Profact® Depot. Wirkstoff: Buserelin, verschreibungs- pflichtig. Zusammensetzung: Eine Fertigspritze (2-Monats-Implantat) enthält: arzneilich wirksamer Bestandteil:6,6 mg Buserelinacetat, entsprechend 6,3 mg Buserelin, sonstige Bestandteile: Poly(glykolsäure, milch- säure) 1: 3. Anwendungsgebiet: Endokrine Behandlung des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms. Gegen- anzeigen: Überempfindlichkeit gegen Buserelinacetat, Hormonunempfindlichkeit des Tumors. Nach chirurgischer Kastration bewirkt Profact® Depot keine weitere Absenkung des Testosteronspiegels. Nebenwirkungen:
Bei Therapiebeginn kurzfristiger Serumtestosteron- Anstieg. Dadurch möglicherweise vorübergehende Aktivierung des Tumorgeschehens und Verstärkung bestimmter Symptome wie z. B. Knochenschmerzen, Harnabflußbehinderungen, Nieren- oder Lymphstau.
Solche Reaktionen können weitgehend vermieden wer- den, wenn in der Initialphase der Buserelin-Behandlung gleichzeitig ein Antiandrogen gegeben wird. Selten:
Thrombosen mit Lungenembolie oder neurologische Ausfallerscheinungen. Aufgrund der Senkung des Testosteronspiegels Hitzewallungen, Potenz- und Libidoverlust möglich. Selten Brustschwellungen, Stimmungsveränderungen sowie leichte Schwellungen der Knöchel und Unterschenkel. Lokale Reaktionen an der Injektionsstelle möglich. Gelegentlich Kopfschmerzen, Dyspnoe, Palpitationen, Urtikaria, Veränderung der Körperbehaarung, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Obstipation, Gewichtsveränderungen, Schlafstörungen und Schwindel. Möglicherweise: Verschlechterung eines Diabetes mellitus, Vergrößerung der Hypophyse. Hinweis für Verkehrsteilnehmer: Die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen kann beeinträchtigt werden. Dies gilt in ver- stärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
Dosierung und Art der Anwendung: Der Inhalt einer Fertigspritze (entsprechend 6,3 mg Buserelin) wird alle 2 Monate subkutan injiziert. Das Dosierungsintervall kann im Ausnahmefall um wenige Tage verkürzt oder verlängert werden. Handelsform und Preis: OP mit einer Fertigspritze, 926,35 DM (N1). Stand: August 1995.
Hoechst AG (Hoechst Pharma Deutschland), Brüningstraße 50, 65926 Frankfurt (Main). Gekürzte Angaben — weitere Einzelheiten entnehmen Sie bitte der Fach- bzw. Gebrauchsinformation, die wir Ihnen auf
Hoechst
Co Wunsch gerne zu CJ2 Verfügung stellen.
LESERBRIEFE
Schulärzte
Zu dem Beitrag „Gesundheitserzie- hung und Gesundheitsförderung:
Stärkere Einbindung der Ärzte in die Schule" von Heike Korzilius in Heft 25-26/1995:
Zu begrüßen
Die Entscheidung der bayerischen Staatsregierung, die schulärztliche Eingangs- untersuchung zu streichen, ist nur zu begrüßen, da in einer einmaligen maximal 15 Mi- nuten dauernden amtsärztli- chen Untersuchung gerade die Kinder ohne ausreichen- de ärztliche Betreuung nicht verantwortlich ärztlich be- treut werden können . . .
Der genaue Überblick über die bisherige Entwick- lungsdynamik ist von sehr großem Wert und kann nicht durch Fragebögen und eine einmalige Untersuchung er- setzt werden. Die Beobach- tungen von Prof. Hurrel- mann (Bielefeld) über die Zunahme von Allergien, von psychosomatischen und psy- chosozialen Störungen unter- streichen die Notwendigkeit einer fundierten ärztlichen Begleitung unserer Vorschul- und Schulkinder, die vom Amtsarzt sicher nicht gelei- stet werden kann.
Deshalb ist dringend zu verlangen, daß jedes Kind bei der Einschulung eine begrün- dete ärztliche Bescheinigung vorlegen muß, die, auf der U 9 basierend, Schulfähig-
Bosnien
Zu den Leserbriefen in Heft 24/1995, die sich auf den Beitrag von Prof. Dr.
Klemens Dieckhöfer in Heft 21/1995
„Kollege Karadiii ..." bezogen:
Was für eine Moral?
Ein Arzt in Deutschland, der fahrlässig einen Men- schen tötet, wird schwer be- straft.
Ein Irrer in Bosnien tötet vorsätzlich Tausende von Zi- vilisten. KaradiiC ordnet die- ses an, und die ganze Welt sieht zu. Nicht einmal die Ärz-
keit, Impfstatus und pädago- gisch zu berücksichtigende Besonderheiten attestiert (GOÄ-Vergütung). Die Kin- der ohne Attest werden dann im Rahmen der Schulpflicht vom Amtsarzt entsprechend nicht nur untersucht, sondern familienergänzend einer ärzt- lichen Betreuung zugeführt.
Das ist um so besser möglich, da die Amtsärzte von der überflüssigen Massen-Unter- suchung entlastet sind! .. .
Dr. med. Rolf E. Ullner, K.-Meindl-Straße 1, 84405 Dorfen
Gute Idee
Ein von und mit Ärzten durchgeführter Gesundheits- unterricht in den Schulen, die Einführung von Gesund- heitserziehern und medizi- nisch-pädagogischer Aus- tausch sind sicherlich eine gute Idee, zumal man damit eine zweite Fliege mit dersel- ben Klappe schlagen könnte:
indem man für diese Tätigkeit eine neue, eigenständige Stel- le im Bereich der Ärztekam- mer oder der Gesund- heitsämter für einen der vie- len jungen, arbeitslosen Kol- legen schafft, anstatt die wahrscheinlich zur Verfügung gestellten Gelder den Nieder- gelassenen zukommen zu las- sen, die, aus gesicherten Ver- hältnissen heraus, so noch den „kleinen Verdienst zwi- schendurch" kassieren.
Sandra Baumann, Witte- ringstraße 67, 45130 Essen
te sind bereit, diesen Mörder und Kriegsverbrecher zu ver- urteilen. Was für eine Moral steckt hinter dem Schweigen der Kollegen, die sich dem Hippokrates angeblich ver- schrieben haben? Man sitzt ja hier warm und trocken, es interessiert einfach nicht!
Wer UN-Soldaten als Geiseln nimmt und zig Verträge vor- sätzlich bricht, gehört nicht in die Gemeinschaft von Menschen und deren Völker, sondern an den Galgen.
Dr. med. Christian Höver, Am Danewend 7, 13125 Ber- lin-Karow
A-2156 (6) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 33, 18. August 1995