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Archiv "Antragsstau bei Arzneimitteln soll abgebaut werden" (12.05.1988)

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Priv.-Doz. Dr. Hans Herrmann Dickhuth, Oberarzt im Sportmedizi- nischen Institut der Universität Frei- burg, erwartete für die Zukunft ebenfalls höhere Anforderungen an DRK-Helfer im Rahmen der Be- treuung von Sportveranstaltungen im Ausdauersport. Bei Volksmara- thonläufen müsse beispielsweise ei- ne Strecke von 42 km mit gut ausge- bildetem medizinischem Hilfsperso- nal ausreichend versorgt sein. Die Helfer sollten in der Lage sein, selte- nere ernsthafte Zwischenfälle wie ei- nen Herzkreislaufstillstand und häu- figere leichtere Zwischenfälle wie Erschöpfungszustände zu erkennen und die entsprechenden Maßnah- men zu treffen.

Michael Schwab, Lehrbeauf- tragter des DRK, hielt diesen Er- wartungen entgegen, daß der Schwerpunkt bei der DRK-Helfer- ausbildung auf der Beherrschung von Not- und Katastrophensituatio- nen liege Ehrenamtliche Helfer er- halten als Minimum 76 Unterrichts- einheiten, davon sechs über Verlet- zungen des Bewegungsapparates.

Das DRK sei zwar immer bereit, die Ausbildung zu erweitern und zu mo- difizieren; eine weitere Spezialisie- rung der Helfer sei jedoch nicht wünschenswert. Oberstes Ziel der Helfer bleibe es, Erste Hilfe zu lei- sten mit Sicherung der vitalen Funk- tionen. Es gelte aber, die Gefahr ei- ner Selbstüberschätzung zu erken- nen und den Verletzten frühzeitig in fachgerechte — medizinische oder physiotherapeutische — Behandlung zu übergeben. Dr. Ines Leikam/ptv

Gesundheitserziehung statt Umweltschutz

Der 89. Deutsche Ärztetag in Hannover 1986 hatte im Rahmen seiner großen Umweltdebatte die Bundesärztekammer aufgefordert, auch Umweltprobleme auf ihren Fortbildungskongressen behandeln zu lassen. Was ist daraus geworden?

Der Meraner Osterkongreß 1988 bot ein Beispiel. Angesetzt war ein interdisziplinäres Podiumsge- spräch „Aktuelle diagnostische und

therapeutische Probleme" (so hieß es bisher jedes Jahr) „unter beson- derer Berücksichtigung des Pro- blems ,Umwelt und Gesundheit'.

Dauer: eineinhalb Stunden.

Es gab in der Tat einiges, was interessant war. So resümierte der Onkologe des Podiums den Stand der „Tschernobyl-Forschung": Das individuelle, durch den GAU in der Ukraine bedingte Krebsrisiko in der Bundesrepublik Deutschland ent- spreche dem eines Nichtrauchers, der eine Zigarette raucht. Weiter forderte er, die Verwendung von Asbest in Spritzbauweise komplett zu verbieten. Der Kardiologe be- richtete, daß in zwei Biertrinkerna- tionen, bei Kanadiern und Belgiern, eine neuartige Kardiomyopathie aufgetreten sei, als deren Ursache sich der Schaumstabilisator Kobalt herausgestellt habe (es lebe das Reinheitsgebot!). Und der Diabeto- loge berichtete von dem Nord-Süd- Gefälle bei der Inzidenz des Typ-I- Diabetes — je weiter weg vom Aqua- tor, desto höher sei sie. Da könnte es Umweltfaktoren geben, vielleicht aus natürlichen Strahlungen (UV?)

— man kennt sie nur noch nicht.

Diese durchaus interessanten Informationen nahmen fünf oder zehn der neunzig Minuten ein. Auf dem Podium waren noch je ein En- dokrinologe , ein Hepatologe, ein Nephrologe und ein Gastroenterolo- ge. Alle sieben sprachen den größ- ten Teil der Zeit fast nur noch über zwei andere Schadstoffe, als ob sie zur Umwelt gehörten — aber tun sie das überhaupt? Sie sprachen über Alkohol und Nikotin.

Nun: Beides nimmt man aktiv zu sich, und man kann es auch blei- ben lassen. Beim Alkohol war es bei diesem Podium übrigens ambiva- lent, weil die Mehrzahl der Redner, vom bayerischen Moderator ausge- sucht, aus Bayern kam. Aber: Alko- hol und Nikotin sind eigentlich nicht

„Umweltschadstoffe" (vom Mitrau- chen einmal abgesehen, aber das kam gar nicht zur Sprache). Die

„Umwelt", das ist etwas, dem wir uns nicht entziehen können, nicht einmal

dadurch, daß wir uns aus ihr

ins stille Kämmerlein flüchten — mit Essen und Trinken verfolgt sie uns auch bis in dasselbe.

Der Referent fühlte sich an eine großartige Filmszene erinnert: Elisa- beth Flickenschildt, als Chefin einer antinazistischen Jugendbande in ei- nem frühen Nachkriegsfilm, zieht sich mit einer Zigarettenschachtel und einer Flasche Schnaps in ihr Schlafzimmer zurück und zitiert mit ihrer Reißzweckenstimme ironisch den damaligen Werbespruch: „Die deutsche Frau raucht nicht und trinkt nicht!" Es ist einzugestehen, daß diese Erinnerung eigentlich eine unpassende Assoziation ist, aber sie zeigt doch eines: Alkohol und Ziga- retten gehören in den Bereich Ge- sundheitserziehung, nicht aber in den Umweltschutz. bt

Antragsstau bei Arzneimitteln soll abgebaut werden

Das Bundeskabinett hat am 13.

April den Entwurf des dritten Ge- setzes zur Änderung des Arzneimit- telgesetzes verabschiedet. Die Maß- nahmen des Gesetzes sollen dazu beitragen, den Stau von 8000 Zulas- sungsanträgen für Arzneimittel beim Bundesgesundheitsamt (BGA) ab- zubauen. Anträge für Arzneimittel, die mit bereits zugelassenen iden- tisch sind, sollen positiv beschieden werden, sofern die pharmazeutische Qualität und gegebenenfalls die Bio- verfügbarkeit gewährleistet sind. Et- wa ein Drittel der zur Zulassung an- stehenden Arzneimittel sind hiervon betroffen. Darüber hinaus soll das BGA durch behördliche Auflagen einen einheitlichen Wortlaut für Verpackungsbeilagen und Fachin- formationen anordnen und auf diese Weise seinen Prüfaufwand erheblich verringern.

Außerdem hat der Haushalts- ausschuß des Bundestages beschlos- sen, 51 Stellen für die Arbeit des BGA im Arzneimittelbereich zur Verfügung zu stellen. Neben dieser

Personalverstärkung soll durch eine

optimale Ausnutzung der elektroni-

schen

Datenverarbeitung die Arbeit des BGA rationeller gestaltet und beschleunigt werden. öck Dt. Ärztebl. 85, Heft 19, 12. Mai 1988 (25) A-1345

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