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(c(x)u 0 (x)) 0 = 1 (x ∈ (0, 1)), u(0) = u(1) = 0 (1) bearbeitet werden. Aus Messwerten von u an verschiedenen Orten x i ∈ (0, 1) wollen wir dabei die Wärmeleitfähigkeit c(x) > 0 rekonstruieren.

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Academic year: 2021

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Fakultät für Mathematik und Informatik 23. Januar 2014 TU Bergakademie Freiberg

Dr. M. Helm, Dr. A. Franke-Börner

Numerik linearer und nichtlinearer Parameterschätzprobleme Computerübung zur Inversion eines 1D-Wärmeleitungsproblems

Zum Abschluss unserer Veranstaltung soll das stationäre eindimensionale Wärmeleitungspro- blem

(c(x)u 0 (x)) 0 = 1 (x ∈ (0, 1)), u(0) = u(1) = 0 (1) bearbeitet werden. Aus Messwerten von u an verschiedenen Orten x i ∈ (0, 1) wollen wir dabei die Wärmeleitfähigkeit c(x) > 0 rekonstruieren.

Wir wählen dazu n + 1 = 101 auf [0, 1] äquidistante Gitterpunkte x i = ih (i = 0, . . . , n + 1), h = 1

n + 1 .

Die Lösung u(x) wird gemäß u i = u(x i ) (i = 1, . . . , n) diskretisiert, während wir die Leitfä- higkeiten mittig zwischen den Stützstellen schätzen:

c i = c(x i − h

2 ), i = 1, . . . , n + 1.

Die standardmäßige Finite-Differenzen-Diskretisierung von (1) lautet dann

A(c)u = f (2)

mit

A(c) =

c 1 + c 2 −c 2

−c 2 c 2 + c 3 −c 3

. .. . .. . ..

−c n−1 c n−1 + c n −c n

−c n c n + c n+1

, f = h 2

 1 1 .. .

1 1

 .

Als Lösung der diskreten Aufgabe (2) bei gegebenem Parameter c ergibt sich

u(c) = A −1 (c) f . (3)

Wir werden die Lösung nur an p = 19 ausgewählten Gitterpunkten messen, nämlich bei x 5 = 0.05, x 10 = 0.1, x 15 = 0.15, . . . x 95 = 0.95.

Als Daten verwenden wir somit einen Vektor der Form

d = QA −1 (c true ) f + r ε .

(2)

Inversion der stationären 1D-Wärmeleitungsgleichung 2

Hierbei ist r ε ein Vektor N (0, ε 2 )-verteilter Zufallszahlen (auch ε = 0 zulässig) und Q ∈ R p×n mit

Q(j, :) =

e j ∈ R p , falls x j Beobachtungspunkt;

0, sonst.

der sogenannte Beobachtungsoperator. Für unsere Tests werden wir für c true die Diskretisie- rung von

c(x) = 1 + 3 exp(−100(x − 0.18) 2 ) + 1.5 exp(−50(x − 0.6) 2 ) + 2 exp(−100(x − 0.8) 2 ) verwenden.

Die Inversion erfolgt durch Minimierung des regularisierten Zielfunktionals f (c) = 1

2 kQA −1 (c) f − dk 2 2 + β 2

2 kW (c − c ref )k 2 2 (4) mittels Gauß-Newton-Verfahren. Der Vektor c ref beinhaltet evtl. Vorkenntnisse über c und kann bei uns konstant gewählt werden. Die Regularisierungsmatrix W besitzt die Gestalt

W =

 k 1 I k 2 D 1 k 3 D 2

 ∈ R [(n+1)+(n−1)+(n−1)]×(n+1) .

Die Matrizen D 1 , D 2 ∈ R (n−1)×(n+1) repräsentieren die diskretisierte erste bzw. zweite Ablei- tung von c(x), und haben die Gestalt

D 1 = 1 2h

−1 0 1 . .. ... ...

−1 0 1

 bzw. D 2 = 1 h 2

1 −2 1 . .. ... ...

1 −2 1

 .

In unseren Experimenten könnte man z. B. zunächst k 1 = k 2 = k 3 wählen.

Ein wichtiger Punkt bei der Verwendung des Gauß-Newton-Verfahrens ist die Kenntnis der ersten Ableitung J (c) = r 0 (c) von

r(c) =

Qu(c) − d βW (c − c ref )

.

mit u(c) = A −1 (c) f notwendig. Es gilt r 0 (c) =

Qu 0 (c) βW

∈ R (p + 3n − 1) × (n + 1),

so dass nur noch die Berechnung der Ableitung u 0 (c) ∈ R n×(n+1) Schwierigkeiten bereitet.

Die Spalten von bestehen u 0 (c) sind gerade die partiellen Ableitungen von u(c). Für diese gilt

∂u

∂c j = ∂A −1 (c)

∂c j f

Durch partielles Differenzieren der Gleichung A(c)A −1 (c) = I ergibt sich

∂A −1 (c)

∂c j = −A −1 (c) ∂A(c)

∂c j A −1 (c),

(3)

Inversion der stationären 1D-Wärmeleitungsgleichung 3

wobei es sich bei den Ableitungen A j = ∂A(c) ∂c

j

∈ R n×n um sehr dünn besetzten Matrizen vom Typ

A 1 =

 1

0 . ..

0

, A n+1 =

 0

. ..

0 1

und

A j =

 0

. ..

1 −1

−1 1 . ..

0

(j = 2, . . . , n)

handelt. (Für j = 2, . . . , n ist genau der 2 × 2-Block A j (j − 1 : j, j − 1 : j) besetzt.) Damit kann man die Ableitung J(c) = r 0 (c) vollständig berechnen.

Will man eine partielle Ableitung, Richtungsableitung etc. auf ihre Korrektheit testen, bietet sich der „Haber-Test“ an. Für differenzierbares g : R → R gilt

g(x 0 + h) = g(x 0 ) + g 0 (x 0 )h + O(h 2 ).

Daher kann man den Term

g(x 0 + h) − g(x 0 ) − g 0 (x 0 )h

für h = 10 −1 , 10 −2 , . . . auf h 2 -Asymptotik prüfen (d. h. Abklingen um Faktor 100 pro Schritt).

Aufgabe 1

Schreiben Sie ein Programm zu Inversion mittels Gauß-Newton-Verfahren. Ein Matlab-Skript (Lückentext) finden Sie auf der Homepage. Gehen Sie am besten wie folgt vor:

(a) Verschaffen Sie sich einen Überblick, wie das Vorwärtsproblem im Skript gelöst wird.

Machen Sie sich klar, was die Grafiken zeigen. Machen Sie sich klar, wie man den Vor- wärtslöser anhand der Wahl c(x) = 1 testen könnte (auskommentierter Code). Vollziehen Sie den Aufbau von W sowie die Berechnung des Zielfunktionals nach.

(b) Vervollständigen Sie nun die Gauß-Newton-Schleife. Dazu müssen Sie in jedem Schritt die Matrix J (c) aufbauen und das entstehende lineare Kleinsten-Quadrate-Problem lö- sen. Überprüfen Sie mit dem „Haber-Test“, ob die Ableitungen korrekt berechnet wurden (auskommentierter Text).

Machen Sie sich klar, warum es sich um ein Problem mit Rangdefizienz handelt. Für unsere Tests ist es ausreichen, die Pseudoinverse mittels pinv(J) zu berechnen. Natürlich können Sie sich z. B. aber auch am LSQR-Verfahren versuchen.

Über die Dämpfung müssen Sie sich keine Gedanken machen, diese ist bereits vollständig

implementiert.

(4)

Inversion der stationären 1D-Wärmeleitungsgleichung 4

(c) Experimentieren Sie mit verschieden Werten für β (auch mit β = 0) und verschieden Werten für k 1 , k 2 und k 3 . Fügen Sie schließlich additives Rauschen zu den Daten hinzu und experimentieren Sie erneut.

Aufgabe 2

Versuchen Sie das Problem f (c) → min c ! mit dem Newton-Verfahren zu bearbeiten (Hausauf- gabe, fakultativ).

Aufgabe 3

Man kann die Minimierung von (4) auch als Minimierungsaufgabe unter Nebenbedingungen auffassen:

f (c, u) = 1

2 kQu − dk 2 2 + β 2

2 kW (c − c ref )k 2 2 → min

c,u ! bei A(c)u = f .

Versuchen Sie das Problem mit dem Lagrange-Newton-Verfahren zu bearbeiten (Hausaufgabe,

fakultativ, schwierig).

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