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Die Ergebnisse der Untersuchung im Überblick

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Anreizsystem Frauenförderung-

Informationssystem Gleichstellung am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der FernUniversität in Hagen

Sabine Fließ; Dirk Nonnenmacher Projektabschlussbericht Diskussionsbeitrag Nr. 348

Juli 2003

Douglas Stiftungslehrstuhl für Dienstleistungsmanagement Prof. Dr. Sabine Fließ

FernUniversität Hagen Profil Straße 8 D – 58084 Hagen

www.fernuni-hagen.de/BWLDLM dlm@fernuni-hagen.de

(2)

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis ... 4

Die Ergebnisse der Untersuchung im Überblick... 6

Übersicht Maßnahmenvorschläge ... 9

1 Ausgangslage: Frauen in Wissenschaft und Wirtschaft ... 11

2 Konzeption des Informationssystems Gleichstellung... 13

2.1 Zielsetzung der Untersuchung... 13

2.2 Aufbau der Studie... 13

2.2.1 Quantitativ statistische Analyse ... 13

2.2.2 Qualitativ empirische Primärerhebung... 14

3 Ergebnisse der Untersuchung ... 21

3.1 Quantitativ statistische Analyse ... 21

3.2 Qualitative Primärerhebung ... 25

3.2.1 Informationen zu den Befragten... 25

3.2.2 Psychosozialer Bereich ... 31

3.2.2.1 Gesellschaftliche Rollenverteilung ... 31

3.2.2.2 Merkmale der beruflichen Arbeit... 36

3.2.2.3 Geschlechterdomänen von Funktionsbereichen... 38

3.2.2.4 Selbstvertrauen - Selbstbewusstsein ... 41

3.2.2.5 Ergebnisse und Maßnahmen im psychosozialen Bereich ... 44

3.2.3 Wissenschaftsinterner Bereich ... 45

3.2.3.1 Probleme im Studienverlauf... 45

3.2.3.2 Besuch von Studienzentren... 47

3.2.3.3 Ziele der Studierenden ... 49

3.2.3.4 Ergebnisse und Maßnahmen wissenschaftsinterner Bereich ... 51

3.2.4 Wissenschaftsexterner Bereich ... 52

3.2.4.1 Beeinflussung durch das private und berufliche Umfeld... 52

3.2.4.2 Unterstützung der Studierenden... 53

3.2.4.3 Ergebnisse und Maßnahmen wissenschaftsexterner Bereich... 55

3.2.5 Maßnahmenabfrage ... 56

3.2.5.1 Maßnahmen zur Chancengleichheit... 56

3.2.5.2 Trainig, Coaching, Mentoring... 58

3.2.5.3 Vorschläge der Studierenden ... 59

3.2.5.4 Ergebnisse Maßnahmenabfrage ... 60

3.2.6 Gesamtzufriedenheit... 60

4 Maßnahmenvorschläge ... 61

4.1 Zusammenfassung der Ergebnisse ... 61

4.2 Training, Coaching, Mentoring ... 63

4.3 Integriertes Maßnahmenkonzept ... 65

(3)

Literaturverzeichnis... 67

Anhang A: Fragebogen zur Chancengleichheit... 68

Anhang B: Geschlechterdomänen von Funktionsbereichen ... 77

Anhang C: Schwierigkeiten im Studienverlauf ... 83

Anhang D: Maßnahmen zur Chancengleichheit ... 87

Anhang E: Rotierte Faktormatrizen der Faktoranalysen... 91

(4)

Abbildungsverzeichnis

ABBILDUNG 1:FRAUEN- UND MÄNNERANTEILE IN EINZELNEN QUALIFIKATIONSSTUFEN,1999... 12

ABBILDUNG 2:AUFBAU FRAGEBOGEN ZUR CHANCENGLEICHHEIT IN STUDIUM UND BERUF... 16

ABBILDUNG 3:FRAUENANTEILE IN BILDUNG UND WISSENSCHAFT,1992-1999 ... 21

ABBILDUNG 4:FRAUENANTEIL DER STUDIERENDEN,1992-2000 ... 22

ABBILDUNG 5:FRAUENANTEIL BEI DEN PROMOTIONEN... 22

ABBILDUNG 6:STUDIENDAUER NACH GESCHLECHTERN UND UNIVERSITÄTSFORM,2000 ... 23

ABBILDUNG 7:DURCHSCHNITTSNOTEN NACH GESCHLECHTERN UND UNIVERSITÄTSFORM,2000 ... 24

ABBILDUNG 8:GESCHLECHTERVERTEILUNG DER STICHPROBE... 25

ABBILDUNG 9:GESCHLECHTERVERTEILUNG DER GRUNDGESAMTHEIT... 25

ABBILDUNG 10:ALTER NACH KATEGORIEN... 26

ABBILDUNG 11:ALTER NACH GESCHLECHT... 26

ABBILDUNG 12:BERUFSTÄTIGKEIT... 27

ABBILDUNG 13:FAMILIENSTAND... 27

ABBILDUNG 14:ANZAHL DER PERSONEN IM HAUSHALT... 27

ABBILDUNG 15:ANZAHL DER KINDER IM HAUSHALT... 27

ABBILDUNG 16:HÖRERSTATUS... 27

ABBILDUNG 17:STUDIENPHASE... 27

ABBILDUNG 18:BERUFTÄTIGKEIT NACH GESCHLECHT... 28

ABBILDUNG 19:FAMILIENSTAND NACH GESCHLECHT... 28

ABBILDUNG 20:ANZAHL PERSONEN NACH GESCHLECHT... 28

ABBILDUNG 21:ANZAHL KINDER NACH GESCHLECHT... 28

ABBILDUNG 22:HÖRERSTATUS NACH GESCHLECHT... 28

ABBILDUNG 23:STUDIENPHASE NACH GESCHLECHT... 28

ABBILDUNG 24:BEANTWORTUNGSART DES FRAGEBOGENS... 30

ABBILDUNG 25:BEANTWORTUNGSART DES FRAGEBOGENS NACH GESCHLECHT... 30

ABBILDUNG 26:BEANTWORTUNGSART DES FRAGEBOGENS NACH STUDIENPHASE... 30

ABBILDUNG 27:PERZENTILEINTEILUNG DES FAKTORS „FRAU UND FAMILIE“... 33

ABBILDUNG 28:PERZENTILEINTEILUNG DES FAKTORS „FRAU UND KARRIERE“... 33

ABBILDUNG 29:PERZENTILEINTEILUNG DES FAKTORS „FRAUENDISKRIMINIERENDE SKRUKTUREN“... 33

ABBILDUNG 30:PERZENTILEINTEILUNG DES FAKTORS „ROLLE UND GESELLSCHAFT“... 33

ABBILDUNG 31:GESCHLECHTSSPEZIFISCHER MITTELWERTVERLAUF ZUR ROLLENVERTEILUNG... 35

ABBILDUNG 32:PERZENTILEINTEILUNG DES FAKTORS „SOZIALE ORIENTIERUNG“... 37

ABBILDUNG 33:PERZENTILEINTEILUNG DES FAKTORS „KARRIERE“ ... 37

ABBILDUNG 34:PERZENTILEINTEILUNG DES FAKTORS „ERFÜLLENDE ARBEIT“... 38

ABBILDUNG 35:HÄUFIGKEITSVERTEILUNG BUCHFÜHRUNG... 39

ABBILDUNG 36:HÄUFIGKEITSVERTEILUNG UNTERNEHMENSFÜHRUNG... 39

ABBILDUNG 37:HÄUFIGKEITEN WIRTSCHAFTSPRÜFUNG /STEUERN IN ABHÄNGIGKEIT VOM GESCHLECHT... 40

ABBILDUNG 38:HÄUFIGKEITEN UNTERNEHMENSFÜHRUNG IN ABHÄNGIGKEIT VOM GESCHLECHT... 40

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ABBILDUNG 39:FÄCHERWAHL BZW. BEABSICHTIGTE FÄCHERWAHL DER BEFRAGTEN... 41

ABBILDUNG 40:FÄCHERWAHL BZW. BEABSICHTIGTE FÄCHERWAHL DER BEFRAGTEN... 41

ABBILDUNG 41:PERZENTILEINTEILUNG DES FAKTORS „SOZIALE ÄNGSTE“ ... 43

ABBILDUNG 42:PERZENTILEINTEILUNG DES FAKTORS „PRIVATES SELBSTBEWUSSTSEIN“ ... 43

ABBILDUNG 43:PERZENTILEINTEILUNG DES FAKTORS „ÖFFENTLICHES SELBSTBEWUSSTSEIN“ ... 43

ABBILDUNG 44:MAßNAHMENVORSCHLÄGE IM PSYCHOSOZIALEN BEREICH... 45

ABBILDUNG 45:ISOLIERUNG WÄHREND DES STUDIUMS NACH GESCHLECHTERN... 46

ABBILDUNG 46:KONTAKTE ZU STUDIERENDEN BEI DER KLAUSURVORBEREITUNG NACH GESCHLECHTERN... 46

ABBILDUNG 47:PROBLEME BEI DISKUSSIONEN AUF DEN SEMINAREN... 47

ABBILDUNG 48:BESUCHSHÄUFIGKEIT DER STUDIENZENTREN NACH GESCHLECHTERN... 48

ABBILDUNG 49:GRÜNDE FÜR NICHTBESUCH EINES STUDIENZENTRUMS NACH GESCHLECHTERN... 48

ABBILDUNG 50:PERZENTILEINTEILUNG DES FAKTORS „WEITERENTWICKLUNG“ ... 51

ABBILDUNG 51:PERZENTILEINTEILUNG DES FAKTORS „NACHHOLBEDARF“... 51

ABBILDUNG 52:MAßNAHMENVORSCHLÄGE FÜR DEN INTERNEN PROBLEMBEREICH... 52

ABBILDUNG 53:GESCHLECHTSSPEZIFISCHE MITTELWERTE DER BEEINFLUSSUNG DES STUDIUMS... 53

ABBILDUNG 54:EINSTELLUNGEN VON PERSONENGRUPPEN GEGENÜBER DEM STUDIUM NACH GESCHLECHTERN. 54 ABBILDUNG 55:MAßNAHMENVORSCHLÄGE IM WISSENSCHAFTSEXTERNEN BEREICH... 56

ABBILDUNG 56:GESCHLECHTSSPEZIFISCHE MITTELWERTE DER MAßNAHMENABFRAGE ZUR CHANCENGLEICHHEIT ... 57

ABBILDUNG 57:BEWERTUNG MENTORING-PROGRAMM... 59

ABBILDUNG 58:TEILNAHME MENTORING-PROGRAMM... 59

ABBILDUNG 59:BEWERTUNG MENTORING-PROGRAMM NACH GESCHLECHTERN... 59

ABBILDUNG 60:TEILNAHME MENTORING-PROGRAMM NACH GESCHLECHTERN... 59

ABBILDUNG 61:VERBESSERUNGSVORSCHLÄGE DER STUDIERENDEN... 60

ABBILDUNG 62:AUFBAU DES TRAINING,COACHING UND MENTORING PROGRAMMS... 63

ABBILDUNG63:INTEGRIERTES MAßNAHMENKONZEPT AUF BASIS DER STUFENKONZEPTION... 66

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Die Ergebnisse der Untersuchung im Überblick

Deskriptive Ergebnisse:

• Insgesamt wurden 1563 Fragebögen (von 22.000 verschickten) zurückgesendet. Der Rücklauf setzt sich aus 1191 schriftlichen und 372 Online-Fragebögen zusammen.

• Der Frauenanteil beträgt 54%, während Männer 46% der Stichprobe bilden.

• Die Mehrheit der Studierenden ist vollzeitbeschäftigt. Lediglich 13% gehen einer Teilzeitbeschäftigung nach.

• Unter den Probanden überwiegt mit 36% der Zwei-Personen-Haushalt und mit 78%

besitzt der Großteil der Befragten einen Teilzeit-Hörerstatus.

• 34% aller Frauen im Studium haben mindestens ein oder mehrere Kinder, während dies aber nur für 27% der Männer zutrifft.

Ergebnisse im psychosozialen Bereich:

• Die Studentinnen an der FernUniversität schätzen ihr gesellschaftliches Umfeld noch immer nach einem traditionellen Rollenbild ein.

• Bei den Männern ist ein mangelndes Problembewusstsein hinsichtlich des Rollenbildes festzustellen.

• Männer sind grundsätzlich genauso wie Frauen an einer gesunden „Life Balance“ und sozialen Orientierung interessiert.

• Männern ist bei den Merkmalen der beruflichen Arbeit ein hohes Einkommen wichtiger als Frauen.

• Frauen legen im Gegensatz zu Männern auf Selbstständigkeit bei der Arbeit großen Wert.

• Frauen legen in der Einschätzung der funktionalen Bereiche in Unternehmen immer noch tradierte gesellschaftliche Bilder zugrunde.

• Frauen haben in öffentlichen Diskussionen, Präsentationen oder Diskussionen ein geringeres Selbstbewusstsein bzw. größere soziale Ängste als Männer.

(7)

Ergebnisse des wissenschaftsinternen Problembereichs:

• Studentinnen an der FernUniversität geben an, im Laufe des Studiums mehr Probleme mit der Kontaktaufnahme zu Kommilitonen/innen als Männer zu haben.

• Dieses Ergebnis kann jedoch eher dahingehend interpretiert werden, dass Frauen einen engeren Kontakt im Studienverlauf als Männer wünschen.

• Dies bestätigt die Analyse der Besuchshäufigkeit von Studienzentren: Frauen besuchen wesentlich öfter ein Studienzentrum, während Männer diesen Wunsch oftmals nicht haben.

• Bei den Zielen ist festzuhalten, dass Frauen das Studium sehr wohl zur Erreichung weiterführender Ziele benutzen. Gerade Frauen sehen das Studium als Chance, um aus ihrem begrenzten beruflichen Umfeld herauszukommen.

• Frauen ist vor allem der Selbstbeweis und die Anerkennung im Beruf als Ziel im Studium sehr wichtig.

Ergebnisse im wissenschaftsexternen Bereich:

• Frauen fühlen sich immer noch stark durch infrastrukturelle Nachteile in ihrem Studium beeinflusst.

• Für Männer steht als Grund für eine Einschränkung des Studiums primär der Beruf im Vordergrund, während bei Frauen die tägliche Routine der Haushaltsführung, die auch bei einer Berufstätigkeit der Frau in ihren Zuständigkeits- und Verantwortungsbereich fällt, den wesentlich einengenden Faktor darstellt.

• Grundsätzlich scheint das Studium bei Frauen genauso gesellschaftlich anerkannt zu sein wie bei Männern.

• Im Rahmen der Unterstützung von Studierenden musste festgestellt werden, dass Männer in finanziellen Hinsicht besser gefördert werden.

Analyse Maßnahmenabfrage:

• Für eine aktive Frauenförderung werden Maßnahmen der „Sonderbehandlung“ oder Aufteilung von Seminaren nach Geschlechtern als weniger sinnvoll beurteilt,

(8)

infrastrukturelle Hilfen oder konkrete Veranstaltungen zur Professionalisierung von sozialen Kompetenzen hingegen präferiert.

• Ein konkretes Training, Coaching und Mentroing Projekt wurde von den meisten Befragten als positiv bewertet.

• Unter einem Großteil der Studierenden werden häufigere Wochenendveranstaltungen zur Förderung der Chancengleichheit angesehen.

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Übersicht Maßnahmenvorschläge

Maßnahmenvorschläge im psychosozialen Bereich:

• Verstärkte Ansprache von Frauen als Zielgruppe des wirtschaftswissenschaftlichen Studiums durch Informationsveranstaltungen in Schulen usw.

• Intensivierung von Aktionstagen wie z.B. dem „Girls-Day“.

• Kommunikation der „Männerdomänen“ auch als Betätigungsfeld für Frauen.

• Umfangreiche Präsentation der Vertiefungsfächer zu Beginn des Hauptstudiums, z.B.

im Form einer „Messe“.

• Heranführung von Frauen an „Männerdomänen“ durch weibliche Mentoren in den jeweiligen Fächern.

• Veränderte Außendarstellung des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft durch geeignete Kommunikationsmaßnahmen.

• Angebot von Seminaren bzw. Kursen im Bereich Rhetorik und Präsentationstechnik.

Maßnahmenvorschläge im wissenschaftsinternen Bereich:

• Verstärkte mentorielle Unterstützung in den Studienzentren.

• Intensivierung der Durchführung von Wochenendveranstaltungen.

• Einführung eines Coaching und Mentoring Konzeptes.

• Im Rahmen eines Coaching-Programms Angebot von Kursen wie z.B.

Perspektivenbestimmung, Wissenschaftsfinanzierung, Institutionenkenntnis, Networking usw.

• Aufbau eines Mentoren-Kurses.

• Aufbau eines Mentorinnen-Netzwerkes durch eine verstärke Alumni-Arbeit der FernUniversität.

(10)

Maßnahmenvorschläge im wissenschaftsexternen Bereich:

• Infrastrukturielle Unterstützung der Studentinnen.

• Kinderbetreuung während der Seminare, Klausuren oder in Studienzentren.

• Zuschüsse zu Kinderbetreuungsmaßnahmen.

• Verstärkt Wochenendveranstaltungen.

(11)

1 Ausgangslage: Frauen in Wissenschaft und Wirtschaft

Frauen konnten sich im Verlauf des 20. Jahrhunderts in allen gesellschaftlichen Bereichen eine stärkere Position gegenüber Männern erarbeiten. Die rechtlichen Grundlagen für diesen Prozess wurden erst im Jahre 1908 gelegt, als das Reichsvereinsgesetz Frauen zum ersten Mal ermöglichte, Mitglied einer politischen Partei oder eines Vereins zu werden.1 Nach dem Ersten Weltkrieg wurde den Frauen schließlich die staatsbürgerliche Gleichheit zuerkannt und durch die Verankerung im Grundgesetz der Bundesrepublik erstmalig auch im privaten Recht festgeschrieben.2 Der Artikel 3 Absatz 2 besagt, „dass Frauen wie Männern unter gleichen Voraussetzungen die gleichen Rechte haben“. Gleichwohl kann festgehalten werden, dass mit der Festschreibung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern im Grundgesetz diese nicht automatisch in der Gesellschaft umgesetzt wurde. Die Frauenbewegung hatte und hat noch ein gutes Stück Arbeit vor sich, um Diskriminierungen und Ungleichbehandlungen zu unterbinden.

Die aktuelle Situation betrachtend sind steigende Frauenanteile auf allen Qualifikationsstufen im Bereich von Wissenschaft und Wirtschaft zu verzeichnen. Seit 1995 sind erstmals mehr Frauen als Männer hochschulzugangsberechtigt. Gleichzeitig sind die Schulabschlüsse von Mädchen und Frauen durchschnittlich besser als die von Jungen und Männern. So sind inzwischen zwei Drittel aller Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss Jungen, während Mädchen mit 56% die Mehrheit der Abiturienten stellen.3

Diese Entwicklung aufgreifend sprechen erste Stimmen bei Jungen vom benachteiligten Geschlecht und konstatieren eine absolut einseitige Förderung von Mädchen. Wird die Frauenförderung etwa vor dem Hintergrund dieser Entwicklung obsolet? Oder erleben wir sogar einen Übergang von Patriarchat zum Matriarchat? Diese provokativ gestellte Frage ist zu negieren, wenn man die nachfolgenden Qualifikationsstufen in Wirtschaft und Wissenschaft betrachtet. Die Ausgangsbasis (Frauenanteil bei Hochschulzugangsberechtigung; Erstimmatrikulation; Studienabschluss) verbreitert sich immer mehr, jedoch setzt sich diese Erhöhung des Frauenanteils in den nachfolgenden

1 Vgl. o.V. (1998), S.8 ff., Herausgeber Wissenschaftsrat.

2 Vgl. Selbert. (1979), S. 19 ff.

3 Quelle: Statistisches Bundesamt.

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Qualifikationsstufen auf einem weitaus geringeren Niveau fort. Es ist ein erheblicher

„Schwund“ bei dem Anteil der Frauen von Qualifikationsstufe zu Qualifikationsstufe festzustellen. Besondere Brüche existieren zwischen Studienabschluss und Promotion sowie zwischen Promotion und Habilitation. So liegt der Frauenanteil bei den Promotionen im Jahr 1999 nur bei 33% und bei den Habilitationen sogar nur bei 18%.4

100 2030 4050 6070 8090 100

Prozent Hochschulzugangs- berechtigte Erstimmatrikulierte Studierende bestandene Abschlüsse Promotionen Wissenschaftl. Personal Habilitationen C2-Professuren C3-Professuren C4-Professuren

Frauenanteil

Männeranteil

Abbildung 1: Frauen- und Männeranteile in einzelnen Qualifikationsstufen,19995

Die hier aufgezeigte mangelnde Repräsentanz von Frauen in Leistungspositionen bzw. in nachfolgenden Qualifikationsstufen führt zu einer „Verschwendung von Humankapital“, die es zu verhindern gilt. Ziel der vorliegenden Untersuchung soll demnach die Schaffung einer umfangreichen Informationsbasis sein, um erste Maßnahmen für die Erhöhung des Frauenanteils in Wissenschaft und Wirtschaft im Allgemeinen und im Speziellen für die FernUniversität zu eruieren. Dazu wird zunächst in Kapitel 2 die Struktur der Studie mit den Teilbereichen quantitatives und qualitatives Informationssystem aufgezeigt. In Kapitel 3 werden dann die Ergebnisse dargestellt, die im Kapitel 4 Maßnahmenvorschläge determinieren.

4 Vgl. Abb. 1.

5 in Anlehnung an Bund-Länder-Kommission, 2000, S. 7.

(13)

2 Konzeption des Informationssystems Gleichstellung

2.1 Zielsetzung der Untersuchung

Wie bereits in der Einleitung dargestellt, steigen die Frauenanteile in den letzten Jahren auf einzelnen Qualifikationsstufen, jedoch vollzieht sich diese Entwicklung auf einem sehr geringen Niveau und mit nur einer sehr geringen Dynamik. Für Universitäten und Unternehmen besteht daher immer noch ein Handlungsbedarf im Bereich der Frauenförderung bzw. in der Erhöhung der Chancengleichheit. Einer Entwicklung geeigneter Maßnahmen zur Frauenförderung stehen aber speziell im wirtschaftswissenschaftlichen und fernuniversitären Bereich Informationsdefizite und damit mangelhafte Erkenntnisse über Probleme und Barrieren im Karriereverlauf von weiblichen Studenten entgegen. Generelles Ziel dieser Untersuchung soll deshalb die Erarbeitung einer umfangreichen Informationsbasis sein, damit Maßnahmen zur Frauenförderung bzw. Chancengleichheit entwickelt und erfolgsorientiert umgesetzt werden können. Die Grundstruktur der Untersuchung bilden dabei zwei einzelne voneinander unabhängige Teilbereiche, die zusammen die entwickelten Maßnahmen determinieren. Die einzelnen Bereiche bestehen aus einer quantitativ statistischen und qualitativen Analyse.

2.2 Aufbau der Studie

2.2.1 Quantitativ statistische Analyse

Den ersten Teilbereich der Untersuchung bildet eine quantitativ statistische Analyse, die sowohl auf globalen, die Bundesrepublik betreffende, als auch auf fernuniversitäts- spezifischen Daten basiert. Die Datensätze schaffen dabei die Grundlage für einen Vergleich der Situation in der gesamten BRD mit der FernUniversität Hagen. Diese Gegenüberstellung sollte gegebenenfalls existierende Unterschiede bei Frauenanteilen, geschlechtsspezifischen Studienverhalten und Erfolgsquoten bei Abschlüssen usw. zwischen FernUniversität und Präsenzuniversität aufdecken. Für die Darstellung der Situation in der BRD wurden Daten vom Statistischen Bundesamt herangezogen. Die Datensätze, die für die FernUniversität benötigt wurden, stammen aus der Studierendenstatistik sowie einer statistischen Extraktion des Dezernats 2.3 und des Prüfungsamtes Wirtschaftswissenschaft.

(14)

2.2.2 Qualitativ empirische Primärerhebung

Den Schwerpunkt der Untersuchung bildete die sich anschließende qualitative Analyse.

Aufbauend auf die quantitative statistische Untersuchung stellt die empirische Primärerhebung die nötige Informationsbasis für die Entwicklung von Maßnahmen zur Frauenförderung zur Verfügung. Nach den im Frauenförderplan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft formulierten Zielen der verstärkten Berücksichtigung frauenspezifischer Belange im Studium sowie der Förderung des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses wurde ein Fragebogen konzipiert und umgesetzt. Es entstand ein an die Studierenden gerichteter Fragebogen, der nicht nur ihre gegenwärtige Studiensituation mit ihren geschlechtspezifischen Schwierigkeiten eruierte, sondern darüber hinaus ihre zukünftige Entwicklung mit vermeintlichen Hürden und Barrieren erfasste.

Ebenfalls wurden schon eine Reihe von Maßnahmen vorgestellt, ihr vermutlicher Erfolg und Bedarf bei den Studierenden abgefragt und konkrete Ansatzpunkte für eine effektive Frauenförderung transparent gemacht.

Der im Anhang angeführte Fragebogen orientiert sich mit seiner Gestaltung an den zuvor generierten Ursachen, die für eine Unterrepräsentanz von Frauen möglicherweise in Betracht kommen. Die Grundlage für die Ursachenkomplexe bildet nicht nur die Analyse der Publikationen zur Frauenförderung bzw. Gender Studies, sondern auch ausführliche Gespräche mit Promovendinnen, Mitarbeiterinnen und der Gleichstellungsbeauftragten der FernUniversität über die Thematik. Die Problembereiche bestehen aus psychosozialen, wissenschaftsinternen und wissenschaftsexternen Faktoren.6

Aufgrund von psychosozialen Faktoren stehen nach wie vor geschlechtsspezifische Motive bei der Studien- und Berufswahl im Vordergrund. Trotz der Koedukation bleibt es Mädchen und Frauen oftmals vorenthalten, sich mit allen Studien- und Berufsfeldern auseinanderzusetzen. Eine geschlechtstypische Sozialisation in Kindheit und Jugend vermittelt immer noch eine klassische Rollenfixierung, die durch den hohen Konsens in der Gesellschaft verstärkt wird.7 Folge dieses tradierten Rollenverständnisses kann ein mangelndes Selbstbewusstsein in Interaktionen innerhalb des Unternehmens bzw. des Hochschulbetriebes oder eine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung sein. Frauen arbeiten vielmehr aufgaben- als prestigeorientiert, wodurch es zu einer verzerrten Wahrnehmung

6 Vgl. o.V. (1998), S. 28 ff., Herausgeber Wissenschaftsrat.

7 Vgl. Bilden (1991), S, 281 ff.

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durch das Lehrpersonal bzw. durch Vorgesetzte kommen kann.8 Eine Ungleichheit in den Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten zwischen Frauen und Männern könnte die Folge sein. Ziel der qualitativen Untersuchung war es, Hypothesen in Bezug auf psychosoziale Faktoren zu generieren und zu testen.

Neben den psychosozialen Faktoren spielen als Barriere bei der Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern vor allem wissenschaftsinterne und -externe Faktoren eine entscheidende Rolle. Gerade im wissenschaftlichen Karriereverlauf stellt der langfristige und intransparente Qualifikationsweg für Frauen eine erhebliche Behinderung dar.9 Er ist durch soziale Unsicherheit, zeitliche Unüberschaubarkeit und ein hohes berufliches Risiko gekennzeichnet. Diese Unsicherheit trifft Frauen vor allem in der zeitlichen Karrierephase, in der aufgrund des familiären Entwurfes eine hohe Planungssicherheit unabdingbar ist. Darüber hinaus sind viele Einstellungs- und Beförderungsprozesse durch „Old Boys Networks“ und Intransparenz gekennzeichnet. In den Besetzungsverfahren finden oftmals nicht nachvollziehbare Bewertungen Eingang, die auf Kooptation begründet sind. Dahinter steht jedoch nur noch in seltenen Fällen eine bewusste Diskriminierungsstrategie, sondern eine verzerrte Wahrnehmung der Entscheidungsträger gegenüber einer geschlechtsunterschiedlichen Qualität der Aufgabenerfüllung. Ziel der Primärerhebung war es, solche Barrieren aufzudecken und Maßnahmenvorschläge zu unterbreiten.

Im Mittelpunkt des dritten Problembereichs stehen wissenschaftsexterne und damit infrastrukturelle Barrieren. „Die tägliche Routine der Haushaltsführung bleibt, auch bei Berufstätigkeit der Frau, in ihrem Zuständigkeits- und Verantwortungsbereich.“10 Die Folge ist das „Superfrau-Syndrom“. Von einer Frau wird erwartet, dass sie eine pflichtbewusste, liebevolle Mutter, tüchtige Hausfrau, erfolgreiche Karrierefrau und eine aufregende Geliebte ist. Diese Vielzahl interdependenter Rollen ist von Frauen häufig nicht perfekt ausfüllbar.11 Darüber hinaus übernehmen Frauen nach wie vor die Verantwortung für eine zufrieden stellende Versorgung der Kinder während der Berufstätigkeit. Viele Kindergärten bzw. Horte bieten hier jedoch nur unzureichende Lösungen für berufstätige Frauen an. Zudem berücksichtigen Frauen bei ihrer Karriereplanung meist stärker ihre private Lebenssituation

8 Vgl. Bauer (1983), S. 28.

9 Vgl. o.V. (1998), S. 31 ff, Herausgeber Wissenschaftsrat

10 Allenbach (1993), zitiert nach Peukert (1997), S. 307.

11 Vgl. Prümmer (1997), S. 83ff.

(16)

als Männer und können in der Regel bei beruflichen Herausforderungen weniger auf die Unterstützung ihres Partners zählen. Der Fragebogen sollte auch hier mögliche Ursachen für die Unterrepräsentanz von Frauen aufdecken.

Der Aufbau des Fragebogens gliedert sich in vier Teilblöcke, die im weiteren Verlauf dargestellt werden. Die einzelnen Teilbereiche entsprechen dabei nicht vollständig den zuvor generierten Ursachen für eine Unterrepräsentanz. Die einzelnen Fragenkomplexe, die den jeweiligen Ursachen zugeordnet werden können, wurden nach einem optimal verständlichen Verlauf neu geordnet. Zusätzlich wurde ein Abschnitt zur Abfrage von Maßnahmen eingefügt. Abb. 2 verdeutlicht die Zuordnung einzelner Fragen zu den Ursachenkomplexen.

Fragebogen zur Chancengleichheit in Studium und Beruf

Psychosozial:

•Rollenverteilung

•Ziele

•Selbstbewusstsein

•...

Entspricht im Fragebogen Fragenummer:

1-3, 15

Wissenschaftsintern:

•Studienverhalten

•Studienziele

•Unterstützung

•...

Entspricht im Fragebogen Fragenummer:

4, 5, 14

Wissenschaftsextern:

•Infrastruktur

•Arbeitsbelastung

•Arbeitsaufteilung

•...

Entspricht im Fragebogen Fragenummer:

6-13, 16,

Maßnahmen:

•Abfrage möglicher Maßnahmen

Entspricht im Fragebogen Fragenummer:

19-22

Abbildung 2: Aufbau Fragebogen zur Chancengleichheit in Studium und Beruf

Der erste Teil, Fragenblock A, beinhaltete die Fragen 1-3 zur gesellschaftlichen Rollenverteilung von Frauen und Männern.12

• Frage eins bezieht sich auf die Rollenverteilung von Frauen und Männern im Berufsleben. Eine geschlechtsspezifische Auswertung sollte das unterschiedliche Problembewusstsein von Männern und Frauen beleuchteten, das es bei den Maßnahmen zu bedenken galt.

• Frage zwei zielt auf die unterschiedlichen Prioritäten beider Geschlechter in Bezug auf den angestrebten Berufsweg ab. Durch eine Korrelation mit der Frage nach den Zielen

12 Vgl. Fragebogen zur Chancengleichheit, Anhang A

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ergibt sich die Karriereorientierung getrennt nach Geschlechtern. Hier ist es interessant zu erfahren, ob Frauen an der FernUniversität eine geringere Karriereorientierung als Männer haben.

• Frage Nummer drei zielt auf eine geschlechtsspezifische Zuordnung von bestimmten Unternehmensbereichen durch die Studierenden ab. Im Gegensatz zur ersten Frage, die auf eine Abschätzung der Rollensituation im Berufsleben abzielt, kann mit dieser Frage mehr noch ein tatsächliches Bild der Rollenverteilung nachgezeichnet werden.

Unter Einbeziehung von Frage neunundzwanzig nach der gewünschten Fächerkombination im Hauptstudium können Parallelen zwischen der Einstufung der Funktionsbereiche als Frauen- oder Männerdomäne und der Wahl der Fächerkombination im Hauptstudium gezogen werden.

Die Fragen 4 bis 17 bilden mit dem Studienverhalten und den Studienzielen den Fragenblock B.

• Frage vier gibt Aufschluss über Probleme im Studienverlauf. Mit der Frage wird die Hypothese, dass geschlechtsspezifische Probleme bestehen und Frauen eine konzentriertere Betreuung benötigen, um im Studienalltag Fuß zu fassen, getestet.

• Frage fünf basiert auf der Absolventenstatistik, nach der Studierende, die ihr Studium erfolgreich abschließen, die Studienzentren häufiger aufsuchen als andere.13 Zudem können bei der Auswertung Rückschlüsse auf eine geschlechtsspezifische Inanspruchnahme des Angebots gezogen werden.

• Die Frage sechs bezieht sich direkt auf die vorherige Frage und stellt mögliche Gründe, die einen häufigeren Besuch der Studienzentren verhindern, dar. Der Frage liegen wiederum Vermutungen über geschlechtsspezifische Unterschiede für einen Nichtbesuch zugrunde.

• Bei der Frage sieben handelt es sich um eine Filterfrage.

• Im Mittelpunkt der Fragen acht, neun, zehn und elf stehen die Einstellung und die Unterstützung von Arbeitgebern und Kollegen gegenüber den Studierenden am Arbeitplatz. Mit dieser Frage soll die Hypothese verifiziert werden, dass Männer generell eine bessere Unterstützung als Frauen am Arbeitsplatz erfahren und dass Arbeitgeber und Kollegen bei Männern eine grundsätzlich positivere Einstellung zum Studium haben.

13 Vgl. Prümmer (1997), S. 89f.

(18)

• Entsprechend den Fragen acht bis elf zeigt Frage zwölf die Einstellung von Eltern, Freunden und Partnern/Partnerinnen in Bezug auf das Studium. Somit kann die Hypothese überprüft werden, ob das Fernstudium von Männern eher gesellschaftlich anerkannt und unterstützt wird als das von Frauen.

• Mit Frage dreizehn wird nach geschlechtsspezifischen Faktoren gesucht, die das Studium negativ beeinflussen. Die hier gebildete Hypothese ist, dass, immer noch dem traditionellen Rollenbild folgend, Frauen durch die Familie oder den Haushalt Schwierigkeiten in der Bewältigung des Studiums haben, bei Männern hingegen der Faktor Beruf an erster Stelle steht.

• Frage vierzehn gibt einen Überblick über verschiedene Zielsetzungen bezüglich des Studiums in Abhängigkeit vom Geschlecht. Die Motivation des Studiums soll aufgezeigt und die Hypothese getestet werden, dass einige Frauen ihr Studium nur zur Überbrückung der kinderfreien Zeit nutzen und darüber hinaus keine weiteren Ziele mit dem Studium verfolgen.

• Frage fünfzehn gibt Aufschluss über das Maß an Selbstbewusstsein und -vertrauen der/des Befragten. Hier geht es darum, die Psyche als Einflussfaktor auf Studium und Karriere zu beleuchten. Die zuvor gebildete Hypothese soll aufzeigen, ob Frauen in großen Gruppen, Präsentationen oder Diskussionen weniger Selbstbewusstsein aufweisen als Männer.

• Frage sechzehn gibt den zeitlichen Aufwand für einzelne Lebensbereiche, wie Einkaufen, Waschen, Kinderbetreuung, etc., für den/die Befragte und ihre/n Partner/in in absoluten Zahlen an. Die geschlechtsspezifische Aufgabenteilung zu Hause und folglich auch das tradierte Rollenverhalten innerhalb einer Beziehung können so abgelesen werden.

• Frage siebzehn zeigt rückblickend die Gesamtzufriedenheit des Studierenden mit dem Studium.

Bei allen Fragenkomplexen stehen zunächst, wie bereits mehrfach erwähnt, die geschlechtsspezifischen Unterschiede im Vordergrund der Untersuchung. Darüber hinaus werden konkrete Hypothesen getestet, die erste Anzeichen für Maßnahmen aufzeigen sollen.

In dem sich anschließenden Fragenblock C werden erste Maßnahmen zur Chancengleichheit abgefragt. Hierzu zählen die Fragen 18-22.

• Frage Nummer achtzehn fordert von den Studierenden eine Einschätzung, ob das Konzept der FernUniversität eher auf frauen- oder männerspezifische Bedürfnisse

(19)

zugeschnitten ist. Hintergrund dieser Frage ist das ursprüngliche Konzept der FernUniversität, das sehr wohl als Ausbau der Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen gedacht war. Das heißt, es sollte eine Möglichkeit der Weiter- bzw.

Ausbildung für Frauen, die aufgrund des Haushalts / der Kinder zumeist örtlich, aber zumindest zeitlich stark eingeschränkt sind, offeriert werden. Da aber das Fernstudium überwiegend von Männern genutzt wird, war es wichtig zu erfahren, wie das Konzept heute verstanden wird.

• Möglichkeiten zur Förderung von Frauen im Fernstudium werden in Frage neunzehn abgefragt. Zu bewerten sind Maßnahmen der Kinderbetreuung vor Ort bei Seminaren, Klausuren oder in Studienzentren, aber auch Zuschüsse für die Kinderbetreuung am Heimatort. Die Frage umfasst ebenfalls den Aspekt der getrenntgeschlechtlichen Abhaltung von Seminaren, Arbeitsgemeinschaften und Klausurvorbereitungskursen als mögliche Maßnahmen der Frauenförderung. Außerdem wird der Bedarf nach einer geschlechtsspezifischen Studienberatung abgefragt. Die letzten zwei Vorschläge beziehen sich nicht direkt auf das Studium, sondern zielen eher auf die Verbesserung der sozialen Faktoren für die Studierenden ab. So fördert die Einrichtung von Newsgroups den zwischenmenschlichen Kontakt der Studierenden und ein Rhetorikkurs die sozialen Kompetenzen des Einzelnen.

• Die Fragen zwanzig und einundzwanzig beschäftigen sich mit dem Programm des Mentoring, eine bereits an verschiedenen Universitäten erprobte Maßnahme zur Unterstützung der Frauen auf ihrem Weg in höhere Qualifikationsebenen. Das Prinzip des Mentoring wird den Studenten in einem kurzen Abschnitt vorgestellt und soll anschließend bewertet werden. In Frage zwanzig wird konkret die Bereitschaft einer Teilnahme an einem Mentoring Projekt abgefragt.

• Frage zweiundzwanzig gibt dem Studierenden die Möglichkeit Vorschläge zur Unterstützung der Chancengleichheit aus seiner Sicht zu konstruieren.

Der letzte Teil des Fragebogens, Fragenblock D, widmet sich dem Erfassen der demographischen Daten. Hierbei wird noch speziell auf die Wahl der Fächerkombination und die Berufstätigkeit vor und während des Studiums eingegangen.

Der beschriebene Fragebogen wurde mit Hilfe des Logistikzentrums vervielfältigt und als Anhang zu allgemeinen Studieninformationen an alle Studenten des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft (ca. 23000 Stück) versendet. Die Rücksendung der Fragebögen erfolgte ebenfalls über das Logistikzentrum. Der beantwortete Fragebogen konnte ohne

(20)

zusätzlichen Aufwand und Kosten jedem beliebigen Schreiben an die FernUniversität beigefügt werden. Alternativ wurde mit Hilfe des ZFE (Zentrum für Fernstudienentwicklung) ein identischer Fragebogen online ins Netz gestellt, der ebenfalls in die Auswertung einfloss.

(21)

3 Ergebnisse der Untersuchung

3.1 Quantitativ statistische Analyse

Eine quantitativ statistische Untersuchung bildet die Grundlage für die Primärerhebung und soll gegebenenfalls existierende Unterschiede zwischen Fern- und Präsenzuniversität aufzeigen, um entsprechende Differenzen in der Ausarbeitung des Fragebogens und in den zu entwickelnden Maßnahmen zu berücksichtigen. Im Mittelpunkt des Vergleichs der bundesdeutschen und der fernuniversitätsspezifischen Daten stehen Ungleichheiten, wie z.B.

bei Frauenanteilen, geschlechtsspezifischen Studienverhalten, Erfolgsquoten usw.

Aufgrund des nicht kompatiblen Datenmaterials des Statistischen Bundesamtes und der FernUniversität kann diese Analyse leider in nur sehr eingeschränktem Maße durchgeführt werden. Auf Seiten der FernUniversität wurden Studiendaten in der Vergangenheit nur unzureichend geschlechtsspezifisch erhoben. Ein Schwerpunkt dieses Kapitels soll daher die Ausarbeitung eines Vorschlages für die Implementierung des Informationssystems sein, um einzuführende Maßnahmen erfolgskritisch beurteilen zu können. Im Folgenden wird zunächst eine kurze statistische Zusammenfassung erfolgen, um im Anschluss Implementierungsvorschläge darzustellen.

Die Abb. 3 verdeutlicht, wie bereits in der Einführung angedeutet, die Erhöhung des Frauenanteils auf verschiedene Qualifikationsstufen in der Bundesrepublik.

0 10 20 30 40 50 60

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 Jahr

Angabe in %

Studienberechtigte Erstimmatrikulierte Studierende Promotionen Habilitationen Professuren

Abbildung 3: Frauenanteile in Bildung und Wissenschaft, 1992-1999

Für spätere Maßnahmen sind vor allem die Frauenanteile bei Erstimmatrikulierten, Studierenden, Promotionen, Habilitationen und Professuren sowohl in der BRD als auch an

(22)

der FernUniversität von Interesse. Diese Anteile können für die FernUniversität jedoch nur für Studierende und im Fall von Promotionen erhoben werden. Abb. 4 und 5 illustrieren fächerübergreifend die Anteile in Zeitablauf.

20 30 40 50

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 Jahr

Angabe in %

BRD Fernuni

Abbildung 4:Frauenanteil der Studierenden, 1992-2000

0 10 20 30 40

1992

1993 1994 1995 1996

1997 1998 1999 2000 Jahr

Angabe in %

BRD Fernuni

Abbildung 5: Frauenanteil bei den Promotionen

Die Abbildungen verdeutlichen den wesentlich geringeren Frauenanteil an der FernUniversität und stellen das ursprüngliche Konzept der FernUniversität, Frauen eine Chance für ein Studium zu bieten und gleichzeitig eine Familie zu gründen, in Frage. Die Prozentanteile unterstreichen noch einmal den Handlungsbedarf in Bezug auf die Frauenförderung bzw. der Erhöhung der Chancengleichheit.

(23)

Sind in der Fächergruppe Erziehungs-, Sozial- und Geisteswissenschaften die Geschlechterverhältnisse mittlerweile fast ausgeglichen, zeigt sich für den wirtschaftswissenschaftlichen Bereich ein noch sehr unausgeglichenes Bild. Hatten die Frauen im Jahr 2000 an der FernUniversität einen Anteil von 28,37% an bestandenen Diplomarbeiten, betrug dieser Anteil auf Bundesebene 34,54%.

Bei einem geschlechtspezifischen Vergleich der Studienleistungen an der FernUniversität zu denen in der Bundesrepublik hinsichtlich der Durchschnittsbenotung und der durchschnittlichen Studiendauer ergeben sich erste Hinweise für fernuniversitätsspezifische Probleme der Frauen im Studium. Die durchschnittliche Studiendauer auf Bundesebene betrug für Männer im Jahr 2000 11, 62 und für Frauen 11,87 Semester. Diese Differenz kann als marginal und nicht signifikant eingestuft werden. Im Bereich der FernUniversität ist dieser Abstand jedoch wesentlich höher. Während Männer das Studium an der Fernuni in 14,55 Semestern absolvieren, benötigen Frauen 15,4 Semester. Dieser Unterschied musste im Rahmen der Primärerhebung näher untersucht und damit in der Konzeption des Fragebogens beachtet werden. Es liegt die Vermutung nahe, dass Frauen durch den Beruf und eine Haushaltsführung Doppelbelastungen ausgesetzt sind, die zu einer Verzögerung des Studiums führen können. Im Fragebogen wurde deshalb ein eigener Abschnitt zur Untersuchung des infrastrukturiellen bzw. wissenschaftsexternen Bereiches eingeführt.14

11,62

14,55 11,87

15,4

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18

Bund Fernuni

Semester

Männer Frauen

Abbildung 6: Studiendauer nach Geschlechtern und Universitätsform, 2000

Im Bereich der Notenverteilung im Jahr 2000 bestanden keine signifikanten geschlechtspezifischen, sondern nur universitätsspezifische Unterschiede. Auf Bundesebene schließen Frauen das wirtschaftswissenschaftliche Studium durchschnittlich mit 2,39 (Männer

14 Vgl. Kapitel 2.2.2

(24)

2,42) ab. An der FernUniversität hingegen ist die Durchschnittsnote bei Frauen mit 2,8 und bei Männern mit 2,85 wesentlich schlechter als in der gesamten Bundesrepublik. Bei einem Vergleich der Notendurchschnitte ist jedoch bei der gesamten Bundesrepublik die Streuung zu beachten.

2,42

2,85

2,39

2,8

2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 2,8 2,9

Bund Fernuni

Noten Männer

Frauen

Abbildung 7: Durchschnittsnoten nach Geschlechtern und Universitätsform, 2000

Eine Interpretation der Gegenüberstellung lässt nochmals die doppelte Belastung der FernUniversitätsstudenten, nun jedoch beider Geschlechter, durch Beruf und Studium für ausschlaggebend erscheinen. Für die primärstatistische Analyse an der FernUniversität ist demnach das wissenschaftsexterne Gebiet mit seinen infrastrukturiellen Barrieren ein sehr wichtiger Forschungsbereich.

Um in Zukunft frauenfördernde Maßnahmen besser kontrollieren und einen umfassenden Überblick über die Chancengleichheit an der FernUniversität erlangen zu können, muss ein statistisches Informationssystem implementiert und institutionell an der FernUniversität verankert werden. Im ersten Teil des Berichtes sollen allgemeine Daten zu Frauenanteilen in unterschiedlichen Qualifikationsstufen veröffentlicht werden, die direkt den Daten des Statistischen Bundesamtes gegenübergestellt werden können. Der erste allgemeine Bereich sollte folgende Daten umfassen:

• Anteil von Frauen an den Studienbeginnern an der FernUniversität (nach Fächergruppen).

• Anteil von Frauen an den Studierenden an der FernUniversität (nach Fächergruppen)

• Anteil von Frauen an den bestandenen Hochschulprüfungen an der FernUniversität (nach Fächergruppen).

• Anteil von Frauen an den mit Erfolg an der FernUniversität abgelegten Promotionen (nach Fächergruppen).

• Anteil von Frauen an den mit Erfolg abgelegten Habilitationen (nach Fächergruppen).

(25)

• Anteil der weiblichen Professoren an der FernUniversität (nach Fächergruppen).

In dem zweiten Berichtsabschnitt sollen dann spezielle Daten aus dem wirtschaftswissenschaftlichen Bereich zusammengestellt werden:

• Geschlechtsspezifischer Studienfortschritt (Vordiplom, Diplomarbeit, Abschluss).

• Geschlechtsspezifische Schwerpunktfächerwahl.

• Teilnahme an Seminaren und Seminarerfolg (nach Vertiefungsfächern).

• Teilnahme an Klausuren und Klausurerfolg (nach Vertiefungsfächern).

• Geschlechtsspezifische Teilnahme an Diplomarbeiten und dem Erfolg (nach Vertiefungsfächern).

3.2 Qualitative Primärerhebung 3.2.1 Informationen zu den Befragten

Zunächst soll eine deskriptive Darstellung über die Befragten vorangestellt werden.

Insgesamt wurden 1563 Fragebögen zurückgesendet. Der Rücklauf setzte sich aus 1191 schriftlichen und 372 Online-Fragebögen zusammen. Der Frauenanteil beträgt 54%, während Männer 46% der Stichprobe bilden.

Geschlecht

Geschlecht

Weiblich Männlich

Prozent

70

60

50

40

30

20

10 0

54 46

Geschlecht

Geschlecht

Weiblich Männlich

Prozent

70

60

50

40

30

20

10 0

35 65

Abbildung 8: Geschlechterverteilung der Stichprobe Abbildung 9: Geschlechterverteilung der Grundgesamtheit

Nach der Analyse der demographischen Daten kann davon ausgegangen werden, dass die gewonnene Stichprobe kein Abbild der Grundgesamtheit widerspiegelt.15 Der Anteil der

15 Vgl. Abb. 8 und 9

(26)

Frauen in der Stichprobe ist, wie zuvor erwartet, höher als in der Grundgesamtheit ausgefallen. Die Gründe sind hier in der Thematik zu suchen. Die überdurchschnittliche Beteiligung des weiblichen Geschlechts verdeutlicht, dass das Thema der Chancengleichheit für Frauen sehr wichtig ist und demnach diese Personengruppe verstärkt anspricht. Durch dieses Ergebnis wird noch einmal die Relevanz des Themas für Frauen an der FernUniversität aufgezeigt. Im weiteren Verlauf der Untersuchung soll die fehlende „Repräsentativität“ der Stichprobe jedoch nicht beachtet werden. Aufgrund der Größe der Stichprobe (1563 Fragebögen) kann von einer für die Analyse guten Qualität der Stichprobe ausgegangen werden.16

Alter Kategorien

Alter Kategorien

>60 51-60 46-50 41-45 36-40 31-35 26-30 21-25 18-20

Prozent

30

20

10

0 2

6 15 28 27

19

Alter Kategorien

>60 51-60 46-50 41-45 36-40 31-35 26-30 21-25 18-20

Prozent

40

30

20

10

0

Geschlecht

Männlich Weiblich 7

15 25 28

22

2 2 6 15 29 29

15

Abbildung 10: Alter nach Kategorien Abbildung 11: Alter nach Geschlecht

Die Altersverteilung der Stichprobe ist in Abb. 10 nachzuvollziehen. Eine Kreuztabellierung der einzelnen Alterskategorien mit dem Geschlecht konnte einen signifikanten Unterschied aufweisen. Für alle folgenden Ergebnisse der Untersuchung gilt ein fünfprozentiges Signifikanzniveau (p<0,05). Aus Abb. 11 ist ersichtlich, dass Studentinnen in den jüngeren Altersklassen stärker vertreten sind. Die nachfolgenden Abbildungen illustrieren die Berufstätigkeit, den Familienstand, die Anzahl der Personen und Kinder im befragten Haushalt, den Hörerstatus und die Studienphase zunächst aller Befragten und im Anschluss in einer geschlechtsspezifischen Darstellungsweise.

16 Vgl. vertiefend zur Thematik der Repräsentativität, Lippe; Kladroba (2002), S. 139 ff.

(27)

Berufstätigkeit

Berufstätigkeit

sons tiges freie

Mitarbei t Nebent

ätigk eit Rentner

/in Arbei

tslos Haus

frau/

mann Student Teilzeitbes

chäftigt Vollzeitbes

chäftigt

Prozent

70 60 50 40 30 20 10

0 6 5

13 65

Familienstand

Familienstand

sonstiges feste Partnerschaft Verheiratet

ledig

Prozent

50

40

30

20

10

0

29 38 31

Abbildung 12: Berufstätigkeit Abbildung 13: Familienstand

Anzahl Personen

Anzahl Personen

8 7 6 5 4 3 2 1

Prozent

40

30

20

10

0

5 14 17 36

27

Anzahl Kinder

Anzahl Kinder

7 6 5 4 3 2 1 0

Prozent

80

60

40

20

0 4

14 12 69

Abbildung 14: Anzahl der Personen im Haushalt Abbildung 15: Anzahl der Kinder im Haushalt HörerInnenstatus

HörerInnenstatus

Sonstiges Zw eithörer Gasthörer Teilzeit Vollzeit

Prozent

100

80

60

40

20

0

76

16

Studienphase

Studienphase

Diplomarbeit Hauptstudium

Grundstudium

Prozent

80 70 60 50 40 30 20 10

0 5

28 67

Abbildung 16: Hörerstatus Abbildung 17: Studienphase

(28)

Berufstätigkeit

sonstiges freie

Mitar beit Nebent

ätigk eit Rentner

/in Arbe

itslos Haus

frau/

mann Student Teilze

itbesch äftigun Vollze

itbes chäf

tigun

Prozent

100

80

60

40

20

0

Geschlecht

Männlich Weiblich 11

17 55

8 6 76

Familienstand

sonstiges feste Partnerschaft Verheiratet

ledig

Prozent

50

40

30

20

10

0

Geschlecht

Männlich Weiblich

Abbildung 18: Beruftätigkeit nach Geschlecht Abbildung 19: Familienstand nach Geschlecht

Anzahl Personen

8 7 6 5 4 3 2 1

Prozent

40

30

20

10

0

Geschlecht

Männlich Weiblich 5

14 17 37

25

4 13 17 35

29

Anzahl Kinder

7 6 5 4 3 2 1 0

Prozent

80

60

40

20

0

Geschlecht

Männlich Weiblich 4

15 14 66

4 12 10 72

Abbildung 20: Anzahl Personen nach Geschlecht Abbildung 21: Anzahl Kinder nach Geschlecht

HörerInnenstatus

Sonstiges Zw eithörer Gasthörer Teilzeit Vollzeit

Prozent

100

80

60

40

20

0

Geschlecht

Männlich Weiblich 76

17

5 5 76

14

Studienphase

Diplomarbeit Hauptstudium

Grundstudium

Prozent

80

60

40

20

0

Geschlecht

Männlich Weiblich 26

71

7 30

63

Abbildung 22: Hörerstatus nach Geschlecht Abbildung 23: Studienphase nach Geschlecht

(29)

Die Mehrheit der befragten Studenten ist vollzeitbeschäftigt. Lediglich 13% gehen einer Teilzeitbeschäftigung nach, was für eine spätere Analyse in Bezug auf die Beeinflussung des Studiums durch den Beruf zu beachten ist. Unter den Probanden überwiegt mit 36% der Zwei-Personen-Haushalt und mit 78% besitzt der Großteil der Befragten einen Teilzeit- Hörerstatus.

In der geschlechtsspezifischen Analyse ergeben sich signifikante Unterschiede für die Berufstätigkeit, den Familienstand, den Hörerstatus und die Studienphase (p<0,05).

Studentinnen der FernUniversität sind vermehrt teilzeitbeschäftigt, eher verheiratet und haben einen höheren Anteil an den Vollzeitstudenten und den Studierenden im Grundstudium als Männer. Besonders relevant für spätere Auswertungen ist die Tatsache, dass 34,2% aller Frauen im Studium mindestens ein oder mehrere Kinder haben, während dies aber nur für 27,5% der Männer zutrifft.17 Weiterhin ist der hohe Anteil von Eltern unter der Studentenschaft als ein erhebliches Differenzierungsmerkmal der FernUniversität gegenüber Präsenzuniversitäten zu werten und zeigt die Notwendigkeit einer spezifischen, fernuniversitären Frauenförderungspolitik auf.

Wie bereits zuvor dargestellt, hat ein Großteil der Befragten den Fragebogen per Post zurückgeschickt.18 Interessant war hier eine Untersuchung der Beantwortungsart in Abhängigkeit vom Geschlecht. Vergleicht man die Beantwortung der Fragebögen mit dem Geschlecht der Probanden, so ergibt sich ein signifikanter Unterschied, der durch einen Chi- Quadrat-Test bestätigt werden konnte. Eindeutig mehr Männer haben den Fragebogen online beantwortet, während Frauen die Papier-Version bevorzugten. Dieses Ergebnis lässt eine Interpretation dahingehend zu, dass Frauen im Umgang mit dem Medium Internet Hemmungen aufweisen bzw. seltener Zugang zum Internet besitzen.

17 Vgl. Abb. 21.

18 Vgl. Abb. 24 und 25.

(30)

Art des Fragebogens

Art des Fragebogens

Online Papier

Prozent

80

60

40

20

0

24 76

Art des Fragebogens

Online Papier

Prozent

100

80

60

40

20

0

Geschlecht

Männlich Weiblich 20

80

29 71

Abbildung 24: Beantwortungsart des Fragebogens Abbildung 25: Beantwortungsart des Fragebogens nach Geschlecht

Ein weiterer Unterschied wird ersichtlich, wenn man die Beantwortung des Fragebogens mit der Studienphase kreuztabelliert. Wesentlich mehr Studenten, die sich im Hauptstudium befinden oder ihre Diplomarbeit anfertigen, beantworteten den Fragebogen online. Dies kann ein Hinweis darauf sein, dass eine Notwendigkeit besteht, Studierende im Allgemeinen wesentlich früher mit dem Medium Internet bzw. dem Umgang mit Computern vertraut zu machen.

Abbildung 26: Beantwortungsart des Fragebogens nach Studienphase

Studienphase

Diplomarbeit Hauptstudium Grundstudium

Prozent

80

60

40

20

0

Art des Fragebogens

Papier Online 7

33 60

4 26 69

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