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Gebärden sie?

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Academic year: 2022

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(1)Gebärden sie?. Autor(en):. Speich, Martin. Objekttyp:. Article. Zeitschrift:. Actio humana : das Abenteuer, Mensch zu sein. Band (Jahr): 100 (1991) Heft 2. PDF erstellt am:. 30.01.2022. Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-553849. Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftung übernommen für Schäden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot zugänglich sind.. Ein Dienst der ETH-Bibliothek ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz, www.library.ethz.ch http://www.e-periodica.ch.

(2) noftéeu I. ebenfalls die kreisende Bewegung mit den Händen. Die Frau strahlt und beginnt, mit einer Serie von eleganten Gebärden ihr Anliegen zu formulieren. Begegnung in Zürich. Ein Mann möchte sich bei einem Passanten, den er als Einheimisehen einschätzt, nach, dem Weg zu einer Adresse erkundigen. «Äxgüsi, wo gaht's da zum...?» fragt er. Der Angesprochene wendet sich zu ihm und sagt langsam, sorgfältig artikulierend: «Bitte wiederholen Sie die Frage auf Hochdeutsch und schauen Sie mich an. Ich bin gehörlos und muss Ihre Lippen lesen, um Sie zu verstehen.» Der Frager reisst entsetzt die Augen auf. Dann dreht er sich auf den Absätzen um und stürmt weg. Welche dieser zwei Begegnungen hat wirklieh stattgefunden? Beide sind wohl eher unglaubliche Geschichten, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Doch die zweite hat sich zugetragen. Der gehörlose Passant, vor dem «Herr Äxgüsi» floh, ist Paul Hap'ple, einer der Moderatoren der FernsehSendung «Sehen statt Hören», die jeweils am Samstagnachmittag ausgestrahlt wird. Unglaublich! Das war meine erste Reaktion, als Happle sein Erlebnis schilderte. Wir sassen in einem Klubzimmer im Gehörlosenzentrum Zürich. Unser Autor Chri-. ICH. tikjuweM «Om*War>. ^. Le/i/ia/Ze, wenn awc/7. mràl /aut-. /ose D/s/CMSS/O« />e/ r/er d«.s7>/7r/«ng. ange/ienr/er GeMri/e«s/?rac/i/e/irer. So i7s Greve, r/er. aa/r/ew 7ïZe//bzo z/e« anges/iroc/ze-. «en //örenr/en spz'e/Z, ge/nzrz/eZ. e/was zw 7a«/a 7ïssi. Deren Sc/iweszer Äa(/a ze/c/zne/ es aw/ A/ar/e-dgneA Sc/imzi/Z sc/irei7>! aw/z/z'e lLa«r/Za/e/ ein 7i'rin.î/cri7i/, z/as,4ws/>i7z/er De// Sc/i/aZZer /commen/i'erZ. Die Ro//e z/es GeMrz/e«z?en wec/ise/Z Alänr/i'g; a//e Sinz/ vo// z/a/iez. So en/sZe/iZ eine Ses ranz/es-. aw/na/ime r/er z/ewZsc/zsc/zwezze-. mc/ien Ge/>ärr/e«sprac/ien.. C/airz/io /aiic/i,. Die Viersprachigkeit ist Hauptelement unserer nationalen Identität. Aber es gibt in der Schweiz geborene und aufgewachsene Landsleute, für die alle vier Landessprachen Fremdsprachen sind: die Gehörlosen._ welche die Gebärdensprache benützen. Forscher fanden heraus, dass auch Hörende vom Erlernen dieser visuell-räumlich aufgebauten Sprache, deren Anlage in allen Menschen steckt, profitieren können. FOTOS: CHRISTIAN HELMLE. Begegnung in Zürich. Eine Frau möchte sich bei zwei Passanten nach dem Weg zu einer Adresse erkundigen. Sie berührt den einen kurz am Arm. Als er sie anschaut, richtet sie, ohne ein Wort zu reden, mit fragend hochgeaut zogenen Augenbrauen den Zeigfinger ihn, macht mit den beiden gegeneinander Bewegunkreisende Handflächen zeigenden Teigkugel gen, als ob sie zwischen ihnen eine formen möchte, und zeigt dann nochmals auf den Mann. Dieser schüttelt den Kopt und weist auf seinen Nachbarn. «Godi, du hast doch ...» sagt er. Godi schaut der Frau in die auf sieh selbst und macht aiman. stian Bachmann und ich waren zu einem abendlichen Informationsgespräch eingeladen worden. Für mich war diese Gesprächsrunde die Begegnung mit einer neuen Welt, einer Kultur, von der ich erst seit kurzer Zeit wusste, nämlich seit ich das faszinierende Buch «Stumme Stimmen» von Oliver Sacks dass gelesen hatte. Dort hatte ich erfahren, wir mitten in einer Zeit des Umbruchs, der seit stehen, Gehörlosen der Emanzipation die Sprachwissenschafter nachgewiesen haben dass die Gebärdensprachen weltweit eine der Lautsprache ebenbürtige Ausdrucksform des Menschen darstellen, die. z/ie a/.S' ge/iöT/oses Ä7«c/ ge/iör/oser. E7/er« von ganz /c/ein aw/ge/iärr/e« /crate, sag? /i/er, was /n'nZer r/er G e Z> ä rr/e « s/? ra c/i e .sZer/cZ;. «Air/rar/». A«/ Seite 25 ein Sprac/ispie/ mit TLsZ von C/?r/s/ia« ßac/i/nan«; «Ge/iärz/e« Sie/» 7. 6.

(3) De/* AW/ro///ry.w>. /oge 0//ver Gacfa 6ez vera/w/e/, ßenwteer« c/er G e M /r/e « vp ra c7z e rf/g ra«ffl//c/ivmze//e Jkb/zrae/z-. fa. mw/zg r/zzzr/z. <://<?. /z'/zke //zztzM///*? zz/ze/Tzoz/zzzze/z zzzzz/. so z/z zzzzgea/zzz/ez* W£/se gescMr//. Se/. vvz>z/.. e/'/ze/zz. SWzzz/vmzzc/z z/z <r/ezz G.S/1. s/ez-. ge/te s/c/z <r/z'<? Lese/m/zzzzg /zo're/z//<?/* Äü'zzz/ez;. we/c/ze z/z'e Ge/wz/ezz.s'prac/ze /ezvz/ezz.. Dos. /zo/ zzzôg/zc/zez*m/7 <r/<?z* G/e/gerazzg z/ez* fö/zzgke/Z zzz. fa. razz/zz/zc/z-azza/y/z'sc/zezzz Dezz/rezz zzz /zzzz. I/zz/ezz z/z*ez z/ez*. ge/zoV/osezz. 7ez7/ze/zz?ze/*. a«. //«serez* Dzskz/s-. s/o«srz/«z/e; 7y-Moz/erzz/or Pzzzz/. //zz/zp/e, 7zz«/'zz. 7755/. zzzzz/ z/zzs. EVzepzzzzr Dzzzz/e/zz zzzzz/ /zzâtoZz R/zjozer.. eine andere Art zu denken und zu leben, eine andere Art Kultur hervorgebracht haben. Deshalb war ich gespannt auf die Begegnung mit jungen Menschen aus dieser Kultur. Daniela und Jakob Rhyner, ein jungvermähltes Ehepaar, sowie Tanja Tissi benützten die Gebärdensprache; Brigitta Largo, Tochter von gehörlosen Eltern und frisch ausgebildete Dolmetscherin, übersetzte für uns. Happle, der als sogenannter «Spätertaubter» die Sprechfähigkeit von der Kindheit her beibehalten hat, sprach wie im Fernsehen: mit «lautsprachbegleitenden Gebärden». Zu Beginn, als wir alle etwas verlegen in den soliden Klubsesseln sassen, spürte ich bei mir selber etwas von den Hemmungen und Berührungsängsten, die vermutlich bei Herrn Äxgüsi zu einer akuten inneren Krise beigetragen hatten. Ich war als Journalist zum ersten Mal seit langem in der Klemme und überlegte hin und her, was ich fragen sollte - und wenn, dann wie und wen? Dank einer Frage des Kollegen Christian, der sich offenbar schneller fassen konnte, fanden wir ein gemeinsames Einstiegsthema: die TV-Moderation Happies. Tanja Tissi, die selber eine reine Gebärdensprache benützte und höchstens hie und da, wie zur Betonung, ein gesprochenes Wort einflocht, war kritisch: «Ich fühle mich wohler, wenn mehr gebärdet wird.» Sie würde es vorziehen, wenn am Fernsehen «zu den Gebärden begleitende Worte statt zu den Worten begleitende Gebärden» gesprochen würden. Tanjas Art, sich auszudrücken, war sehr lebhaft und intensiv, vor allem auch in der Mimik, die ja Teil der Gebärdensprache ist. Happle ging auf ihre Kritik ein: «Ich erhalte einen Text, den ich auswendig lernen muss. Die Betonung von Worten oder Gebärden ist immer ein Kompromiss. Wichtig ist, dass man natürlieh wirkt.» Das Gespräch kam in Fahrt. Jakob Rhyner gebärdete ebenfalls sehr lebhaft und ausdrucksvoll. Mich beeindruckten seine starken Bewegungen mit dem Oberkörper und sein fröhliches lautes Lachen, wenn ihm etwas Spass machte. Es ist ein Lachen, das er selber nicht hört. Jakob ist im Alter von zwei Jahren ertaubt. Er sagte, er habe überhaupt keine Erinnerung an Geräusche und könne sich nichts darunter vorstellen. Das war, als FOTOS: CHRISTIAN HELMLE. Happle, der mit zwölf Jahren ertaubt ist, auf eine Frage bestätigte, dass bei ihm solche Erinnerungen wie im Gedächtnis eingebrannt seien: «Wenn ich bestimmte Sachen sehe, kommt in meinem Hirn eine Melodie.» Er würde heute gerne wissen, wie die Beatles klingen, die er um vier Jahre verpasst hat. Fasziniert, mit offenem Mund, nahm Jakob Anteil, als Happle erzählte: «Wenn ich im Wald nach oben schaue und sehe, wie sich die Baumwipfel bewegen, erinnere ich mich an das Rauschen des Windes in den Blättern.» Ich spürte ein Würgen im Hals. Jakob schaute zu uns herüber und gebärdete: «Bei mir nichts, gar nichts.» Es war eine schlichte Feststellung. «Wenn man nie etwas gehört hat, weiss man nicht, was man verloren hat», sagte jemand in der Runde. « Manche Spätertäubte», erklärte Happle, «klammern sich am Hören fest und wehren sich gegen die Taubheit.» Aus dieser Verkrampfung heraus würden sie dann die Gebärdensprache ablehnen und auf die «echten» Gehörlosen herabschauen, mit dem Ergebnis, dass man sie aus der Gemeinschaft ausschliesse. Das kann einem Verzicht auf eine Überlebenskraft gleichkommen; denn derZusammenhalt inderGebärdensprachgemeinschaft ist unglaublich stark. Dieses Phänomen ist besonders beeindruckend, wenn man bedenkt, dass es sich um eine ganz kleine Minderheit handelt (in der Schweiz sind es etwa 8000 Menschen), die erst noch weit verstreut lebt und je nach Land oder sogar Region eine andere Gebärdensprache benützt. Die universelle Weltsprache mit Gebärden ist zwar ein Mythos, aber die Verständigung unter Gehörlosen macht doch weit weniger Probleme als unter Hörenden. Happle sagte, er sei schon vor 20 Jahren mit zwei ebenfalls gehörlosen Kameraden in Spanien, Frankreich, Belgien, Holland, Deutschland, Norwegen, Schweden und Finnland herumgereist. «Mit Gehörlosen hatten wir nie Probleme. Aber auch mit Hörenden hatten wir überall weniger Probleme als in der Schweiz.» An dieser Stelle erzählte er sein Erlebnis. Die anderen pflichteten ihm bei. Auch sie hatten ähnliche Erfahrungen gemacht. Wenn es zutrifft, dass wir Deutschschweizer mehr «fremdeln» als zum Beispiel die Romands, dann hat das vielleicht damit zu.

(4) tun, dass wir unsere Probleme mit der Sprache haben. Friedrich Dürrenmatt ist 1967 in einem amüsanten Essay darauf eingegangen. Der letztes Jahr verstorbene Schriftsteller, der in Neuenburg wohnte, hat seine sprachliche Situation überspitzt so umschrieben: «Ich rede Berndeutsch und schreibe Deutsch. Ich könnte nicht in Deutschland leben, weil die Leute dort die Sprache reden, die ich schreibe, und ich lebe nicht in der deutschen Schweiz, weil die Leute dort die Sprache reden, die ich auch rede. Ich lebe in der französischen Schweiz, weil die Leute hier weder die Sprache reden, die ich schreibe, noch jene, die ich rede.» Dürrenmatt konnte sich über seine Mitbürger mokieren, die «ein allzu schönes Deutsch» oder «ein allzu schönes Französisch» sprechen. Wenn wir etwas über die Schwierigkeiten nachdenken, die uns das Nebeneinander von Mundart und Schriftsprache bereitet, können wir uns eher in die Situation des in den meisten Fällen echt zweisprachigen Gehörlosen einfühlen. Der Neuenburger Sprachforscher François Grosjean befasst sich seit Jahren mit der Zweisprachigkeit, die seiner Ansicht nach von den Linguisten bisher sträflich vernachlässigt wurde. Diese hätten den Zweisprachigen bei der Beurteilung seiner Sprachkompetenz als eine Art doppelten Einsprachigen betrachtet und seine Defizite in den einzelnen Sprachen hervorgehoben, statt seine Kommunikationsfähigkeit als Ganzes zu beurteilen. Die Zweisprachigkeit ist Ausdruck der Zugehörigkeit zu zwei Kulturen, sogenannter Bikulturalität. In den USA hat Grosjean auch die Zweisprachigkeit der Gehörlosen erforscht, die, wie er bedauert, bis heute in den meisten Ländern noch nicht anerkannt sei. Vor vier Jahren empfahl das Europaparlament den Regierungen, die Gebärdensprachen in allen Staaten offiziell anzuerkennen. Schweden und Kanada haben dies bereits getan. Zum Jubiläumsjahr der EidgenossenSchaft haben zwei Vertreter des SchweizeTischen Gehörlosenbundes, Regionalpräsident Peter Matter und Regionalsekretär Peter Hemmi in Zürich, den Bundesrat darauf aufmerksam gemacht, dass unsere vier Amtssprachen fürdie SchweizerGehörlosen Fremdsprachen sind, und «die Aufnahme unserer Gebärdensprache als eine Landesspräche in die Bundesverfassung» gefordert. «Wir verstehen die Gehörlosengemeinschaft nicht als Schicksals- und Leidensgemeinschaft, sondern als soziale Gruppe, die durch das Vorhandensein einer eigenständigen Kommunikationsform gekennzeichnet ist», schrieben sie. Der Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern, BundesPräsident Flavio Cotti, antwortete ihnen, die Gebärdensprache sei nicht auf ein bestimmtes Verbreitungsgebiet im Land beschränkt, weshalb er ihre Verankerung in der BundesVerfassung nicht für sinnvoll halte. «Ich bin mir jedoch bewusst», fügte er hinzu, «dass die gehörlosen Menschen noch immer mit Problemen der Verständigung und auch des Verständnisses zu kämpfen haben. Die För-. Zwe/5/2rac///ger ««// zwe/-. /?//// //e«2 ge/zör/ose« Ae<7<7y //o,. «///. £7« Serv/'ce. ge5c/2/ec////z'c/zer 77ö«//wr/>e/Y5-. e/nem C7z/«e5e«/>w6e«, a« der. ««/err/c/z/ /« e/«er e«g//5c/ze« .ScW/c/cme.'. Aâ7z/wa5c/z/«e.. rf/e A/o'g//cMe/Y, rf/e GeMrz/e«5/?rac/ze zw /er«e«. /?w«r/ 60 /owOe Ä7«//er ge/ze« m/Y 700 /z6're«//en /'« <7/e «or/wa/e -Sc/zw/e, wo v/o /'«/e«5/'ve t/«/er5/w/zw«g er/zw/Ze«. F/e/e //er /zöre«f/e« Sc/zw/er /zzz/>e«. Ge/zär//e«5/2rac/zZ>o//we/5c/zer/« S7zee«//g/z. //«//. /« der e«g//5c//e« SYad/ Leeds wac/jse« ge/iör/ose Ä7«//er se/Y 7957 zH>e/s/?rac/z/g. derung und Verbreitung der Gebärdenspra- vielleicht sogar unter den Hörenden im Rahmen sozialpolitischer Massnahmen könnte daher, so hoffe ich, die Schwierigkeiten dieser Sprachgruppe abbauen helfen.» Verbreitung der Gebärdensprache unter den Llörenden im Rahmen sozialpolitischer Massnahmen. Das sind wichtige Worte; denn dieser Vorschlag des Bundespräsidenten wird vielleicht eines Tages als visionäres Programm in die Geschichte eingehen. Oliver Sacks, weltbekannter Neurophysiologe, über dessen Arbeit unlängst ein Spielfilm («Awakenings») gedreht worden ist, weist in «Stumme Stimmen» auf das Potential der Gebärdensprache für eine Erweiterung und Erneuerung unseres Denkens hin: «Man muss sich fragen, ob diese räumlichche. Zwe/e/ <7e«. <7/'e. £//er«. GeMrc/e«-. 5/zrac/ze 5/7/0/2 ge/er«/. D/'e ganz. L/e/we« /er«ew 5/e vo«2 Z«5c/zawe«,. àY/ere ge/ze« /'« .S/zrac/z/cw/ve, //«// vo« AZ/Y/eAcZ/w/e/'«. Hwz/e 6ere//5 //er 1Fw«5c7z geä«55e/Y,. GeM/'//e«5/7rac/?e a/5 ,/o/cw//o//ve 7re«2//5j«rac//e /er«e« zw /:o'««e«.. 9.

(5) SF/zwe/zer ÄiM«.ytr//erapey//H C/zm/zne Log/, /)/<?. vor r/re/ /a/zre« /« e/aem 2te/7/«er <r//e. z«r /ort/er««g vo« Men5c/en w/r gmr/ger 5e/zz«//m/«g e/ne UF/Vc/îU//?. 77zea/ergn/ppe grnnefe/e, /nszen/er?e m/Y r/er «ÄAspa/' flawser. Aeso«a«z» r/Ze Äegegnnng von zweZ WF//e«. Zn^rzznnzen m/Y. r/ew eng/Zjc/zen Äeg/ssewr //o/;Zn 7e//er pror/nzZerZe s/'e «Y/s SYwc/c znz'Z. rzc//Z. LaZenr/nr-. 5Ze//ern aws /Zern BF/M/e/m rrnr/ vZer 5erw/ssc/2awsp/'e/ern. //?r gZng es z/m z/Ze /<7VaA?s/e//e zwZsc/zen r/en pro/ess/Tme/Ze/z iSc/zawsp/e/er/z z/nr/ r/en /»e/z/nr/erZen ATo/Zegen,. r/Zeja. zzmäc/zs/ 77zea/er/rzz'en s/Yz/Z zznr/. ZroZzr/ezn eZwrzs. //zerzZrrz/zsc/zes an s/c/z /zrzien», sc/zrz'eè. zzzZz'e/sZ. sz'e.. rrörzs. z's/ Z/zre. ganz ez'gene Ära//, r/Ze s/c/z Zrn/ner wZer/er zlz/sr/rzze/c verse/zrz//Z, r/rz/zeZ o/Z ez'gensZnnZg zznr/ /renzz/ an/nz/ZeZ.» Äec/z/s zznZen ZzewegZes ZzZ/r/. Z)Ze. ez'n. Szenen-. flaw. r/e/n /ac/zer. znz'Z. z's/. r/Ze Sz'/zrzzzs/zZe/erZn. /L/ra/za /Zn/c.v. /1/Zrzrrz.s;. LZane flar/'c/z. a/s rrßz/Zz» zznr/ rec/zZs MarZ/na M/z a/s «Äe/c/ze». 10. sprachliche Fähigkeit die einzige besondere Entwicklung bei Benutzern der Gebärdenspräche ist. Entwickeln sie noch andere, nichtsprachliche räumlich-visuelle Fähigkeiten? Wird eine neue Form visueller IntelliIn einem Schulexperiment genz möglich? im Staate Maryland wurde normalen, hörenden Kindern in der Vorschule und in der ersten Klasse der Grundschule die Gebärdensprache beigebracht. Die Kinder hatten Spass daran und lernten sie schnell, und dabei steigerten sie ihre Leistungen im Lesen und in anderen Fächern.» Auf Martha's Vineyard, einer Insel vor der Küste von Massachusetts, hielt sich während zweieinhalb Jahrhunderten eine durch Inzucht verbreitete Form erblicher Gehörlosigkeit. Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts war fast jede Familie davon betroffen. Das hatte zur Folge, dass die ganze Bevölkerung der Insel die Gebärdensprache lernte. Inzwischen ist die erblich bedingte Taubheit von der Insel verschwunden; der letzte Bewohner mit dieser Art Taubheit starb 1952. Aber die Ethnologin Nora Ellen Groce konnte in zahlreichen Interviews mit älteren Einwohnern noch Ende der siebziger Jahre feststellen, dass nicht nur die liebevolle Erinnerung an die gehörlosen Mitbürger geblieben war, sondern auch die Gebärdenspräche selber! Die Einwohnerbenützten sie manchmal, ohne es zu merken. James Woodward, Professoran der Gallaudet University, der bisher einzigen GehörlosenUniversität der Welt, befragte vor etwa zehn Jahren auf der Seychellen-Insel Providence, wo die Gehörlosigkeit etwa dreimal so häufig ist wie in den USA, 57 Plörende. Woodward: «Man versucht hier nicht, eine medizinische Kur oder eine technische Lösung für einen Menschen zu finden, der nicht hört. Vielmehr suchen die Hörenden auf Providence nach sozialen Mitteln und Wegen, um mit den Gehörlosen zu kommunizieren.» Dass die Begegnung mit der Gebärdensprache im Unterricht spielerisch sein und Spass machen kann, habe ich selber erfahren. Ich besuchte eine Lektion des Gebärdensprachkurses im Gehörlosenzentrum. Jakob Rhyner ist einer der fünf Lehrer in Ausbildung. Ich sass in seiner Klasse und konnte am Schluss die Frage, wie ich hergekommen sei, stellen und beantworten. Für meinen Nachbarn im Schulzimmer hatte der Kurs eine ganz wichtige Bedeutung. Er war Vater einer gehörlosen Tochter und lernte die Sprache, um den Kontakt mit ihrer Welt nicht zu verlieren. Der Mann, von Beruf Oberstufenlehrer, machte mich darauf aufmerksam, dass bei uns heute noch starker Druck ausgeübt werde zugunsten der sogenannten «Oralität», dass also gehörlosen Kindern mit ungeheurem Aufwand das Lippenlesen und das Formulieren von Lautsprache beigebracht werde, «obwohl sich immer mehr gehörlose junge Erwachsene für sich und andere wehren». Das ist Teil einer internationalen Emanzipationsbewegung vor allem der jüngeren Gehörlosen, die sich von derBevormundung durch die Hörenden befreien wollen. Diese Bewegung erhielt vor drei Jahren in den. USA starken Auftrieb, als an der ehrwürdigen, 124 Jahre alten Gallaudet University der Protest der Studenten die Verwaltung zwang, zum ersten Mal einen Gehörlosen als Rektor zu wählen. Das Zeitalter, das Dolmetscher-Ausbilder Benno Caramore in seiner Dissertation über die Zustände im 19. Jahrhundert beschrieb, als Leiter von «Taubstummen-Anstalten» bei uns die Gebärdenspräche als «Diebessprache» abtaten und die Zöglinge zur gegenseitigen Bespitzelung anstifteten, dieses Zeitalter der Macht der Sprachgewaltigen über die Sprech«behinderten» geht nun doch zu Ende. Behindert. Was ist das überhaupt? Ich bin mir in den letzten Wochen, bei den Recherchen für diesen Bericht, immer wieder «behindert» vorgekommen. Zum Beispiel, als ich mit den «geistig behinderten» Schauspielern des Theaterstücks «Kaspar Hauser Resonanz» nach der Premiere im Restaurant des Zürcher Theaterhauses Gessnerallee sass und erst meine inneren Hemmungen überwinden musste, bevor ich von der Wärme und Fröhlichkeit dieser Menschen profitieren konnte. Behindert kam ich mir auch vor, als ich in eine der regelmässigen Freitagsitzungen zur Ausbildung von Gebärdensprachlehrern im Gehörlosenzentrum hineinsitzen durfte, an denen die Sprachforscherin Penny Boyes Braem mit elf Gehörlosen an einer Bestandesaufnahme der deutschschweizerischen Gebärdensprachen arbeitet. Wahrscheinlich wird unsere Gesellschaft die Begriffe der Behinderung, der Invalidität neu überdenken müssen. Das ist eine Herausforderung auch an alle Hilfsorganisationen. Was ist «geistig behindert»? Christine Vogt, die das erwähnte Kaspar-Hauser-Stück als hochinteressantes Experiment in praktizierter Mitmenschlichkeit inszeniert hat: «Der Geist als Träger des Lebensprinzips ist vollständig anwesend und lässt sich nicht behindem!» Die Denkkategorie «geistige Behinderung» spielte für die Gehörlosen lange Zeit eine traurige Rolle. Bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts galten Gehörlose schlicht als «geistig behindert» oder «schwachsinnig». Als sich dann die Erkenntnis durchsetzte, dass der Intellekt des Menschen, dass sein Denken der Sprache bedarf, um sich voll entfalten zu können, erkannten nur wenige, dass diese Funktion von der natürlichen Gebärdensprache voll erfüllt wird. So zogen die Helfer in guter Absicht den falschen Schluss und zwangen den gehörlosen Menschen die ihnen fremde akustische Welt auf, mit zum Teil schlimmen Folgen für die Lebensqualität der Betroffenen. Dahinter steckt die Meinung, Gehörlosigkeit sei ein medizinischer Defekt, der mit Behelfen beseitigt werden müsse. Gallaudet-Professor Woodward setzt sich vehement für eine «Entpathologisierung» der Gehörlosigkeit ein: «Die Klassierung der tauben Menschen als Behinderte schadet nicht nur ihnen, sondern sie schadet auch den Hörenden. Der Schaden, der bei den Hörenden angerichtet wird, ist subtiler, aber vielleicht ernster. Indem wir die Gehörlosen als Behinderte klassieren, BITTE UMBLÄTTERN.

(6) Z)o/?/7e//e £egeg-. «//»g z/o.? £/-e/??//e/7. //£s 75/ g/7/?z e/«/öc/?; £7/75, zwe/, <://<?/...», 5/7g? t/er c/?//?e5/5c/7e. Sen^cA/iT/j/J/e/er £e/7g K7//7/7 Z/7e/?g 77/5. t/er /rem/Ze. /fflfflfr wieder z«r Z/e/z/We/Ye/?. L/7ze/7///zme//e/ï7? /l/z/ce -Sc/7 w/c// <2/5. c/c/' Sz/'/zgerz/z.. Z7Z>e/7ege/z vv/c-. z/e/7?o// er e5, Z>/5 5/'e / /? /; p/o/z/ze/z 777/Y ZJe/V/'/ze/' G/7//-. me/?-///?» /co/'rig/erf: «D/vre/Y» Ye/z?. /s/ er. <:/c/". tZ/z/er/ege/ze. £e/?g 75? /?/0/' 77/C/7/ 77 7/7' 7/7 //<?/' <r/C7". 7"/7C«YC7'70//C. /7 C 777<r/c. £/'. 5//7/T7777/ 77777/. 7777.5' £oA.7/7g 75/ 7//.Ï £7/-. /ZT'777/7777. 777. £777*0/777.. Sc / 77 c Sc/zw/e/vg/CC7/C77. /. 777 7. Ö077/5C/7. 7/e/77. 777770/?077. //7/7 VV07Y/C777'g.. £//ze Ä"o//og/7? 577g?e, 570 /77760. W0/7/'ge/' A/z/TzO, 777/'/ 077707 T/07* 77/70/7/77-. //0/Ye/7». So*/?77775/7 7 0". /o/*777 77e/7 7775. (7o-. 5/77'77c/z Z77 Z/O/??777. e/7,. 77. /5. 7777/. t/o/77. C/77770575C/7077. £o7'77/5/ro//ege/7.. /Vo/z 7V//5 fZ/Y/e/s 77/5 7/0/'. Y/o/r. 77777/. 7/07- <7/70/7/777/07-/0». L?7/e777/777'5/e//e?'. £e/Y/?o/z/. -Sc/?H'Z77'Z. 77/5 £775/7777-. iSc/zwö/z: 77777C/70. ///7775e/:. 77/c/?. 05 50, W/O. 70/7 /7/T2.77.

(7) lehnen wir die Gehörlosenkultur, die Werte der Gehörlosen und das Selbstwertgefühl der Gehörlosen ab. Indem wir den Ausdruck „behindert" verwenden, versetzen wir uns, bewusst oder unbewusst, in die Rolle des Unterdrückers.» Dass die Sprache ein Mittel der Macht und der Unterdrückung sein kann, das war mir bisher gar nicht bewusst. Dabei hatte ich auch von der Unterdrückung von Sprachminderheiten, zum Beispiel der Kurden in der Türkei, gelesen und gehört. Doch hatte ich dies als eine von vielen schreienden Ungerechtigkeiten in vielen Gebieten der Welt betrachtet und nicht mit vielleicht subtilerer, aber ebenfalls höchst wirksamer Ausübung von Macht hier bei uns in Verbindung D/e Fäz/agog/n. gebracht.. //a««e/ore Fz'zza. Ein Zitat aus dem Bericht einer Schweizerin, die über ihre Begegnung mit dem ihr völlig fremden Jugoslawien berichtet: «Zum Glück wusste ich nicht, worauf ich mich einliess! Ich zweifle daran, dass ich den Mut gehabt hätte, abzureisen. Meine Sprachlosigkeit brachte mich in Kürze an den Rand einer Krise, drohte mich zu erdrücken! Ich, die sonst immer mehr oder weniger Sprachmächtige, ich war hilflos, abhängig, elend. Ich unterlag, weil ich die Sprache nicht beherrschte. Zum ersten Mal in meinem Leben wurde mir bewusst, dass Sprache etwas zu tun hat mit Herrschen und Macht. Gut, dass ich das am eigenen Leibe, an der eigenen Seele erleben musste! Zum Glück empfingen mich die Menschen in der Fremde mit viel Gastfreundschaft und Wärme. Hätten sie mich nicht in meiner ganzen Bedürftigkeit angenommen, ich wäre verzweifelt an mir selbst.» Die Autorin, Hannelore Rizza, organisiert seit 1984 Besuche von Zürcher Lehrern in den Herkunftsländern ausländischer Familien und leitet seit über zwei Jahren die Fachstelle interkulturelle Pädagogik am Zürcher Primarlehrerseminar. Ihre Aufgabe ist es, die angehenden Lehrerinnen und Lehrer auf die kulturelle und sprachliche Vielfalt an unseren Schulen vorzubereiten. Ein Beispiel: Der Zürcher Schul kreis Limmattal hatte. /zerez'tet a«ge/ze«z/e Fe/zrerm«e« tz«z/. Le/zrer atz/ z/z'e Fegegntzng m/Y. /remz/e« ÄTz/ttzre« z« z'/zre« F/a.y.yezz-. z/mmfffl vor. Sc/zzz/Fznz/er atz.y azzz/ere« Lötzz/er« /za/ze« /zez. Fec/zt,. zz«.s z/a.y. z/z'e vozz z'/zre«. F/ter« ge/e/zte /Gz/tizr z« Zzewa/zrezz. D/eses zwez'kw/tzzre//e Fe/ze« /zat m«j z/z'e O/tener Fzzr/ce«/ämz7ze. Fä'tä«cä z'm Zv/m «Ser/at» vozz Grs Gra/tz«z/ Mar//es Gra/Dätw_v/er vorge/eät. Kater /t/rz's. Zzez'zzz. Ge/zet.. zzMazz/z. mzzji. atz.s'.s'ezz,. Zrazz. mass. z'««e«», .sagte. er. tzZzer z/z'e zzzzter-. sc/zz'ei//z'c/ze«. Gesc/z/ee/zterro//e«.. Der ze/z«/ä'/zrz'ge Mwrat Zzez'zzz Stzzz/ttzzrt z/es ZsTzzrazz.y. wZzer sez«. Marat LeZzezz. z'zz. zwez. Fzz/ttzre«: ziHè«« z'c/z. 7zzr/ce/' w/// z'c/z zzac/z. z'zz. Zz/zz,. Sc/zwe/z; we«« z'c/z z'zz Sc/zwe/z. Zz/zz,. wz'/Z z'c/z zzac/z. Fär/cez.» Dz'e zzezzzzy'ä/zr/ge Z/atz'ce /ässt .s'/c/z vozz z/er. grosse« Sc/zwester Gazzzjze z/as A'o/z/-. ttzc/z tzm/zz'«z/e«.. O/zwo/z/ es z'/zr gz/à7/t, trägt s/e es zzoc/z zzz'c/zt. z'zz. z/er. Sc/zzz/e, z/azzzz't s/e zzz'c/zt. w/rz/.. 12. azzsge/ac/zt. nach einer Zählung von 1989 Schulkinder. aus 46 Nationen: Schweiz 834, Italien 670, Spanien 341, Jugoslawien 214, Türkei 136, Portugal 90, Griechenland 62, Chile 27,. Deutschland 16, Iran 15, Tschechoslowakei 10, Sri Lanka, Dominikanische Republik 7, Thailand 5, Philippinen, Südkorea 4, Frankreich 3, Rumänien, Indien, Kambodscha, Brasilien, Südafrika, Tunesien je 2, England, Finnland, Luxemburg, China/Tibet, Israel, Japan, Libanon, Argentinien, Bolivien, Ecuador, Hawaii/USA, Nicaragua, Kolumbien, Algerien, Kenia, Marokko, Senegal je 1, Staatenlos 3 (drei Nationen). Viele dieser Kinder erlebten an ihrem ersten Schultag in der neuen Umgebung den Schock der Sprachlosigkeit. Diesen Schock sollen die Lehrerinnen und Lehrer, so gut es geht, auffangen können. Sie sollen die Politik der Integration, die von den kantonalen ErZiehungsdirektoren seit 1972 verlangt wird, in der Praxis umsetzen. Integration ist etwas anderes als die ursprünglich verlangte Assimilation, die versuchte, aus kleinen Italienern und Spaniern in möglichst kurzer Zeit kleine Schweizerzu machen. Jetzt heisst es in den Empfehlungen der Erziehungsdirektoren: «Integration respektiert das Recht des Kindes, die von den Eltern gelebte kulturelle Identität zu bewahren.» Die Lehrer müssen den Schülern helfen, am kulturellen Leben des Gastlandes teilzuhaben, ohne die eigene Kultur verleugnen oder unterdrücken zu müssen. Das heisst, dass den Schulkindern zusätzliche Hilfen angeboten werden, dass auf ihre Zweisprachigkeit Rücksicht genommen wird, dass sie ein Recht auf wöchentlich zwei Unterrichtsstunden in der eigenen Sprache haben. Und es heisst, in einer Art Kettenreaktion, dass die Lehrer in der Ausbildung und Fortbildung auf ihre zusätzliehen Aufgaben vorbereitet werden müssen. Eine eindrückliche Übung in Sprachlosigkeit, im internen Jargon «Splef» für «Sprachlernerfahrung in einer Fremdsprache» genannt, wird jeweils am Vorbereitungstag für die Auslandprojekte geboten. Einmal warteten die hundert Frauen und. je 8, Österreich, Polen, Ungarn je. Männer im Saal auf die Leiterin, die sie in die Arbeit einführen sollte. Statt Frau Rizza erschien ein dunkelhäutiger Mann aus Sri Lanka, offensichtlich ein Professor oder so, auf dem Podium und begann zu reden - auf Tamilisch! Er schrieb mit der Kreide auf die Wandtafel, von rechts nach links, sprach Dinge vor und forderte mit Gebärden einzelne Teilnehmer auf, ihm nachzusprechen, korrigierte sie, schalt mit ihnen. Der Mann war in Wirklichkeit ein tamilischer SchauSpieler. Seine halbstündige Lektion sass im wahrsten Sinne des Wortes. Die Auswertung einerUmfrage über die Wirkung der Auslandprojekte zeigte, dass die eigenen Erfahrungen Haltung und Verhalten der Lehrer positiv beeinflussen. Eine Lehrerin erklärte, das Temperament italienischer Schüler in der Klasse sei ihr «heute viel verständlicher». Das kann praktische Auswirklingen haben; denn manche unerfahrene Lehrer stufen solche Kinder vorschnell als «verhaltensgestört» ein. Eine andere Lehrerin berichtete: «Ich gab den Kindern Anweisungen auf Englisch, um ihnen die Situation des albanischen Mitschülers, der überhaupt kein Deutsch konnte, bewusster zu machen, dies aufgrund der eigenen Erfahrung, die ich in Sizilien gemacht hatte.» Und Frau Rizza, die sich vor zwei Jahren diesem Erlebnis der Sprachlosigkeit selber ausgesetzt hatte, schrieb: «Die wichtigste Erkenntnis aus dieser einschneidenden persönlichen Erfahrung lautet: Nie wieder meine eigene Stärke in einer Sprache (der eigenen oder einer fremden) unüberlegt und leichtfertig einsetzen im Kontakt und in der Beziehung mit Sprachschwächeren...» Das bringt uns zurück zu der am Anfang geschilderten Begegnung. Sie ist eine Fiktion; aber auch eine Vision. Angesichts der vielen aufregenden Dinge, die menschlicher Forschungsdrang an den Tag bringt, steckt in dieser Vision ein Körnchen Realität. Und vielleicht bringen uns der Umgang mit der Gebärdensprache und die Begegnung mit anderen Kulturen dem Umdenken näher, das in so vielen Kommentaren über die Probleme unserer Zeit beschworen wird, m Martin Speich. Fe««.y Fojzes. Fraem /zat /« Fa.se/ et« To/-. zwz.se/ze« z/e« /zzzgzzz.s?z'.yc/ze«. z/e«s/zrac/ze. Stz-aktare« vo« Frzä/z/z/nge« tznä Fo«ver.satz'o«e« z« z/er Ge/zärz/e«-. gegränz/et. S/e zs/ jetzt vom. .sjzrac/ze zzater.yae/zt. 7a«/'a F/ssz. Sc/zwez'zeràc/zezz. z'.yt. .yc'/u/«£.yz<?A?/7«m. /ür z/z'e. Ge/zär-. Vat/ozza//o«ä.s'. m/t. z/ez' Dzzzr/z-. /ä/zz'wtzg e/zze.v zwezj'ä/zn'gezz Fo r.y c/z zz zzgA/z ro/' e k-. äeatz/tragt ivorz/ezz. Daäe; ge/zt es vor a//em am äe/7 F/zzte.y. //zz.y.y z/e.y. /t/Zers. äez'm S/zrac/zerwerä. G/ez'c/zzez'tz'g werz/ezz azze/z z/z'e Gzzteryc/zz'ez/e. ge/zo'r/o.se Mz'tar/zez'terz« z'n z/z'esem F/p/'e/ct. FOTOS UNTEN: LOOK NOW! FOTOS OBEN: CHRISTIAN HELM LE.

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