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GASTBEITRAG VON JÜRG GOHL IN DER SERIE «AUSSENSICHT» > SEITE 8

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LOKALPATRIOTEN VON BERUF

GASTBEITRAG VON JÜRG GOHL IN DER SERIE «AUSSENSICHT» > SEITE 8

DIGITALE ERFOLGSGESCHICHTE

E-GOVERNMENT-LÖSUNG DES KIGA > SEITE 14

WIE NUTZEN SIE DAS «INFOHEFT»?

UMFRAGE MIT WETTBEWERB > SEITE 29

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EDITORIAL

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER

Wenn der Regierungsrat am Dienstag zur wöchentlichen Sitzung im Regierungsgebäude zu­

sammenkommt, ist im Voraus schon einiges passiert. Damit die Regierungssitzung reibungslos funktioniert, sind Mitarbeitende der Landeskanzlei und der Direktionen bei der Vorbereitung der Regierungssitzung und der Regierungsgeschäfte engagiert. Was alles im Hintergrund geschieht, wer wann was macht und wo die Fäden zusammenlaufen, erfahren Sie im Interview mit den beiden Mitarbeiterinnen des Sekretariats Regierungsgeschäfte und dem 2. Landschreiber (Seite 4).

Seit Mitte November 2016 ist das Bundesasylzentrum (BAZ) Feldreben in Muttenz in Betrieb.

Hier werden Menschen, die in der Schweiz Asyl beantragen, registriert und erstmalig befragt, bevor sie an die Kantone verteilt werden oder das Land wieder verlassen. Wie ist die Lage im und ums BAZ Feldreben, gut vier Monate nachdem die ersten 24 Asylsuchenden angekom­

men sind? Lesen Sie den Bericht auf Seite 12.

Im Frühjahr ist das viel beachtete Buch «111 Orte in Baselland, die man gesehen haben muss» erschie­

nen. Autorin ist die Journalistin Barbara Saladin. Zahlreiche Bilder und viele überraschende Orte laden zum Entdecken und zum Ausprobieren. – Die Redaktion des Infohefts verlost übrigens 3 x 1 Buch

«111 Orte in Baselland, die man gesehen haben muss». Machen Sie mit bei der Umfrage zum Info heft und Sie gehören vielleicht zu den Gewinner/innen (Artikel und Link zur Umfrage auf Seite 28).

Einen Ausblick über bevorstehende Highlights gibt das Sportamt Baselland ab Seite 17. Dazu gehört der Familiensporttag in der Römerstadt Augusta Raurica, der Team­OL, der dieses Jahr im Allschwiler Wald stattfindet, der Wisenberglauf oder die Eröffnung der Streetwork­Anlage im Gitterli. Für den Wisenberglauf bietet das Sportamt ein gemeinsames Training für Mitarbeitende und erstmals auch ein Training für Nordic Walking an.

Während der Ferienzeit wartet die Region mit zahlreichen Angeboten auf. Das MuseumBL lädt beispielsweise zur laufenden Gastausstellung «Forse nella Hanro?», welche Teil der Ausstellungsreihe «Magnet Basel – Migration im Dreiländereck» ist und die Einwanderung junger Italienerinnen in eine Nachkriegsschweiz beleuchtet. Noch bis zum 6. August 2017 führt die Reise in der Ausstellung «Eingewandert. Wie das Fremde Heimat wird» um die Welt zu den Wurzeln des Baselbiets. Mehr dazu ab Seite 24.

Nun wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen des Infohefts und allen, ob daheim oder in der Ferne, einen schönen Sommer und gute Erholung!

Erna Truttmann

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IMPRESSUM

Nummer 191, Juni 2017 47. Jahrgang

Herausgegeben von der Landeskanzlei des Kantons Basel­Landschaft Internet: www.bl.ch Erscheint vierteljährlich Redaktionskommission:

Catia Allemann­Gagliano Adrian Baumgartner Pia Bechter Bartolino Biondi Nic Kaufmann Dieter Leutwyler Joel Siegfried Rolf Wirz Redaktorin:

Erna Truttmann, Landeskanzlei Rathausstrasse 2, 4410 Liestal Feedback und Anregungen zum Infoheft:

Erna Truttmann, Telefon 061 552 50 33 E­Mail: erna.truttmann@bl.ch Personalnachrichten:

Mergiane Ademi, Dienstleistungszentrum Personal Telefon 061 552 90 21

E­Mail: mergiane.ademi@bl.ch

Redaktionsschluss der Nummer 192:

25. August 2017 Zum Titelbild

Zwei Skulpturen auf dem Skulpturenweg des Klosters Schönthal (Bild: Emos­Verlag, Köln).

Die 47­jährige Dr. med. Monika Hänggi ist seit Mitte März neue Baselbieter Kantonsärztin und damit Nachfolgerin von PD Dr. med. Brian Martin.

Foto: VGD

STREETWORKOUT-ANLAGE IM GITTERLI 21

Im Sportzentrum Gitterli in Liestal ist eine neue Streetworkout Anlage eröffnet worden. Die Anlage ist unmittelbar beim Bewegungspark und direkt an der Finnenbahn ideal gelegen. Foto: Sportamt Baselland

MEINE WAHL 22

Die Reihe «Meine Wahl» stellt Bilder vor, die Mitarbeitende aus der Kunst­

sammlung ausgewählt haben. Im Interview sagt der Kantonsingenieur Drangu Sehu, warum er sich für die beiden Werke in seinem Büro entschieden hat. Foto: Dina Epelbaum

ARTIKEL

«Die Aufgabe ist sehr erfüllend und spannend» 4

Jetzt bewerben für den Baselbieter Preis für Freiwilligenarbeit im Sozialbereich 7

Lokalpatrioten von Beruf 8

«Das Bundesasylzentrum ist in Muttenz kaum sichtbar» 12

Digitale Erfolgsgeschichte der ersten Stunde 14

Digitalisierungsstrategie BL 2017 – 2020 16

Brot und Spiele für sportliche Familien 17

Erstmals findet der Team­OL im Allschwiler Wald statt 18

Gemeinsame Vorbereitung auf den Wisenberglauf 19

Die Turnverbände führen das Baselbieter Sportabzeichen weiter 20 Eintauchen in unterschiedliche Welten – Sonderausstellungen im Museum.BL 24 Spannung, Spass und Abenteuer am grössten Römerfest der Schweiz 26 111 Orte in Baselland, die man gesehen haben muss 28 Wie nutzen Sie das digitale Infoheft? Umfrage mit Wettbewerb! 29

Impressionen 30

Polizei und Staatsanwaltschaft – erfolgreiches 2016 31

Agenda 32

HERMES 5.1: Schreckensgespenst oder Heilsbringer? 34

Laufen rüstet sich gegen Hochwasser 36

Mein schönster Ort im Baselbiet 38

Mein Web­Tipp 39

INFO

Das Heft erscheint digital und wird im Intranet (mit den Personalnachrichten) und auf der Internetseite (ohne die Personalnachrichten) des Kantons publiziert.

Pensionierte Mitarbeitende, welche die Personalnachrichten als PDF erhalten möchten, schicken bitte eine E-Mail an die Redaktorin (kommunikation@bl.ch).

(4)

«DIE AUFGABE IST SEHR ERFÜLLEND UND SPANNEND»

Damit die Regierungssitzungen und das Ausstellen der Regierungsgeschäfte reibungslos funktionieren, sind in der Landeskanzlei und in den Direktionen viele Personen engagiert. Schaltstelle für die Organisation der Regierungssitzung, das Bereit- und Ausstellen der Regierungsgeschäfte sowie das Organisieren von Anlässen ist das Sekretariat Regierungsrat mit Cinzia Porriciello und Diana Boner unter der Leitung von Nic Kaufmann, 2. Landschreiber. Das Infoheft führte mit den drei Kolleg/innen ein Interview zu ihrer Arbeit.

Wie viele Regierungsgeschäfte (RRB) gehen durchschnitt­

lich pro Woche über Ihren Tisch ?

Cinzia Porriciello und Diana Boner: Durchschnittlich bear­

beiten wir 50 bis 60 Geschäfte pro Woche. In Ausnahme­

fällen sind es auch einmal 80 bis 100 Geschäfte.

Was braucht es, damit eine Regierungssitzung gut vorbe­

reitet ist ?

CP: Die Geschäfte müssen von den Direktionen korrekt eingereicht werden, vollständig mit allen Angaben und allen Beilagen, damit wir ein Geschäft nach der Beratung aus­

stellen können.

Was heisst «korrekt» eingeben ?

DB: Es ist wichtig, dass die richtigen Vorlagen verwendet werden, die Texte fehlerfrei, korrekt formatiert und die An­

träge eindeutig sind. Dann gibt es viele Details, die auf den ersten Blick unwichtig erscheinen, aber für das korrekte Ausstellen wichtig sind. Beispielsweise muss die eingeben­

de Direktion im Verteiler immer am Schluss stehen, dann wissen wir, wohin die Originalakten zurückgehen.

Welches sind die Herausforderungen ?

DB: Das Tempo! CP: Innerhalb von eineinhalb Tagen schliessen wir eine Sitzung jeweils ab. Wir machen dies so zügig, damit die Arbeiten, die mit den RRB im Zusammen­

hang stehen, weitergeführt werden können. Zudem gibt es auch immer wieder Geschäfte mit festen Terminen. Eine Herausforderung ist auch, dass alle Geschäfte korrekt ab­

gelegt und richtig verteilt werden, beispielsweise, dass vertrauliche Geschäfte nur an den definierten Personen­

kreis gehen oder Termingeschäfte nicht zu früh oder zu spät verschickt werden. Gleichzeitig zum Abschliessen der Sitzung muss jeweils schon die neue Sitzung vorbereitet werden.

Welche Arbeiten gehören zum Ausstellen eines Regierungs­

ratsbeschlusses ?

CP: Wir setzen im Regierungsratsbeschluss die Beschluss­

nummer und das Datum ein. Am Schluss muss der Bericht mit der elektronischen Unterschrift des Landschreibers versehen sein, damit der Regierungsratsbeschluss gültig ist. Wir prüfen den Verteiler nochmals und schauen, dass alle Angaben korrekt sind.

Wann ist der Beschluss bei der Direktion, damit diese weiterarbeiten kann ?

DB: Bei dringenden Geschäften sind die Beschlüsse bereits am Mittwoch bei der Direktion, normalerweise aber erst am Donnerstag. Wir erhalten die beschlossenen Geschäfte am Dienstagmorgen noch während der Sitzung und begin­

nen mit dem Ausstellen noch vor dem Sitzungsende.

(5)

In welchem Umfang arbeiten Sie für die Regierungsgeschäfte ? CP: Zusammen arbeiten wir mit 110 Stellenprozenten für die Regierungsgeschäfte. DB: Mit 10 Stellenprozenten bin ich zudem Staatsweibelin.

Seit wann arbeiten Sie für den Regierungsrat ?

CP: Ich arbeite seit 1. März 2014 für die Regierungsgeschäfte, bin aber schon seit 17 Jahren beim Kanton Basel­Land­

schaft. DB: Ich bin seit 1997 bei der Landeskanzlei, seit 2012 arbeite ich in diesem Bereich.

Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit den Direktionen ? DB: Die Zusammenarbeit ist konstruktiv … CP: Ja, die Zu­

sammenarbeit läuft gut, es ist ein Geben und ein Nehmen.

Man hilft sich weiter, wenn einmal etwas unklar ist. Das läuft wirklich sehr gut.

Nic Kaufmann, als zweiter Landschreiber nehmen Sie an den Regierungsratssitzungen teil. Sie sind unter anderem verantwortlich dafür, dass die Beschlüsse des Regierungs­

rates in den RRB korrekt wiedergegeben werden. Wie funk­

tioniert das ?

NK: Die Regierungsratsgeschäfte, die von den Direktionen eingereicht werden, enthalten jeweils die Anträge an den Regierungsrat – sozusagen den Entwurf der Beschlüsse.

Wenn die Regierung einen Beschluss ändert, ergänzt oder streicht, dann mache ich die Redaktion der Beschlüsse. Es kann auch Änderungen in den Erwägungen oder in den Bei­

lagen geben, die ich gemäss dem Beratungsergebnis um­

setze. Am Schluss der Sitzung wird zudem allen Direktionen ein Aktenverzeichnis zugestellt, in dem alle Geschäfte auf­

geführt sind. Während der Sitzung füge ich jeweils als Fuss­

note ein, wenn es eine Änderung gegeben hat oder wenn ein Geschäft zurückgestellt oder zurückgezogen wurde. Die Direktionen erhalten gleich nach der Sitzung das definitive

Verfassen Sie das Protokoll ?

NK: Es gibt von der Regierungssitzung kein Wortprotokoll, wie man dies beispielsweise von der Landratssitzung kennt.

Das Regierungsprotokoll besteht aus den verschiedenen Regierungsratsbeschlüssen, die als einzelne Dokumente ausgestellt werden. Am Schluss jeder Regierungssitzung findet zudem eine allgemeine Umfrage statt, wo die einzel­

nen Regierungsratsmitglieder Informationen weitergeben.

Davon erstelle ich eine Aktennotiz und halte darin insbeson­

dere die Aufträge fest, die erteilt werden und führe für diese Aufträge eine Pendenzenliste.

Welches sind weitere Aufgaben des 2. Landschreibers im Rahmen der Regierungssitzung ?

NK: Zusammen mit dem Landschreiber und dem Präsiden­

ten / der Präsidentin bereite ich die Sitzungen jeweils vor.

Wir bestimmen, wann diese beginnt, schätzen ab, wie lange sie etwa dauern dürfte und das Präsidium entscheidet, ob Gäste eingeladen werden.

Sie sind auch der Regierungssprecher. Welche Aufgaben entstehen daraus während der Sitzung ?

NK: Während der Sitzung berate ich den Regierungsrat bei Kommunikationsfragen und plane vor der Sitzung die Kom­

munikation der verschiedenen Geschäfte mit den Direktio­

nen. Zusammen mit der Redaktorin des Infohefts redigiere ich zudem die Medienmitteilungen, die von den Direktionen eingereicht werden. Gibt es in einem Geschäft eine Ände­

rung, braucht es meistens auch eine Anpassung in der Me­

dienmitteilung, die wir noch in der Sitzung vornehmen und durch den Regierungsrat beschliessen müssen. Das Internet­

team der Landeskanzlei stellt bereits um 14 Uhr die ersten Mitteilungen ins Web und informiert die Medien per E­Mail.

Nach den Sommerferien führt die Landeskanzlei mit Axioma eine neue Geschäftskontrolle ein. Was sind die Hintergründe ? NK: Um solch komplexe Vorgänge wie eine Regierungsrats­

sitzung zu managen, braucht es ein System, das den Prozess unterstützt. Bisher haben wir die Arbeit sehr gut gemeistert mit Tabellen, organisierten Ablagen und digitalen Archiven.

Vieles ist Handarbeit und viele Arbeitsgänge sind nicht nach­

vollziehbar dokumentiert: Wer hat was wann gemacht? Wel­

ches ist die aktuellste Version? Eine Geschäftskontrolle wie Axioma zeichnet sämtliche Schritte auf. Gerade für Doku­

mente mit grosser Relevanz – wie Regierungsratsbeschlüsse – ist es wichtig, dies mit einem System sicherzustellen. Die Geschäftskontrolle wird den Regierungsmitgliedern und den Direktionen zudem einen besseren Überblick über die Ge­

schäfte geben und die Abläufe vereinfachen. Ein Beispiel:

> Anzahl Sitzungen: 41 – 42

> Anzahl Sitzungsstunden: 180

ABLAUF PRO WOCHE

Mittwoch Vorversand: Regierungsgeschäfte werden per E­Mail zugestellt, Vorbereitung prov. Akten­

verzeichnis

Montag Papierakten aus den Direktionen treffen in der Landeskanzlei ein; Aktenauflage

Dienstag Regierungssitzung

Mittwoch Nachbearbeitung und Ausstellen der Beschlüsse / neue Sitzung vorbereiten

Donnerstag Beschlüsse/Originalakten sind bei den Direktionen

(6)

ABLAUF PRO WOCHE Alle Direktionen und die Landeskanzlei machen heute eine

eigene Sitzungsvorbereitung und legen alle Geschäfte ab.

Sechs Stellen machen sozusagen dieselbe Arbeit – das ist nicht effizient! Es reicht, wenn wir dies gemeinsam einmal für alle machen. Mit Axioma haben wir dafür ein Tool.

Werden die Direktionen mit Axioma arbeiten ?

NK: Ja, einzelne Personen in den Direktionen werden mit Axioma arbeiten. Ebenfalls die Regierungsmitglieder. Wie dies genau sein wird, ist zurzeit in Planung.

Was bedeutet die Einführung von Axioma für die Arbeiten rund um die Regierungssitzung ?

NK: Die Umstellung wird in einer ersten Phase für uns mit zusätzlichem Aufwand verbunden sein. Wir müssen alle Geschäfte, die eingereicht werden, im System neu erfassen.

Diana Boner und Cinzia Porriciello werden da eine grosse Mehrleistung erbringen müssen. Grundsätzlich werden wir künftig vor der Sitzung eher mehr zu tun haben, nach der Sitzung – wenn es pressiert – eher weniger. Mit der Zeit wird es hoffentlich möglich sein, dass die Direktionen ihre Geschäfte direkt in der Geschäftskontrolle erfassen und die Geschäfte auch via Geschäftskontrolle einreichen.

Welche Aufgaben hat der Landschreiber Peter Vetter inner­

halb der Regierungssitzung ?

NK: Landschreiber Peter Vetter ist in der Regierungssitzung für die rechtlichen Fragen zuständig, er vertritt die Geschäfte, welche die politischen Rechte betreffen und bringt generell die Bedürfnisse der Landeskanzlei ein. Er stellt zudem si­

cher, dass die Abläufe mit dem Parlament funktionieren. In der Regel ist dies gut eingespielt und läuft von alleine. Es gibt aber immer wieder Spezialfälle, bei denen wir uns überlegen müssen, wie wir es organisieren wollen, damit die Abläufe zwischen den beiden Staatsgewalten funktionieren. Die Aufgabe der beiden Landschreiber in der Regierungssitzung besteht darin, dafür zu sorgen, dass alles rund läuft. Die Regierung soll sich darauf fokussieren können, ihre Entschei­

de sorgfältig zu beraten – wir kümmern uns um den Rest.

Wie erleben Sie die Arbeit für den Regierungsrat ?

NK: Es ist ein Privileg, diese Arbeit machen zu dürfen. Die Aufgabe ist sehr erfüllend und spannend. Ich schätze die Zusammenarbeit mit den Direktionen und den Mitgliedern der Regierung sehr. Und vor allem: Alle beteiligten Personen rund um die Regierungssitzung – und dazu zählen nicht nur die Assistent/innen der Regierungsmitglieder und die Ge­

neralsekretäre, sondern auch viele einzelne Mitarbeitende in den Direktionen und der Landeskanzlei – arbeiten ausge­

sprochen konstruktiv und effizient.

Erna Truttmann, Redaktorin Infoheft (Fotos: LKA)

Einreichung Regierungsgeschäfte: Heinz Schwob, VGD, bringt die Akten im Aktenkoffer in die Landeskanzlei.

Aktenauflage: Ab Montagmorgen sind die Akten im Sitzungs­

zimmer des Regierungsrates aufgelegt.

Ausstellen RRB: Sobald die Geschäfte ausgestellt sind, kommen die Originale in den Aktenkoffer und werden den Direktionen zugestellt.

Vorbereitung Aktenauflage: Diana Boner (links im Bild) und Cinzia Porriciello (rechts) legen sämtliche Geschäfte aus und überprüfen sie auf ihre Vollständigkeit.

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FÜR FREIWILLIGENARBEIT IM SOZIALBEREICH

Engagieren Sie sich in Ihrer Freizeit ehrenamtlich? Oder kennen Sie ein Projekt in Ihrem Umfeld, welches nur funktioniert, weil sich jemand oder viele Menschen ehrenamtlich engagieren? Dann sorgen Sie doch dafür, dass dieses kleine oder grosse Projekt in die Auswahl für den Baselbieter Preis für Freiwilligenarbeit aufge- nommen wird. Der Regierungsrat zeichnet jährlich ein Projekt mit einer Preissumme von 5000 Franken aus.

Das Bewerbungsformular zum Baselbieter Preis für Freiwil­

ligenarbeit im Sozialbereich finden Sie hier.

DIE IDEE DES PREISES

Der Regierungsrat will jährlich mit dem Preis für Baselbieter Freiwilligenarbeit ehrenamtliche Einsätze honorieren. Die Einsätze müssen im Sozialbereich sein und gemeinnützigen, nicht kommerziellen Charakter aufweisen.

BEREICHE DER FREIWILLIGENARBEIT / AUSWAHLKRITERIEN

Ehrenamtliche Einsätze im Sozialbereich können sowohl durch Organisationen und Institutionen als auch auf privater Basis erbracht werden. Als gemeinnützig wird ein ehren­

amtlicher Einsatz betrachtet, wenn er das Wohlergehen einer Drittperson fördert und nicht das eigene materielle Wohlergehen im Zentrum steht. Unsere Definition der Frei­

willigenarbeit richtet sich nach den Richtlinien für Freiwilli­

genarbeit von benevol Schweiz.

TEILNAHMEBEDINGUNGEN

Teilnahmeberechtigt sind Privatpersonen und Institutionen mit Wohn­ bzw. Geschäftssitz im Kanton Basel­Landschaft, deren Engagement mehrheitlich der Baselbieter Bevölke­

rung zugute kommt. Einsätze, welche in den vergangenen Jahren nicht prämiert oder nominiert wurden, können noch­

mals eingegeben werden. Nicht teilnahmeberechtigt sind

Institutionen und Projekte, die mehrheitlich durch Bund, Kanton oder Gemeinde finanziert werden.

BEWERTUNGSUNTERLAGEN

Auf dem offiziellen Formular (www.freiwilligenpreis.bl.ch) sind folgende Angaben einzureichen: Projektbeschrieb, Ziel­

gruppe, Abgrenzung zu bezahlter Arbeit, Durchführungs­

zeitraum, gesellschaftlicher Mehrwert und finanzielle Mittel.

EINSENDESCHLUSS

Die vollständigen Bewerbungsunterlagen sind bis 31. Au­

gust 2017 an die Sicherheitsdirektion, Generalsekretariat, Regierungsgebäude, 4410 Liestal mit Kennwort Preis für Baselbieter Freiwilligenarbeit im Sozialbereich einzureichen.

Über die Preisausschreibung wird keine Korrespondenz ge­

führt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

PREISVERGABE

Der Regierungsrat entscheidet aufgrund der Empfehlung der Jury im November 2017 über die Preisverleihung.

Die Übergabe der Preissumme von 5000 Franken durch den Vorsteher der Sicherheitsdirektion findet am Montag, 4. Dezember um 19 Uhr im Kulturzentrum Alts Schlachthuus in Laufen statt. Sie sind alle herzlich zu der Preisverleihung eingeladen.

Katrin Bartels, Generalsekretariat SID

Die Selbsthilfegruppe Aphasia bei einem Ausflug nach Basel zum

«Grabmacherjoggi» (Foto: Werner Zobrist)

DIE SELBSTHILFEGRUPPE APHASIA BL WURDE 2016 FÜR DEN FREIWILLIGENPREIS NOMINIERT

Der Verein Selbsthilfegruppe Aphasia BL bezweckt die Aktivie­

rung und Unterstützung von aphasischen Personen und deren Angehörigen. Aphasie (griechisch für Sprachlosigkeit) ist eine Störung der Sprache, aufgrund einer Erkrankung oder eines Unfalls (Schlaganfall, Schädel­Hirn­Trauma, Tumor) nach abge­

schlossenem Spracherwerb. Der Verein geht auf eine private Initiative von Maja Buser im Jahr 1994 zurück. Seit 1999 ist der Einsatz in einem Verein organisiert.

In der Gruppe können andere Betroffene kennengelernt und gemeinsam Schwierigkeiten diskutiert und angegangen werden.

Weitere Informationen zu Aphasia BL

(8)

LOKALPATRIOTEN VON BERUF

Jürg Gohl

Was die Angestellten beim Kanton und bei den regionalen Medien eint, das ist die Liebe zu ihrem Kanton und das Wissen, aufeinander angewiesen zu sein. Als die vierte Macht im Staat müssten die Journalisten mit den Exponenten des Staatswesens trotz gleichem Ziel aber spinnefeind sein.

Und Rapunzel liess ihr Haar herunter. Nicht einst in Grimms Märchenwelt, sondern diesen Frühling am Stadttor von Waldenburg. Weil der kantonale Denkmalschutz den Bau eines anderen Zugangs verweigert, ist ein Saal im Stadttor nur durch das Schlafzimmer einer Privatwohnung zugäng­

lich – oder mithilfe von Rapunzels Haarpracht. In Sissach kann eine Reihe Künstlerinnen und Künstler nicht nachvoll­

ziehen, dass das neue Kunsthaus auf den Dreispitz, also erneut quasi in Basel, zu stehen kommt. Ausgerechnet Regierungsrat Isaac Reber, weder Bau­ noch Kulturminister, lädt die Aufmüpfigen zu einer privaten Führung am neuen Standort ein. Ja, und da wären noch die ganze Läufelfingerli­

Debatte und der zurückgedrehte Hahn beim Finanzaus­

gleich.

Was Horaz einst von der Literatur forderte, nämlich zu nüt­

zen (auf Lateinisch: prodesse) oder zu erfreuen (delectare), das gilt auch für die Medien. Und bei Tageszeitungen (die

«Volksstimme» ist mit drei Ausgaben pro Woche streng genommen keine Tageszeitung) steht das «Prodesse», das Nützen, das Informieren, das Aufklären klar an erster Stelle.

Den Gegensatz dazu bieten die Lokalradios mit ihrem Riesel kurs. Wir Bezahlzeitungen müssen uns einschalten, wenn wir von Rapunzels Haaren und aufbegehrenden Kunstschaffenden Wind bekommen oder aber einschnei­

dende Massnahmen im öffentlichen Verkehr auf der politi­

schen Traktandenliste auftauchen. Oft geschieht das nicht zur Freude von Entscheidungsträgern oder von Fachstellen.

Doch damit kommt die Zeitung ihrer vordringlichsten Auf­

gabe nach, den drei Mächten im Staat, die ihr vorangestellt sind, auf die Finger zu schauen und notfalls auf diese Finger zu klopfen.

TURNEN MIT DEM PRÄSIDENTEN

Das geht mitunter mit Liebesentzug einher. Nicht allen ist es recht, wenn Rapunzel für fette Schlagzeilen sorgt. Des­

halb ist das Spiel mit Nähe und Distanz zwischen Politikern und Behörden auf der einen und Journalisten auf der ande­

ren Seite eine heikle Angelegenheit, erst recht für eine er­

klärte Lokalzeitung wie die «Volksstimme». Ihre Redaktoren gehen mit dem Gemeindepräsidenten in die Turnstunde,

AUSSENSICHT

Für die nächsten Ausgaben plant die Redaktion des Infohefts eine Serie zum Thema «Aussensicht».

Darin sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfahren, wie Vertreter/innen der regionalen Medien den Kanton und die Kantonsverwaltung erleben.

Jürg Gohl, Chefredaktor der «Volksstimme», hat den aktuellen Beitrag verfasst.

ZUM AUTOR

Jürg Gohl (59) lebt in Sissach.

Er ist seit dem 1. November 2011 Chefredaktor der dort erscheinenden «Volksstimme».

Zuvor arbeitete er als Sport­

redaktor bei der «Basler Zeitung» (1991 bis 2002) und darauf in der Lokalredaktion der «Basellandschaftlichen Zeitung» (2004 bis 2011). Er ist verheiratet und Vater zweier erwachsener Kinder.

(9)

sind mit der Vereinspräsidentin verwandt oder stehen beim Einkaufen hinter dem Landrat an der Kasse in der Schlange.

Das Leben wäre für alle einfacher, wenn wir uns am Früh­

jahrsmarkt in Waldenburg auf die reichen Auslagen konzen­

trieren, sie im Bericht sodann in allen Farben beschreiben und den Blick nach oben tunlichst unterlassen würden. Wenn ich zwecks Werkspionage in andere lokale Zeitungen blicke, gewinne ich oft auch den Eindruck, dass viele diesem Sankt­

Florian­Prinzip huldigen und damit offenbar ganz gut fahren.

MEDIEN-SCHUTZWALD AUFGEFORSTET

Exekutiv­Politiker und leitende Staatsangestellte haben einen Medien­Schutzwald aufgeforstet und machen einem so das Recherchieren und das kritische Hinterfragen be­

stimmt nicht einfacher. In diesem Bereich haben die hiesi­

gen Abo­Zeitungen, das «Regi» und Onlinereports im ver­

gangenen Jahrzehnt zum Glück spürbar zugelegt. Immer öfter wird einem bei der Recherche­Arbeit der normale Ablauf – Frage­Antwort­Nachfrage – verunmöglicht, weil der Journalist bereits von der Medienstelle abgefangen wird.

Hinzu kommt die unsägliche Marotte des Gegenlesens.

Nicht nur kantonale Medienstellen, sondern in noch weit höherem Mass auch Presseverantwortliche von Privat­

unternehmen gebärden sich, als strebten sie eine Karriere in der Türkei an. Sie wünschen, ganze Artikel vor dem Ab­

druck gegenlesen zu können oder wollen die Zitate, die wir ihnen zum Absegnen vorgelegt haben, hinterher unbedingt nochmals im Kontext lesen. Nicht minder gefürchtet sind

die Staatsdiener, die sich berufen fühlen, jeden Satz so um­

zuformulieren, dass er juristisch wasserdicht und zugleich politisch korrekt daher kommt, auch wenn er dann für den Leser nicht mehr verständlich ist.

FÜR EINEN FUNKTIONIERENDEN KANTON

Zwei gegensätzliche Reminiszenzen in diesem Zusammen­

hang: Ein Pressesprecher wollte sogar das Porträtbild «ge­

genlesen». Will heissen, er wollte selber bestimmen, wel­

ches Bild wir von ihm abzudrucken haben. Umgekehrt beantwortete ein für seine bissigen Äusserungen bekannter Landrat die Frage, ob er seine Zitate nicht gegenlesen wolle, konsequent mit dem Satz: «Nicht nötig. Du weisst, wie ich es gemeint habe.» Du? Richtig, dass Journalisten spätes­

tens nach dem zweiten Landratsfest mit einem stattlichen Teil des Parlaments per Du verkehren, trägt auch nicht dazu

bei, die Beziehung zu vereinfachen.

Eigentlich verfolgen beide Seiten das gleiche Ziel. Medien­

leute wie Staatsangestellte und Politiker sind Lokalpatrioten von Beruf. Sie wollen mit ihrer Arbeit dazu beitragen, dass das öffentliche Leben in diesem mehrheitlich städtischen Landkanton reibungslos funktioniert und man sich im Basel­

biet wohl und geborgen fühlt, ob in Ammel oder Allschwil.

Dazu ist eine enge Zusammenarbeit unabdingbar. Bleibt diese gleichwohl durch Friktionen und ein gesundes gegen­

seitiges Misstrauen geprägt, so kann das durchaus auch als Hinweis interpretiert werden, dass eigentlich alles so läuft, wie es sollte. Ich freue mich auf die nächste Auseinander­

setzung.

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Aus der Region für die Region

MONIKA HÄNGGI:

DIE NEUE KANTONSÄRZTIN STELLT SICH VOR

Die 47-jährige Dr. med. Monika Hänggi ist seit Mitte März neue Baselbieter Kantonsärztin und damit Nachfolgerin von PD Dr. med. Brian Martin, der als neuer Kantonsarzt zum Kanton Zürich gewechselt hat.

Als geborene Baslerin verbrachte ich meine Kindheit und Studienjahre in Basel. Meine Assistenzarztzeit absolvierte ich in Basel und Zürich und schloss die Ausbildung als Fach­

ärztin in Strahlentherapie ab. Mit dieser Therapieform können Krebspatienten ohne einen Eingriff geheilt werden, was die häufigste Behandlungsart darstellt. In unheilbaren Situatio­

nen vermag die Strahlentherapie tumorbedingte Schmerzen zu lindern. Die Arbeit machte mir grossen Spass, denn ich konnte mich für Menschen in belastenden Situationen ein­

setzen und ihnen helfen. Zudem ist die Strahlentherapie eine Behandlungsform, die sich technologisch zum Wohle des Patienten fortlaufend verbessert. In den Zeiten davor musste einer Frau mit Brustkrebs zumeist die gesamte Brust abgenommen werden. Heutzutage kann dank einer Bestrahlung die Brust sehr oft erhalten werden; ein für die Frauen ausgezeichneter Fortschritt.

Mein weiterer Weg führte mich ans Kantonsspital Baselland auf dem Bruderholz, wo ich fast zehn Jahre lang eine Ab­

teilung für Medizincontrolling und Codierung aufbauen und führen durfte. Denn die Beschreibung von Diagnosen und Behandlungen in sogenannten «Codes» war damals die

Grundlage für eine im Jahr 2012 schweizweit eingeführte neue Vergütungsform von stationären Fällen; den sogenann­

ten DRG (Diagnosen bezogene Abrechnungsgruppen). In einem Zweitstudium studierte ich berufsbegleitend Wirt­

schaft (Master of Business Administration). Immatrikuliert war ich an einer australischen Universität, wurde jedoch an einer Zürcherischen Hochschule unterrichtet, wo auch die Prüfungen geschrieben wurden. In dieser spannenden Zeit erhielt ich Einblicke in die australische Kultur, denn ich war mehrmals pro Woche mit der australischen Universität via Kommunikationsmedien in Kontakt. Und ich konnte mir das Rüstzeug aneignen, um für die neuen Herausforderungen im Gesundheitswesen gut vorbereitet zu sein. Denn seit der Einführung der DRG hat sich die Spitalwelt rasant ver­

ändert und wird sich noch weiter verändern. Nachdem die Einführung der DRG vollzogen und stabil war, zog es mich zu einer neuen Herausforderung nach Zürich. Als Geschäfts­

führerin und ärztliche Leiterin führte ich eine Notfallzentrale, die Menschen mit einem medizinischen Problem weiterhalf.

Die Mitarbeiter der Zentrale berieten die Patienten rund um die Uhr und vermittelten im Bedarfsfall einen Dienstarzt oder die Einweisung in ein Spital. In dieser spannenden Zeit erwarb ich viel Wissen im Bereich Notfall­ und Hausärzte­

versorgung.

Als Baslerin, die in Bottmingen wohnt, zog es mich jedoch nach drei Jahren wieder zurück in die Region Basel. Als Kantonsärztin kann ich nun mein vielseitiges Wissen bes­

tens einbringen. Kantonsärzte gibt es mit ganz wenigen Ausnahmen immer nur einen pro Kanton. Die Aufgaben sind vielfältig und immer wieder neuartig. Der Infektionsschutz ist nach wie vor wichtig, denn dank einerseits den engma­

schigen Kontrollen durch den kantonsärztlichen Dienst und den Bund, und andererseits den guten Impfmöglichkeiten, können (tödliche) Epidemien vermieden oder rechtzeitig angegangen werden. Leider halten uns Masern, die wir mit­

telfristig ausrotten möchten, und andere Krankheiten wie Tuberkulose, Grippe und durch exotische Erreger ausgelöste

(11)

Erkrankungen immer noch in Atem. Zum Glück verfügen wir über ein gutes Gesundheitssystem, in dem alle Akteure eine lobens­ und dankenswerte Rolle einnehmen. Der Kan­

tonsärztliche Dienst steht dabei im Zentrum. Wir stellen aber auch Bewilligungen für Ärztepraxen, Komplementär­

mediziner, Physiotherapeuten, Pflegende und viele andere mehr aus. Und wir führen die Aufsicht über die Ausübung der Gesundheitsberufe, um bei Auffälligkeiten eingreifen zu können. Zusätzlich kommen noch weitere Aufgaben und Projekte hinzu.

Als Allrounder kann ich wegen meines in den verschiedenen Tätigkeiten erworbenen vielfältigen Wissens eine wertvolle Drehscheibe in der Gesundheitsversorgung des Kantons

einnehmen. Denn die Zusammenarbeit mit Experten sehe ich als Gewinn in der Bewältigung der zukünftigen Heraus­

forderungen an. Als Beispiele sehe ich eine enge Zusammen­

arbeit mit dem Schweizerischen Tropen­ und Public­Health­

Institut sowie mit Hausärzten, Schulärzten, Spitälern und weiteren medizinischen Dienstleistern respektive Institu­

tionen. Die ambulante Notfallversorgung, die Hausärztever­

sorgung, aber auch die Spitalwelt wird mich ebenfalls wei­

terhin beschäftigen. Denn das Gesundheitswesen verändert sich immer noch rasant. Darauf sollten wir mit Flexibilität und gesundem Augenmass reagieren, um in die Zukunft zu gehen und nicht in der Gegenwart stecken zu bleiben.

Monika Hänggi, Kantonsärztin

Drehscheibe Kantonsarzt

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«DAS BUNDESASYLZENTRUM

IST IN MUTTENZ KAUM SICHTBAR»

Seit Mitte November 2016 ist das Bundesasylzentrum (BAZ) Feldreben in Muttenz in Betrieb. Hier werden Menschen, die in der Schweiz Asyl beantragen, registriert und erstmalig befragt, bevor sie an die Kantone verteilt werden oder das Land wieder verlassen. Wie ist die Lage im und ums BAZ Feldreben, einige Monate nachdem die ersten 24 Asylsuchenden angekommen sind ? Ein Augenschein.

Heute deutet von aussen nichts darauf hin, dass hier in Muttenz ein Bundesasylzentrum steht. Der hohe Zaun um das Gelände ist für ein Industriegebiet nichts Ungewöhnli­

ches und es sind weit und breit keine Menschen zu sehen, die nicht ins gewohnte Bild passen. Auch der mit Bäumen in Holzkübeln gestaltete Aussenbereich des BAZ ist men­

schenleer. In diesen Tagen wirkt der Platz trotz Sonnen­

schein noch nicht besonders einladend.

STRENGE EIN- UND AUSGANGSKONTROLLEN

Am unscheinbaren Eingang erwartet Christoph Moser, Lei­

ter des BAZ Feldreben, seinen Besuch und meldet ihn an.

Die Firma Securitas ist für die Sicherheit auf dem Gelände zuständig. Securitas­Mitarbeitende registrieren jeweils, wer wann das BAZ verlässt und betritt. «Bei ihrer Ankunft erhal­

ten die Asylbewerbenden einen provisorischen Ausweis mit einem Strichcode, der am Ein­ und Ausgang eingelesen wird. Es ist wichtig, dass wir immer die Kontrolle darüber haben, wer sich im BAZ aufhält und wer draussen unter­

wegs ist. Zudem gibt es bei jeder Rückkehr ins BAZ einen Sicherheitscheck, um sicherzustellen, dass die Bewohne­

rinnen und Bewohner keine unerlaubten Gegenstände hin­

einbringen», erklärt Moser. Neu ankommenden Asylsuchen­

den erklärt ein Betreuer als erstes die Hausordnung. «Die Verständigung klappt eigentlich immer. Es findet sich hier

im BAZ immer jemand, der oder die übersetzen kann», sagt Moser. Danach erhalten die Gesuchstellenden Bettwäsche und wenn nötig eine Grundausstattung an Toilettenartikel und Kleidung.

EIN GEREGELTER TAGESABLAUF IST WICHTIG

Zum Schlafen sind die Asylbewerbenden in kleinen Wohn­

einheiten in zwei Hallen untergebracht: Familien und allein­

stehende Frauen in der einen, alleinstehende Männer in der anderen Halle. Jetzt, um 11 Uhr, sind die Hallen wie im Tagesablauf vorgesehen ziemlich leer. «Die Einhaltung der Hausordnung ist ganz wichtig. Sie regelt den Tagesablauf», sagt Roger Lang, Chef Empfangs­ und Verfahrenszentrum Basel, der inzwischen dazu gestossen ist. Es gibt feste Es­

senszeiten und die obligatorische Mithilfe bei den Haus­

haltspflichten. Die Asylsuchenden können sich frei bewegen.

Wer nicht für medizinische Checks, Befragungen oder für Hausarbeit zur Verfügung stehen muss, kann vormittags ab 9 Uhr, nachmittags bis 17 Uhr und am Wochenende in den Ausgang gehen. Zum Beispiel ins Café «Mama Muttenz», das direkt neben dem BAZ liegt, von der «Roundtable Kirchen Muttenz Pratteln» gegründet wurde und das Asylsuchenden nicht nur Kaffee und Kuchen bietet, sondern auch praktische Beratung sowie seelsorgerische Betreuung. Auch das BAZ bietet den Asylsuchenden Sprechstunden für ihre Anliegen

Um 12 Uhr gibt es im BAZ Feldreben Mittagessen. Wer sein Essen bezieht, wird über den Strichcode auf seinem Ausweis registriert.

Das Essen wird von Extern geliefert und von Bewohnerinnen und Bewohnern als Ämtli geschöpft.

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an und die Internationale Organisation für Migration (IOM) ist vor Ort, falls Asylsuchende sich entscheiden, freiwillig die Heimreise anzutreten.

SPIEL, SPORT UND ARBEIT

Maximal drei Wochen wohnen die Asylsuchenden im BAZ in Muttenz. Die Wohneinheiten, in denen sie schlafen, stehen in kleinen Gruppen, damit kleine Gänge und Plätze entstehen.

«Diese Anordnung schafft einerseits Rückzugsmöglichkeiten und kleine Aufenthaltsbereiche für die Bewohnerinnen und Bewohner, andererseits verhindern wir so grössere Men­

schenansammlungen, die ein Risiko bedeuten können», erklärt Roger Lang. Trotz des durchdachten Konzeptes wir­

ken die Hallen mit dem spärlichen Tageslicht und den ein­

tönigen Wohneinheiten ziemlich trostlos. Da sind die Aufent­

haltsräume im Obergeschoss einiges angenehmer. Die meisten der aktuell rund 80 bis 100 Asylsuchenden des BAZ Feldreben befinden sich irgendwo hier, denn bald ist Essens­

zeit. Sie sitzen in kleinen Gruppen zusammen, ein paar spie­

len Tischtennis oder Darts mit einem Betreuer der Firma ORS oder schauen TV. Es geht auffallend ruhig zu und her.

Die Betreuungsorganisation ORS bietet täglich ein Beschäf­

tigungsprogramm an, an dem die Gesuchstellenden nach Lust und Laune mitmachen können. Wer seine obligatori­

sche Mithilfe gut erledigt, kann auch an gemeinnützigen Arbeitseinsätzen für die Gemeinde Muttenz teilnehmen.

«Das ist bei den Asylsuchenden sehr beliebt, weil sie bei

dieser Arbeit 30 Franken pro Tag verdienen können. Ohne diese zusätzlichen Arbeitseinsätze erhalten sie drei Franken pro Tag», sagt Roger Lang.

KINDER SCHAFFEN POSITIVE ATMOSPHÄRE

Plötzlich kommt ein kleiner Junge den Gang entlang gerannt, hält vor Christoph Moser, um mit ihm zu scherzen. Ein zwei­

ter Junge tut es ihm gleich. «Die Kinder haben keine Berüh­

rungsängste», sagt Moser. «Die Menschen hier kommen aus ganz unterschiedlichen Kulturen, sie haben unterschied­

liche, zum Teil traumatische Erlebnisse hinter sich. Viele der Kinder gehen einfach auf alle offen zu und schaffen so eine positive, fröhliche Atmosphäre.»

Kürzlich hat das Bundesasylzentrum Feldreben eine Einla­

dung zum Fussball­Grümpelturnier der Fachhochschule Nordwestschweiz in Muttenz erhalten und mit Freude an­

genommen. Das kurzfristig zusammengestellte Team hat sich in einer hervorragenden Form präsentiert und das Tur­

nier gleich gewonnen. Mit Stolz haben die Spieler ihren Preis

«nach Hause» getragen. «Im Moment sind gar nicht so viele Asylbewerber hier», erklärt Christoph Moser. «So ist das BAZ in Muttenz kaum sichtbar. Viele Asylsuchende sind aber in Muttenz auf positive Art und Weise präsent.»

Isabelle Pryce (Fotos: Judith Hirsbrunner)

Christoph Moser, rechts, ist der Leiter des Bundesasylzentrums Feldreben in Muttenz; er bespricht sich mit seinem Vorgesetzten Roger Lang, links, Chef Empfangs­ und Verfahrenszentrum Basel, zu dem auch das BAZ Feldreben gehört.

Die Betreuer von der Firma ORS Service AG organisieren täglich Aktivitäten. An diesem Morgen spielt einer von ihnen mit interessierten Bewohnern Darts.

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DIGITALE ERFOLGSGESCHICHTE DER ERSTEN STUNDE

Schlanke und effiziente Verwaltungsdienstleistungen stellen für Wirtschaft und Privathaushalte eine grosse Entlastung dar. Die E-Government-Lösung des Kantonalen Amts für Industrie, Gewerbe und Arbeit (KIGA Baselland) für Bewilligungen von ausländischen Mitarbeitenden ist ein Paradebeispiel für Kunden- freundlichkeit. 90 Prozent der Gesuche werden heute online abgewickelt. Das beliebte Tool hat nun ein Facelifting erfahren und ist sicherer, benutzerfreundlicher und optisch ansprechender geworden.

Das wahlweise klein­ oder grossgeschriebene «E» ist seit der Jahrtausendwende auf dem Vormarsch: Wir gelangen mit dem eBike von A nach B, erledigen unsere Finanzge­

schäfte via E­Banking und kontrollieren unser Gewicht mit eBalance­Trainern. Die Entlastung des Alltages mit dem Internet ist allgegenwärtig. Folgerichtig setzt auch der Kan­

ton Basel­Landschaft mehr und mehr auf die Digitalisierung von Dienstleistungen, die den Dialog zwischen Verwaltung und Wirtschaft bzw. den Einwohnerinnen und Einwohnern vereinfachen und beschleunigen. E­Government heisst das neudeutsche Schlagwort, das nicht nur für Kunden sowie

die Verwaltung selbst eine Erleichterung bedeutet, sondern durchaus auch ein Element der Standortattraktivität für Unternehmen ist. Kurz nach der Jahrtausendwende hat der Kanton Basel­Landschaft erste Gehversuche in Sachen E­Government unternommen, die sich zwischenzeitlich weiterentwickelt haben.

PIONIERTAT

Zu den Pionieren der E­Government­Lösungen – nicht nur im Baselbiet, sondern auch schweizweit – zählt das Online­

Arbeitsbewilligungs­Tool des KIGA Baselland. «Die Anwen­

dung, mit der Unternehmen online Arbeits­ und Aufenthalts­

bewilligungen für ihre ausländischen Arbeitnehmenden sowie für Grenzgängerinnen und Grenzgänger einholen können, gehört mit seinem Pioniercharakter zu den Aushänge­

schildern des E­Government im Kanton Basel­Landschaft», sagt Fabienne Brugger, Projektleiterin und E­Government­

Verantwortliche im Kanton Basel­Landschaft.

2002 wurde besagtes Tool des KIGA Baselland den Unter­

nehmen zugänglich gemacht. Rasend schnell vermehrte sich die Anzahl der Nutzerinnen und Nutzer und die ersten begeisterten Feedbacks aus den Reihen der Wirtschaft liessen nicht lange auf sich warten. Da die Firmen den Status ihrer Gesuche selbstständig überprüfen können, wurden zahlreiche Telefonate sowie schriftliche Korrespondenz überflüssig und der Prozess insgesamt transparenter und schneller. Dies stellt eine enorme administrative Entlastung für Kundinnen und Kunden wie auch für die Verwaltungs­

angestellten dar.

WEITERENTWICKLUNG

Damit einer E­Government­Lösung nachhaltig Erfolg be­

schert ist, muss diese laufend den Bedürfnissen und den technischen bzw. digitalen Weiterentwicklungen angepasst werden. Ende 2016 wurde das Tool des KIGA Baselland letztmals umfassend überarbeitet und erweitert, wobei technische Neuerungen, der Ausbau des Kundennutzens und der Sicherheitsaspekt im Vordergrund standen. Das Bewilligungsverfahren wurde dank einer modernen System­

oberfläche sowie einer Optimierung der Systemprozesse entscheidend vereinfacht. «Im zweiten Halbjahr 2017 wird die KUNDENFEEDBACKS ZUM E-GOVERNMENT-TOOL

DES KIGA BASELLAND

«Bislang haben wir innert ungefähr zehn Jahren über 1600 Bewilligungen mit der Online­Anwendung abgewickelt.

Das Tool verfügt über eine gute Übersicht, eine klare Struktur und ein hohes Mass an Benutzerfreundlichkeit. Durch die Online­

Anwendung sparen wir Zeit und können effizienter arbeiten.»

Kveta Jakubcakova, HR Shared Services Specialist, Actelion Pharmaceuticals Ltd.

«Wir nutzen das Tool des KIGA Baselland schon seit mehreren Jahren. Zurzeit kommt es bei uns für rund 110 laufende Grenz­

gängerbewilligungen zum Einsatz. Den Nutzen stufen wir als hoch ein, vor allem die Zeitersparnis bei Mutationen ist für uns sehr relevant. Das Tool ist sehr gut aufgebaut, es enthält alle notwendigen Aktionen und ist sehr leicht zu bedienen.»

Thomas Boos, Human Resource Generalist, SKAN AG

«Wir benutzen die sehr anwenderfreundliche E­Government­

Anwendung des KIGA Baselland schon seit mehreren Jahren und haben zurzeit 475 aktive Grenzgängerbewilligungen.

Für uns ist das Tool von grossem Nutzen, denn es ermöglicht uns ein effizientes Arbeiten und erspart uns damit viel Zeit.»

Genossenschaft Migros Basel, Departement Personelles / Ausbildung

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Anwendung zudem durch einen neuen Antragsassistenten erweitert. Dadurch wird das Bewilligungsverfahren weiter erleichtert», ergänzt Fabienne Brugger.

ERFOLGSGESCHICHTE

«Über 1650 Firmenkunden nutzen mittlerweile die Online­

Anwendung des KIGA Baselland. Seit dem Start im Novem­

ber 2002 wurden über 150 000 Gesuche via Online­Tool beantragt. Das entspricht rund 90 Prozent aller Anträge. Von den Unternehmen dürfen wir unglaublich viele positive Feedbacks zur schlanken und effizienten Verwaltungs­

dienstleistung entgegennehmen (siehe Infobox)», fasst Thomas Keller, Vorsteher KIGA Baselland, den grossen Er­

folg der Anwendung zusammen. Auch die Mitarbeitenden des KIGA profitieren von der Vereinfachung der Prozesse, nicht zuletzt bei der Schnittstelle mit dem Amt für Migration.

«Das Tool wird auch in Zukunft weiterentwickelt, sodass weitere Bewilligungstypen ergänzt und die Papierübermitt­

lung zwischen den Ämtern komplett eingestellt werden können», sagt Fabienne Brugger.

TEIL DER STRATEGIE

Als Element der ersten Stunde der E­Government­Lösung des Kantons ist das Online­Tool des KIGA Baselland nun auch ein wichtiger Bestandteil der kantonalen Digitalisie­

rungsstrategie 2017 – 2020 (siehe Artikel nächste Seite). Der Strategieprozess der Zentralen Informatik der Finanz­ und Kirchendirektion will konkret aufzeigen, wie die kantonale Verwaltung die Chancen der Digitalisierung für eine rationel­

lere Erbringung von Verwaltungsleistungen und optimierte Angebote für die Bevölkerung, Wirtschaft und Geschäfts­

partner nutzen kann. Dazu gehört nicht nur das E­Govern­

ment, sondern auch die Verschlankung der Administration generell und die Nutzung neuer IT­Technologien wie Cloud Computing, Big Data, Self Service etc.

Weitere Informationen und Anmeldung zur E­Government­

Anwendung des KIGA Baselland: https://my.bl.ch/aabo/

Roman Zaugg, Stv. Vorsteher Kantonales Amt für Industrie, Gewerbe und Arbeit / KIGA Baselland

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DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE BL 2017–2020

Die Gesellschaft hat sich in den vergangenen Jahren radikal gewandelt. Die Digitalisierung ist allgegenwärtig und prägt Markt, Umwelt, Individuum und Gesellschaft. Informationen werden zunehmend nur noch in digitaler Form vorliegen, klassische Dokumente werden durch dynamische Multimedia-Inhalte mit Text, Bild, Video und Audio ersetzt. Der Anteil der Geschäfte, die über das Internet abgewickelt werden, wird traditionelle Kanäle immer mehr ersetzen.

Im Alltag prägt die Digitalisierung unsere Einkaufsgewohn­

heiten, unser Informationsverhalten und die Kommunikation mit anderen. Als Kundinnen und Kunden erwarten wir geradezu, dass die Verwaltung oder ein Unternehmen uns jederzeit, überall und in personalisierter Form konkrete Angebote mit einer einfachen und intuitiven Benutzerführung zur Verfügung stellt.

DIGITALISIERUNG IN DER VERWALTUNG

In der kantonalen Verwaltung BL fehlt zurzeit eine übergrei­

fende Strategie zum Umgang mit der digitalen Transforma­

tion. Der Regierungsrat hat daher die Erarbeitung einer umfassenden Digitalisierungsstrategie in Auftrag gegeben.

Der Strategieprozess knüpft nahtlos an die Arbeiten der Landeskanzlei im Bereich E­Government an und ist ein zen­

traler Schritt in Richtung «digitale Verwaltung der Zukunft».

Ende März wurde unter der Leitung von Peter Vetter (LKA) und René Kilcher (ZI) der Kick­off­Workshop des Projekts zur Erarbeitung der Digitalisierungsstrategie BL durchgeführt.

Neben der Strategie selbst soll als Ergebnis u. a. ein aufein­

ander abgestimmter Massnahmenkatalog (2017– 2020) resultieren, der die drei folgenden Tracks abdeckt: E­Govern­

ment, Administration und Informatik (siehe Infobox). Die Bearbeitung dieser Tracks erfolgt in sogenannten Thinktanks, welche konkrete Vorschläge für Massnahmen erarbeiten.

Um flexibel auf Veränderungen reagieren zu können, braucht der Kanton eine Kultur, die alle in den Veränderungsprozess

einbezieht. Nur so lassen sich Ängste oder Widerstand ab­

bauen und die Voraussetzung für einen erfolgreichen Digi­

talisierungsprozess schaffen. Die Mitarbeit in den Thinktanks erfolgt daher mit breiter Beteiligung der Dienststellen. Auch Anregungen und Ideen werden gerne entgegengenommen:

Weitere Informationen: rene.kilcher@bl.ch.

E­Government BL: fabienne.brugger@bl.ch

TRACKS DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE BL

E-Government beschäftigt sich mit der Frage, wie die Abwick­

lung von Verwaltungsgeschäften über das Internet optimiert werden kann. Ziel ist es, eine umfassende Übersicht über die Geschäftsprozesse zu erhalten, welche von der Digitalisierungs­

strategie profitieren respektive welche durch technische Unterstützung vereinfacht und optimiert werden können.

Administration legt den Fokus auf die internen Führungs­ und Supportprozesse der Verwaltung. Wie können interne Abläufe und Vorgaben soweit verschlankt werden, dass sie weniger Zeit und Ressourcen beanspruchen, den Zweck aber immer noch erfüllen?

Informatik setzt sich mit strategischen Fragen im Zusammen­

hang mit den Nutzenpotenzialen von aktuellen und zukünftigen IT­Technologien sowie den Auswirkungen neuer IT­Sourcing­

Modelle auseinander.

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Am Sonntag, 3. September 2017 organisiert das Sportamt Baselland zum zehnten Mal einen Familiensporttag.

Auf dem Gelände der Römerstadt Augusta Raurica können sich die sportlichen Familien unter dem Motto

«Brot und Spiele» sportlich betätigen.

Der Baselbieter Familiensporttag feiert in diesem Jahr ein Jubiläum. Zum zehnten Mal widmet das Sportamt Baselland sportlichen Familien einen eigenen Anlass. Die Erstaus­

tragung des Familiensporttags war am 22. Juni 2008 im legendären 9. Stadion beim Bad Bubendorf im Rahmen der UEFA EURO 2008. Seither organisierte das Sportamt die­

sen beliebten Anlass jedes Jahr, meistens in einer anderen Gemeinde und in einem anderen Bezirk. Schon im Jahr 2010 war die Römerstadt Augusta Raurica Austragungsort.

Seit der ersten Austragung ist das Sportamt dem Grund­

konzept treu geblieben. Die Familien erwartet jeweils ein abwechslungsreicher und aktiver Postenlauf. So auch in diesem Jahr. Die Familien können ihre Startzeit zwischen 10 und 14 Uhr frei wählen und benötigen für ihren Durchgang

rund eine Stunde. Mitmachen können Familien mit zwei bis sechs Personen. Die Aufgaben der einzelnen Posten wird das Sportamt erst am Durchführungstag bekannt geben.

Verraten werden erst das Motto und eine Disziplin. Passend zur Römerstadt lautet das Motto «Brot und Spiele». Zudem werden die Familien einen OL auf der neuen OL­Spezialkar­

te «Augusta Raurica» absolvieren. Diese Karte wird eigens für den Familiensporttag erstellt. Die Teilnahme am Famili­

ensporttag ist kostenlos. Eine Online­Voranmeldung unter www.bl.ch/sportamt ist bis am 24. August 2017 erwünscht.

Am Durchführungstag kann das Sportamt nur noch eine eingeschränkte Zahl von Nachmeldungen entgegennehmen.

Informationen zum Familiensporttag: www.bl.ch/sportamt, E­Mail: sportamt@bl.ch; Telefon 061 552 14 00.

Ein unterhaltsamer Hindernislauf gehört zu den Disziplinen des Familiensporttags. (Foto: Jasmin Haller / Sportamt Baselland)

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65. Baselbieter Team-Orientierungslauf

ERSTMALS FINDET DER TEAM-OL IM ALLSCHWILER WALD STATT

Gegen 1300 Sportlerinnen und Sportler aus allen Alterskategorien erwartet das Sportamt Baselland am Sonntag, 29. Oktober 2017 an der 65. Austragung des Baselbieter Team-Orientierungslaufs. Erstmals in der langen Geschichte findet der grösste kantonale Breitensportanlass im Gebiet Allschwiler Wald statt.

Die bisherigen 64 Austragungen des Baselbieter Team­

Orientierungslaufs wurden in 21 unterschiedlichen Laufge­

bieten ausgetragen, jedoch noch nie im Allschwiler Wald.

Deshalb gibt es am 29. Oktober für den grössten kantonalen Breitensportanlass in diesem Laufgebiet eine Premiere.

Vom Ausgangsort Oberwil werden sich die Teams zu Fuss ins Laufgebiet des Allschwiler Waldes begeben und ihren OL absolvieren. Einzelne Kontrollposten befinden sich sogar auf französischem Gebiet, was eine weitere Neuheit für den Baselbieter Team­OL sein wird.

Der Allschwiler Wald zeichnet sich durch verschiedene Waldstücke aus, die über Wege miteinander verbunden sind. Dies erleichtert die Groborientierung. In diesem Lauf­

gebiet wird seit vielen Jahren im Frühjahr der MUBA­OL durchgeführt, sodass er vielen Orientierungsläuferinnen und Orientierungsläufern bekannt sein dürfte.

Das Sportamt Baselland, welches den 65. Baselbieter Team­Orientierungslauf zusammen mit einem routinierten

Organisationskomitee und vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern durchführen wird, erhofft sich eine Beteiligung von rund 1300 Sportlerinnen und Sportlern. Das Kategorien­

angebot ist gegenüber dem Vorjahr unverändert. Erfah­

rungsgemäss starten in den Kategorien Familien sowie Sie + Er die meisten Teams. In den letzten Jahren hat erfreu­

licherweise auch die Anzahl an Schulklassen­Teams stark zugenommen. Das Sportamt nimmt bis am Montag, 9. Ok­

tober 2017 die Anmeldungen online oder in Papierform entgegen. Nachmeldungen sind am Lauftag in den offenen Bahnen, im Walk­OL und im Trail­O möglich.

Informationen zum 65. Baselbieter Team­OL: www.bl.ch/

sportamt , E­Mail: sportamt@bl.ch; Telefon 061 552 14 00.

(Fotos: Jasmin Haller / Sportamt Baselland)

In den letzten Jahren starteten immer mehr Schülerinnen­Teams. Die Kategorie Familien ist weiterhin die beliebteste Kategorie.

Fast die Hälfte aller Teams startet bei den Familien.

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Verwaltungslauftraining: Jeweils am Donnerstagmittag absolvieren Mitarbeitende der kantonalen Verwaltung ein gemeinsames Lauftraining mit kompetenten Leiterinnen und Leitern. Ein Einstieg ins Training ist jederzeit möglich. (Foto: Thomas Beugger / Sportamt Baselland)

AUF DEN WISENBERGLAUF

Wie jedes Jahr bietet das Sportamt Baselland Ausdauertrainings für Mitarbeitende der kantonalen Verwaltung an. Nebst dem bereits bewährten Lauftraining stehen neu auch Lektionen im Nordic-Walking im Angebot. Ziel ist die gemeinsame Teilnahme am Wisenberglauf.

Jedes Jahr wächst die Gruppe der Mitarbeitenden, die das Verwaltungslauftraining absolvieren. Rund 40 Personen haben sich in diesem Jahr eingeschrieben. Sie bereiten sich unter der Leitung von erfahrenen und qualifizierten Traine­

rinnen und Trainern auf die Teilnahme am 27. Wisenberglauf vor. Dieser findet am Samstag, 23. September 2017 statt.

Zur Auswahl steht eine Strecke über 5,5 Kilometer mit 210 Steigungsmetern (Laufen und Nordic­Walking) oder ein Berglauf über 10,5 Kilometer mit 600 Steigungsmetern. Das Training, das von Brigitte Bieri koordiniert und in unter­

schiedlichen Laufniveaus angeboten wird, ist so aufgebaut, dass die Teilnehmenden bis im September in der Lage sind, eine der beiden Strecken des Wisenberglaufs gut zu meis­

tern. Das Training findet in unregelmässigen Abständen

jeweils am Donnerstag über die Mittagszeit (12.10 – 13.10 Uhr) statt. Besammlung ist im Stadion Gitterli in Liestal. Ein Einstieg ist jederzeit möglich. Wer sich neu der Laufgruppe anschliessen möchte, setzt sich vorgängig mit Brigitte Bieri in Verbindung.

Erstmals bietet das Sportamt in diesem Jahr auch Trainings in der Sparte Nordic­Walking an. Dazu sind auch Mitarbei­

tende eingeladen, die noch nie Nordic Walking betrieben haben, aber sich gerne in der freien Natur bewegen.

Weitere Informationen: Brigitte Bieri, Sportamt Baselland, brigitte.bieri@bl.ch; Telefon 061 552 14 18, www.bl.ch/

sportamt

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Neue Trägerschaft für das beliebte Angebot

DIE TURNVERBÄNDE FÜHREN DAS BASELBIETER SPORTABZEICHEN WEITER

Das Baselbieter Sportabzeichen wird weitergeführt. Die neue Trägerschaft des Sportabzeichens setzt sich aus dem Baselbieter Turnverband, den Bezirksturnverbänden Sissach und Waldenburg, dem Laufentaler Turn- verband und dem Kiwanisclub Oberbaselbiet zusammen. Seit 1997 war das Sportamt Baselland für das Basel- bieter Sportabzeichen zuständig. Aus personellen Gründen musste das Sportamt das Angebot einstellen.

Im Herbst 2016 musste das Sportamt Baselland bekannt­

geben, dass es aufgrund fehlender personeller Ressourcen nicht mehr in der Lage ist, das Angebot des Baselbieter Sportabzeichens ab 2017 weiterzuführen. Einerseits muss­

te das Sportamt den Auftrag umsetzen, den Personalauf­

wand um zehn Prozent zu reduzieren. Andererseits hat das Sportamt immer mehr J+S­Angebote der Vereine zu bear­

beiten und eine immer höhere Anzahl an Swisslos Sport­

fonds­Gesuchen zu bewältigen. Mit Blick auf die grosse Arbeitsbelastung musste das Sportamt auf Angebote ver­

zichten und Angebote reduzieren.

AUF PRIVATER BASIS WEITERFÜHREN

Nun wird das Baselbieter Sportabzeichen auf privater Basis weitergeführt durch den Baselbieter Turnverband, die Be­

zirksturnverbände Sissach und Waldenburg, den Laufen taler Turnverband und den Kiwanisclub Oberbaselbiet. Anlässlich einer Medienkonferenz im Clubhaus der Sportanlagen Tannen­

brunn in Sissach erfolgte die offizielle Übergabe des Sport­

abzeichens vom Sportamt an die Turnverbände sowie an den Kiwanisclub Oberbaselbiet. Dieser sichert für vorläufig drei Jahre die Finanzierung des Angebots zu.

Die Turnverbände haben die Kommunikation und die Wei­

terentwicklung des Angebots übernommen. Dazu hat der Baselbieter Turnverband eine neue Internetplattform entwi­

ckelt. Die Geschäftsführung des Sportabzeichens stellt An­

nemarie Baumann, Leiterin der Geschäftsstelle des Basel­

bieter Turnverbands, sicher. Sportlerinnen und Sportler, die das Sportabzeichen erlangen wollen, können sich direkt auf der Internet­Plattform www.bl­sportabzeichen.ch registrie­

ren. Veranstalter können ihren Anlass melden, damit er als Wertungswettkampf anerkannt wird. Nicht verändert wur­

den das Logo des Sportabzeichens und die Leistungsanfor­

derungen. Je nach Alter sind vier oder fünf Leistungen in

drei verschiedenen Sportbereichen zu erfüllen. Eingeladen zur Teilnahme ist die gesamte Bevölkerung.

DANK AN NEUE TRÄGERSCHAFT

Das Sportamt Baselland dankt der neuen Trägerschaft herz­

lich für dieses Engagement. Die Turnverbände und der Ki­

wanisclub Oberbaselbiet sorgen dafür, dass die Idee des Baselbieter Sportabzeichens weiterlebt und eine Vielzahl von bewegungsaktiven Menschen animiert wird, sich sport­

lich vielseitig zu betätigen. Bis Ende 2016 konnte das Sport­

amt mehr als 6400 Baselbieter Sportabzeichen überreichen.

Pro Jahr erlangten 300 bis 400 Personen diese Auszeich­

nung. 18 Personen erfüllten die Leistungsanforderungen seit 1997 jedes Jahr.

Mehr Infos unter: www.bl­sportabzeichen.ch

Offizielle Übergabe des Baselbieter Sportabzeichens vom Sportamt Baselland an die turnenden Verbände und den Kiwanisclub Oberbasel­

biet. V.l.n.r.: Lukas Hasler, Präsident Kiwanisclub Oberbaselbiet, Andreas Pulfer, Lt. Governor Division 8 Kiwanis, Martin Leber, Präsident Baselbieter Turnverband, Thomas Beugger, Leiter Sportamt Baselland.

(Foto: Daniel Schaub / Sportkommission)

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Weitere Anlage eröffnet

STREETWORKOUT-ANLAGE IM GITTERLI IN BETRIEB

Am 12. Mai 2017 wurde im Sportzentrum Gitterli in Liestal eine weitere Streetworkout Anlage eingeweiht.

Die Anlage, die kreatives Krafttraining in der freien Natur ermöglicht, ist unmittelbar beim Bewegungspark und direkt an der Finnenbahn ideal gelegen.

Nachdem Regierungsrätin Monica Gschwind am 31. August 2015 die erste Streetworkout­Anlage auf Baselbieter Boden, am Birsköpfli in Birsfelden, eingeweiht hatte, kamen im Jahr 2016 in Aesch und Hölstein weitere Anlagen dazu. Seit Mitte Mai gibt es auch in Liestal und in Allschwil neue Anlagen. Bis im Jahr 2018 werden weitere Anlagen in Lau­

fen, Münchenstein, Reinach und Sissach folgen, sodass in jedem Bezirk auf mindestens einer Streetworkout­Anlage trainiert werden kann.

Ermöglicht hat diese Aktion der Regierungsrat, der für die Erstellung von Anlagen Mittel aus dem Swisslos Sportfonds zur Verfügung stellte. In Zusammenarbeit mit den Gemein­

den koordiniert das Sportamt Baselland die Erstellung der

Streetworkout­Anlagen. Damit will der Kanton Basel­Land­

schaft Fitnesstrainings in der freien Natur fördern. Die Streetworkout­Anlage ermöglicht ein kreatives Krafttraining mit dem eigenen Körpergewicht. Verschiedene Übungen, die auf einer Anlage ausgeführt werden können, sind an einzelnen Anlagen auch auf einer Tafel der Stiftung Vita­

Parcours beschrieben.

Die Anlage im Gitterli ist sehr schön angelegt worden. Direkt daneben steht ein Bewegungspark und die Finnenbahn führt vorbei. Dadurch können zusätzlich zur Kraft auch die Beweglichkeit und die Ausdauer trainiert werden.

Mehr Infos: www.sportmap­bl.ch; www.bl.ch/sportamt

Seit Mitte Mai steht die Streetworkout­Anlage im Gitterli der Öffentlichkeit zur Verfügung. (Foto: Christian Saladin / Sportamt Baselland)

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Warum haben Sie sich für diese Werke entschieden ? Drangu Sehu: Ich wollte etwas, das den ganzen Raum aus­

füllt. Statt vieler kleiner Werke wollte ich lieber ein grosses, kräftiges Bild an jeder Wand. Bei meinem Besuch im Depot der Sammlung Kunstkredit habe ich nicht erwartet, Bilder in der Art der Gemälde von Geneviève Morin vorzufinden.

Ich dachte eher an altmeisterliche, traditionelle Gemälde und war überrascht über den vielfältigen Fundus.

Ich stelle immer wieder fest, wie gut sich die beiden Werke ergänzen – auf der einen Seite die Landschaftsdarstellung, auf der anderen Seite das Werk Chaud au coeur mit der undefinierbaren Figur, halb Mensch, halb Tier. Diese Gestalt erinnert mich an ein Wesen aus einer griechischen Sage – ohne dass ich eine konkrete Figur nennen könnte. Die blaue Farbe, die roten Hände und Augen, die langen Ohren, die an einen Hasen erinnern, passen nicht zu unserer gängigen Vorstellung eines Lebewesens. Was ist es dann? Was wir flüchtig anschauen und in unsere vorgefassten Schemen einordnen, offenbart bei genauer Betrachtung eine andere Sichtweise und zeigt uns: Es gibt keine endgültige Gewiss­

Geneviève Morin: Houleuse, Ölfarbe auf Baumwolle, 2014, Sammlung Kunstkredit Archäologie und Museum Baselland, Inv. Nr. K1.4296 (Ankauf 2015)

Geneviève Morin: Chaud au coeur, Ölfarbe auf Holz, 2011, Sammlung Kunstkredit Archäologie und Museum Baselland, Inv. Nr. K1.4294 (Ankauf 2015)

MEINE WAHL

Besuch bei Drangu Sehu, Kantonsingenieur, Leiter Tiefbauamt, Bau- und Umweltschutzdirektion (BUD),

Liestal, 15. Mai 2017

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heit. Sowohl in der Mythologie als auch in den Gemälden von Geneviève Morin geht es für mich darum, sich selber und die vermeintlich gesicherten Bilder in Frage zu stellen.

Ähnliches geschieht bei der Betrachtung von Houleuse. Was auf den ersten Blick wie eine braune Suppe erscheint, erweist sich bei näherem Hinschauen als sehr differenziertes Zusammenspiel von Malerei, Farbe und Form. Besonders im Morgenlicht zeigen sich die diversen Blautöne im unteren Bilddrittel, die Gelbspuren, die Rot­Grünklänge. Das Gemäl­

de ist voller Farbnuancen und animiert ebenfalls, genau hinzuschauen.

Was bedeuten Ihnen diese Werke in Ihrem Arbeitsalltag ? Beide Werke bedeuten mir viel. Ich werde in meinem Arbeitsalltag im Tiefbauamt oft mit nüchternen Fakten kon­

frontiert und muss dann rasch handeln. Die Werke von Geneviève Morin unterstützen mich dabei, über etwas nach­

zudenken, das nicht handfest ist und keinen primären nütz­

lichen Zweck erfüllt. Infrastruktur ist in unserer Gesellschaft zweifelsohne wichtig, aber es gibt auch eine Erkenntnis

jenseits von Betonmischer und Armierungseisen. Das Stre­

ben nach Erkenntnis ist für uns Menschen eine lebensnot­

wendige Grundlage und war schon immer Impuls für die Entwicklung der Zivilisation. Ohne Neugier und Erkenntnis­

gewinn entsteht nichts Neues. Grosse Zivilisationen ent­

standen aufgrund von Ressourcenknappheit, welche die Menschen dazu animierte, erfinderisch zu werden. Deshalb ist Kunst und Kultur für uns so wichtig. Für mich vereinen die beiden Gemälde die grossen Themen Natur und Zivili­

sation in sich.

Gibt es Reaktionen von Personen, die in Ihr Büro kommen ? Vor allem das Gemälde Chaud au coeur weckt Reaktionen:

Was will uns die Künstlerin damit sagen? Das Werk irritiert und verunsichert. Mir fällt auf, dass die Besucher und Be­

sucherinnen solche Kunstwerke in unseren nüchternen Büros im Tiefbauamt gar nicht erwarten.

Zum Gemälde Houleuse erhalte ich weniger Rückmeldungen, vielleicht, weil es im erweiterten Sinn einer Landschafts­

darstellung ähnlich ist. Aber auch hier stelle ich fest, dass die Darstellung nicht eingeordnet werden kann und man sich näher damit befassen muss. Es handelt sich übrigens um eine Überschwemmung in Kanada, ein Zeitungsbild hat der Malerin als Vorlage gedient. Das Gemälde zeigt ihre eigene malerische Auseinandersetzung mit dem Ereignis.

In welchen Momenten haben Sie diese Werke in Ihrer Arbeit schon beeinflusst ?

Es gibt im beruflichen Alltag immer auch schwierige Situa­

tionen zu bewältigen oder Momente, wo wir Getriebene sind, im Strom mitschwimmen, ohne innezuhalten. Falls möglich versuche ich dann die Türe hinter mir zu schliessen und kurz zu pausieren. Wie ein «Reset» vor dem Bildschirm, wenn ich die Tasten Ctrl, Alt und Delete drücke. Wenn ich dann aus dem Fenster blicke oder die Gemälde anschaue, dann kann ich abschalten, mich sammeln und meinen inne­

ren Kompass ausrichten. Das ist enorm wichtig, damit ich vom Getriebenen wieder zurück zur Steuerung finde.

Die beiden Kunstwerke von Geneviève Morin unterstützen mich dabei, dass ich mich in meiner Arbeitsumgebung wohl fühle. Man verbringt ja häufig fast so viel Zeit im Büro wie zuhause. Umso wichtiger ist eine inspirierende Umgebung.

Das ist ein weiterer Aspekt, den ich in Zusammenhang mit meiner Bilderwahl noch erwähnen möchte.

Dina Epelbaum, Kuratorin Sammlung Kunstkredit Baselland, Liestal (Interview und Fotos)

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EINTAUCHEN IN UNTERSCHIEDLICHE WELTEN SONDERAUSSTELLUNGEN IM MUSEUM.BL

Die laufende Gastausstellung «Forse nella Hanro?» im Museum.BL ist Teil der Ausstellungsreihe

«Magnet Basel – Migration im Dreiländereck» und beleuchtet die Einwanderung junger Italienerinnen in eine Nachkriegsschweiz. Ab September lädt die nationale Wanderausstellung «Die Entdeckung der Welt» in eine spielerische Erlebniswelt und zu einem Diskurs über frühkindliche Entwicklung ein. Und noch bis zum 6. August 2017 führt die Reise in der Ausstellung «Eingewandert. Wie das Fremde Heimat wird» um die Welt zu den Wurzeln des Baselbiets.

«DIE ENTDECKUNG DER WELT»

EIN SPIELERISCHES ERLEBNIS FÜR KINDER UND ERWACHSENE

Wie entdecken Kinder die Welt? Wie lernen sie? Was brau­

chen sie für ihre Entwicklung und wie können sie von Eltern und ihrem Umfeld begleitet werden? Diese Fragen zu Bil­

dung, Betreuung und Erziehung in der frühen Kindheit stellt

die Wanderausstellung des Vereins «Stimme Q». Eine bunte Holzkugel begleitet das Publikum durch die Ausstellung und bringt Bewegung in die Erlebniswelt: Windräder drehen, Glocken klingen oder animierte Figuren tanzen in einem Kubus. Und zu einer Rutschbahn­Fahrt sind auch die Er­

wachsenen eingeladen.

«Die Entdeckung der Welt» bietet einen Einblick in die früh­

kindliche Entwicklung, stellt nationale und regionale Projekte sowie aktuelle Debatten vor und wird von verschiedenen Veranstaltungen begleitet. Die Wanderausstellung macht Halt im Museum.BL: 9.9. – 22.12.2017. Öffentliche Vernis­

sage: Freitag, 8. September 2017, 18 Uhr.

«FORSE NELLA HANRO – VIELLEICHT IN DER HANRO?» ITALIENERINNEN IN DER NACHKRIEGSSCHWEIZ

Gesucht wurden junge, alleinstehende Frauen im Alter von 18 bis 32 Jahren, kinderlos und ledig mussten sie sein. Mit Flugblättern «Vi piacerebbe lavorare in Svizzera? Forse nella

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