Aus Bund und Ländern
Sekundärpr-ävention trotz "Strukturgesetz"
MÜNCHEN. Anläßtich der 20. Münchner MSD-Dis- kussion zum Thema "Sekun- därprävention von Herz- Kreislauf-Erkrankungen trotz Gesundheits-Strukturgesetz"
hob Prof. Dr. med. Benno König, Allgemeinarzt, Lehr- beauftragter der Universität Mainz, Mainz, u. a. hervor, daß bei manifester Herzinsuf- fizienz und bei Atherosklero- se und deren Folgeerkran- kungen in jüngster Zeit publi- zierte Studien den Nachweis der Effektivität und der Öko- nomie sekundär-präventiver Arzneitherapien erbracht ha- ben. Daraus ergebe sich, so König, solche Erkrankungen
"frühestmöglich zu diagnosti- zieren" und "konsequent zu therapieren", damit deren Verlauf günstig beeinflußt wird und die Risiken schwer-
Vergewaltigungen bosnischer Frauen
KÖLN. Mit Erbitterung und Entsetzen verfolgt der Deutsche Ärztinnenbund die Massenvergewaltigu!J.gen bos- nischer Frauen. Die Arztinnen fordern das Deutsche Rote Kreuz auf, in Verbindung mit dem Internationalen Roten Kreuz und den von Kroatien aus bereits tätigep. Institutio- nen unverzüglich ein Hilfspro- gramm für betroffene Frauen mit folgenden Schwerpunkten zu starten:
.... Schwangerschaftste- stung und Möglichkeiten zum ambulanten und stationären Abbruch - vor Ort,
.... Screening für Ge- schlechtskrankheiten und so- fortige Therapieprogramme
- vor Ort,
.... Angebote psycho- therapeutischer Hilfen,
.... Angebote der Aufnah- me in europäische Länder, wenn Ausreise gewünscht wird, mit Legalisierung der Aufenthaltsberechtigung und
wiegender Folgen gesenkt werden können.
Die Studien Consensus, Solvd und Save wiesen nach, daß Patienten mit einer schweren Herzinsuffizienz nach einer Behandlung mit einem ACE-Hemmer eine ge- ringere Mortalität, ein langsa- meres Fortschreiten der Krankheit und eine eindeutig verminderte Rate von Kran- kenhauseinweisungen aufwie- sen als in den Vergleichsgrup- pen. In vielen Fällen gelang es, eine positive Veränderung des Schweregrades der Herzinsuf- fizienz aus den von der New York Heart Association (NY- HA) definierten Kategorien 111 oder IV, in Kategorien niedriger Grade zu erreichen.
In bezug auf Atherosklerose haben Studien wie Fats und Mars bei Patienten mit Koro- narsklerose gezeigt, daß eine Senkung des LDL-Wertes un- ter 100 mg/dl die Progression der Koronarsklerose stoppen konnte, oder sogar zu Regres-
sionen führte. FB
psychotherapeutischer )3e- treuung. Der Deutsche Arz- tinnenbund ist bereit, Ärztin- nen für diese Aufgabe zu ge-
~innen. Wenn nicht genügend Arztinnen "vor Ort" zur Ver- fügung stehen, könnten inter- nationale Ärztinnengruppen mobilisiert werden. WZ
Medizin im Wert von 500 Millionen DM wandert auf den Müll
FRANKFURT/M. In der Bundesrepublik werden jähr- lich Arzneimittel im Wert von 500 Millionen DM auf den Müll geworfen. Das ergab eine Studie von Wissenschaftlern am Institut für Pharmazeuti- sche Technologie der Frank- furter Universität. Lediglich 40 Prozent derverschriebenen Arzneimittel wurden einge- nommen. Bei Ärztemustern verbrauchten die Patienten rund 26 Prozent der Pillen, Dragees oder Tropfen. Die Frankfurter Studie ergab fer- ner, daß Erkältungsmittel und A1-96 (24) Dt. Ärztebl. 90, Heft 3, 22. Januar 1993
homöopathische Arzneimittel am häufigsten und teure, ver- schreibungspflichtige Medi- kamente weit weniger oft zu- rückgegeben werden. afp
Spendenbitten
Das Hilfsprojekt Je- suit-Estland des Jesu- iten-Ordens unter- stützt Transporte mit Kleidung, Nahrungs- mitteln, Medikamenten und medizinischen Ge- räten nach Estland.
Dazu werden Spenden benötigt. Informatio- nen: Lambert Klinke, Wilhelmstraße 21, W-6300 Gießen, Tel:
0641/74723.
Bankverbindung: PSK Hamburg, Konto 3219 21-203, BLZ 200100 20.
Um Notausrüstun- gen für Feldlazarette, Verbandmaterial, ImpfstOffe und Medi- kamente für Bosnien bittet das Schiller-Insti- tut - Vereinigung für Staatskunst e. V Kontaktadresse: Paolo Raimondi, Schiller-In- stitut/EIR, Otto-von- Guericke-Straße 3, W-6200 Wiesbaden, Tel: 06122/9160.
Tuberkulose und Cholera breiten sich in Peru immer stärker aus. Deshalb hat der Deutsche Caritasver- band seine Hilfen für das Südamerikanische Land ausgeweitet. An- sprechpartner: Deut- scher Caritasverband, Auslandshilfe, Karl- straße 40, W-7800 Frei- burg, Tel: 0761!200-0.
Bankverbindung: Alle Banken und Sparkas- sen, Konto 202, Kenn- wort: Peru. EB
Die Redaktion des Deutschen Ärzteblattes kann keine Ver·
antwortung für die Angaben übernehmen, da sie auf Infor- mationen der genannten Orga- nisationen beruhen.
Ausland
Haustierhalter haben niedrigeren Blutdruck
MELBOURNE. Haustiere haben einen direkt positiven Einfluß auf die Gesundheit ih- rer Halter. Das jedenfalls be- hauptet der australische For- scher Dr. Warwiek Anderson.
Anderson untersuchte in den vergangeneu Jahren fast 6000 Personen zwischen 20 und 60 Jahren, wovon knapp 800 einen oder mehrere tieri- sche Hausgenoss.en besaßen.
Das überraschend klare Er- gebnis der Studie: Haustier- halter hatten durchschnittlich weitaus bessere Cholesterin- werte und einen niedrigeren Blutdruck.
Diese Unterschiede zur
"tierlosen" Kontrollgruppe sind, so das Fachmagazin
"N ew Scientist", völlig unab- hängigvon anderen Einflüssen wie etwa der Ernährung oder der sozialen Herkunft. Wie Dr. James Serpell von der Uni- versität Cambridge erstaunt feststellte, ist dieser bislang ungeklärte Zusammenhang zwischen Tierhaltung und Ge- sundheit sogar stärker als der Effekt einer vegetarischen Di- ät oder von regelmäßigem kör- perlichen Training. eh
Deckel für das Schmerzensgeld eingeführt
WASHINGTON. Der oberste Gerichtshof der USA hat ein Gesetz des Staates Mis- souri gebilligt, das in Fällen ärztlicher Kunstfehler das Schmerzensgeld aufhöchstens 430 000 Dollar begrenzt. Da- mit wurde ein Urteil eines lo- kalen Gerichtes aufgehoben, das nach einem Fehler bei der Anästhesie einem Kind 2,2 Millionen Dollar Schadenser- satz und 5,3 Millionen Dollar Schmerzensgeld zuerkannt hatte. Das Urteil ist das dritte, das Staatsgesetze zur Limitie- rung der Entschädigung bei Kunstfehlerprozessen auf-
rechterhält. bt