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Archiv "Insulinsensitizer: Neue Gruppe oraler Antidiabetika" (19.07.1999)

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Auch in Deutschland dürften sich die Behandlungs- möglichkeiten beim Typ-2- Diabetes voraussichtlich bald erweitern: Mit den Thiazo- lidindionen steht eine neue Gruppe an oralen Antidia- betika zur Verfügung, die primär als Insulinsensitizer wirken. Entwickelt wurden bislang drei Substanzen, und zwar Troglitazon, das in den USA bereits länger zugelas- sen ist, Rosiglitazon (Smith- Kline Beecham), das erst seit einigen Monaten verfügbar ist, und Pioglitazon (Takeda), für das die Zulassung bean- tragt ist.

Forcierte

Glucoseaufnahme Alle drei Substanzen ent- falten ihre Wirkung durch ei- ne Stimulation von Tran- skriptionsfaktoren, den soge- nannten PPAR-g(Peroxisom Proliferator Activated Re- ceptors-Gamma). Diese for- cieren die insulinvermittelte Glucoseaufnahme im Ske- lettmuskel und im Fettgewe- be. „Damit greifen die Wirk- stoffe direkt regulierend in das pathogenetische Gesche- hen ein“, erläuterte Prof.

Willa A. Hsueh (Los Ange- les) während der 59. Jahres- tagung der Amerikanischen Diabetes Association in San Diego.

Wenngleich der Wirkme- chanismus gleich ist, unter- scheiden sich die einzelnen Substanzen doch deutlich in ihrem pharmakodynamischen Profil und insbesondere in ihren Nebenwirkungen. So scheiterte die Zulassung von Troglitazon in Europa daran, daß zum Teil schwere Leber- schäden unter der Therapie beobachtet wurden, und auch in den Vereinigten Staaten wurde die Zulassung für die Monotherapie aus gleichem

Grunde widerrufen. Trogli- tazon steht dort somit nur noch zur Kombinationsthera- pie zur Verfügung.

Anders sieht die Situation beim Rosiglitazon aus, das deutlich potenter ist und nur in einer Tagesdosis von vier oder acht Milligramm täglich eingenommen werden muß.

Der Wirkstoff wurde in kon- trollierten Studien bei mehr als 4 500 Patienten geprüft;

es ergaben sich, so Prof.

Barry Goldstein (Philadel- phia), keinerlei Hinweise auf eine potentielle Lebertoxi- zität. Auch wurde keine Er- höhung der Transaminasen gesehen, und das, obwohl in den Studien weder Pa- tienten mit Lebererkrankung noch solche mit vorbeste- hender Erhöhung der Le- berwerte ausgeschlossen wur- den.

Gleichzeitig zeichnet sich Rosiglitazon nach Goldstein durch eine gute blutzucker- senkende Wirkung aus. Der Nüchternwert sinkt bei der Monotherapie je nach Wirk- stoffdosis um 35 bis 55 mg/dl gegenüber dem Ausgangs- wert und sogar um bis zu 76 mg/dl gegenüber Plazebo.

Der HbA1c-Wert wird um bis zu 0,6 Prozent im Vergleich zum Ausgangswert und um 1,5 Prozent gegenüber Plaze- bo gesenkt.

Die Wissenschaftler er- warten darüber hinaus wei- tere günstige Effekte, da Ro- siglitazon die Proliferation von Zellen in der glatten Ge- fäßmuskulatur hemmt und zu- gleich die Albuminausschei- dung drosselt. „Der Wirkstoff kann möglicherweise sowohl mikro- als auch makrovasku- lären Komplikationen entge- genwirken und dazu beitragen, die Niere wie auch das Herz- Kreislauf-System vor Folge- schäden zu bewahren“, erklär- te Hsueh. Christine Vetter

A-1915 Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 28–29, 19. Juli 1999 (55)

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Insulinsensitizer

Neue Gruppe oraler

Antidiabetika

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