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Archiv "Psychosomatische Grundversorgung: Bessere Versorgungsqualität" (15.10.1999)

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A-2576 (32) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 41, 15. Oktober 1999

P O L I T I K AKTUELL

atienten mit psychosomati- schen Problemen leiden am häufigsten an Angst (62 Pro- zent), Depressionen (51 Prozent) und Partnerschaftskonflikten (44 Prozent).

Diejenigen, die auch psychosozial behandelt werden, erzielen bessere Behandlungsergebnisse. 56 bis 79 Prozent beurteilen die Behandlung als gut oder sehr gut.

Das sind Ergebnisse einer Ver- bundstudie von acht Universitäten, die das Demonstrationsprojekt „Qua- litätssicherung in der psychosomati- schen Grundversorgung“ ausgewertet haben*. Das vom Bundesministerium für Gesundheit geförderte Projekt ist Teil eines dreijährigen Modellpro- gramms zur Förderung der medizini- schen Qualitätssicherung in der am- bulanten Versorgung. Ziel war es, Me- thoden der Qualitätssicherung in der Hausarzt- und Kinderarztpraxis zu entwickeln und zu evaluieren. Lang- fristig sollen Leitlinien für die psycho- somatische Grundversorgung erar- beitet werden. Innerhalb des Projekts dokumentierten 191 Allgemeinärzte und internistisch tätige Hausärzte 1 341 Behandlungsepisoden. Zudem wurden Patienten, Ärzte und Psycho- therapeuten nach ihren Erfahrungen und Einschätzungen befragt.

Die Ärzte beurteilten die Basis- dokumentation als wichtig und hilf- reich für die Dokumentation der Be- handlung von Patienten mit psychoso- zialen Problemen (68 Prozent), für die psychosoziale Anamnese (58 Pro- zent) und zur Reflexion der Arzt-Pati-

enten-Beziehung (52 Prozent). Sie kann den Ergebnissen zufolge in Qua- litätszirkeln, Fallkonferenzen und Fortbildungskursen genutzt werden.

Ihren Nutzen für das therapeutische Vorgehen schätzten die Ärzte dage- gen als eher gering ein; für die Routi- neversorgung ist sie ihrer Auffassung nach zu zeitaufwendig.

Mehr Kooperation: Ärzte und Psychotherapeuten

Innerhalb des Projekts wurden qualitätsverbessernde Maßnahmen eingeführt, wie Qualitätszirkel, fami- lienorientierte Fallkonferenzen, Kon- sultationssprechstunden und Koope- rationsgruppen zwischen Hausärzten und Psychotherapeuten. Nach einem halben Jahr gaben Hausärzte und Psy- chotherapeuten an, daß sie regelmäßi- ger telefoniert, sich besser kennenge- lernt und mehr Kenntnisse über den Arbeitsschwerpunkt des anderen ge- wonnen haben. Die Überweisungen verliefen reibunsloser, Problempati- enten wurden häufiger ausgetauscht.

Noch wenig genutzt wird das gemein- same Gespräch zwischen Hausarzt, Psychotherapeut und Patient.

Das Fazit der Studie: Obwohl die Notwendigkeit einer psychosomati- schen Grundversorgung mittlerweile nicht bestritten wird, ist die Integrati- on in den Praxisalltag nach wie vor schwierig. Das gelte beispielsweise für psychosoziale Anamnese, therapeuti- sches Gespräch oder kontinuierliche Dokumentation. Die Ursache dafür sehen die Autoren „in den Zwängen einer primär naturwissenschaftlich or- ganisierten Medizin und der damit verbundenen schlechten Honorie- rung psychosozialer Leistungen“. SG

Psychosomatische Grundversorgung

Bessere

Versorgungsqualität

Ein Projekt zur Qualitätssicherung hat die Versorgung von Patienten mit psychosozialen Belastungen untersucht.

P

*Qualitätssicherung in der Psychosomatik:

Verbundstudie innerhalb des Demonstrations- projektes zur Qualitätssicherung in der ambu- lanten Versorgung (Hrsg. das Bundesministe- rium für Gesundheit). Projektkoordinator:

Hagen Sandholzer, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 1999

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