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Archiv "Eckzahlen für den Bereich Gesundheit" (24.11.2000)

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Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 47½½½½24. November 2000 AA3129

F

ür weitere Festbetragsgrup- pen der Stufen 1 (Arznei- mittel mit denselben Wirk- stoffen) und 2 (Arzneimittel mit pharmakologisch-thera-

peutisch vergleichbaren Wirk- stoffen) haben die Spit- zenverbände der gesetzlichen Krankenkassen Festbeträge beschlossen. In der Stufe 1 sind drei Wirkstoffe aus den In- dikationen Herzrhythmusstö-

rungen, tumorbedingte Osteo- lyse und Hyperkalzämie so- wie Blasenerkrankungen be- troffen. Des Weiteren gibt es in der Stufe 1 neue Festbeträ- ge für den Wirk- stoff Beclometa- son. In der Stufe 2 werden aufgrund geänderter Grup- penbildung Festbe- träge für inhalati- ve Glucocorticoide festgesetzt. Außer- dem wird erstmals ein Festbetrag für die zur Rheuma- und Schmerzbe- handlung geeigne- ten Prostaglandin-Syntheta- se-Hemmer eingeführt. Auf- grund der neuen Festbeträge rechnen die Kassen mit Ein- sparungen von rund 70 Mil- lionen DM. Sie sollen am 1. Januar 2001 in Kraft treten.

Von allen Ländern der Europäischen Union ist Frank- reich am besten mit Psychiatern versorgt. Das ist ein Ergebnis der „Eckzahlen für den Bereich Gesundheit“, der ersten umfassenden Untersuchung zum Thema Ge- sundheit in der Union. In Deutschland ist die Psychia- ter-Dichte so niedrig wie nirgendwo sonst.

Qualitätsforschung

Treffsicherheit bei Diagnose steigt

Z

u einem öffentlichen Thema sind in letzter Zeit Irrtümer in der Medizin geworden. In den USA, wo angeblich mehr Menschen an den Folgen von Kunstfehlern als an Verkehrsunfällen, Flugzeugabstürzen, Suiziden, Stürzen, Vergiftungen und Ertrinken ums Leben kommen, ist eine „Patients’ bill of rights“ geplant. Das British Medical Journal beschäftigte sich kürzlich in ei- ner Ausgabe ausschließlich mit dem Problem medizinischer Kunstfehler. In der Öffentlichkeit kann dabei leicht der Eindruck entstehen, dass die Leistung der Ärzte immer schlechter wird. Das Gegenteil ist aber der Fall.

F

ür den Bereich der medizinischen Diagnostik, wo die ärztliche „Kunst“

in der Vergangenheit besonders feh-

leranfällig war, sind wesentliche Fort- schritte erzielt worden, wie eine Studie von Franco Salomon und Mitarbeitern der Universität Zürich zeigt (Lancet 2000; 355: 2027–2031). Die Autoren ha- ben jeweils 100 Autopsieberichte aus den Jahren 1972, 1982 und 1992 ausge- wertet – mit dem Ergebnis, dass Diskre- panzen zwischen der klinischen Diagno- se und dem Autopsiebefund um mehr als die Hälfte zurückgingen. Lagen im Jahr 1972 noch in 30 Prozent Fehler in der Hauptdiagnose vor – einige davon mit negativen Auswirkungen auf die Überlebenszeit der Patienten – so war die Rate 1992 auf 14 Prozent gesunken.

Fortschritte wurden dabei vor allem in der Diagnose von kardiovaskulären Er- krankungen erzielt. Die Rate der „rich- tig positiven“ und „richtig negativen“

Diagnosen stieg von 83 auf 95 Prozent.

Salomon führt dies unter anderem auf die Einführung von Ultraschall und Computertomographie zurück. Gleich- zeitig sei aber bei den Ärzten auch die Rate der kognitiven Fehler gesunken.

Herzinfarkte und Lungenembolien

würden häufiger richtig als mögliche Diagnose erwogen. Auch Infektions- krankheiten würden häufiger erkannt.

D

ie Sensitivität der Diagnose von In- fektionen stieg von 25 Prozent im Jahr 1972 auf 86 Prozent im Jahr 1992.

Die Diagnose von Krebserkrankungen hingegen hat sich nicht gebessert. Hier stimmten aber bereits 1972 über 90 Prozent der Diagnosen. Die Wahr- scheinlichkeit, dass sich die Züricher Forscher bei ihrer eigenen Untersu- chung geirrt haben, ist gering. An der Klinik wurden über die Zeit konstant über 90 Prozent aller Todesfälle obdu- ziert. Eine Verzerrung der Ergebnisse durch Selektion bestimmter Fälle ist deshalb unwahrscheinlich. Die Studie zeigt aber auch, dass die Qualität medi- zinischer Diagnosen noch verbessert werden könnte. Die Rate der Irrtümer in den Nebendiagnosen ist von 23 Pro- zent in 1972 auf 46 Prozent in 1992 ge- stiegen. Diese Irrtümer hatten jedoch keinen Einfluss auf den Tod der Patien-

ten. Rüdiger Meyer

Akut

Festbeträge

Neuerungen in Stufe 1 und 2

88 Präparate betroffen

Foto: Archiv

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