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Archiv "Beteiligungsmodelle: Dramatischer Einbruch" (05.03.2010)

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A 404 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 107

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Heft 9

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5. März 2010

BETEILIGUNGSMODELLE

Dramatischer Einbruch

Die geschlossenen Fonds sind von der Finanzkrise besonders stark betroffen.

L

ediglich 5,48 Milliarden Euro haben die geschlossenen Be- teiligungsmodelle 2009 akquiriert.

Dies zeigt die „Feri Gesamtmarkt- studie Beteiligungsmodelle 2010“, die den Absatz von geschlossenen Fonds bei privaten Anlegern er- fasst. 5,48 Milliarden Euro ist der niedrigste Betrag seit Analyst Ste- fan Loipfinger für 1993 erstmals die Verkaufszahlen der Branche er- mittelte. Die von Loipfinger entwi- ckelte Statistik wird inzwischen von der Feri Euro Rating Services AG weitergeführt.

Damit geht eine eindrucksvolle Erfolgsgeschichte (vorerst) zu Ende.

In ihren besten Jahren sammelten die Initiatoren von geschlossenen Fonds mehr als zwölf Milliarden Euro ein (siehe Tabelle). Gegenüber dem schon gedrückten Ergebnis des

Jahres 2008 (10,21 Milliarden Eu- ro) hat sich das platzierte Eigenka- pital im letzten Jahr nochmals fast halbiert. Für das laufende Jahr rech- net die Branche mit einer leichten Erholung. Denn seit Mitte des Jah- res 2009 zeigen die monatlichen Verkaufszahlen wieder eine stei- gende Tendenz.

Nur Immobilien- und New- Energy-Fonds bleiben gefragt

Dem negativen Verkaufstrend konn- ten sich 2009 lediglich die Immo- bilien- und New-Energy-Fonds ent- ziehen. Die geschlossenen Immobi- lienfonds konnten 2,5 Milliarden Euro Eigenkapital einsammeln und erreichten einen Marktanteil von 45,6 Prozent. Sie profitierten von dem Sachwertcharakter der Immo- bilie, der angesichts der Finanzkrise beim Anleger in den Vordergrund trat. Gefragt waren vor allem

„Core-Immobilienfonds“, die ein günstiges Chancen-Risiko-Profil auf- weisen: Langfristige Mietverträge, die zu gesicherten jährlichen Aus- schüttungen führen, und bonitäts- starke Mieter, möglichst der Staat oder staatliche Institutionen, kenn- zeichnen diese Fonds. Auch im lau- fenden Jahr dürften geschlossene Immobilienfonds, vor allem in Deutschland investierende, stark gefragt sein. Denn durch die Milli- ardenbeträge, die weltweit in die Wirtschaft gepumpt wurden, haben die Befürchtungen zugenommen, dass sich inflationäre Tendenzen entwickeln. Und Immobilien gelten als klassischer Inflationsschutz.

Gegen den allgemeinen Trend feierten auch die New-Energy- Fonds Absatzerfolge. Den Fonds, die in regenerative Energien inves- tieren (das sind vor allem Solar- fonds mit einem Anteil von 84 Pro- zent) flossen 404,7 Millionen Euro zu – 36,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Auch Solarfonds können we-

gen der gesetzlich geregelten Ein- speisevergütung mit einem weitge- hend gesicherten Cashflow kalku- lieren. Hinzu kommt: Die Solar- energie trifft den Nerv der Anleger;

entspricht sie doch dem Trend zu nachhaltigen Geldanlagen. So ist zu erwarten, dass Solarfonds im laufen- den Jahr noch stärker gefragt sind als 2009. Dem tut auch die Kürzung der Einspeisevergütung in Deutsch- land ab 1. Juni (Dachanlagen) und ab 1. Juli (Freilandanlagen) keinen Abbruch. Denn diese Kürzung führt zunächst zu einem Run auf Anla- gen, die bis dahin ans Netz gehen.

Alle anderen Segmente der ge- schlossenen Fonds mussten gegen- über 2008 Absatzeinbußen hinneh- men. Das gilt auch für die Flug- zeugfonds, die im Jahr 2007 neu entdeckt wurden. Gegenüber dem Rekordjahr 2008 (710,7 Millionen Euro) schrumpfte der Absatz deut- lich auf 406,7 Millionen Euro. Als Absatzrenner erwiesen sich aber nach wie vor die neuen Großflug- zeuge A380-800 von Airbus. Aber der Vorrat an diesen Maschinen bei den Initiatoren war beschränkt und wird beschränkt bleiben.

Schiffsfonds erlebten ein misera- bles Jahr. Kein Wunder: Mehr als 500 Schiffe waren 2009 ohne Be- schäftigung, brachten den Fonds al- so keine Einnahmen. Einige Schiffs- fonds mussten die Anleger auffor- dern, Nachschüsse zu leisten, um die Fonds vor der Pleite zu retten; einige Schiffe gingen gleichwohl in Kon- kurs. Das war kein Umfeld, um er- folgreich Schiffsfonds an den Anle- ger zu bringen – auch wenn sich die- se in der Vergangenheit viele Jahre lang als gutes Investment erwiesen hatten. So konnten die Schiffsfonds- initiatoren nur noch 870,9 Millionen Euro Eigenkapital akquirieren, im Rekordjahr 2007 waren es 3,576 Mil- liarden. Zwar rechnen die Experten mit einer leichten Erholung im lau- fenden Jahr, aber es besteht wohl keine Chance, wieder an die frühe- ren Rekordzeiten anzuknüpfen.

Für alle anderen Segmente wie Private Equity oder Policenfonds ist mit einer Stagnation der Nachfrage auf dem derzeit niedrigen Niveau

zu rechnen. ■

Armin Löwe TABELLE

Platzierungshistorie der geschlossenen Fonds

Quelle: Feri Euro Rating Services Jahr

1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Platziertes Eigenkapital in Mrd. Euro

5,88 6,85 7,07 10,61 11,37 12,77 10,48 11,10 9,12 9,03 10,38 12,85 12,30 11,64 12,66 10,21 5,48

W I R T S C H A F T

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