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Archiv "Infektionskrankheiten" (06.03.1975)

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Zur Fbrtbildung Aktuelle Medizin

Gefäße lange, können irreversible Schäden mit Gewebsnekrose auf- treten. Es kann dabei das klinische Bild der Raynaudschen Krankheit imitiert werden. Bei manchen Pa- tienten kommt es im Anschluß an die durch Abkühlung ausgelöste Akrozyanose sogar zur Hämoglo- binurie.

Die betroffenen Patienten bedürfen häufig außer sorgfältigen Wärme- schutzmaßnahmen keiner Thera- pie. Behandlungsbedürftigkeit be- steht erst, wenn bei Agglutininti- tern von über 1 zu 1000 trotz Wär- meschutzmaßnahmen das Hämo- globin bei erhöhter Retikulozyten- zahl und Hyperbilirubinämie unter zehn g°/0 absinkt. Es kommt dann Chlorambucil (Leukeran ® ) in initia- len Dosen von 6 bis 10 mg/die und zur Erhaltung von 2 bis 4 mg/die in Frage. Als Alternativpräparate kön- nen Cyclophosphamid oder Pro- carbazin eingesetzt werden. Pred- nison sowie Splenektomie sind bei den Kälteagglutininkrankheiten in aller Regel wirkungslos.

Die paroxysmalen Kältehämoglo- binurien, die durch Donath-Land- steinersche Autohämolysine her- vorgerufen werden, spielen heute eine untergeordnete Rolle. Sie kommen entweder als chronische Kältehämoglobinurie bei Lues oder als akut passagere Form vor. Die chronische nichtsyphilitische Käl- tehämoglobinurie gehört zu den Raritäten in der Hämatologie. Hier- bei sind die Seroreaktionen auf Lues oft biologisch falsch positiv.

Die Antikörper, die sich gegen die Blutgruppeneigenschaft P richten, haben folgende Eigentümlichkeit:

Nur in der Kälte — unterhalb 15 Grad Celsius — erfolgt die Bin- dung an die Erythrozyten und bei Wiedererwärmung deren Hämoly- se; beide Reaktionen sind komple- mentabhängig. Die klinischen Be- funde sind typisch: Im Anschluß an eine Kälteexposition kommt es bei dem Patienten zu einem hämoglo- binurischen Anfall, der mit den häu- fig heftigen Begleiterscheinungen hämoglobinurischer Paroxysmen

Hämolytische Anämien

(elendes Gefühl, Kreuzschmerzen, Frösteln und nicht selten Schüttel- frost und Fieber) einhergeht.

Die akute passagere Form heilt spontan aus, die chronische Form bei Lues mit deren Ausheilung. Bei der chronischen nichtsyphilitischen Variante gibt es bis heute außer den Wärmeschutzmaßnahmen und Bluttransfusionen noch keine wirk- same Behandlung.

Die in letzter Zeit aktuell geworde- nen Antilymphozytenglobuline ha- ben für die Behandlung der auto- immunhämolytischen Anämien kli- nisch noch keine Bedeutung.

Anschrift der Verfasser:

6 Frankfurt am Main 70 Theodor-Stern-Kai 7

ECHO

Zu: „Infektionsbedingte Krank- heiten in der Bundesrepublik Deutschland" von Prof. Dr. Adolf Windorfer in Heft 52/1974, Sei- te 3745 ff.

Infektionskrankheiten

„Die meisten Infektions- krankheiten seien in der Bun- desrepublik durch Impfun- gen, bessere Hygiene und moderne Therapie zurückge- drängt worden, doch ausge- rottet sind sie noch nicht.

Manche infektionsbedingte Erkrankung könnte verhin- dert werden, wenn die Mög- lichkeit der Impfung mehr genutzt würde. Das gelte ins- besondere für die Tuberkulo- se, von der immer noch viele Kinder befallen werden. Die- se Auffassung vertritt Profes- sor Dr. Adolf Windorfer, Di- rektor der Kinderklinik an der Universität Erlangen — Nürnberg, im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT ..." (Rheini- sche Post und andere Tages- zeitungen)

IN KÜRZE

Therapie

Breitbasige solitäre Rektumpoly- pen sind als Präkanzerose anzuse- hen. Über die Art des therapeuti- schen Vorgehens entscheidet ihre Lokalisation. Sind sie mit dem Rek- toskop gut erreichbar, exzidiert man sie in Allgemeinnarkose an ih- rer Basis und entfernt gleichzeitig die sie umgebende Schleimhaut.

Erreicht man mit diesem Verfahren nicht die erforderliche Radikalität, muß der krebstragende Darmab- schnitt entfernt werden. Man führt dazu entweder eine Resectio ante- rior oder eine einzeitige Rektum- amputation mit Anlage eines Anus- praeter-sigmoideus durch. Rekto- skopisch gut einsehbare gestielte Polypen sind endoskopisch abzu- tragen; der Stiel muß histologisch genau untersucht werden. Kann ein zu großer Polyp nicht auf diese Weise entfernt werden, ist eine La- parotomie angezeigt. cb (Jünemann, A.: Med. Klin. 69 [1974]

1745-1748)

Frische Abszesse des Septum nasi lediglich zu eröffnen und zu drainieren ist keine ausreichen- de Behandlungsmethode. Etwaige funktionelle und kosmetische Spät- folgen lassen sich damit nicht si- cher verhindern. Einschmelzung oder Resektion des infizierten Sep- tumknorpels können die Stützfunk- tion der Scheidewand stören. Ist das der Fall, muß fehlendes Stütz- gewebe ersetzt werden. Dazu eig- net sich autoplastisches Knorpel- oder Knochenmaterial aus dem hinteren Septumbereich. Ist sol- ches Material nicht ausreichend vorhanden, muß die Sofortimplan- tation homoioplastischen Bank- knorpels vorgenommen werden.

Damit können in einer Sitzung der Abszeß ausgeheilt und Spätdefekte verhindert werden. cb (Hellmich, S.: HNO 22 [1974] 278- 281)

DEUTSCHES .ÄRZTEBLATT Heft 10 vom 6. März 1975 661

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