals with words, their internal structure, and how they are formed (Aronoff/ Fudeman 2005, S. 1f).

Morpheme sind die kleinsten selbstständig bedeutungstragenden Einheiten einer Sprache. Wie in Lautsprachen existieren auch in Gebärdensprachen freie und gebundene Morpheme. Freie Morpheme lassen sich am ehesten mit selbstständigen Grundgebärden vergleichen, die durch verschiedene morphologische Prozesse verändert werden können.

Im Folgenden werden einige dieser Prozesse wie Komposition und Derivation, Verbflexion, Aspekt, Klassifikation, Numerus und Tempus behandelt.

Komposition und Derivation

Wie im Deutschen werden auch in Gebärdensprachen die beiden Wortbildungsprozesse Komposition und Derivation angewendet.

Für die ÖGS beschreiben Skant et al. (2002, S. 41) mehrere Arten von Kompositionsprozessen, unter anderem die einfache Kombination zweier Gebärden. Hierbei verändern sich die Gebärden nicht in ihrer Form, sie werden weder gekürzt, noch in ihrer Bewegung modifiziert, sondern

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lediglich aneinandergefügt. Beispiele dafür stellen die Gebärden KAFFEE + AUTOMAT, VOLK + SCHULE oder COMPUTER + GESCHÄFT dar.

Des Weiteren werden auch Länder- und Städtenamen auf diese Weise gebildet, etwa SALZ + BURG, EISEN + STADT.

In der ÖGS gibt es Komposita, die bestimmten Verkürzungsregeln unterliegen. Hier sprechen Skant et al. (2002, S. 41) von einer richtig- gehenden Verschmelzung der zusammengesetzten Gebärden. Als Beispiel nennen sie unter anderem das Kompositum KRANKEN + HAUS, bei dem sich die Bewegung der ersten Gebärde reduziert und die der zweiten an die erste anpasst.

Unter dem Begriff Derivation versteht man in Lautsprachen die Wortbildung mithilfe von Affixen, die an den Wortstamm angefügt werden (Frei-heit, Änder-ung, mach-bar). In Gebärdensprachen ist dieser Prozess durch eine Modifikation der Bewegung bedingt. Wisch (1990, S. 173f) bringt das Beispiel AUTO – AUTOFAHREN. Hier wird die Gebärde AUTO- FAHREN von der Gebärde AUTO abgeleitet, indem die Lenkbewegung vor dem Körper zu einer zielgerichteten Bewegung vom Körper weg wird.

Abb. 11: Derivation: AUTO – AUTOFAHREN (Wisch 1990, S. 173)

Verbflexion

In Lautsprachen bedeutet Flexion die Veränderung einer Wortform bezüglich verschiedener grammatischer Kategorien. Das kann durch die Abwandlung des Stammes oder das Anfügen bestimmter Endungen geschehen. Auch in Gebärdensprachen gibt es solche Veränderungen,

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die beispielsweise durch eine Modifikation der Bewegung, der Handorientierung oder der Ausführungsstelle ausgedrückt werden können.

Im Gegensatz zum gesprochenen Deutschen werden Verben in Gebärdensprachen nicht nach Person, Numerus und Tempus flektiert, sondern man unterscheidet hauptsächlich zwei Flexionsklassen:

personenkongruente und ortskongruente Verben.

Bei personenkongruenten Verben wird die Handlung in Beziehung zu den Handlungsteilnehmern gebracht. Dies geschieht durch die räumliche Übereinstimmung von Verb und Teilnehmern. Der Ausgangspunkt der Gebärde stimmt mit dem Subjekt, der Endpunkt mit dem Objekt überein.

In der ÖGS gibt es eine Reihe solcher Kongruenzverben, zu denen unter anderem GEBEN, ZEIGEN, FRAGEN, ANTWORTEN, ERZÄHLEN, HELFEN, SCHAUEN, usw. gehören (vgl. Papaspyrou et al. 2008, S. 126).

Abb. 12: Kongruenzverb ERKLÄREN (Boyes Braem 1995, S. 65)

Ortskongruente Verben markieren hingegen den Ausgangspunkt und das Ziel einer Tätigkeit. Diese Klasse von Verben wird auch als Raumverben bezeichnet und kongruiert mit einem oder mehreren Orten im Satz. Sie geben also Aufschluss über das Wohin und Woher. Zu den Raumverben der ÖGS zählt man Gebärden wie KOMMEN und FAHREN (vgl. Padden 1988, S. 40).

Neben den zwei eben genannten Flexionsklassen existiert die Klasse der einfachen Verben, die an einem fixen Raumpunkt produziert und nicht verändert werden. Meist werden solche Gebärden körpernah oder mit Körperkontakt produziert (vgl. Papaspyrou et al. 2008, S. 109).

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Abb. 13: Einfaches Verb DENKEN (eigene Fotographie, Darstellung Barbara Möstl)

Aspekt

In Gebärdensprachen findet man vorrangig zwei Aspekte: den Zeit- und den Distributivaspekt.

Die Übereinstimmung von Verb und Subjekt wurde bereits unter dem Punkt Verbflexion behandelt. Verben in Gebärdensprachen können aber auch auf mehrere Personen Bezug nehmen. Dies geschieht in Gebärdensprachen nicht wie im Deutschen durch Hinzufügen von Lexemen, sondern im Falle des Distributivaspekts durch die Veränderung der Bewegung. Am Beispiel GEBEN kann man durch die Modifikation der Bewegung die Bedeutungsveränderung beobachten. Wenn die Gebärde ICH-GEBE z.B. durch eine bogenförmige Bewegung in der horizontalen Ebene erweitert wird, kommt man zur Bedeutung ICH-GEBE-ALLEN. Der Distributivaspekt kommt jedoch nicht nur in isolierter Form vor, sondern kann auch mit dem Temporalaspekt, der natürlich auch in gesonderter Form besteht, kombiniert werden (vgl. Poizner, Klima und Bellugi 1990, S.

35)

(44)

I

Abb. 14: Distributiv- und Temporalaspekt am Beispiel GEBEN (Poizner, Klima und Bellugi 1990, S. 35)

Klassifikation

Gebärdensprachliche Klassifikatoren drücken physikalische Eigenschaften von Lebewesen und Gegenständen aus. Sie sind spezielle Morpheme, die verschiedene Kategorien von Objekten oder Entitäten repräsentieren. Das heißt, sie bieten die Möglichkeit, Entitäten wie zum Beispiel Personen, Fahrzeuge oder Tiere zu einer Klasse zusammenzufassen, oder unterschiedliche Eigenschaften von Gegenständen aufzuzeigen. Auch in Lautsprachen kann man das Prinzip der Klassifikation finden.

Beispielsweise müssen Sprecherinnen oder Sprecher des Navajo ihren Verben Morpheme beifügen, die die physikalischen Eigenschaften des Subjekts spezifizieren (vgl. McDonald 1982, zitiert in Boyes Braem 1995, S. 77f.). Primär werden zwei Arten von Klassifikatoren unterschieden: der Nominal- und der Verbalklassifikator.

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Nominalklassifikatoren, auch SASS-Klassifikatoren (size and shape classifiers) genannt, haben adjektivische Funktion. Die Handform spiegelt dabei die Größe und Form von Gegenständen wider und es wird hauptsächlich zwischen runden und geraden Objekten unterschieden (vgl.

Hilzensauer & Skant 2001, S. 95)

Abb. 15: Handform für die Klasse runder Gegenstände (Boyes Braem 1995, S. 82)

Abb. 16: Handform für die Klasse gerader Gegenstände (Boyes Braem 1995, S. 81)

Verbalklassifikatoren teilen sich in Subjekt- und Objektklassifikatoren.

Subjektklassifikatoren korrespondieren mit dem Subjekt des Satzes. Zu ihnen zählen lokale Ortsverben wie die Gebärden für STEHEN, LIEGEN und direktionale Verben wie die Gebärden für FAHREN, GEHEN, KLETTERN. Bei den Objekt- oder auch Handleklassifikatoren wird durch die Handform nicht das Objekt als Ganzes abgebildet, sondern die Handhabung (z.B. die Gebärde für „ein Glas hochheben“) (vgl.

Hilzensauer & Skant 2001, S. 96).

Numerus

Im Gegensatz zum Deutschen wird der Numerus in Gebärdensprachen nicht durch ein Suffix (Kind – Kinder) gekennzeichnet, sondern sie bedienen sich anderer Mittel, um die Mehrzahl eines Nomens

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auszudrücken. Eine Möglichkeit stellt die Reduplikation dar. Dabei werden einzelne Gebärden wiederholt, um den Numerus zu markieren.

Eine andere Möglichkeit ist der Gebrauch eines Zahlenwortes: in diesem Fall wird dem Nomen ein Zahlenwort wie zum Beispiel zwei, viel, wenig, alle vorangestellt (vgl. Happ & Vorköper 2005, S. 87). Ein Beispiel wäre WENIG KIND LACHEN („wenige Kinder lachen“).

Tempus

Die häufigste und gebräuchlichste Methode in Gebärdensprachen, Tempus zu markieren, ist die Verwendung von Adverbien (HEUTE, MORGEN, GESTERN etc.). Die interne Struktur der Verben wird hier nicht verändert. In der BSL existieren jedoch drei Verben, die zeitlich flektiert werden, also ihre interne Struktur verändern, wenn sie ins Präteritum gesetzt werden: SEE – SAW, GO – WENT, WIN – WON.

Abb. 17: GO – WENT, WIN – WON (Kyle and Woll 1985, S. 143)

In vielen Gebärdensprachen wird auch die Gebärde FERTIG verwendet, um auszudrücken, dass eine Handlung in der Vergangenheit liegt. Es ist jedoch fraglich, ob es sich hierbei wirklich um eine Flexion des Tempus handelt, oder ob man nicht eher von einem kompletiven Aspekt des Verbs sprechen sollte (vgl. Boyes Braem 1995, S. 73 und Holzinger 1992, S. 83).

5.1.5 Syntax

Der Terminus Syntax […] heißt ursprünglich soviel wie ‚Zusammenstellung’ oder

‚Anordnung’. Üblicherweise wird in der Grammatik darunter die Lehre von der Anordnung der Wörter zu Sätzen verstanden […] (Linke, Nussbaumer und Portmann 2001, S. 78).

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Obwohl im Deutschen die Grundwortstellung Subjekt – Verb – Objekt (SVO) gilt, gibt es unzählige Möglichkeiten, die Satzglieder aneinanderzureihen, ohne die Bedeutung der Äußerung damit zu ändern.

Die verschiedenen Satztypen in Gebärdensprachen unterscheiden sich hauptsächlich in der Mimik: während Aussagen keine spezielle Mimik aufweisen, kann man bei Fragen, Verneinungen und Befehlen eine für die Satztypen spezifische Mimik feststellen (vgl. Boyes Braem 1995, S. 105ff) Fragen

Wie auch in Lautsprachen unterscheidet man in Gebärdensprachen zwischen Entscheidungs- und Ergänzungsfragen. Bezüglich der Entscheidungsfrage findet man in Gebärdensprachen jedoch keine Verän- derung der Syntax und die Anordnung der Gebärden im Satz bleibt unverändert. Wie werden Entscheidungsfragen in Gebärdensprachen also markiert, um sich von der simplen Aussage zu unterscheiden?

Dies geschieht folgendermaßen: In erster Linie wird die Mimik verändert (hochgezogene Augenbrauen). Des Weiteren werden der Kopf bzw. der Oberkörper leicht nach vorne geneigt, die Augen sind weit geöffnet und auf den Gesprächspartner gerichtet. Diese Fragemimik erstreckt sich über die gesamte Aussage (vgl. Boes Braem 1995, S. 105).

Bei Ergänzungsfragen ist nicht nur eine rein mimische Veränderung erforderlich, um eine Frage zu bilden, sondern auch die Kombination manueller und nicht manueller Parameter. Unter den manuellen Parametern in Ergänzungsfragen versteht man die Fragegebärden WER, WAS, WIE, WO, WANN etc., die nicht manuellen Parameter beinhalten Mimik und Neigung des Kopfes bzw. des Oberkörpers (vgl. Boyes Braem 1995, S. 106).

Verneinung

Alle bisher untersuchten Gebärdensprachen bieten die Möglichkeit, mit manuellen und nicht manuellen Parametern die Negation auszudrücken.

Diese beiden Formen sind auch in der Untersuchung von Hofstätter und Stalzer (2001, S. 1ff) zu finden. Sie kommen sowohl gesondert als auch

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simultan in der ÖGS vor. Unter manuellen Negationsträgern verstehen Hofstätter und Stalzer unter anderem Negationslexeme (NEIN, NICHTS, NIEMAND, NIE etc.), dialogspezifische Negationswendungen (STIMMT- NICHT, HILFT-NICHT, GIBT-NICHT), verneinte Modalverben (KANN- NICHT, WILL-NICHT) und Spezialgebärden mit negativem semantischen Inhalt (KEINE LUST HABEN etc.). Zu den nonmanuellen Negationsträgern zählen das Kopfschütteln (head negation), das auch von einer verneinen- den Mimik (face negation) begleitet werden kann. Bemerkenswert ist, dass die nonmanuellen Parameter oft ausreichend sind, um eine Aussage zu negieren.

5.1.6 Erwerb der Gebärdensprache

Spracherwerb bedeutet das „Erlernen der Regeln der jeweiligen Muttersprache, […]

[und] zu lernen, wie mit Sprache eigene Gedanken und Gefühle ausgedrückt, wie Handlungen vollzogen und die von anderen verstanden werden können. Hierbei sind auch nonverbale Signale wie Mimik und Gestik bedeutsam.“ (Klann-Delius 1999, S.

22)

Noch vor 30 bis 40 Jahren gab es kaum Untersuchungen, die sich mit Gebärdensprache beschäftigten. Ein möglicher Grund dafür war der Glaube, dass es sich bei Gebärdensprachen nicht um vollwertige Sprachen handle. Wissenschaftler nahmen an, dass sie hauptsächlich aus pantomimischen Gesten bestehen und keine grammatikalische Struktur haben. Im Laufe der Zeit erkannte man aber, dass dies ein Irrglaube war, und kam zu der Überzeugung, dass Gebärdensprachen – genau wie alle gesprochenen Sprachen auch – als vollwertig anzusehen sind. Einen großen Beitrag zu dieser Entwicklung leistete William Stokoe, der Pionier in den Untersuchungen zur American Sign Language (ASL).

Die Anerkennung der Gebärdensprache als vollwertige Sprache führte zu vermehrten linguistischen Studien über den Gebärdenspracherwerb (vgl. Nußbeck 2007, S. 148).

Es gibt viele verschiedene Gründe, eine Gebärdensprache zu erlernen.

Sie ist das hauptsächliche Kommunikationsmittel für Gehörlose, aber auch

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