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Archiv "Augenverletzungen" (14.08.1975)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Haloperidol-Behandlung des Stotterns

war eine Elektroschockbehandlung durchgeführt worden, obwohl der Patient nach dem Versuch mit Ha- loperidol fast symptomfrei war.

Nach dieser Elektroschockbehand- lung stotterte der Patient im Ver- such stärker als zu Beginn der Un- tersuchung. In der Mehrzahl der anderen Fälle waren die Patienten symptomarm beziehungsweise symptomfrei geblieben, in einzel- nen Fällen war nach einem halben Jahr aus einer Symptomarmut eine Symtomfreiheit geworden.

Beurteilung

Der von anderen Autoren an be- schränkten Patientenmaterialien beobachtete Einfluß von Haloperi- dol auf das Stottern wird in unse- rem Versuch an einem größeren Material bestätigt, wobei die Aus- wertung und die statistische Bear- beitung gegenüber den Vorunter- suchungen wesentlich strengere Maßstäbe anlegen konnte. Damit entsprach diese Untersuchung der Forderung von Arnold, daß der Ef- fekt einer medikamentösen Be- handlung auf das Stottern nur dann anerkannt werden könne, wenn die Untersuchung strengen statisti- schen Kriterien unterworfen wird.

Der statistische Nachweis einer Verringerung des Stotterns unter der Wirkung von Haloperidol, vor allem bei unterstützender Sprach- therapie, wird unterstrichen durch die Beobachtung von Einzelfällen, in denen es nach jahrelanger, praktisch wirkungsloser Behand- lung zu dramatischen Heilungen kam. Nebenwirkungen, die bei hö- herer Dosierung des Haloperidols vor allem in parkinsonähnlichen Symptomen oderdyskinetischen Re- aktionen bis zu Krampfanfällen be- stehen können, fanden sich kaum und wurden in Placebofällen häufi- ger als in Verumfällen von den Probanden angegeben, obwohl grundsätzlich auf die zusätzliche Gabe von Antiparkinsonmitteln ver- zichtet wurde. Nach einer Behand- lung mit Haloperidol hält der Effekt für ein halbes Jahr nicht nur an, sondern kann in dieser Zeit ohne

weitere Medikation eine fortschrei- tende Konsolidierung des Erfolges nach sich ziehen.

Damit steht im Haloperidol ein Neuroleptikum zur Verfügung, das statistisch signifikant eine gezielte medikamentöse Therapie des Stot- terns gestattet, den Erfolg der Sprachtherapie nachhaltig unter- stützt und bei Beachtung der Do- sierung und der möglichen Neben- wirkungen auch für die• ambulante Behandlung geeignet ist. Unsere Untersuchungsergebnisse lassen den Schluß zu, daß es nicht mehr gerechtfertigt ist, bei Stotterern al-

ECHO

Zu: „Kontusions- und perforie- rende Augapfelverletzungen durch Feuerwerkskörper" von Dr. med. Eckart Damaske in Heft 27/1975, Seite 1993 ff.

Augenverletzungen

„Auf einen erschreckenden"

Anstieg der Augenverletzun- gen bei Kindern hat das DEUTSCHE ÄRZTEBLATT hingewiesen. Dieser Entwick- lung solle durch entspre- chende Aufklärung der Eltern und durch Hinweise in den Schulen entgegengewirkt werden, heißt es in der jüng- sten Ausgabe des Blattes.

Beispielsweise sei die Zahl der während des Silvester- dienstes 1973/74 beobachte- ten schweren Augapfelverlet- zungen durch Knallkörper alarmierend. Allein in der Universitätsaugenklinik in Münster seien damals zehn schwere Fälle, davon acht bei Kindern und zwei bei Ju- gendlichen, behandelt wor- den. Jungen sind diesen An- gaben zufolge etwa viermal häufiger als Mädchen von Augenverletzungen betrof- fen." (General-Anzeiger für

Bonn und Umgebung)

lein eine psychologisch-sprachthe- rapeutische Behandlung- durch- zuführen und auf eine medikamen- töse Therapie von vornherein zu verzichten.

Zusammenfassung

Bei 90 Stotterern im Alter von 5 bis 33 Jahren wurde im Doppelblind- versuch mit Placebo und gleichzei- tiger Sprachheilbehandlung ein si- gnifikanter Erfolg erzielt, der bei einer Kontrolle nach einem halben Jahr anhielt. Damit werden frühere Berichte der Literatur statistisch si- gnifikant bestätigt. Bei einer Dosie- rung von dreimal täglich drei bis fünf Tropfen wurden Nebenwirkun- gen kaum. beobachtet. Diese Er- gebnisse berechtigen zu der For- derung, daß in jedem Falle bei Stotterern der Versuch einer halb- jährigen Behandlung mit Haloperi- dol neben einer psychologisch- sprachheiltherapeutischen Behand- lung notwendig ist.

Literatur

(1) Arnold, G. E.: Die Sprache und ihre Stö- rungen. In: Handbuch der Stimm- und Sprachheilkunde von R. Luchsinger und G. E. Arnold, Springer, Wien — New York, 1970 (Band 2) — (2) Gattuso, R., u. Leoca- ta, A.: L' Haloperidol nella terapia della balbuzie, Clin. Otorinolaring. 14 (1962), 227

— (3) Rosenberger, P. B., u. Wheelden, J. A.:

(pers. Mitt.) — (4) Seemann, M.: Zit. n. Ar- nold — (5) Tapia, F.: Haldol in the treat- ment of children with tics and stuttering and an incidental finding, Behav. Neuro- psychiat. 1 (1969), 28 — (6) Wells, P. B., u.

Malcolm, M. T.: Controlled air of the treat- ment of 36 stutterers, Brit. J. Psychiatr.

119 (1971), 603.

Anschriften der Verfasser:

Prof. Dr. med. Peter Plath Chefarzt der HNO-Klinik des Prosper-Hospitals

435 Recklinghausen Kemnastraße 3 H.-P. Caspers

Abteilung für HNO-Krankheiten der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen

51 Aachen

Goethestraße 27/29

2310

Heft 33 vom 14. August 1975

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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