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7/8 Juli /August 2 01 4 CHF 8.– www .null 41.ch

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Monatszeitschrift für Luzern und die Zentralschweiz mit Kulturkalender N

O

7/8 Juli /August 2 01 4 CHF 8.– www .null 41.ch

Entwicklungsland

FOtOimprEssiOnEn dEr EmmEnbrOnx

am EndE: diE FarbmühlE

unvErgEssEn: Emil mansEr

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PA UL

KL EE RA UM NA TU

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ITE KTU R

ZE NT RU M PA UL K LE E

BE RN 01/ 07—

16/ 10 /14

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Bildausschnitt: Paul Klee—Architectur m. d. Fenster—1919,157, Zentrum Paul Klee, Bern

Zürcher Theater Spektakel

14. bis 31. August 2014

Zürich: Landiwiese, Werft und Rote Fabrik Veranstalterin: Stadt Zürich Kultur

Tickets: www.theaterspektakel.ch oder www.starticket.ch

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baut auf dem Teiggi-Areal in Kriens 50 Wohnungen und 20 Ateliers für Familien, Singles, Paare, WG’s, mit kreativen Adern, gemeinschaftlichem Flair, Menschen von jung bis alt, offenem und erfinderischem Geist und grünem Daumen.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an unseren Entwicklungs- workshops teilzunehmen:

Mo 7. Juli 14, 18.00–21.00 Mi 27. Aug. 14, 18.00–21.00 jeweils in der Teiggi Kriens Weitere Informationen unter:

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Willst du

wohnwerken?

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Ein Wohnwerk in Kriens

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Bilder vom Wandel

EditOrial

Martina Kammermann kammermann@kulturmagazin.ch

Emmenbrücke, oder die Emmenbronx, wie das Vor- stadtgebiet in der Gemeinde Emmen auch gerne genannt wird, ist mit vielen Bildern behaftet. Die Industrie, der Verkehr, die Ausländer, die Agglo-At- mosphäre – viele Faktoren mögen zu diesem Spitzna- men beigetragen haben. Allerdings ist es längst nicht mehr so, dass Emmenbrücke nur ein Vorhof der Stadt ist. Hier nämlich findet die Entwicklung statt, die Lu- zern so dringend braucht und die in der verbauten In- nenstadt nicht mehr möglich ist: Der Seetalplatz wird derzeit grossflächig umgebaut, das Viscoseareal wird zum Wohn-, Arbeits- und Hochschulquartier und die Gerliswilstrasse wird für Ladenlokale oder Cafés at- traktiver. Und es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis Emmenbrücke auch politisch zur Stadt gehört.

Eine Momentaufnahme dieses sich im Wandel befin- denden Orts bietet die Ausstellung «Emmenbronx»

im Kunstraum akku in Emmenbrücke. Für sie haben verschiedene Luzerner Fotografen ihre persönliche Sicht des Gebiets zwischen Sonnen- und Seetalplatz festgehalten und eine vielfältige Gegenwartsschau

geschaffen; eine Auswahl dieser Bilder zeigen wir in diesem Heft als Vorabdruck (Seite 8). Und als Er- gänzung gaben wir dem Emmenbrücker Autor Beat Portmann die Carte blanche, einen Text zu seinem Wohnort zu verfassen.

Viele Bilder hinterliess in unseren Köpfen auch der vor zehn Jahren verstorbene Strassenphilosoph Emil Manser. Seine Plakate sind unvergesslich und verdie- nen einen Tribut. So haben wir zehn Kulturschaf- fende gebeten, Emil Manser zu Ehren ein Plakat zu gestalten. Das Resultat zeigt: Dieser Mann inspiriert noch heute. (Seite 18)

Nach dieser Doppelnummer erscheint die nächste 041-Ausgabe Ende August. Bis dahin wünschen wir einen schönen (Kultur-)Sommer und viel Vergnügen an den zahlreichen grossen und kleinen Festivals in der Region.

Bild: Michelle Kohler

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INHALt

Bild: Melk Imboden

PROGRAMME DER KULTURHÄUSER 50 Stattkino

52 Luzerner Theater / LSO 54 Stadtmühle Willisau / Romerohaus 64 Historisches Museum / Museum Bellpark 66 Natur-Museum / Nidwaldner Museum 68 Kunstmuseum Luzern

70 Kunsthalle KOLUMNEN

6 Gabor Feketes Hingeschaut

7 lechts und rinks: der Bypass zu ende gedacht 29 Gefundenes Fressen: Goldene Zitronen 47 11 Fragen an: Fabian «Fesch» Fuchs 73 Kämpf / Steinemann

74 Käptn Steffis rätsel 75 das leben, wie es ist

SERVICE

30 Bau. eine kleine Kiste, die viel kann 32 Kunst. rausgehen – Kunst sehen!

35 Musik. die Pianistin der Stunde: vera Kappeler 38 Wort. ein exzentriker: Truman Capote 43 Kino. Packendes drama aus Palästina

45 Bühne. digital natives im Generationenkampf 62 Kultursplitter. Tipps aus der ganzen Schweiz 71 Notizen / Ausschreibungen / Impressum

KULtURKALENDER 48 Kinderkulturkalender 49 veranstaltungen 65 ausstellungen

Titelbild: Bruno Kuster und Lucia Frey

(die Fotografie wird an der Ausstellung «Emmenbronx»

im Kunstraum akku in Emmenbrücke gezeigt)

24 Ein wEltEnbummlEr

Christian Bucher spielt in kleinen Clubs rund um die Welt. nun ist der drummer endlich auch auf Platte solo zu hören.

22 schulschluss Für immEr

Wie die Gestaltungsschule Farbmühle ent- stand und warum sie nun schliessen muss.

18 laut und schräg

Wir präsentieren: Zehn Plakate zum zehnten Todestag von Stadtoriginal emil manser.

13 HOtSpOt EMMENBRüCKE eine visuelle vorschau zur ausstellung

«emmenbronx».

15 gEDANKEN ZUR BRONx vom emmenbrücker Schrifsteller Beat Portmann.

26 DAS «MERI» VERSCHWINDEt die Café-Bar meridiani muss ende august schliessen. das lokal aber bleibt bestehen.

27 KUNSt IN DER gARAgE

ein mini-Kunstraum auf Wanderschaft.

28 HELLRAUMpROJEKtOR gEFäLLIg?

die raumbörse und der Kulturpool luzern schaffen unkomplizierte austauschmöglich- keiten für die Kultur.

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schön gEsagt

HAUSFÜR KUNST URI

DANIOTH PAVILLON

Bis 24. August 2014 Herrengasse 2, 6460 Altdorf Do/Fr 14 – 18 Uhr, Sa/So 11 – 17 Uhr Telefon: 041 870 29 29

www.hausfuerkunsturi.ch

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wiedemann/mettler

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was man am 1. august auch noch feiern könnte:

den 213. tag des Jahres den start der rothirsch-Jagd- saison

die Fusion der musikschulen adligenswil und udligenswil die erste ausstrahlung von mtv am 1. august 1981

den 50. geburtstag von coolio (rapper)

das punkkonzert der dictators nYc im sedel

das verbot von xenon als doping- mittel

FaBian «FeSCH» FuCHS (SeiTe 47)

gutEn tag auFgElistEt

gutEn tag, anian liEbrand als Präsident der Jungen SvP Schweiz bist du de- finitiv einer der erfolgreicheren Politiker aus lu- zern. Jedoch wurdest du für deine bestens ge- pflegten Kontakte zu verschwörungstheoretikern, antisemiten und neonazis in jüngster Zeit ziem- lich gerügt. «ich werde in Zukunft besser aufpas- sen», meintest du zum Tages-anzeiger. und prompt kam die Besserung: ende mai zeigtest du deine humanitäre Seite bei einer Spendenhilfsak- tion für Überschwemmungsopfer im Balkan. So weit so gut – nur: Bei derselben Standaktion sam- meltest du auch unterschriften für die initiative

«Tempo 140 auf der autobahn»... Wieso nicht gleich zwei Fliegen mit einer Klatsche, hast du dir wohl gedacht. aber warst du 2013 nicht noch der meinung, «Balkan-raser» gehörten «geköpft»?

lustig: auf deiner Website heisst es, dass «JSvP- ler ebenfalls einen symbolischen (!) Betrag» für die Überschwemmungsopfer überweisen werden.

Zu deinem 25. Geburtstag am 12. Juli wünschen wir dir eine extra-Portion Glaubwürdigkeit Happy Birthday, 041 – Das Kulturmagazin gutEn tag, malaktivistEn

Was ein von Schülern gemaltes Schweizerkreuz an einer emmer Schulhausmauer nicht alles aus- lösen kann: Zuerst lässt die Schule es übermalen, um keine andersnationalen Kinder zu vernach- lässigen. dann kommen SvP-lokalpolitiker und malen das weisse Kreuz in einer vandalistischen nacht-und-nebel-Pr-aktion wieder hin. Ge- meindepräsident rolf Born durfte die Posse dann öffentlich ausbaden und mit Begriffen wie der künstlerischen Freiheit hantieren. Ganz schön peinlich, dieser Kindergarten, werden sich die Schülerinnen und Schüler gedacht haben – und gelernt haben sie auch etwas: Wenn dir etwas an einer öffentlichen mauer nicht passt, übermale es einfach! Wenn also das nächste mal eine Kin- derbande mit Spraydosen unterwegs ist (wie ver- gangenen Januar), sollte sich niemand über die verdorbene Jugend wundern, vor allem nicht die sogenannten erwachsenen.

Pädagogisch wertvoll, 041 – Das Kulturmagazin

«Für die einen ist die Welt eine offene Bühne, eine Blackbox mit unzähligen Möglichkeiten,

für andere ist sie eher eine Guckkastenbühne.»

KARTON

Architektur im Alltag der Zentralschweiz KARTON 31erscheint am 29. August 2014

und zeigt Werke fremder Meister.

Ich abonniere KARTONfür ein Jahr (CHF 25; inkl. Versand) und erhalte 3 Ausgaben zugestellt. Talon ausschneiden und zustellen an:

KARTON, Luzernerstrasse 71a, 6030 Ebikon.

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Name, Vorname Unterschrift

Adresse

karton31_ins041_kultmag 18.06.14 09:42 Seite 1

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es war sehr, sehr heiss. letztes Jahr wanderte ich in den Ferien mit meiner Kamera bei Javéa (alicante) über die Felder. ich war mir sicher, bald kommt ein riesengewitter, und wollte unbedingt dabei sein. nichts verpassen. die Wolken sahen fantastisch aus, wie langgezogene el Grecos. der Wanderweg machte plötzlich ei- ne scharfe Kurve. ich traute meinen augen nicht: eine spanische HINgeScHauT

Auf dem Trockenen

Fata morgana! ein gut erhaltenes, relativ neues motorboot mitten auf der Wiese neben einem Haufen abfall. ¡viva españa! es gab dann übrigens kein Gewitter.

Bild und Text Gabor Fekete

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LecHTS uNd RINKS

Ja zum Bypass

Aber nur, wenn die Innenstadt autofrei wird.

natürlich geht es auch jetzt wieder darum, einen «engpass» zu beseitigen. vor zehn Jahren wurde unter diesem Titel die 700 millionen Franken teure, ausgebaute au- tobahn in Kriens und Horw eröffnet. und jetzt soll also bis in zwanzig Jahren ein

«Bypass» her, ein neues autobahnteil- stück, das zwischen rotsee und Kriens die Stadt luzern umfährt. Kern des Projekts, das 1,6 milliarden Franken kosten soll, ist ein neuer Tunnel durch den Sonnenberg.

einmal mehr soll also der Zusammen- bruch des autoverkehrs verhindert wer- den, indem die Kapazität für diesen auto- verkehr vergrössert wird.

nun, die Kapazität der bestehenden au- tobahn ist für den durchgangsverkehr tat- sächlich knapp. und darum klingt es ein- leuchtend, was Bund, Kanton und Stadt – die alle hinter dem Bypass stehen – mit diesem Projekt vorhaben: es verhindere, dass der durchgangsverkehr bei Überlas- tung auf die untergeordneten Strassen ausweiche, und entlaste so die Stadt. Wie gesagt, das klingt logisch und setzt doch falsch an. denn der durchgangsverkehr ist gar nicht das Problem. nur ein kleiner Teil der autos, die auf der heutigen autobahn fahren, durchqueren die agglomeration tatsächlich: achtzig Prozent des verkehrs im Grossraum luzern sind hausgemacht.

der verkehr bricht hier also regelmässig zu- sammen, weil die Stadt und die umliegen- den Gemeinden zu viel Zu- und Wegbrin- gerverkehr produzieren.

darum ist der Bypass eine Scheinlö- sung auf Zeit. er verbreitert den Kanal für den durchgangsverkehr, um den Zusam- menbruch des viel grösseren Binnenver- kehrs noch um ein paar Jahre aufzuschie- ben. der Grund dafür, dass die Politik trotzdem zu dieser lösung greift, ist ein- fach: Sie klingt, wie gesehen, einigermas- sen logisch. Wogegen jedermann klar ist, dass die alternative undenkbar ist – der ausbau der Strassenkapazitäten in der

Kernstadt nämlich. Bund, Kanton und Stadt versuchen mit dem Bypass also das politisch mögliche, um das politisch nötige nicht tun zu müssen. nämlich, den ver- kehr innerhalb der agglomeration einzu- schränken.

es gibt also gute Gründe, den Bypass zu bekämpfen. und so wird es wieder kom- men, wie es immer kommt: alle, die gegen das Projekt antreten, werden mit dem gu- ten Gefühl scheitern, sich für das richtige und gegen das Falsche engagiert zu haben.

und der verkehr wird fliessen, bis er in fünf oder zehn oder fünfzehn Jahren wie- der zusammenbricht. vielleicht ist es klü- ger, den Bypass zu unterstützen. das Pro- jekt könnte nämlich auch eine Chance sein, die Stadt luzern vom autoverkehr zu be- freien. Ganz. oder sagen wir, wenigstens vom eichhof bis zum Schlossberg und vom

Bundes- bis zum Kasernenplatz. Freie Fahrt für Busse, velos, Töffli und die dienstautos beispielsweise von Handwerkern.

der Bypass wäre dann kein Bypass mehr, sondern ein schneller Zu- und Weg- bringer des unvermeidlichen rests an Pendlerverkehr; und so gesehen könnten sich sogar die oft kritisierten, sogenannten

«Spangen» im norden und Süden der Stadt als sinnvoll erweisen (die zwei Zubringer sind zwischen Schlossberg und Fluhmühle bzw. zwischen Tribschen und dem auto- bahnanschluss in Kriens vorgesehen). und so bedeutete dieser Bypass mehr als eine teure notlösung auf Zeit. nämlich ein Quantensprung in der verkehrspolitik der luzerner agglomeration.

Christoph Fellmann, Illustration: Mart Meyer

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welcome to

Emmenbronx

Für die Ausstellung «Emmenbronx» im Kunstraum akku in Emmenbrücke haben sich

sechs Luzerner Fotografen und Fotografenteams aufgemacht, ihre Sicht vom stadtent-

wicklerischen Brennpunkt Emmenbrücke festzuhalten. Als Einstimmung zeigen wir

eine Auswahl der Bilder. Zusätzlich hat der Emmenbrücker Autor Beat portmann einen

text zu seinem Wohnort verfasst.

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ein Grossprojekt in vollem Gang: michelle Kohler (*1981) setzt den Fokus auf die Baustelle Seetalplatz.

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EmmEnbrOnx

das innen und das aussen der industriebrache: dario lanfranconi (*1983) ist mit seiner Kamera durch das viscoseareal gestreift und hat seine Bilder teils montiert.

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EmmEnbrOnx

Kino, mcdonald’s, motoren: Fabian Biasio (*1975) zeigt das leben im und ums Zentrum maxx.

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versteckte details und ungewohnte ansichten fingen die Fotografen Bruno Kuster (*1961) und lucia Frey (*1966) ein.

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Wo weggeräumt wird, gibts Platz für neues: Bilder aus der Seetalplatz-reihe von michelle Kohler.

Hotspot Emmenbronx: die Ausstellung

emmenbrücke ist ein pulsierendes gebiet, in dem vieles im Wandel ist. Im ge- gensatz zur Kernstadt, die grösstenteils ge- und verbaut ist, gibt es in der Pe- ripherie viel Potenzial für Visionen und entwicklungen. dass emmenbrücke im Volksmund gerne emmenbronx genannt wird, hat wohl mehrere ursprünge: die industrielle Vergangenheit, der Verkehr, die kulturelle Vielfalt – hinter dem Begriff verbergen sich ganz unterschiedliche Bilder. die ausstellung «emmenbronx» ver- sucht, mittels eines fotografischen Streifzugs ein visuelles Porträt über jenen Teil von emmenbrücke zu zeichnen, der in den nächsten Jahren eine grosse Trans- formation erleben wird: Seetalplatz, Bahnhofgebiet, Viscosistadt, emmenweid, gerliswilstrasse. den Hauptteil der ausstellung bilden Fotografien von Fabian Biasio, Michelle Kohler, dario Lanfranconi, Sylvan Müller, Bruno Kuster & Lucia

Frey und Fotosolar (alex gertschen & Felix Meier). Sie zeigen mit ihren Bildern ihr ganz persönliches emmenbrücke. Zusätzlich wurde die Bevölkerung aufge- fordert, private Fotografien von emmenbrücke einzusenden. Seit Mai finden zu- dem Fotoworkshops für Oberstufen-Schulklassen mit Jesco Tscholitsch statt.

Begleitend zur ausstellung erscheint eine Publikation, welche die Menschen in der emmenbronx und ihre persönlichen geschichten in den Fokus rückt. die ausstellung ist eine Kooperation der Kunstplattform akku, der Stiftung Foto- dokumentation Kanton Luzern und der Kommunikationsagentur media-work gmbH. (mak)

Emmenbronx. Anders als man denkt: 23. August bis 19. Oktober, Kunst- plattform akku, Emmenbrücke. Vernissage: FR 22. August, 19 Uhr.

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EmmEnbrOnx

gedanken in

der Emmenbrücker nacht

ernste Gesichter auf verblassten Fotografien, die Blicke auf den Betrachter gerichtet, als spähten sie, die längst be- graben und vergessen, aus dem Jenseits zu ihm herüber;

die Welt ist schwarz und weiss und die Graustufen dazwi- schen – lachen verboten, solange der Fotograf sich unter dem Tuch verbirgt; der mensch arbeitet, und wenn er nicht arbeitet, ist er auf dem Weg zur arbeit, und sonst re- präsentiert er, an der Theke des Gemischtwarenladens, beim Bau der Tramgeleise, unter Kastanienbäumen in der Gartenwirtschaft mit Spazierstock und bebändertem Strohhut; unbefestigte Strassen und Pappeln und ein die- siger Himmel, als spazierte man von der Sprengi direkt in ein kalabrisches dorf.

Hinter verrussten Fenstern schemenhafte Gestalten, sie geistern durch Zimmer, Gänge, Hallen, durch Strassen, die Zeiten und Zeilen, verschwinden und treten wieder hervor aus dem nebel der vergangenheit: der eisenwerk- direktor und sein antagonist, der konservative Pfarrer, ein französischer ingenieur und die anonymen Strassen- pflästerer der Gerliswilstrasse, industrielle aus altem Patri- ziergeschlecht und die polnischen internierten auf dem Schrottplatz, das schöne mädchen von der loresagi und eine leiche, die in der Kleinen emme treibt.

all diese Toten, all dieses leiden! Gefallene Freischärler vor der emmenbrücke, die erhängten auf der Galgenmat- te, die im Säurekessel ertrunkenen, im drahtzug verun- fallten, an Feuer, Hitze und alkohol versengten, an schweren lasten, Heimweh und Zurückweisung Zerbro- chenen; all die krummen rücken, die verätzten Schleim- häute, die von chemischen Subtanzen angegriffenen Hän- de, wund von metallspänen, die Kopfschmerzen und die Taubheit vom infernalischen lärm – das Keuchen der ka- putten lungen in der emmenbrücker nacht.

mit einer Brücke fängt es an. mit einer Brücke über die Kleine emme, damit fängt alles an. an der ausfallstrasse

nach norden, wo auf den nord-Süd-Warentransit Zoll erhoben wird. ein Blick noch auf die Gehängten bei der Galgenmatte, dann geht die reise weiter.

eine Papierfabrik eröffnet auf der emmenweid, macht sich die Wasserkraft zunutze, ein Hammer- und Warm- walzwerk folgt, eine Seidenspinnerei, eine Parkettfabrik, eine Polstermöbelfabrik, eine Biscuitfabrik mit nostalgisch geschwungenem Schriftzug. Über industriegeleise er- schliesst sich die ganze Welt: Basel, los angeles, rio de Janeiro, Prag, Bombay, new York, oslo, Yokohama, Buda- pest, Wien, Bangkok, Buenos aires.

auf der Herdschwand lebt ein maler der einsamkeit. dein vater Glasfabrikant in reussbühl. dich selbst verschlägt es an die Kunstakademie nach Paris. es folgt ein Studienauf- enthalt in Biskra/algerien – datteln und Saharastaub und einsichten, die dich zahlreiche deiner Werke zerstören lassen. die Fotografie lehnst du ab, malst ausschliesslich nach deinen Beobachtungen. eines deiner Gemälde: «Fla- cher Hügel»: licht und Schatten, Wiese und Wald, Wol- ken und Wind – unmittelbare attribute der einen Sub- stanz, die keine weitere ursache hat als sich selbst.

«viscose im Winter», ein Gemälde eines anderen, eines in Paris lebenden emmers. und obschon auch hier keine menschen zu sehen sind, ist ihr Wirken allgegenwärtig:

qualmende Hochkamine, Werkhallen, Scheddächer, in- dustriegeleise; selbst der bleierne Himmel scheint men- schengemacht. es ist das unendliche auf unterschiedliche Weise, die natura naturata.

«emmenbronx» – zum ersten mal gehört zu Beginn der neunziger aus dem mund eines menschen, der es wissen musste: aufgewachsen im arbeiterquartier meierhöfli als Kind apulischer einwanderer, die Sprache der einheimi- schen von den älteren Brüdern gelernt, die sie ihrerseits auf der Strasse erlernten. doch die Bedeutung eines Wor- Von Beat Portmann

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tes ändert sich, wenn es Jahre später gut situierten damen und Herren geläufig über die lippen kommt.

mitunter ändern sich auch die namen selbst: aus den von moos’schen eisenwerken wird von moos Stahl wird von moos Holding wird Swiss Steel wird

Schmolz+Bickenbach. aus Société de la viscose Suisse wird viscosuisse wird rhône-Poulenc viscosuisse wird rhône-Poulenc Filtec wird rhodia Filtec wird rhodia in- dustrial Yarns wird Tersuisse multifils wird nexis Fibers wird monosuisse.

als das Haslifeld zum Flugfeld wird, fürchtet man nicht den lärm, sondern – im Kriegsfall – Ziel von luftangriffen zu werden.

ein drache zerstört die idylle des dorfes, das von einer Königin regiert wird, worauf ein Zauberer auf den ruinen eine Fabrik errichtet, ein ganzes industriedorf.

General Guisan begutachtet Zellwolle auf der emmen- weid.

die deutschen und polnischen internierten auf dem Schrottplatz; Kriegsschrott aus ganz europa – man hat anteil an der völkerverbindenden menschen- und materi- alschlacht.

«Stark wie Stahl und fein wie Spinnweben», so wird er beworben, der laufmaschensichere damenstrumpf; von amerikanischen Soldaten den englischen, französischen und deutschen mädchen nähergebracht; zeitweiliges Zah- lungsmittel; die berühmte naht an der Hinterseite des Beins – inbegriff der verführung und der Weltläufigkeit.

n Y l o n

den Geschmack noch auf der Zunge vom Staub des ge- sprengten abluftturms – siebzehn Kilogramm Sprengstoff reichen nicht aus, um dich aus dem kollektiven Gedächt- nis zu tilgen.

Fabriken wachsen und wuchern, die autobahn zerschnei- det das Siedlungsgebiet, Hochhäuser schiessen aus dem Boden.

die Saisonniers in pechbestrichenen Baracken sehnen sich nachts nach ihren südlichen dörfern, die sich in ihrer erinnerung verklären. Centro al Ponte. italienerseelsorge.

Colonia libera italiana. «der Koffer steht immer hinter der Tür bereit.»

Kampfflugzeuge starten – es ist nur ein Spiel, nur Übung für den Fall.

das Grauen des völkermordes: nie wieder!, haben wir uns geschworen, aber dann waren wir zu beschäftigt. der ju- goslawische Popstar, der am Bahnhof Kebab verkauft, während seine Freunde im Krieg sterben. verzweifelte Te- lefonate in der emmenbrücker nacht. Wie nur die Familie in Sicherheit bringen? auf einem Gummibot über die adria?

das Stahlwerk – ein grummelnder, feuerspeiender orga- nismus, der sich von riesigen mengen Schrott ernährt:

autos, ausgediente Schützenpanzer, begehbare Plastiken renommierter architekten.

industriegeleise verlaufen zwischen der Hochwasser- schutzmauer und der geschwärzten Fassade einer monst- rösen Scheune, deren Poren der Geschmack endloser Sommer entströmt – die ausgefranste Silhouette der Ger- liswilstrasse im Blick und die Skyline des monosuisse- areals.

Wohin nur mit all den erinnerungen?

emmenbrücke – singendes eisen, Schlacke, die den tief hängenden Himmel illuminiert. eine mischung aus Schwerindustrie und natur, der Geruch nach brennenden reifen und Flusswasser und dem Fell eines Fuchses. le- gierung von menschen, egal welcher Herkunft; ihre lebensgeschichten zu viskosebrei verarbeitet – daraus spinnst du dein Garn, deine Kunstseide, deinen unver- gleichlichen Fadenzauber.

EmmEnbrOnx

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Kunsthoch Luzern

23 Ausstellungen zeitgenössischer Kunst in und um Luzern,

ein gemeinsamer Aktionstag Samstag 30. August 2014 11–18 Uhr

Ab 18 Uhr Kunstfest mit Konzert von Les Reines Prochaines im Neubad Luzern

www.kunsthoch-luzern.ch

· Alpineum Produzentengalerie

· APRoPoS

· Artspace

· Benzeholz Raum für

zeitgenössische Kunst Meggen

· Edizioni Galleria Periferia

· Erfrischungsraum

· Galerie das Ding

· Galerie Im Zöpfli

· Galerie Kriens

· Galerie Müller

· Galerie Regula Brun

· Galerie Tuttiart

· Galerie Urs Meile

· Galerie Vitrine Luzern

· Hilfiker Kunstprojekte

· K25 Galerie

· Kunsthalle Luzern

· Kunstmuseum Luzern

· Kunstplattform akku

· Museum im Bellpark Kriens

· o.T. Raum für aktuelle Kunst

· Pavillon Tribschenhorn

· sic! Raum für Kunst

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Emil mansEr

tatjana Erpen (*1980), künstlerin und christian aregger (*1979), musiker

heini gut (*1948), kunstmaler und wortartist

«mer Buure heis jo guet.» die Stimme fährt durch mark und Bein.

ein stämmiger mann mit struppigem Haar und im militärmantel schreitet seelenruhig durch den Grossverteiler und lässt sein stärkstes organ erschallen. Sein Blick ist schwarz, aber freund- lich, und manch einer fühlte sich ertappt bei der einsicht, wie fett die Jahre hierzulande im Schlaraffenland immer noch sind, wäh- rend draussen in der Welt millionen von menschen hungern oder kaum richtig überleben können.

diese Stimme, die den Theaterschaffenden louis naef an einen

«dionysischen Bockgesang im antiken drama» erinnerte, gehörte zu emil manser, und nie mehr hat man solch brachiale Gesänge auf luzerns Strassen gehört, seit der manser in die reuss ging.

«Habe Krebs, wählte abkürzung in den Himmel», stand auf dem Plakat, das er mitten auf der rathausbrücke zurückgelassen hatte, bevor er in der nacht des 3./4. august in das Wasser plumpste. in seiner Konsequenz könnte man diesen abgang als eine Kunst-

Performance bezeichnen, wie sie in ihrer Klarheit und Scho- nungslosigkeit kein noch so radikaler Künstler zustande bringt.

Hut ab, lieber emil, du hast auch an einsicht in das Wesen «Kunst»

am ende mehr bewirkt, als es die Kunstszene zustande bringt.

lärmicheib mit tiefgang

aber emil war kein Künstler im herkömmlichen Sinn, auch wenn seine Plakate in ihrem Strich ähnlich krakelig und rudimentär waren wie gewisse Werke, die man im Kunstmuseum bestaunen muss. mit seinem dasein, seinen Kostümierungen, seinen Plaka- ten und seinen aktionen spielte er die rolle des Hofnarrs oder des Strassenphilosophen, der den leuten den Spiegel vor augen hielt.

manchmal war er auch nur ein «lärmicheib», der angetrunken herumzog, die leute nervte und ihnen manchmal auch Furcht einflösste. an intelligenz und Humor war er trotzdem vielen über- legen, die hierzulande schalten und die Wahrheit verwalten.

der strassenphilosoph kehrt zurück

Vor zehn Jahren ist Emil Manser auf der Rathausbrücke freiwillig aus dem Leben geschieden. Mit seinen plakaten erheiterte er die passanten in der Stadt und verpasste ihnen einige Denkanstösse. Eine Hommage an das Stadtoriginal, illustriert mit plakaten, die Zentralschweizer Kulturschaffende exklusiv für 041 gestalteten.

Von Pirmin Bossart

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Ohne rolf, komikerduo (*2004)

Emil mansEr

pat treyer (*1956), künstlerin

Johnny burn (*1979), musiker und Entertainer Wie populär und geschätzt der friedfertige Herumstreuner

war, zeigte sich bei seinem Tod. Tagelang war er das Hauptge- sprächsthema und brannten die Kerzen an einer kleinen Gedenk- stätte vor dem Coop im Hirschmattquartier, wo er sich oft aufge- halten hatte. die medien brachten Würdigungen, die Bestattungs- feier in der St. Franziskanerkirche war ein massenauflauf. das postum über ihn erschienene Buch «ist mir grosse ehre von glei- cher Sorte zu sein» war im nu ausverkauft, musste sechsmal nachgedruckt werden und verkaufte sich über 12 000 mal. und im mai 2014 wurde im vögele Kulturzentrum in Pfäffikon/SZ die von den medien hochgelobte ausstellung «der helle Wahnsinn» eröff- net, in der auch das Werk und die Person von emil manser aus- führlich vertreten ist.

akzeptanz kommt erst mit plakaten

dieser emil manser, den nach seinem spektakulären Freitod so viele menschen plötzlich vermissten und gut gekannt haben woll- ten, kam 1975 «stellen- und fast mittellos» nach luzern, wie er selber in einem Brief aus der Psychiatrischen Klinik St. urban fest- gehalten hat. er wurde 1951 in appenzell geboren und wuchs in einer Bauernfamilie mit sechs Kindern auf. nach einer Buch- druckerlehre arbeitete er als maler und maurer und geriet dann sukzessive auf eine andere Bahn. er schrieb: «ich machte mir über vieles Gedanken und zweifelte an vielem. ich fühlte mich in der Schweiz in einem irrenhaus.» 1982 wurde er in asien «wegen meinungsäusserung» verhaftet, «ins irrenhaus meiner Heimatge- meinde gebracht und psychisch ermordet.»

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ursula hildebrand (*1965), regisseurin und schauspielerin

Emil mansEr

martin gössi (*1965), möped-lads-Frontmann, plakatgestalter und punkrock-veranstalter thurry schläpfer (*1959), künstler und Fotograf

in luzern schien er seinen Wirkungsort gefunden zu haben, aber auch hier waren die anfänge schwierig. als er 1989 an der obergrundstrasse luzern um einen Baum herum Kartoffeln pflanzen wollte, wurde er in die Psychiatrische Klinik abgeführt.

Heute nennt man emils aktion «urban Gardening» und das wilde Gärtnern in der Stadt ist ein lifestyle-element geworden. die langsame akzeptanz von manser begann, als er mit den Plakaten in den Strassen luzerns auftauchte und damit «fassbarer» wurde.

Hier sass einer, der zwar bettelte – manchmal auch nur zum hal- ben Preis –, aber sich immerhin kreativ betätigte und etwas Tief- sinniges zu sagen hatte. Seine Kommentare, die er auf die Karton- tafeln malte, waren so zielsicher wie erheiternd, so ironisch wie doppelbödig.

gefeilte botschaften

«die Plakate waren ihm persönlich unglaublich wichtig», sagt sei- ne langjährige lebensgefährtin anita Bucher. «Sie waren sein ventil. mit ihnen konnte er ausdrücken, wie ihn die ungerechtig- keit und das machtgebahren beschäftigten.» dabei liess er sich vom politischen und gesellschaftlichen Geschehen inspirieren, wie es in den Schlagzeilen auf den aushängen der Kioske sichtbar wurde. oft war anita Bucher die erste leserin. «er wollte wissen, wie ich ein Plakat verstand. Je nachdem konnte er noch lange an

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Emil mansEr

Strassen-Performance

anlässlich des 10. Todestages von emil Manser findet am Samstag, 16. au- gust, in Luzern eine theatrale Strassenperformance statt. emil wird auf dem Kapellplatz, bei der Rathaustreppe vor der Luzerner Kantonalbank und beim coop an der Winkelriedstrasse präsent sein und in gelegentliche dispute verwickelt werden. «aa gor ün Foa» knüpft an das Leben und Wirken von Manser an und ruft seine verschiedenen Facetten in erinnerung. das Projekt wurde von Marco Sieber und Heinz Horat konzipiert. Mehrere Schauspieler sind daran beteiligt. (pb)

einzelnen Wörtern herumfeilen, bis er zufrieden war.» die aktion mit den Plakaten entsprach auch seinem Wesen, das verletzlich und sensibel war, aber trotzdem eine Bühne suchte. «emil war ein sehr scheuer mensch, der nicht gerne redete. andererseits hatte er das Bedürfnis, die missstände anzuprangern. mit den Plakaten in der Öffentlichkeit konnte er beides zusammen bringen.»

in den ersten Jahren habe sich emil selber einem druck ausge- setzt, der ihn auch zermürben konnte, sagt seine ehemalige Part- nerin. «er hatte den anspruch, mit seinen Plakaten etwas zu be- wirken. das hat mit der Zeit auch Frustrationen gebracht.» Später habe er sich von diesem anspruch verabschiedet und seine aktio- nen lockerer und humorvoller genommen. «das hat sich positiv ausgewirkt. er hat weniger getrunken und wurde zufriedener.

auch unsere Beziehung ist immer besser geworden. er war ein äusserst liebevoller mensch.» umso mehr ging es ihm ans Gemüt, wenn ihn ein selbstgerechter mitbürger mal wieder als «arsch- loch» betitelte oder ihm vorwarf, er koste ja nur und sei arbeits- scheu. «Solche Sachen haben ihn enorm beschäftigt. das ging nicht spurlos an ihm vorbei.»

Beschäftigt hatte ihn ein paar monate vor seinem Tod auch sein Gesundheitszustand, verbunden mit der angst, ausgeliefert zu sein und seine Selbstbestimmtheit zu verlieren. lieber ging er paula troxler (*1981), illustratorin und gestalterin

ins Wasser. «Wir haben es verpasst, ihn ernst zu nehmen … lu- zern hat einen Künstler die reuss runtergelassen», schrieb der Kunstmaler und Texter Felix Kuhn nach seinem Tod. und Sepp riedener hielt fest: «es ist besser, originale zu lebzeiten ernst zu nehmen, als sie nach dem Tod heiligzusprechen.» man darf sich das ruhig zu Herzen nehmen – aber es wird auch ein nächstes mal nicht anders sein.

ausstellung: der helle wahnsinn – das leben jenseits von nor- men. noch bis 21. september, vögele kulturzentrum, pfäffikon.

roger levy (*1952), künstler, Filmer und blogger

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schulschluss

das schnelle ende der Farbmühle hat alle überrascht. auch die mit den bestehenden Schwierigkeiten bestens vertrauten Perso- nen. anfang märz tritt Franziska Schnell als neue Schulleiterin ihr amt an. Sie weiss, die Schule läuft seit längerem auf dem Zahnfleisch. Jetzt soll sich etwas ändern. in einem Strategiepro- zess hatte eine arbeitsgruppe unter externer Begleitung bis an- fang 2014 ein neues modell ausgearbeitet. die neue leiterin hätte dieses umsetzen und die Schule in eine gesicherte Zukunft führen sollen; ein Prozess mit offenem ausgang. Beim Stellenantritt er- kundigte sie sich nach dem «Worst Case» für die Farbmühle. «Wir spekulierten als allerschlimmstes Szenario auf eine Schliessung 2015», sagt Beatrice Windlin, Präsidentin des vereins Farbmühle.

doch es kam schlimmer: Schon zwei monate später musste der Trägerverein die notbremse ziehen. die anmeldungen für das

Ende Juli geht in der gestaltungsschule Farbmühle in Luzern das Licht aus. In den bewegten 80er-Jahren gegründet, hat es die Schule nicht geschafft, sich der veränderten Welt anzupassen.

Von Dominik Hertach

Farbmühle: die Zeit ist abgelaufen

kommende Schuljahr blieben aus – und damit das Geld für den selbstfinanzierten Schulbetrieb. das laufende, 28. Schuljahr der Farbmühle wird das letzte sein.

entstanden ist die Gestaltungsschule in den 80er-Jahren, im Jahrzehnt des aufbruchs: michail Gorbatschow zertrümmert die Sowjetunion, ganz europa marschiert für den Frieden, demons- triert gegen aKWs und die Jugend kämpft für autonome Kultur- zentren, frei, unabhängig, alternativ. «macht aus dem Staat Gur- kensalat!» 1986 startet die Farbmühle, nicht staatlich, frei, alter- nativ. im ersten Jahr ist es eine Klasse, in der Hochblüte besuchen bis zu 200 Schülerinnen und Schüler die Kurse.

Heute will niemand mehr in die Farbmühle. «Wir hatten ge- hofft, noch das nächste Schlujahr im bisherigen Konzept durch- zubringen, um in der Zwischenzeit den neustart zu planen», sagt

eine Farbmühle-Klasse beim Workshop mit der Berliner Künstlergruppe Bankleer 2013. nun werden die Kisten endgültig gepackt.

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die Trägervereinspräsidentin. aber die anmeldungen für das

«Surferjahr», einem 10. gestalterischen orientierungsjahr für Schulabgänger, bleiben aus, was die Schule zu Fall bringt. erklä- ren kann diesen nachfrageschwund niemand. «Wir wissen nicht, woran das liegt», sagt Windlin. das «Surferjahr» war bisher im- mer gut besucht. anders beim zweiten Standbein der Farbmühle, dem vorkurs für ausbildungen in den Bereichen Kunst, visuelle Kommunikation, design und neue medien. Hier zeichnete sich der niedergang seit längerem

ab. einst war der vorkurs ein- trittsticket in die «Kunsti», doch mit der akademisierung der ausbildung hat er an Bedeutung verloren. die Farbmühle hat es verpasst, rechtzeitig neue ange- bote zu schaffen.

interne baustellen und wenig präsenz

dafür war die Farbmühle zuletzt auch zu sehr mit sich selber beschäftigt. 2012 ging der langjährige Schulleiter Gualtiero Guslandi in Pension. er war als Gründungsmitglied ein Farbmühle-urgestein.

Beobachter sprechen von «gefühlten hundert Jah- ren», die Guslandi in der Farbmühle wirkte. Sein abgang hinterliess eine grössere lücke. Zeitgleich kam es zu weiteren abgängen und damit zu unru- he an der Schule. auch die neue Schulleiterin blieb nur gut ein Jahr. Windlin: «Wir mussten erneut ei- ne Schulleitung suchen, gleichzeitig die neue Strate- gie angehen und uns um die Finanzen kümmern – alles in allem eine sehr intensive Zeit.»

Wenig erstaunlich, dass die Farbmühle in dieser Situation inhaltlich keine grossen Würfe schafft.

«die Farbmühle war in den letzten Jahren im öf- fentlichen Bewusstsein wenig präsent», stellt Ca- thérine Huth, bildende Künstlerin und ehemalige Geschäftsleiterin der iG Kultur, fest. die Farbmühle habe wenig gemacht, um nach aussen zu wirken.

Sie habe die arbeit der Schule zwar stets aus persönlichem inter- esse verfolgt, «doch ich weiss nicht, wie viel ich sonst von der Farbmühle mitbekommen hätte».

und als ob’s noch nicht genug wäre, kämpft die Farbmühle seit jeher mit einem schwierigen image: «in die Farbmühle geht, wer es anderswo nicht geschafft hat», heisst es allenthalben. die Farb- mühle-Präsidentin interpretiert das allerdings nicht so negativ, wie es meist gemeint ist: «in der Farbmühle haben auch jene eine Chance erhalten, die zwischen Stuhl und Bank gefallen sind oder einfach noch etwas mehr Zeit brauchten.» Gerade im «Surfer- jahr» habe man damit gute erfolge erzielt: «diese Schülerinnen und Schüler haben bei uns einen entwicklungsprozess durchge- macht und nach diesem Jahr einen guten anschluss gefunden.»

mit dem ende der Farbmühle gibt es auf dem Platz luzern in die- sem Bereich für Schulabgänger nun kein angebot mehr.

die Zeit der Farbmühle ist abgelaufen. umfeld, Bildungssystem und Gesellschaft haben sich schneller verändert als die Schule.

Heute zählen statt persönlich-kreativem Prozess in erster linie abschlüsse, diplome und Bildungspunkte – man will und muss etwas in der Hand haben auf dem arbeitsmarkt. vieles ist auf leis- tung getrimmt, vordefiniert. die Farbmühle hat all die Jahre die Freiheit höher gewichtet als mögliche, an ein lehrplan-Korsett gebundene Subventionen und anerkannte abschlüsse. «aber viel-

leicht war diese Strategie falsch», gibt sich Windlin selbstkritisch. Jedenfalls ging die jüngst erarbeitete Strategie nicht mehr davon aus, um jeden Preis unab- hängig und nicht staatlich zu sein. doch der Kurswech- sel kommt zu spät.

geordnetes Ende nach turbulenter Zeit

ende Juli ist also Schluss. der langjährige mietvertrag für die räume an der unterlachenstrasse 5 konnte vor- zeitig aufgelöst werden. interessenten für die räume

gibt es, auch aus dem «Kulturkuchen». Wer den Zuschlag erhält, ist noch nicht bekannt. allen mitarbeitenden – 25 lehrpersonen und der Schulleitung/administration – ist fristgerecht gekündigt wor- den, der materialfundus wird anfang Juli in einem rampenver- kauf verhökert. nach turbulenten monaten ein geordnetes ende.

und dann? Was bleibt nach 28 Jahren Farbmühle? Beatrice Windlin überlegt. die erfahrungen der insgesamt über 1000 Schülerinnen und Schüler. und erinnerungen. an die Pionier- jahre etwa und an Zeiten, in denen der kreative Prozess mehr zählte als die Zahl der Bildungspunkte (oder ist das ein für nach- rufe typisch verklärter Blick auf die vergangenheit?).

Farbmühle-Rampenverkauf: die Farbmühle verkauft ihr Material am Sa 5. Juli von 11 bis 16 uhr. der Verkauf ist öffentlich. Mehr Infos: www.farbmuehle.ch schulschluss

«Wir spekulierten als allerschlimmstes Szenario auf eine Schliessung 2015»

Beatrice Windlin, Präsidentin verein Farbmühle

Geschäftiges Werken im atelier am neuweg in den 90er-Jahren, der Blütezeit der Farbmühle. Bilder zvg

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pOrträt

Freedom Bar manila. Jazz Cafe Budapest. Bejaz ev Jazz ankara. Penguin House Tokyo. Social Jazz Club Sofia.

Beatingheart Hongkong. roots Jazz Club Cancún. Soul Fry Bombay. Sant anselmo rom. matik matik Bogota.

Fad Bar adelaide. melting Pot Peking. metzgerhalle lu- zern.

das ist nur eine kleine auswahl von lokalen und or- ten, an denen Christian Bucher in den letzten Jahren aufgetreten ist. auf seiner Homepage ist alles säuberlich dokumentiert. Jeder musiker, mit dem er spielte, ist ver- zeichnet. Jedes lokal, in dem er auf seinen reisen spielte, ist fotografisch festgehalten. manchmal verschwimmen

Der Luzerner Schlagzeuger Christian Bucher hat schon in 45 Ländern gespielt und ist auch auf lokalen Bühnen präsent – aber doch kennt ihn niemand so

richtig. Jetzt hat er seine erste Solo-CD veröffentlicht.

Von Pirmin Bossart

Ein schlagzeuger, der bilder malt

der künstlerische Hindergrund seiner Familie war für Christian Bucher prägend. Seinen ersten Solo-auftritt hatte er an der vernissage seines vaters, seine erste Platte heisst «exhibition». Bild: Rob Nienburg

die Farben oder ist das Bild unscharf. aber er ist immer unverkennbar da, konzentriert in der aktion, vielleicht ein lächeln in den mundwinkeln. Hello mister, who are you?

in den letzten zehn Jahren hat man Christian Bucher immer mal wieder in Konzerten erleben können. abgese- hen von der indie-Pop-Band Portobello, die weiterhin aktiv ist, war das fast ausschliesslich in improvisierten Projekten und freien Kontexten. Seit 2001 spielt er als BuG im duo mit dem Geräuscher andreas Glauser. ihr reduktionistischer ambient-noise ist auch auf mehreren Cds verewigt. regelmässig tritt Bucher mit den Klarinet-

(25)

pOrträt

tisten Beat Fehlmann (inzwischen intendant der Süd- westdeutschen Philharmonie) und Christof Zurbuchen im duo auf. eine gute Zusammenarbeit hat sich mit dem in luzern lebenden amerikanischen Gitarristen Steven Todd ergeben (The Wow Trio feat. Zurbuchen). Sie prakti- zierten in den letzten zwei Jahren den «monthly gig» und traten einmal pro monat in der metzgerhalle und in der Haifischbar auf.

eine eigene Band? das hat den 43-Jährigen nie son- derlich interessiert. Seine Handschrift ist eher musik, die im Kollektiv entsteht. So tat er sich auch länger schwer, als Solo-Schlagzeuger aufzutreten, weil er als musiker und Schlagzeuger nicht in eine ecke gedrängt werden wollte. der Bann brach vor Jahren im

elastique in Chicago. Seitdem hat er ne- ben seiner vorliebe für Kleinformationen auch seine eigene Kleinstformation gerne bekommen und ausgiebig auf die Bühne gebracht. ohne dass er es «wirklich such- te», hat er inzwischen gut 200 Solo-Gigs in insgesamt 45 ländern gegeben. ob- wohl Bucher unterrichtet, ist er live sehr präsent. der Schnitt von jährlich 40 bis 50 Konzerten kann sich sehen lassen.

der musiker in der künstlerfamilie und da ist nun auch seine aktuelle und

erste Solo-Cd. «exhibition» enthält 13 Stücke auf knapp 30 minuten. es sind Solo-Schlagzeug-miniaturen von je eigenem Charakter und Klangdesign. Sorgfalt und Be- harrlichkeit blitzen auf. die Stöcke flirren, trockene rhythmen, Cymbalgeläute, Geschabe auf den Fellen, vertrackte Grooves, schön ausgelotete Soundflächen:

Klangbilder einer ausstellung, zu denen der Fotograf rob nienburg 13 Fotos ausgewählt hat. Sie liegen der Cd im verkleinerten Format bei und lassen sich beliebig den ein- zelnen Tracks zuordnen. Bucher nennt die Tracks «ima- ges». Bilder einer ausstellung, aber jenseits von murks und mussorgski.

Christian Bucher kommt aus einer visuellen Familie.

Sein vater ist der Kunstmaler Franz Bucher, der Grossva- ter war operettenmaler, seine Schwester Claudia Bucher ist als Performerin bekannt. die Familienbande sind wichtig: mit Claudia Bucher hat er zahlreiche auftritte in Galerien und an Festivals absolviert, während er mit sei- nem vater den freien Jazz kennengelernt hat. «ich habe mit 13 Jahren die erste dixielandplatte gehört und dann jahrelang nur noch Jazz und improvisierte musik aus der Plattensammlung meines vaters. er hat mich auch früh an Free Jazz Festivals mitgenommen.» Bebop, rockmu- sik und indie-Pop, das kam alles erst später.

egal wie viele musikalische Genres man aufzählt, Bucher hat zumindest schon reingehört. er ist neugierig auf musik, das Kategorisieren aber mag er nicht. «ich ha- be kein Genre-denken, aber ich spiele sehr gerne mit

musikern mit ganz verschiedenen Hintergründen.» dass er Schlagzeuger geworden ist, war nicht immer klar. «ich habe 15 Jahre lang intensiv Klavier und dann auch vi- brafon gespielt. ich wusste lange nicht, wofür ich mich entscheiden sollte.» mit 19 Jahren hatte er seinen ersten Solo-auftritt – an einer vernissage seines vaters. «exhibi- tion», so schliesst sich ein Kreis.

reisen als lebenselixier

Zu seinen breiten kulturellen interessen gehört, dass er jedes Jahr eine mehrwöchige reise macht. «die erste rei- se führte mich in die uSa. Tagelang fahren, Weite, Frei- heit. es wäre mir damals nie in den Sinn gekommen, dass

ich unterwegs auf reisen auch musik ma- chen könnte.» das kam erst im Jahr 2002, als Bucher als Zuhörer in einem Jazzclub in Bangkok sass und nach der Pause vom Saxofonisten auf die Bühne geschleppt wurde, als dieser vernahm, dass Bucher ein Schlagzeuger war. «ich konnte nicht anders. ich habe gespielt.

das gab mir einen Kick.» Seitdem verbin- det er die reisen mit kleinen auftritten in Clubs und manchmal auch mit Work- shops, die er in der regel von zu Hause aus grob organisiert und dann vor ort die dinge geschehen lässt.

reisen hat für ihn mit inspiration und mit Staunen zu tun. er freut sich auf die Begegnungen mit anderen reli- gionen, Kulturen, Sichtweisen und lebensentwürfen.

und auf das mysterium musik. «es ist immer wieder un- glaublich, wie man an orten, wo man das nie vermuten würde, eine lebendige und begeisterungsfähige impro- und Jazzszene antreffen kann.» letztes Jahr war er in manila und konnte zehn kleine Konzerte in fünf ver- schiedenen Clubs spielen. die Gagen sind jeweils margi- nal und manchmal bleibt es bei ein paar Getränken. die- sen Juli kehrt er auf die Philippinen zurück, um mit ein paar einheimischen musikern eine Cd einzuspielen.

auch mit BuG wird ende Jahr eine neue doppel-Cd er- scheinen.

die Kombination von reisen und musik ist zu einer art lebenselixier von Christian Bucher geworden. es hat mit energie und aufbruch zu tun. «auch musik ist auf- brechen, aufbrechen in etwas neues.» das Widerkäuen von vorgegebenem behagt ihm weniger. «Wenn etwas zu gesättigt wird, wird es mir unbehaglich.» neuerdings ge- niesst er es, auch mal nichts zu lesen und nichts zu hören, wenn er auf reisen ist, wie er das sonst immer getan hat.

«So ergibt sich neues, aus dem nichts heraus. es ist wie beim maler vor der weissen leinwand, der seine Sachen setzt. So fühle ich mich auch als Solist am Schlagzeug.»

cd: christian bucher: Exhibition (11. P.m. records) www.christianbucher.ch

«Auch Musik ist aufbrechen,

aufbrechen in

etwas Neues.»

(26)

aktuEll

Meridiani, ade!

es ist ein gewöhnlicher Wochentag. die morgensonne rankt sich um die Häuser- zeilen der Bruchstrasse. vom Gütsch her schlängeln sich die autos via Klosterstrasse in die Stadt. ich setze mich ins Café meridi- ani und bestelle einen eiskaffee. Bereits herrscht reger Betrieb: Zeitgedrängte kip- pen ihren muntermacher runter, die ar- beiter nehmen eine Znünipause, die Zei- tungsleser machen es sich unter der Pergo- la gemütlich, die mütter versuchen neben ihren drängelnden Kindern einen Kaffee zu trinken und die Geschäftsfrauen han- deln irgendeinen deal aus. die Gäste grü- ssen sich und der Barkeeper kennt viele seiner Kunden mit namen. es sind immer wieder dieselben menschen, die ins meri- diani pilgern.

mein eiskaffee kommt und gierig neh- me ich den ersten Schluck. Schliesslich könnte dies meine letzte Bestellung im me- ridiani sein: ende august schliesst das Café

im Bruchquartier seine Türe. nach 15 Jah- Bild: M. Meyer

Die Café Bar Meridiani war während 15 Jahren ein beliebter treffpunkt im Bruchquartier. Ende August muss das Lokal schliessen. Ein vorgezogener Nachruf von Philippe Weizenegger

ren ist Schluss. es ist ja nicht so, dass die Bar schlecht läuft oder die anwohner die Bar mit lärmklagen zudecken würden.

nein, der Betrieb könnte munter weiterge- hen, wäre da nicht der Besitzer der liegen- schaft an der Klosterstrasse 12. er hat den vertrag mit marco Piazza und lucia Ferrari Piazza, die Betreiber des meriadini, nicht verlängert. im oktober wird eine ver- wandte des Hausbesitzers ein neues lokal eröffnen. es solle im gleichen Stil weiterge- hen, Genaueres ist aber noch nicht be- kannt.

es wird also weiterhin ein lokal im Bruchquartier geben, das Treffpunkt für verschiedenste leute in der Gegend sein kann. doch will man ein neues Café, das ein gut funktionierendes Konzept einfach so übernimmt, immer noch unterstützen?

Sollte man nicht seinen Kaffee irgendwo anders geniessen? diese fast schon ethi- sche Frage wird wohl jeder meridiani- Gänger anders beantworten. es wird logi-

scherweise zu einem Bruch kommen, aber wenn die neue lokalität es schafft, eine ähnliche Stimmung zu erzeugen, wie sie all die Jahre im meridiani herrschte, dann könnte es klappen. doch ohne das richtige Personal, die richtige musik, den richtigen Kaffee und die richtigen Gäste wird es kein zweites meridiani geben. Bei der richtigen Gelegenheit werden marco Piazza und lu- cia Ferrari Piazza vielleicht ein neues lokal eröffnen – aber das steht in den Sternen.

Klar ist, dass der name meridiani vom jet- zigen Standort verschwinden wird. am 30.

august heisst es darum: «letzte runde!»

kulturwoche im meridiani vom 23. bis 30. august mit konzerten und anderen veranstaltungen.

programm: www.meridiani.ch.

«uustrinkete» am 30. august.

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aktuEll

Seit mitte Juni verbirgt sich hinter einem schwarzen Garagentor an der Tribschenstrasse der aktions- Kunstraum m35 (der Schriftzug war nur für kurze Zeit zu sehen, nun ist er komplett schwarz über- malt). es ist nicht der erste und wohl auch nicht der letzte ort, an dem sich m35 niederlässt: in ei- nem leer stehenden ladenlokal an der murbacherstrasse 35 realisier- ten Pablo Stettler und lionne Sa- luz im vergangenen Jahr innert drei monaten sechs ausstellungen in zweiwöchigem rhythmus.

das weisse mobiliar – eine ne- onröhre, ein Kühlschrank, eine Sitzbank und ein eiskübel – wur-

de nun in eine fensterlose doppelgarage in der Tribschenstrasse verfrachtet. auch in dieser Zwischennutzung werden die beiden bis ende oktober wieder alle zwei Wochen neue und vorwiegend vor ort entwickelte arbeiten präsentieren. oft laden sie dafür Kunstschaffende aus dem ausland ein, die sonst wohl kaum den Weg nach luzern finden würden. die künstlerische medienviel- falt bewegt sich zwischen malerei, Graffiti, installation, Fotografie und objekten. das Hauptanliegen der Betreiber ist, dass raum eingenommen und unmittelbar mit Kunst gefüllt wird. Beglei- tend zu den Projekten erscheinen Publikationen und Künstlerbü- cher zu ausgewählten Themen mit ausstellungsbezug.

Stettler und Saluz legen grossen Wert auf ein kollektives mit- einander, auf die interaktion zwischen Künstlern und Publikum und die vernetzung von Gleichgesinnten. So versteht sich m35

Ein kunstraum auf wanderschaft

auch nicht als klassischer Kunstraum, sondern vielmehr als nie- derschwelliger Treffpunkt mit permanentem aktivismus. die nächsten Gelegenheiten, dort entstandene Werke zu sehen, sind am 12. Juli mit einer ausstellung von «unbekannt», dann folgt am 26. Juli eine Performance des deutschen rappers Taktloss, und im august gibt es malereien des dänischen Künstlers Frederik næblerød sowie Zeichnungen und eine Skulptur von mathis Pfäffli zu sehen. alles Weitere entsteht spontan.

Michael Sutter

m35, tribschenstrasse 51, bis 31. Oktober 2014.

aktuelles programm auf www.m35.ch

Bild zvg

Im temporären Aktionsraum M35 im Luzerner tribschenquartier findet alle zwei

Wochen eine Vernissage statt.

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aktuEll

unkompliziert siebdrucken

«Wir wollen einfach unkompliziert die möglichkeit zum Siebdru- cken anbieten», bringt orphea Heutling die simple absicht hinter müscle auf den Punkt. die 24-jährige illustratorin ist Teil des jun- gen vereins, bestehend aus Studierenden und absolventen der Hochschule luzern – design & Kunst, allesamt mitte zwanzig. im Teiggi-areal in Kriens haben sie in einem der zahlreichen zwi- schengenutzten räumen ein zweckmässig eingerichtetes, tempo- räres Siebdruckatelier ins leben gerufen. einzig eine lüftung musste dafür zusätzlich eingebaut werden. der name spielt dabei auf die körperlich durchaus etwas anstrengende Tätigkeit des Pressens der Farbe durch das Sieb an.

da das Kollektiv die Produktionstätte nicht voll auslastet, stellt es die restlichen Kapazitäten zur freien verfügung. das angebot an der Schachenstrasse 15 richtet sich in erster linie an Kunst- und Grafikschaffende, aber auch an interessierte aus pädagogi- schen Berufen sowie Privatpersonen. Wer siebdrucken will, mel- det sich unverbindlich bei müscle und vereinbart einen Termin.

«Zu Beginn geben wir jeweils eine kurze einführung ins Hand-

Bis die Baumaschinen auffahren, bietet das junge Kollektiv «Müscle» in der Krienser teiggi Siebdruckmöglichkeiten unter fachkundiger Anleitung zu günstigen Konditionen.

werk. Wir arbeiten ohne Chemie, nur mit acrylfarben, was an- fangs etwas gewöhnungsbedürftig sein kann», erklärt Heutling.

im anschluss lassen sich aber nach Belieben Textilien und Papier bedrucken, und dies zu fairen Konditionen. Pro verwendetes Sieb werden 20 Franken verrechnet, 100 ml Farbe kosten 7 Franken.

diese begrüssenswerte initiative ergänzt bestehende angebote wie die Werkstätte des ampel-magazins in emmenbrücke, wo ne- ben einem ähnlichen angebot zusätzlich Kurse für Gruppen auf dem Programm stehen. müscle wird ihre Siebdruckerei bis Som- mer 2015 betreiben können, anschliessend muss das gesamte are- al – in mehreren etappen – einer neuüberbauung weichen. Wie so oft bei solchen Zwischennutzungen, meint Heutling, gilt aber auch hier: «Wenn wir Glück haben, werden wir noch ein paar monate länger bleiben können.»

Mario Stübi

infos: www.muescle.org Beraten, vermitteln, verknüpfen: in luzern bilden sich zuneh-

mend Strukturen und organisationen zur unterstützung von Kreativ- und Kulturschaffenden. in der letzten ausgabe berichte- ten wir über den verein «made in lucerne», der als eine art dach- verband im wirtschaftlich orientierten Bereich der Kreativpro- duktion fungiert und vor allem eine repräsentative Funktion übernimmt. Zwei neue Plattformen orientieren sich eher an prak- tischeren Bedürfnissen: «der Kulturpool» und die «raumbörse».

«der Kulturpool» ist der nachfolgeverein des bereits länger beste- henden Kulturbüros und orientiert sich an ähnlichen organisati- onen in Bern, Zürich, Basel, Genf und St. Gallen. Patrick rohner, der das Projekt zusammen mit Sarah Bühler und Prisca Wüst be- treibt, nennt drei Kernfunktionen, die man erfüllen will: als ers- tes die vermittlung von material. auf der Website wird eine liste eingerichtet, wo man seine Geräte oder Werkzeuge – sei es ein Scheinwerfer oder ein Fahrradanhänger – für einen festgelegten Tagespreis zur ausleihe anbieten kann. Zweitens werden für eine geringe Pauschale Beratungen für Kulturschaffende angeboten, zu Themen wie etwa der erstellung von anträgen auf Förderung.

dazu wird im neubad ein Büro mit festen Öffnungszeiten betrie- ben. der dritte Bereich ist die vermittlung von öffentlichen Werk-

stätten. Hier arbeitet man mit der internet-Plattform «raumbörse luzern» zusammen, wo ein breiteres Spektrum an räumlichkei- ten – unter anderem atelierplätze, Probe- oder Sitzungsräume – angeboten wird. die «raumbörse» funktioniert dabei nach dem- selben Prinzip wie der materialverleih des «Kulturpools».

neben diesen drei Kernbereichen wolle «der Kulturpool», so rohner, weitere Bedürfnisse erkennen und wenn möglich abde- cken, etwa durch Workshops. Grundsätzlich stelle er sich vor, dass jemand, der neu in der Stadt und im kulturellen oder kreativen Bereich tätig sei, auf der Website des «Kulturpools» alle nötigen informationen und Starthilfen finde. damit könnte «der Kultur- pool» auf der administrativen ebene Ähnliches leisten, wie es das labor luzern (siehe ausgabe mai 2013) auf der technischen ebene tut: Hilfestellung geben, von den Grundlagen bis hin zu konkreten Bedürfnissen für bestimmte Projekte. Für seine Bemühungen er- hielt der verein Kulturpool den Zentralschweizer Förderpreis des migros Kulturprozent.

Patrick Hegglin

www.derkulturpool.ch, www.raumboerse-luzern.ch

Die neuen plattformen «Der Kulturpool» und «Raumbörse Luzern» erleichtern Kultur- schaffenden als Vermittler von Material, Räumen und Know-how das Leben.

neue austauschplattformen

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geFuNdeNeS FReSSeN

Die Goldenen Zitronen

lässt. Für die wunderbar leichte Zitronen- creme meiner mutter geht man so vor: ei- ne grosse Zitrone von vincenzino schälen, Schale mit 3 dl Wasser aufkochen und et- was ziehen lassen. Zwei eier und ein eigelb mit 75 Gramm Zucker schaumig schlagen.

den Zitronensirup (ohne Schalen) unter die eiermasse rühren, 20 Gramm in wenig Wasser aufgelöstes maizena dazu und alles mit viel Feingefühl kurz vors Kochen brin- gen. Creme kühl stellen, ab und an rühren.

Sobald die Creme ausgekühlt ist, den Saft an der grössten Schmach meiner Koch-

karriere war eine Zitrone mitschuldig. da- mals, mitten in der adoleszenz stehend, wollte ich meine Gäste mit einem Klassiker der französischen Küche beeindrucken: ei- ne Tarte au citron sollte es sein, butterzart und geschmacksintensiv. Wegen mangeln- dem Feingefühl beim aufkochen der Zitro- nencreme scheiterte ich allerdings grandi- os. der Kuchen landete ungeniessbar im abfall, in der zeitlichen not holte ich mir beim Bäcker rasch eine Zitronenroulade.

es war wohl eine mischung aus Stolz, nai- vität und jugendlichem Übermut, die mich antrieb, die roulade als hausgemacht an- zupreisen. es kam, wie es kommen musste, einer der Gäste entdeckte die rouladen- verpackung und das missglückte Gebäck zufällig im Kübel. danach verbannte ich das gelbe Biest für einige Zeit aus der WG- Küche. mittlerweile könnte ich gerade in der warmen Jahreszeit nicht mehr auf Zi- tronen verzichten. ob simpel im Wasser- glas, zum abschmecken für Salat- und Pastasaucen und natürlich für desserts.

mein lieblingsrezept stammt von meiner mutter und dazu braucht es vor allem gute Zitronen. nicht vom Grossverteiler, son- dern von vincenzino Catavello. Seit fünf- zehn Jahren verkauft er seine Produkte am luzerner Wochenmarkt. dazu gehören selbstgemachte Pasta, olivenöl, Kräuter- mischungen und diese faustgrossen aro- matischen Zitronen aus Sizilien, deren Säure einem die nackenhaare kräuseln

einer Zitrone und 3 dl geschlagenen rahm unterrühren. dazu passen frische Beeren.

Sollte ihnen die Creme misslingen, ab in den abwaschtrog und heiss spülen. aber tischen Sie als alternative um Himmels willen keine Stalden-Creme auf.

Text Urs Emmenegger; Foto Sylvan Müller

ANZEIGEN

i m i n s e l i p a r k

bei trockenem wetter täglich von 11:30 bis 24:00

Giglenstrasse 2 • 6060 Sarnen • Tel. 041 661 12 31 • www.muehlesarnen.ch

muhle sarnen

die Gaststube

Das Bio-Restaurant der Zentralschweiz

La Bottega della Pasta, Familie catavello, Kirchstrasse 19, 6454 Flüelen, Telefon: 041 871 10 72, jeweils am Samstag am Luzerner Wochenmarkt.

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BAU

diese Geschichte kennen wir, sie ähnelt der jüngsten Geschichte der industriestrasse in luzern: im Berner lorrainequartier weh- ren sich Bewohnerinnen und Bewohner gegen ein übertriebenes, in ihren augen zu luxuriöses Bauprojekt der Stadt Bern. mit er- folg. das Grundstück am Centralweg bleibt eine Brache und ist innert kürzester Zeit ein wichtiger Treffpunkt: für Quartierbe- wohnerinnen, Quartierbewohner und alle, denen nicht egal ist, wie viel die vier Wände kosten, in denen sie heute oder vielleicht in Zukunft wohnen. ideen, sogar ganze Konzepte für günstigen Wohnraum von einem Quartier für ein Quartier werden ausge- tauscht. eine ausstellung hat stattgefunden, eine versammlung, und im vergangenen Januar ist in Gratisarbeit auf der Brache das

«Böxli» aufgebaut worden. es ist der Prototyp einer idee, die im rahmen eines open-Source-architekturwettbewerbs in deutsch- land entwickelt wurde und ihn auch gleich gewann.

autark, modular, ökologisch

der Wohnraum in Städten wird knapp und dadurch teurer. um die mieten tief zu halten, sind innovative lösungen gefragt. eine davon: günstig bauen. das Böxli bietet innen ungefähr 24 Qua- dratmeter raum und kostet 25 000 euro. Gedacht als modul, kann es zu einer Siedlung wachsen, verbindet man es mit anderen Böxli. einmal aufgebaut, ist es von keiner fremden energie abhän- gig, weder von Strom noch von Wärme. und es kann zum Woh- nen dienen, aber auch als ausstellungspavillon, Treffpunkt oder veranstaltungsraum. doch das Böxli kann noch mehr: zum Bei- spiel den Horizont öffnen. denkanstösse geben, wie man anders bauen könnte. oder darauf hinweisen, dass neuer Wohnraum

25m 2 innovation

Das «Böxli», das momentan in Kriens und ab August an der Industriestrasse steht, verspricht günstiges und ökologisches Bauen in einem. Ob es als Zukunftsmodell taugt, darüber sind die Meinungen geteilt.

nicht auf jeden Fall teuer ist, wie es immer heisst. und vor allem, dass selbstbestimmt bauen möglich ist.

nur zum üben geeignet?

der Zürcher architekt andreas Hofer, mitbegründer der Genos- senschaft Kraftwerk 1 und mitglied der Geschäftsleitung der Bau- genossenschaft «mehr als wohnen», sieht das Böxli mit anderen augen: Für ihn steht dieses in einer jahrhundertealten Tradition von Beispielen in der architekturgeschichte, die versuchen, die

«lösungen für grosse Probleme im kleinen, komprimierten mass- stab zu demonstrieren». Weiter sieht andreas Hofer das Böxli als gutes lernbeispiel der «Komplexitätsreduktion» für angehende architektinnen und architekten. Für einen städtischen Bau-all- tag tauglich hält Hofer das Böxli allerdings nicht. obwohl mit öko- logisch korrekten lösungen ausgestattet, hält er es nicht für zu- kunftsfähig, weil es die «Systemgrenze» zu eng ziehe: «Wenn milliarden menschen in Städte strömen, braucht es nicht Böxli, sondern grosse Häuser, robuste Strukturen, Strassen und Plätze.»

das können die Böxli nicht leisten. Für «zielführender» als eine diskussion über das Böxli hält andreas Hofer eine auseinander- setzung – gerade in der Schweiz mit ihren «ruralen Strukturen» – über Häuser, soziale dichte und das ankommen in der Stadt.

Bis ende Juli steht das Böxli bei der Teiggi in Kriens. danach kommt es vermutlich anfang august an die industriestrasse. dort spielt es am industriestrassenfest (23. august) auf rädern eine wichtige rolle.

Marlon Heinrich

das Böxli eignet sich als Wohnung, aber auch als veranstaltungs- und ausstellungsraum. Bis ende Juli kann man es in Kriens mieten.

Bild M.H.

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KUNSt

roland roos und der kunstpreis

Roland Roos durchbricht in seinen Arbeiten auf humorvolle Weise gängige Denk- muster. Im Kunstmuseum Luzern produziert er momentan seine erste publikation:

Ein Stoffbüchlein für Kleinkinder.

Wenn der luzerner Künstler roland roos am arbeiten ist, sieht das meist nicht nach Kunst aus, sondern vielmehr nach – arbeit:

er mauert, schweisst, legt leitungen, transportiert, montiert und demontiert. und seine Werke finden meist auch nicht im museum statt, sondern mitten im leben. Bekannt wurde der Künstler, der in Zürich lebt, durch seine arbeit «free repaire»: Während zwei Jahren reparierte er in verschiedenen ländern unaufgefordert be- schädigte dinge, die er im öffentlichen raum entdeckte, etwa ka- putte Schriftzüge, Stühle oder Trottoirs. in seiner jüngsten arbeit

«verde mare» (2013) zerlegte roos in Genua einen Fiat Panda und liess ihn in 44 einzeltransporten mit dem Zug in die Schweiz ver- frachten. im Helmhaus Zürich setzte er das auto schliesslich wie- der zusammen.

Subtil und mit viel Witz und Charme durchbricht der 40-Jäh- rige in seinen arbeiten gängige denkmuster, entlarvt sie geradezu als denkfehler und deckt so scheinbare Sachzwänge auf. Seine Werke sind stets die resultate eines längeren Prozesses – ganz konkret: eines lern- und arbeitsprozesses – und legen grössere Zusammenhänge der (kapitalistischen) Welt offen. dabei agiert roos aber nicht wie ein david gegen Goliath, sondern fordert die- sen humorvoll zum Spielen auf: «das Kleine entzieht sich dem diktat von optimierung und Gewinnsteigerung, weil es als un- wesentlich betrachtet wird», sagte er jüngst in einem interview.

dieses Jahr gewann roland roos den mit 15 000 Franken do- tierten manor Kunstpreis Zentralschweiz. in der daraus resultie- renden aktuellen einzelausstellung thematisiert roos den um- stand selbst, dass ein kommerziell orientiertes Warenhaus Kunst fördert. dafür verwandelt er das Kunstmuseum in eine Produkti- onsstätte: er und seine mitarbeiter stellen für manor ein flauschi-

ges Stoffbüchlein für Kleinkinder in sechs Serien her, das danach direkt vom museum in die Filialen von manor geliefert wird. die Bildmotive nehmen Bezug zu roos’ früheren Werken und sind so auch gleichzeitig ihre dokumentation. ans Werk macht sich roos mit grösster Sorgfalt und Präzision, und er scheute sichtlich kei- nen recherche-aufwand, um sich in die verschiedenen arbeits- welten, die seine Produktion tangieren, hineinzuversetzen.

in seiner Fabrik reflektiert roos also auf ganz konkrete Weise Produktionsprozesse und den Warenverkehr und verbindet so Kunst und Konsum. ein wichtiger Punkt in roos’ Konzeption ist, dass durch den verkauf der Produkte ein Teil des Geldes wieder an manor zurückfliesst. «damit trage ich zum erhalt des manor Kunstpreises bei», meint roos. mit seinem unternehmen spiegelt er aber nicht nur die Welt von Konsum und Kommerz mit feiner ironie, auch die Kunstbranche betrachtet er mit Humor. er ver- zichtet bewusst auf eine klassische retrospektive Publikation, wel- che reichbebildert und mit sachkundigen Texten sein bisheriges Schaffen dokumentiert. Seine Publikation kommt ohne Worte aus. es ist ein Stoffbüchlein für Kinder, die ohne Kunstverstand, dafür mit sicherem Gespür für das, was ihnen gefällt, danach grei- fen.

Gabriela Wild

roland roos. manor kunstpreis Zentralschweiz. noch bis 14. september, kunstmuseum luzern. in der Zentralschweiz sind die büchlein in den manor-Filialen in Emmen und luzern erhältlich. weitere infos siehe www.kunstmuseum-luzern.ch roland roos bei der recherche im verteilzentrum von manor.

Bilder: zvg Kinder- und Künstlerbuch zugleich: es zeigt den verlauf

von roos' arbeit «verde mare».

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