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Archiv "zu Aktien: Börsendramen" (11.05.2001)

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S C H L U S S P U N K T

[72] Deutsches Ärzteblatt½½Jg. 98½½Heft 19½½11. Mai 2001

E

ndlich mal eine prima Gelegenheit, den Begriff Chuzpe ins Spiel zu brin- gen. Thomas Haffa, Vorstands- vorsitzender der EM.TV &

Merchandising AG hat beste Aussichten, in dieser Hinsicht zu brillieren. Selbst am Neuen Markt, wo der interessierte Beobachter in Sachen Grö- ßenwahn ja so einiges ge- wohnt ist, hat der EM.TV- Boss beim Frechheits-Wett- bewerb die Konkurrenz um Längen geschlagen.

Bei der Präsentation der jüngsten Geschäftszahlen hat- te der Medien-Mann über- haupt keine Probleme, einen Konzernverlust von 2,8 Mil- liarden (!) Mark zu verkün- den, obwohl er selbst vor ein paar Monaten noch mutigst ei- nen zweistelligen Millionen- gewinn prognostizierte. Trotz Beinahepleite also hat Haffa die jüngsten Zahlen noch sprachlich mit dem schönen Satz „wir sind wieder da“ ver-

edelt – das muss man erst ein- mal bringen.

Die Frage, wie lange Tho- mas Haffa als Vorstandschef noch da ist, wird allerdings im- mer drängender. Das lücken- lose und auch noch teilwei- se untestierte (!) Zahlenwerk, vom Management anschei- nend ohne jede Hemmung präsentiert, lässt nur eine grobe Bewertung zu. So viel scheint aber sicher: Der Ab- schluss zeigt klar und deutlich, dass Vorstand und Aufsichts- rat in abenteuerlicher Groß- mannssucht Aktionärsvermö- gen verschleudert haben.

Darüber hinaus ist noch lan- ge nicht, wie Haffa vollmundig behauptet, „reiner Tisch“ ge- macht worden. EM.TV steckt mitten in einer Sanierung mit

noch völlig ungewissem Aus- gang. Die Aktionäre werden noch lange auf dramatischen Verlusten sitzen bleiben. Nur die Ablösung des Vorstands- chefs könnte ein kleines, wenn auch positives Signal setzen.

Es wird, so fürchte ich, unter- bleiben.

Auf dem Spielplan der Se- rie „Die Täuschung der Ak- tionäre und ihre schreckliche Folgen“ hat aber auch die Metabox AG gute Chancen, ganz weit vorne zu landen.

Die Hildesheimer Gesell- schaft, am Neuen Markt (noch) notiert, steckt anschei- nend in einer kritischen Liqui- ditätssituation. Die Verluste für das Jahr 2000 liegen mit 26,8 Millionen etwa halb so hoch wie der Gesamtumsatz.

Schuld an dem Debakel sei aber nicht etwa eine falsche Geschäftspolitik, sondern die böse Finanzpresse und eine unangemessene Kritik seitens der Finanzmärkte, gab der Vorstandvorsitzende Stefan Domeyer bekannt. Auch kei- ne schlechte Form der Argu- mentation, von der eigenen Misswirtschaft abzulenken.

Allerdings hat sich bislang die Staatsanwaltschaft davon nicht beeindrucken lassen.

Die Beamten ermitteln näm- lich längst gegen den Vor- standschef und zwei ehemali- ge Vorstandsmitglieder. Die Herren sollen Kurse manipu- liert, Kapitalanleger betrogen und Insiderhandel betrieben haben.

So geht es also zu in deut- schen Börsensälen. Dramen bester Güte werden gegeben.

Für den Anleger aber ist, wenn der Vorhang fällt, auch das Geld weg. Applaus ent-

fällt. ✮

zu Aktien

Börsendramen

Börsebius

V

or Jahren versuchte ich einmal zu ergründen, warum Neurologen ge- schickter im Umgang mit Läufern und Springern als an- dere (normal sterbliche) Ärz-

te seien. Natürlich vergebens.

Vielleicht ist ihr Talent ja ein- fach eine Laune der Schach- göttin Caissa, die in bester beziehungsweise schlechtester

Göttermanier ihre Huld ver- teilt. Und die „Betroffenen“

staunen genauso wie unser- eins, wenn sie auch von neu- ronalen Vernetzungen einiges mehr verstehen. „Das Leben ist hart, aber ungerecht“, sag- te mein Chirurgenfreund Dr.

Abtahi, obgleich er sich in puncto Schachtalent auch nicht zu beklagen hatte.

Ein vorentscheidendes Ge- fecht um die diesjährige Deutsche Ärztemeisterschaft führte den Bamberger Pro- fessor Dr. Peter Krauseneck und seinen ehemaligen Assi- stenten Dr. Reinhold Schnel- zer zusammen. Wie gesagt, zwei Günstlinge Caissas.

Und siehe da – manchmal ist das Leben doch gerecht.

Zwar funktionieren Prof.

Krausenecks Schachneuro- nen am Brett aufs Beste, doch die Vorbereitung ist zu bekla-

gen. Wie oft versuchte der Chronist und Vereinskollege nicht schon, ihn auf den Pfad der Tugend zu bringen – nichts half. Sollten etwa selbst Neurologen in mancher Hin- sicht nur bedingt lernfähig sein? Konditioniert wie wir alle?

Wie auch immer, gemüt- lich, ja geradezu aufreizend langsam sah man Professor Krauseneck wieder zum Turniersaal schlendern, der so wertvollen, unerbittlich verrinnenden Zeit in den Schnellpartien nicht ach- tend, die ebenso wie die reine Schachkunst über den Ausgang der Partie entschei- det.

Es kam, wie es auch einmal kommen musste. Fehlerhaft hatte er zuletzt 1. Th1-g1? ge- zogen, den Gegenzug von Dr. Schnelzer als Schwarzem

zwar gesehen, aber in der Eile der Zeit nicht in allen Ver- ästelungen überblickt. Seine List verfing nicht, er wurde zum betrogenen Betrüger.

Wie kam’s?

Gerechterweise wurde dann Dr. Schnelzer Sieger des Turniers, Peter Krauseneck

„nur“ Fünfter, obwohl auch über ihn der „Götterbote“, Direktor Hermes von der Apotheker- und Ärztebank, den letzten Geldpreis aus- schüttete. „Wer hat, dem wird gegeben werden“, heißt es in der Bibel.

Lösung:

Neurologe müsste man sein

DR. MED. HELMUT PFLEGER

Post Scriptum

Die Bauerngabel 1.

..

.d4!

ge-

wann. N ach 2 . Lxd4 Sxd4 war

3.Dxd4 wegen 3..

..

Lc5 mit Qua-

litätsgewinn (T urm für Läufer)

wenig ersprießlich.

Also holte

Weiß zum vorbereiteten Gegen-

schlag 3. Sxb5?!? mit

gleichzeiti-

gem A ngriff auf Dame und

Sprin-

ger aus, doch nach

3..

..

Le4+!

konnte selbst ein Neurologie-Pro-

fessor „wie a Fünferla“ (Bamber-

ger V olksmund) schauen,

weil er

nach 4 .K a1 Dxc1+!

5.Txc1 Txc1

matt ist.

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