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Archiv "Arzneimittel: Symptomatische Behandlung" (29.09.1995)

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SPEKTRUM LESERBRIEFE

Arzneimittel

Zu dem Beitrag „Zu billig — das kann teuer werden" von Norbert Jachertz in Heft 34-35/1995:

In Zusammenhängen denken

Der in „KBV-Direkt"

1/95 (es handelte sich um eine Beilage des Deutschen Ärz- teblatts, die an die Ver- tragsärzte gerichtet war, die Red.) zu entnehmende Hin- weis der KBV, daß das Arz- neimittelbudget überschrit- ten ist, und der Appell an die Ärzte, zu sparen, um hohe Regreßforderungen der Kas- sen abzuwenden, sind sach- lich richtig und als Warnung unbedingt notwendig. Aber meines Erachtens wurde von der KBV allzu selbstver- ständlich vorausgesetzt, und insbesondere versäumt, der Öffentlichkeit betont noch- mals vorzutragen, daß jeder Arzt, auch unter dem Druck dieser Zwangsmaßnahmen, auf jeden Fall erst ärztlich verantwortlich handeln muß, und sei es zu seinem Schaden.

Der Arzt würde sonst seine Glaubwürdigkeit, sein Anse- hen (was den von der Bevöl- kerung schlecht benoteten Politikern sehr recht und lieb wäre) und seine Eigenwürde verlieren.

Die Nachricht ist die ein- fachste Aufgabe des Journa- listen, die kenntnisreiche Darstellung von Zusammen- hängen zeigt in diesem Beruf den Könner, die vornehmste und wichtigste Aufgabe ist seine Wächterfunktion im demokratischen Rechtsstaat.

Herr Jachertz ergänzte nur, was der KBV so selbstver- ständlich war, daß sie es nicht hervorhob. Wir sollten ihm dankbar sein; er half den Ärz- ten ihr Gesicht zu wahren, in- dem er in moderater Art, in der Sache eindeutig, noch- mals klarstellte, daß Ärzte an erster Stelle ihren Patienten verpflichtet sind und diese Pflichten auch nicht verletzen können, wenn sie von dumm- dreister Politik für ihre Pflichterfüllung aufs Rad ge- spannt werden.

Die von Ironius in der Ärzte Zeitung vom 8. Sep- tember befürchtete Verunsi- cherung des kleinen Ver- tragsarztes, der an und für sich der Größte ist, weil er die Arbeit tut, zeigt, daß er viele Ärzte für unsensibel und dumm hält. Die meisten Ärz- te sind aber (noch) naturwis- senschaftlich gut ausgebildet und können in Zusammen- hängen denken. Sie werden die dargestellten Zusammen- hänge erkannt haben und nun ihrerseits den mentalen Horizont von Ironius für recht eng .halten. Ironie mit kleinem Horizont hat das Fluidum mittelmäßiger Spießbürgerlichkeit.

Die Einsparungen, wel- che die Ärzte bei der Arznei- mittelverordnung vornah- men, gingen größtenteils zu Lasten der forschenden Phar- maindustrie, ohne deren Lei- stung wir heute mit leeren therapeutischen Händen da- stehen würden (Undank ist der Welten Lohn!). Hier muß Herrn Seehofer gesagt wer- den, daß Sparen am falschen Platz teuer werden kann, denn die forschende Pharma- industrie wandert zuneh- mend ins Ausland ab, so daß wir zunehmend teure Lizen- zen für Arzneimittelinnova- tionen aufkaufen müssen.

Dr. med. Wolfgang Grote, Bunzlauer Straße 4, 50858 Köln

Zum Leserbrief „Ethisch nicht vertret- bar" von Dr. med. Eberhardt Girndt in Heft 34-35/1995:

Symptomatische Behandlung

Ich kann Ihnen mitteilen, daß hier bisher über zehn Pa- tienten, die an einer Demenz vom Alzheimer-Typ leichten und mittleren- Grades leiden, erfolgreich mit Tacrin behan- delt wurden.

Stark erhöhte Leberwerte (SGPT) und gelegentliche cholinerge Nebenwirkungen veranlaßten uns, vereinzelt die Therapie abzubrechen. In allen Fällen haben sich die Störungen wieder voll

zurückgebildet. Das Tacrin stellt natürlich leider nur eine symptomatische Behandlung dar und bedeutet keine Hei- lung.

Prof. Dr. W-D. Möller, H. G.

Creutzfeld-Institut, Holten- auer Straße 149, 24118 Kiel

Zu dem „Seite eins"-Beitrag in Heft 31-32/1995 „Ab in den Müll":

Alte Geschichte wieder aufgewärmt

Da ist aber unser Arzt„freund" Huber aus Ber- lin, der unverständlicherwei- se immer noch Ärztevorsit- zender ist, offensichtlich ganz

Wasserfilter

Zu dem Leserbrief „Weiterhin hygie- nische Probleme" von Prof. Dr. med.

Franz Daschner in Heft 27/1995 stellt die betroffene Firma fest:

Wir begrüßen Unter- suchung durch BGM

• BRITA-Haushaltswas- serfilter unterliegen dem Le- bensmittel- und Bedarfsge- genständegesetz (LMBG), ein Umstand, der durch ent- sprechende Klarstellungen des Bundesgesundheitsmini- steriums wie der damit befaß- ten Gerichte auch Herrn Prof. Daschner inzwischen bewußt geworden sein sollte.

Amtliche Kontrolluntersu- chungen, die während der vergangenen 25 Jahre konti- nuierlich durchgeführt wur- den, haben zu keinerlei Bean- standungen geführt. Die Ver- breitung unserer Produkte er- folgte und erfolgt also absolut gesetzeskonform.

• Bedarfsgegenstände im Sinne des LMBG werden we- der in sterilem Umfeld herge- stellt noch unter sterilen Be- dingungen benutzt. Sie sind also, wie alle anderen im Haushalt eingesetzten Geräte und auch alle dort verwende- ten Lebensmittel, grundsätz- lich der Möglichkeit der Ver- keimung ausgesetzt. Für die Bewertung eines Produktes ist deshalb entscheidend, ob

anderer Meinung. Denn, wie immer, hat er sich eilfertig im Fernsehen zu Wort gemeldet und seine positive Meinung zur Positivliste geäußert. Er war der Meinung, daß seine in Berlin in seiner Liste beinhal- teten 600 Medikamente durchaus ausreichend zur Be- handlung aller Patienten sei- en. Seine Liste sei auch eine gute Vorgabe für andere Bun- desländer.

Nachdem Seehofer von der Positivliste abgerückt ist, kommt nun ein Ärztevertre- ter und wärmt diese Ge- schichte wieder neu auf.

Dr. med. Gerhard Heck- mann, Emil-Nolde-Straße 20, 89520 Heidenheim

seine Verwendung auch die Bildung pathogener Keime begünstigt. Eine solche ge- sundheitsgefährdende Wir- kung ist dem BRITA-Haus- haltswasserfilter bis heute nicht nachgewiesen worden und aufgrund ständiger Kon- trollen auch auszuschließen.

• Anders lautende Aussa- gen, insbesondere solche von Herrn Prof. Daschner, sind trotz mehrfacher Aufforde- rung nicht belegt worden, wir befürchten, daß sie auf nicht fachgerechte Versuchsanord-

nungen zurückzuführen sind.

• Die Aussagen Professor Daschners erscheinen wissen- schaftlich umstritten und stel- len lediglich seine persönliche Ansicht dar. Nicht zuletzt deshalb und weil Gerichte in einem Eilverfahren keinen Wissenschaftsstreit entschei- den können, hat sich das Bun- desgesundheitsministerium entschlossen, ein breit ange- legtes Untersuchungsprojekt durchzuführen. In der Hoff- nung, daß damit ein Schluß- strich unter die von Prof.

Daschner entfachte, dem Verbraucher nicht nützende, uns aber wirtschaftlich schä- digende Kampagne gezogen wird, begrüßt BRITA aus- drücklich die Initiative der Bundesregierung.

Heinz Hankammer, BRITA Wasser-Filter-Systeme GmbH, Heinrich-Hertz- Straße 4, 65232 Taunusstein A-2516 (6) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 39, 29. September 1995

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