• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Therapie von Patienten mit Weichteilsarkomen: Tumorprogress wird verlangsamt" (10.02.2012)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Therapie von Patienten mit Weichteilsarkomen: Tumorprogress wird verlangsamt" (10.02.2012)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

THERAPIE VON PATIENTEN MIT WEICHTEILSARKOMEN

Tumorprogress wird verlangsamt

Für die Behandlung von vorbehandelten Patienten mit fortgeschrittenen Sarkomen wird der mTOR-Inhibitor Ridaforolimus klinisch geprüft. Daten einer Phase-III-Studie belegen: Das Tumorwachstum lässt sich aufhalten – zumindest vorübergehend.

W

eichteil- und Knochensarko- me sind mit einem Anteil von ein bis zwei Prozent an den Maligno- men seltene Tumoren. Obwohl es ei- nen Altersgipfel zwischen dem 30.

und dem 49. Lebensjahr gibt, treten bestimmte Sarkome wie das Rhabdo- myosarkom, das Ewing- und das Os- teosarkom gehäuft auch im Kindes- alter auf: Circa jeder zehnte bei Kin- dern und Jugendlichen diagnostizier- te maligne Tumor ist ein Sarkom.

Die Heilungschancen von Sar- kompatienten differieren erheblich, je nach Art und Stadium des Tu- mors. Bei nichtmetastasierter Er- krankung (Stadien I bis III) liegen die Fünfjahresüberlebensraten zwi- schen 50 und 90 Prozent, im Sta - dium IV bei fünf bis zehn Prozent.

Daher wird intensiv nach neuen Therapieoptionen geforscht.

Rückgang der Tumormasse In fortgeschrittener klinischer Ent- wicklung ist Ridaforolimus, ein mTOR-Inhibitor (mTor für: mam- malian Target of Rapamycin). Ähn- lich wie Rapamycin hemmt Ridafo- rolimus Zellmetabolismus, Prolife- ration und Angiogenese. Dass Ri - daforolimus innerhalb nur weniger Tage den Rückgang von metabo- lisch aktiver Tumormasse bewirken kann, ist bereits vor einigen Jah- ren durch die Positronenemissionsto- mographie nachgewiesen worden, unter anderem bei einem Patienten mit metastasiertem Osteosarkom (The Oncologist 2007; 12: 1007–

18). Dies berichtete Priv.-Doz. Dr.

med. Peter Reichardt, Chefarzt am Helios-Klinikum Bad Saarow.

In einer Phase-II-Studie ist bei 212 Patienten mit fortgeschrittenen Knochen- oder Weichteilsarkomen durch die Gabe von 40 mg Ridaforo- limus oral pro Tag (für fünf Tage pro Woche) ein mittleres progressions-

freies Überleben von 15,3 Wochen erzielt worden. 23,4 Prozent der Pa- tienten erreichten ein progressions- freies Überleben von sechs Monaten.

Nun liegen erste Ergebnisse ei- ner multizentrischen doppelblinden randomisierten Phase-III-Studie vor (SUCCEED: Sarcoma multi-center clinical evaluation of the efficacy of Ridaforolimus). Darin werden Wirk- samkeit, Verträglichkeit und Sicher- heit von Ridaforolimus in gleicher Dosierung wie in der Phase-II- Studie versus Placebo bei 711 Pa- tienten mit metastasierter Erkran- kung (Osteo- und Weichteilsarko- me), aber im guten Allgemeinzu- stand (ECOG 0/1) untersucht. Die Patienten müssen auf mindestens drei vorangegangene Chemothera- piezyklen angesprochen haben, mTOR-Inhibitoren ausgeschlossen.

Die Daten der 2007 begonnenen Studie beziehen sich bislang auf den primären Endpunkt, das pro- gressionsfreie Überleben (PFS), ba- sierend auf dem radiologischen Befund. Das mediane PFS beträgt für die Ridaforolimus-Gruppe 17,7 Wochen, im Placeboarm 14,6 Wo- chen, wie Reichardt berichtete. Der Unterschied sei statistisch hoch si -

gnifikant und klinisch bedeutsam.

Die Hazard Ratio (HR) betrage 0,72 (p = 0,0001). Die Daten zum Ge- samtüberleben lägen noch nicht vor.

Bessere Tumorkontrolle Es liege aber eine vorläufige Analyse vor, basierend auf 386 Todesfällen, sagte Reichardt. Danach gibt es ei- nen Trend zugunsten des mTOR-In- hibitors mit einer HR von 0,88: Die Patienten in der Behandlungsgruppe überlebten im Durchschnitt 21,4 Mo- nate, im Placeboarm 19,2 Monate.

Die unerwünschten Effekte ent- sprächen denen, die von mTOR- Inhibitoren bekannt seien, meinte Reichardt. Nebenwirkungen vom Grad 3/4 waren selten. Beobach- tet wurden Stomatitis (52 Prozent), Infektionen, Thrombozytopenie, Mü- digkeit und Anämie. So habe Ri - daforolimus das Potenzial für eine bessere Tumorkontrolle in der Erhal- tungstherapie von Patienten von fort- geschrittenen Osteo- und Weichteil- sarkomen, resümierte Reichardt.

Dr. rer. nat. Nicola Siegmund-Schultze

MSD-Symposium „Neue und bewährte Therapie- strategien in der Onkologie“ auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie in Basel, MSD Sharp & Dohme

Möglicher Lieferengpass von Mir- cera 100 Fertigspritzen – Roche- Pharma macht auf einen knappen Be- stand von Mircera 100 (Methoxy-Poly- ethylenglykol-Epoetin beta) als Folge eines Produktionsproblems aufmerk- sam. Das Präparat zur Behandlung der Anämie bei chronischen Nierener- krankungen wird voraussichtlich ab 15. Februar nicht mehr ausgeliefert werden können. Neueinstellungen

sollten daher nicht mehr begonnen werden. Nach derzeitigem Stand er- scheint die Versorgung der Prädialyse- patienten mit den Stärken 30 bis 75 Mikrogramm gesichert. Es ist der- zeit nicht bekannt, wann die Lieferfä- higkeit der 100-Mikrogramm-Dosis wiederhergestellt sein wird. Weitere Fragen beantwortet die Abteilung Me- dizinische Information der Roche- Pharma AG unter 07624-142051. EB

KURZ INFORMIERT

P H A R M A

Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 109

|

Heft 6

|

10. Februar 2012 A 277

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die Autoren wiesen ja darauf hin, dass es wohl eine Dankespflicht des Patienten, der die Möglichkeiten einer Hochlei- stungsmedizin in Anspruch genommen hat, geben solle,

psychosomatischer Forschung scheint sich erwie- sen zu haben, daß als Auslösesituation für eine Neuerkrankung oder einen Schub des Morbus Crohn Trennungssituationen, Verluste oder

In einer klinischen Studie zeigte sich im Vergleich zu einer Thera- pie mit niedrigdosierter Ace- tylsalicylsäure (ASS) eine deutliche Besserung der Sym- ptome: Die schweren

In der Schwangerschaft und Stillzeit nur nach sorgfältiger Abwägung der Indika- tion und des Risikos impfen. Nebenwirkungen: Lokale vorübergehende Reaktio- nen wie Rötung,

Für andere ist es eine ungewohnte Situation und sie benötigen noch mehr Erfahrung, um ebenfalls eine entspann- te Atmosphäre zu schaffen.. Im Interview zur Kommunikation mit

Am Stamm entwickelten sich im Vergleich zum Gesicht nur bei knapp der Hälfte der PatientInnen eine Skin Rash Reaktion Grad 1 (nach ca. 61 Tagen) eine Grad 3 Reaktion.. Grad 4 trat mit

Um die Ergebnisse dieser Pilotstudie (5) zu überprüfen, füh- ren wir zusammen mit dem Zentrum für klinische Studien an der Universitätskli- nik Freiburg eine doppelblinde,

send über das Thema, gibt Hinweise auf weiterführen- de Links, Literatur und Filme, enthält einen Veran- staltungskalender sowie ein Forum zum Austausch und bietet