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Archiv "OTC-Präparate: Korrekturen möglich" (24.06.2005)

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OTC-Präparate

Korrekturen möglich

Der G-BA schlägt eine Erhöhung der Altersgrenze auf 18 Jahre vor.

M

öglicherweise werden nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel künftig doch an Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre – statt wie derzeit nur bis 12 Jahre – zulasten der gesetz- lichen Krankenkassen verord- net werden können. Entspre- chende Vorschläge, die Alters- grenze zu erhöhen, kommen von der Unionsfraktion und vom Unterausschuss „Arznei- mittel“ des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), der derzeit über eine Erweite- rung der Ausnahmeliste berät.

„Bei der Erweiterung der OTC-Liste stoßen wir auf Grenzen, die sich aus dem Gesetzestext ergeben“, sagte Dr. Rainer Hess, Vorsitzen- der des G-BA, bei einer An- hörung des Gesundheitsaus- schusses des Bundestages. Ei-

ne Erhöhung der Altersgrenze sei dagegen möglich. Eine sol- che politische Entscheidung löse zwar nicht alle Probeme, ließe jedoch bei Kindern keine entstehen.

Antihistaminika und Neu- rodermatika in die OTC- Ausnahmeliste aufzunehmen lehnt der G-BA weiterhin ab.

Ihrer Verordnung liege kei- ne „schwerwiegende Erkran- kung“ zugrunde. Für deren Therapie verweist der Aus- schuss auf verschreibungs- pflichtige Mittel.

Auf Zustimmung stößt der Vorschlag, die Altersgrenze zu erhöhen, beim Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte.

Er befürchtet ansonsten, dass eine medizinisch notwendige Behandlung unterbleibt oder durch ungeeignete Selbstme- dikation ersetzt wird.

Kritisch äußerte sich dage- gen Prof. Dr. Gerd Glaeske.

Der Vorschlag sei nicht ziel- führend. Das zwölfte Le- bensjahr sei wegen der Ver- sorgungssituation als Grenze festgelegt worden. Bis zu die- sem Lebensalter werde der Hauptanteil der nicht ver- schreibungspflichtigen Medi- kamente verordnet. ER

D

er Kölner Gesundheitsöko- nom Prof. Dr. Dr. Karl W.

Lauterbach will am 18. Sep- tember für den Bundestag kan- didieren, falls Bundespräsident Horst Köhler – wie von Bun- deskanzler Gerhard Schröder angestrebt – am 1. Juli den Bun-

destag auflöst und eine Neu- wahl stattfindet. Dies meldete der Kölner Stadt-Anzeiger.

Demnach will Lauterbach für die SPD im Wahlkreis 102, Köln-Mülheim/Leverkusen, antreten. Hier hatte der SPD- Politiker Ernst Küchler im Jahr 2002 beachtliche 49,8 Prozent der Stimmen erhal- ten. Da Küchler im Jahr dar- auf zum Oberbürgermeister von Leverkusen gewählt wur- de, ist der Wahlkreis frei für andere SPD-Kandidaten. Peer Steinbrück hatte das Ange- bot abgelehnt, den vermeint- lich sicheren Wahlkreis zu übernehmen. Der scheidende Ministerpräsident will sein Landtagsmandat in Düssel- dorf wahrnehmen.

In einem Schreiben an die Genossinnen und Genossen vor Ort, die Anfang Juli über die Küchler-Nachfolge entscheiden, habe der Bera- ter von Bundesgesundheits- ministerin Ulla Schmidt Wer- bung in eigener Sache ge- macht, heißt es. Die SPD müs- se es schaffen, den Wählern die Gefahren eines möglichen Machtwechsels zu vermitteln und für eine glaubhafte Alter- native kämpfen. JF A K T U E L L

Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 25⏐⏐24. Juni 2005 AA1777

Migräne

EU-weite Aktion soll Therapie verbessern

W

as beim Schlaganfall gelungen ist – die Optimierung der Versorgung – soll auch für Migränepatienten Wirklich- keit werden. Zur praktischen Umsetzung haben führende europäische Neurolo- gen in Rom eine Deklaration erarbeitet.

Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener (Essen) hat als Vorsitzender der Aktion, die gemeinsam von der European Head- ache Federation, der World Headache Alliance und der Universität Duisburg- Essen getragen wird,die wichtigsten Zie- le benannt: Anstelle von derzeit 30 Pro- zent sollen in den nächsten fünf Jahren mindestens 50 Prozent der Migränepa- tienten ärztlich betreut werden, 70 Pro- zent – derzeit 40 Prozent – sollen effekti- ve Medikamente für die Akutbehand-

lung erhalten. Um ein Bewusstsein für die Belange der Migränepatienten zu schaffen, müssten zuerst falsche Vorstel- lungen abgebaut werden: Migräne sei weder genetisch noch psychologisch be- gründet, sondern eine neurologische Störung des Gehirns. „Und sie ist effek- tiv zu behandeln, was jedoch 40 Prozent der Ärzte nicht wissen“, so Diener.

R

elativ unbekannt ist auch die hohe Komorbidität der Migräne: Die Be- troffenen leiden häufiger an Depressio- nen, weisen mehr Angststörungen auf, beklagen mehr gastrointestinale Er- krankungen und haben ein erhöhtes Schlaganfallrisiko. Unterschätzt wird nach Meinung von Diener der Effekt der Migräne auf die tatsächlichen volks- wirtschaftlichen Kosten: Eine optimale Behandlung, wie beispielsweise die frühzeitige Intervention mit Triptanen, verursache unter dem Strich nicht mehr, sondern deutlich weniger Kosten, weil die Patienten leistungsfähig blieben.

D

ie Prävalenz der Migräne ist bei Frauen mit zwölf bis 18 Prozent min- destens doppelt so hoch wie bei Män- nern (sieben Prozent). Fast die Hälfte geht nicht zum Arzt (49 Prozent), ein Fünftel der Behandelten setzt die ver- schriebenen Medikamente wegen feh- lender Wirkung ab. Vier von zehn Mi- gränepatienten haben monatlich min- destens eine sehr schwere Attacke, die sie ans Bett bindet, berichtete Dr. Fabio Antonaci (Pavia) bei der von der Firma MSD unterstützen Veranstaltung. Ob- wohl die Lebensqualität der Betroffe- nen zum Teil einschneidend vermindert ist, wird die Erkrankung von Ärzten und auch Patienten nicht „ernst genom- men“, betonte sein US-Kollege Dr. Fred Sheftell als Vorsitzender der World Headache Alliance. „Wir werden diese Deklaration als einen Weckruf nutzen.

Diese neurologische Erkrankung ist kei- ne Befindlichkeitsstörung, wir müssen ihr den entsprechenden Respekt ver- schaffen.“ Dr. rer. nat. Renate Leinmüller Akut

Zieht es von Köln nach Berlin:

Karl W. Lauterbach

Neuwahl

Lauterbach will kandidieren

Regierungsberater will für die SPD in den Bundestag einziehen.

Foto:dpa

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