• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "AIDS: Schädliche Folgewirkung" (20.02.1985)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "AIDS: Schädliche Folgewirkung" (20.02.1985)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

bornahe" Gremien hinneh- men wollen, in denen sie wohl sicher sein könnten, eine Krähe werde der an- deren wohl kein Auge aus- hacken. Eine Forschung, die der Allgemeinheit im- mer mehr Geld abfordert, ihr aber gleichzeitig rück- haltlose Information und Mitbestimmung verwei-

PRAXISKOSTEN

Zu dem Artikel „Zwischen Ko- stensteigerung und Umsatz- druck" von Dr. Harald Clade in Heft 3/1985, Seite 86 f.

Hohe Reparatur- rechnungen

... die Ärzteverbände (sollten) darauf hinwirken, daß bei Apparatereparatu- ren die Kosten gesenkt werden. So verlangte zum Beispiel die Firma Sie- mens von mir die Zahlung eines Stundenlohnes von 100 DM für ihren Techniker zuzüglich Fahrtkosten; ins- gesamt belief sich die Rechnung auf 127,68 DM.

Der Techniker war nach- weislich 25 Minuten bei mir tätig gewesen und hat- te 1,5 Stunden Arbeitszeit zuzüglich Fahrtkosten in sein Arbeitsformular ein- getragen. Erst auf Vorhal- ten des versuchten Be- trugs verbesserte er diese Ziffer auf 1 Stunde, indem er darauf hinwies, daß er eine angefangene Stunde als volle Stunde berech- nen müsse. Zum Vergleich sei auf folgendes hinge- wiesen: Wird ein Arzt zu ei- nem Hausbesuch im Stadt- bereich gerufen, erhält er einschließlich Beratung und Fahrtkosten 29,85 DM.

Auch die Miet- und routine- mäßigen Überwachungen von vier Praxistelefonen in jetziger Höhe von 1329 DM (Siemens) sind im Hinblick auf den verhältnismäßig geringen Aufwand, den die Firma hat, bei weitem zu hoch. Denn in 25 Jahren ist bei mir noch niemals eine routinemäßige Kontrolle

gert, kann getrost in den Provinzialismus abgleiten, weil sie nicht mehr zeitge- mäß ist ...

Ilja Weiß 1. Vorsitzender

des Bundesverbandes der Tierversuchsgegner e. V.

Postfach 17 01 10 5300 Bonn 1

durchgeführt worden, während die Gebühren laufend erhöht werden und für 1985 auf 1355,64 DM gesteigert wurden. Diese Preise sind mit der Post und ähnlichen Firmen ab- gesprochen. Ist eine sol- che kartellähnliche Ab- sprache in einer freien Marktwirtschaft überhaupt erlaubt?

Dr. med. Dr. phil. habil.

Hans-Joachim von Schumann Rembrandtstraße 30 4000 Düsseldorf 1

AIDS

Zu dem Kurzbericht „Aids:

Verstärkte Aufklärung der Ri- sikogruppen", in Heft 48/1984, Seite 3566.

Schädliche Folgewirkung

In dem Kurzbericht findet sich folgende Forderung:

„Außerdem müssen alle Blutspenden und Blutpro- dukte auf vorhandene Anti- körper untersucht werden,

damit AIDS nicht mit die- sen Produkten übertragen werden kann."Eine derar- tige Forderung unterstellt im hier hervorgehobenen Nebensatz als erwiesene Tatsache, daß im Blut von Personen, deren Lympho- zyten Erreger des AIDS (vermutlich HTLV-III) ent- halten, automatisch Anti- körper (gemeint sind wahr- scheinlich HTLV-III-Anti- körper) vorhanden sein müssen. In Wirklichkeit gibt es bis heute keine Un- tersuchungen, aus denen

sich auch nur annähe- rungsweise entnehmen ließe, bei wieviel Prozent der aktuellen AIDS-Über- träger derartige Antikörper vorhanden sind ... Eben- sowenig weiß man bis heu- te, bei wieviel Prozent der Personen mit HTLV-III-An- tikörpern gleichzeitig AIDS-Erreger im Blut zirku- lieren.

Wenn Gesundheitsbehör- den die wissenschaftlich bislang nicht begründbare Unterstellung, alle AIDS- Überträger seien durch den Nachweis von HTLV- III-Antikörpern erkennbar, immer und immer wieder über die Medien verbrei- ten, so kann dies nach dem derzeitigen Stand des Wis- sens eine sehr schädliche Folgewirkung haben, die bisher offensichtlich noch niemand bedacht hat: An- gehörige von Risikogrup- pen, die sich aus nahelie- genden Gründen trotz be- rechtigter Infektionsfurcht ihren Hausärzten nicht of- fenbaren mögen, könnten plötzlich beginnen, sich für das Blutspenden zu in- teressieren in der Hoff- nung, damit einen ver- meintlich ebenso unver- fänglichen wie zuverlässi- gen Weg zur Gewißheit in der einen oder anderen Richtung gefunden zu ha- ben, ohne sich ohne Not Dritten offenbaren zu müs- sen. Wenn dies geschehen sollte und in der Tat bei ei- nem signifikanten Prozent- satz der AIDS-Überträger (noch) keine HTLV-III-Anti- körper vorhanden sein sollten, würden die Ge- sundheitsbehörden mit ih- rer den Erkenntnissen weit vorauseilenden Propagan- da genau das Gegenteil dessen bewirken, wozu sie das Gesetz verpflichtet, nämlich eine Erhöhung des Risikos, daß AIDS-ver- seuchte Blutspenden und Blutprodukte in den Ver- kehr gelangen.

Dr. med. Harald Fiedler Postfach 17 67

4400 Münster

Tavof

Zusammensetzung:1 Tablette Tavor 0.5 enthält 0,5 mg Lorazepam, 1 Tablette Tavor 1.0 enthält 1 mg Lorazepam, 1 Tablette Tavor 2.5 enthält 2,5 mg Lorazepam. Lorazepam ist 7-Ghlor-5- (o-chlor-pheny0-1,3-dihydro-3-hydroxy-2 H-1,4- benzodiazepin-2-on. Anwendungsgebiete: Tavor ist therapeutisch bei den meisten Zuständen, bei denen Angst eine wichtige Rolle spielt, wirksam:

Angst als komplizierender Faktor bei organischen Erkrankungen: emotional bedingte Störungen wie z_B. Magen-Darm-Störungen oder Schlafstörungen;

Psychoneurosen wie Angstneurosen, Zwangsneu- rosen, Phobien; Angstzustände bei Depressionen und Schizophrenien; Sedierung vor diagnosti- schen und operativen Eingriffen. Dosierung und Anwendungsweise: Zur Erreichung eines opti- malen Effektes soll eine individuelle Dosen- anpassung je nach gebotener Symptomatik und Grundkrankheit erfolgen. Die angegebenen Dosen sollen daher nur als allgemeine Richtlinie für erwachsene Patienten angesehen werden.

Die Anpassung der Dosis an den Bedarf des Ein- zelfalles wird dadurch erleichtert, daß Tavor in den Tablettenstärken zu 0,5 mg, 1 mg und 2,5 mg zur Verfügung steht. Die Tabletten werden ein- genommen: In der allgemeinen Praxis: Je nach Schweregrad der Symptomatik, der Dauer der Behandlung und entsprechend dem individuellen Bedarf. 0,5 mg Lorazepam 2- bis 3mal täglich oder 1 mg Lorazepam 2- bis 3mal täglich. Bei emotional bedingten Schlafstörungen in der Regel 1 mg Lora- zepam vor dem Schlafengehen. In der Psychiatrie:

3 bis 7,5 mg Lorazepam pro Tag, verteilt auf 3 bis 4 Einzelgaben. Zur präoperativen Sedierung:

2 mg Lorazepam etwa 1 Stunde vor dem Eingriff.

Ältere und geschwächte Patienten sollen in der Regel niedrigere Dosen (z.B. 1 bis 2 mg Lorazepam täglich, verteilt auf mehrere Einzelgaben) erhalten.

Für diese Patienten ist daher Tavor 0.5 beson- ders geeignet. Längerdauernde oder höherdosierte Behandlungen sollen nicht plötzlich, sondern durch schrittweise Verringerung der täglichen Dosis beendet werden_ Nebenwirkungen, Begleit- erscheinungen: Tavor wird normalerweise gut vertragen. Zu Beginn der Behandlung oder bei nicht angepaßter, zu hoher Dosierung können Benommenheit, Schwindel und Müdigkeit auf- treten, die im weiteren Verlauf der Behandlung oder, wenn notwendig, bei Herabsetzen der Dosis meist verschwinden. Weitere Nebenwirkungen, die gelegentlich festgestellt wurden, sind Muskel- schwäche, Gangunsicherheit (Ataxie), Sehstörun- gen leichter Art durch eine mögliche Tonus- senkung der Augenmuskulatur, Mundtrockenheit und Übelkeit. Unverträglichkeiten und Risiken:

Bei Myasthenia gravis soll Tavor nicht angewandt werden. Alte und herzlabile Patienten reagieren häufig stärker auf Benzodiazepine. Im höheren Alter, bei Zerebralsklerotikern und Kranken in reduziertem Allgemeinzustand sollen, wenn über- haupt, nur geringe Dosen angewandt werden.

Patienten mit bestehender Herzinsuffizienz und Hypotonie sind unter der Therapie mit Tavor (wie auch weiteren Benzodiazepinen und anderen Psychopharmaka) aus allgemeinen Vorsichts- gründen wiederholt zu kontrollieren. Erfahrungen mit Tavor während der Schwangerschaft liegen nicht vor. Schwangere Frauen sollen dieses Präparat daher nur einnehmen, wenn der Arzt es ausdrücklich gestattet hat. Wie für alle psycho- tropen Wirkstoffe gilt auch für Tavor, daß gleich- zeitiger Alkoholgenuß vermieden werden sollte, da die individuelle Reanlion im Einzelfall nicht voraussehbar ist. Besondere Hinweise: Wie bei anderen Arzneimitteln dieses Wirkungstyps ist auch bei fortgesetzter Anwendung von Tavor der Nutzen gegen das Risiko von Abhängigkeit und Gewöhnung abzuwägen. Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen soweit verändern, daß die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammen- wirken mit Alkohol. Darreichungsformen und Packungsgrößen: Tenor 0.5 Tabletten zu 0,5 mg Lorazeparn, O.P. 10 Tabletten (N1) DM 4,95, O.P.

20 Tabletten (N2) DM 8,70, 0.P. 50 Tabletten (N3) DM 19,90, A.P. 500 Tabletten; Tavor 1.0 Tabletten zu 1 mg Lorazepam: O.P. 10 Tabletten (NI) DM 5,80, O.P. 20 Tabletten (N2) DM 10,45, O.P. 50 Tabletten (N3) DM 25,62, A.P 500 Tabletten; Tavor 2.5 Tabletten zu 2,5 mg Lorazepam: O.P. 10 Tabletten (N1) DM 10,60, O.P. 20 Tabletten (N2) DM 19,10, O.P. 50 Tabletten (N 3) DM 45,79, A.P. 500 Tabletten.

Wyeth Wyeth-Pharma GmbH

AA Postfach 8808 Schleebrüggenkamp 15 4400 Münster

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT BRIEFE AN DIE REDAKTION

466 (14) Heft 8 vom 20. Februar 1985 82. Jahrgang Ausgabe A

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

tionsblatt über den HTLV-III ELI- SA, in dem dessen Möglichkeiten und Grenzen dargestellt sind. Of- fene Fragen werden in der Unter- suchungssituation geklärt. Der Patient

In der täglichen Praxis haben wir alle mit Spritzen zu tun, die ent- weder unsere Mitarbeiter oder, wie in unserer Praxis, wir selbst verabreichen.. Immer wieder kommt es dabei

Dennoch sollte der Hausarzt wis- sen, daß 80 Prozent seiner chroni- schen MS-Patienten sich solcher Therapieformen bedienen.. Er kann aber gewiß sein, daß keine dieser

Im Moment der Impfung muß eine gewisse Reaktionsbereit- schaft des immunologischen Sy- stems vorhanden sein: absolute Lymphozytenwerte sollten im Mi- nimum über 600/mm 3 betragen,

— Konsequenzen des Nachweises von Antikörpern gegen LAV/HTLV- III. Erik Jovaisas, Robert-Koch-Insti- tut, Berlin. Heft 34/85: Editorial — AIDS-Gefah- ren heruntergespielt? Walter

Für den Nichtspezialisten bringt eine kritische Durch- sicht der einschlägigen Litera- tur die Erkenntnis, daß wir von einem wirksamen und breit verfügbaren Impfstoff trotz

Wenn jetzt bei Kommunen, Kreisen und Ländern in zu- nehmendem Maße eigene Ämter oder Verwaltungen für den Umweltschutz ein- gerichtet werden, so ent- stehe die Gefahr, daß der

Eine Kontrollstudie für 1973 ergab ein ansteigendes relatives Risiko für akute myeloische Leukämie für al- le elektrischen Berufe, am häufig- sten für Fernmeldeingenieure..