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Kleine Mitteilungen.
Ein sinnstörender Druckfehler in der Bolaqer
Hamäsa. — Da die Bülaqer Ausgabe infolge der Seltenheit der
Preytag'schen doch recht häufig zitiert wird, möchte ich auf ein
Versehen des gedruckten Kommentars hinweisen. Zu dem Vers
6 (eines Gedichtes von el-'Ukli, IV, 116) [TawTl]:
J > > l.~> SJ,JOCi,0- >
L^Uj>; ^;*lic J>^' .i^wÄo L« JwA^'Lwo
[Kamele , gewöhnt an den Raub ihrer (für die Schlachtung be¬
stimmten) Jungen, die sich stets bei den Niederlassungen (d. h.
Zelten) der (Gä8te-)Scharen befinden und die — weiblich oder männ-
10 lieh — stets jenen zur Verfügung stehen] bemerkt der Kommen-
- y
tator (am Schluß des Kommentars) : L^tj i_JLs\JUL9 LpÜi L*!
^..^UUs — so klar das erstere ist, so merkwürdig erschiene das
letztere, wäre nicht einfach mit Marzüql ^^Mls zu lesen.
0. Rescher.
15 Über zwei Stambuler Drucke. — Man ergänze folgen¬
des in Broökelmann's Arab. Literaturgeschichte: 1. AbüHajjän
et-Tauljidi, Risälatänl (Stambul 1301, Nachdruck Cairo 1323);
a) fl 's^adäqa wa 's^adiq. b) fl 'l-'ulüm. Der Verfasser ist wohl
der bei H^. II, 491 genannte (vid. oL*oljU!), um 400 gestorbene
20 a. 9. 'All et-T. es-süfl. — 2. Ibn Kemäl PaSa, Rasä'il. Iqdäm-
druckerei, Stambul 1316 (vergriffen), in 2 Bänden (397 pag.); zu¬
sammen 36 Essays. Seine Abhandlungen sind in den Stambuler
Bibliotheken sehr zahlreich; vgl. außer Brockelmann's Angaben noch
Lälell 2433, 3645, 3647; in 3645 fol. 210—211" eine (winzige)
o
26 Skizze über die Willensfreiheit Gottes: ^ \JLfÄ^ iüL«j siXji
gJt otjJa/toü!^ »jJJb jUÄi-ytji SjOüÜLj ji>u>flJ Uj! ji' jOCjiXaoj U.
0. R e s c h e r.
Kleine Mitteitungen. 527
Zur Mitteilung über die Sprache der palästinischen
Zigeuner (oben S. 339). — Als ich mich im Dienste des Palestine
Exploration Pund in Palästina aufhielt, fand ich reichlich Gelegen¬
heit, das so interessante palästinische Zigeunerisch zu studieren.
Betrachte ich jetzt die an obenerwähnter Stelle aufgezeichneten 5
Zigeunerwörter, so sind mir die meisten wohlbekannt, — einige
jedoch mit kleinen Unterschieden in der Aussprache. So hörte ich
stets ikiür, nicht akiür für „dein Auge' (denn das ür bedeutet
„dein", — ebenso in den übrigen Wörtern). Für „Esel' hörte ich
stets kar (ys); vielleicht hat sich der berberische Gewährsmann 10
das Wort als ß notiert und dann gemeint, er habe das im öst¬
lichen Sinne intendiert gehabt. Den Unterschied zwischen b und p
hat er augenscheinlich nicht hören können ; denn bä'ür ist richtiger
paür, oder noch besser pau-ür, und bemür ist richtiger pimür.
Den prothetischen Vokal vor adzür und atSikna hat er äugen- 15
scheinlich auch auf Grund einer Analogie aus seinem tunisisch-
arabischen Dialekte herübergenommen ; denn ich kenne diese beiden
Wörter als diüar (dzüri), bezw. tsukna. Bei dieser Gelegenheit
will ich noch erwähnen, daß ich eine Sammlung von Märchen und
anderen Erzählungen im Dialekte dieser Zigeuner, sowie eine 20
Grammatik dieses Dialektes im Journal of the Gypsy Lore Society,
1911—1912 veröffentlicht habe. Ein Wortverzeichnis, das ca.
1000 Artikel enthält, habe ich auch fast druckfertig und hoffe es
noch in diesem Jahre in der genannten Zeitschrift publizieren zu
können. R. A. S. Macalister. 25
Zu dem tü der semitischen Zahlwörter. — Das
Semitische hat bekanntlich bei Appellativnomina keine Wort¬
komposition. (Die Pronomina einerseits, die Eigennamen andererseits
folgen anderen Gesetzen.) Diese Eigenart ist ursemitisch ; es gibt
kein einziges ursemitisches komponiertes Nomen appellativum ; auch 30
in der einzelsprachlichen Entwicklung sind entweder gar keine, oder
nnr ganz vereinzelte, wie syr. JfckOojN«., äthiop. 'egzia-b'her , z. T.
zweifelhafte (wie das hebr. niKibS) zustande gekommen. — Wenn
daher Bauer oben S. 268 die Endung tü der semitischen maskulinen
Zahlwörter und ebenso das t . . hinter dem Gezählten als ein kom- 35
poniertes Nomen „Stück' u. dgl. erklären will, so hat er das obige
grundlegende Gesetz außer acht gelassen , welches ein hamis-tau
„fünf Stück' und ein baqar-tau „Vieh-Stück' aus dem Ursemitischen
als unmöglich ausschließt. Für die semitischen Erscheinungen
empfiehlt es sich statt der Sprachgesetze des Malaiischen und Chine- 40
sischen die des Semitischen zu berücksichtigen. j, Barth.
85»
688 Kleine MüteHungen.
A few words on Professor Seidel's review of the
Bankipore Catalogue (ZDMG. 66, p. 148—160). — Although
I have no desire to discuss the valuable notes and emendations
made by Prof. Dr. Ernst Seidel in his long and critical review
5 of Maulavi 'Azimn 'd-Din Ahmads Catalogue of the Arabic Medical
Works in the Bankipore Library, I am anxious to remove a false
impression which one sentence in his review is likely to convey to
its readers. In my Introduction I claimed that Maulavi 'A?imu
'd-Din Ahmad was practically the first Indian Muhammedan to
10 deal with this subject 'on European lines of scholarship". Prof.
Seidel modifies this statement by saying that Maulavi Ahmad is
'zwar nicht , wie der Hauptredakteur behauptet , der erste
so doch einer der wenigen seiner einheimischen Kollegen" who has
done such work ; and he points to Mirza ASraf 'Ali, Kemälu 'd-Din
15 A^imad and 'Abdu l-Muqtadir in such a manner as to imply that
I had been unaware of the work of these Manlavies.
Now in the first place 'AzTmu 'd-DTn Ahmad's Catalogue is
certainly the only one to deal exclusively with Arabic Medical
Works, and secondly the first Maulavi mentioned by Prof. Seidel,
JO namely Mirzä ASraf 'Ah belongs to an older generation , and his
so-called Catalogue of the Arabic and Persian MSS. in the Asiatic
Society of Bengal is a mere handlist of the simplest character.
With regard to the other two Manlavies, they are both my pupils
in so far as methods of European research are concerned. I had
25 always held that there had been too great a tendency on the part
of Europeans to use the Indian Scholar as a literary hack and too
little desire to make him an independent student. When I went
to India some ten years ago , I set myself the task of trying to
remedy this, and with this end in view employed two promising
30 young men Kem&lu 'd-Din Ahmad and 'Abdu '1-Muqtadir in making
a catalogue raisonne of the small colliection of Arabic and Persian MSS.
in the Calcutta Madrasah. This Catalogue duly appeared in 1905,
after which the two Maulavies were sent to Bankipore to work on
the valuable Library founded by the late Maulavi Khuda Bakhsh,
35 C. I. E. Maulavi Kemälu 'd-Din was shortly after appointed head
of the Chittagong Madrasah , and in his place I selected 'Azimu
'd-Din Ahmad, who thus came to prepare the Catalogue reviewed
by Prof. Seidel. Maulavi 'Abdu '1- Muqtadir has in the meantime
prepared three volumes on the Persian Poets, and is now engaged
40 on the Persian Histories.
Seeing, therefore, that all these catalogues are being prepared
on my initiative and under my direct supervision , I am sure yon
will understand my desire to remove the impression left by
Dr. Seidel, that I had ignored other work of a like nature
45 which had been done in India. -p no„ic«r, rr
3 S
529
Verzeichnis der im letzten Vierteljahr bei der Redaktion
zur Besprechung eingegangenen Druckschriften.
(Mit Ausschluß der bereits in diesem Hefte angezeigten Werke'). Die Redaktion behält sich die Besprechung der eingegangenen Scbriften vor; Rücksendungen können nicht erfolgen; im Allgemeinen sollen — vgl. diese Zeitschr. Bd. 64, S. LII, Z. 4 ff. — nur dann Rezensionen von Büchern etc. aufgenommen werden, wenn ein Exemplar des betr. Buches etc. auch an die Bibliothek der-Qe- sellschaft eingeliefert wird. Anerbieten der Herren Fachgenossen, das eine oder andre wichtigere Werk elng^ehend besprechen zu wollen, werden mit
Dank angenommen. Die mit * bezeichneten Werke sind bereits vergeben.)
Leopold von Schroeder. _ Die Wurzeln der Sage vom heiligen Gral. Von
Leopold von Schroeder. 2. Auflage. (= Sitzungsberichte der Kais. Aka¬
demie der Wissenschaften in Wien 166. Bd., 2. Abhandl.) 98 S. M. 1.96.
Nilsson. - Archive» d'Etudes Orientales publics par J.-A. Lundell*).
Upsala: K. W. Appelberg. (Leipzig: Otto Harrassowitz; Paris: Ernest Leroux; St. Petersburg: N. Karbacinkow.) 1911. — Vol. 2: Etudes sur le culte d'Ichtar par Nils Nilsson. 20 S.
^Stephen Langdon. - Die Neubabylonischen Königsinschriflen bearbeitet von Stephen Langdon. Aus dem Englischen Ubersetzt von Rudolf Zehnpfund.
(= Vorderasiatische Bibliothek. In der Reihenfolge des Erscheinens der VAB.: 4. Stück.) Leipzig, J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung, 1912. VI + 876 S. M. 12.—, geb. M. 13.—.
Antonius Deimel. - Veteris Testamenti Chronologie monumentis babylonico- assyris illustrata ah Antonio Deimel, S. I., Prof. Assyr. in Pontif. Inst. Biblico.
Cum approbatione superiorum. (Aus: Scripta Pontificii Instituti Biblici.) Roma, Max Bretschneider, 1912. 124 S., 7 Tafeln. 4". M. 4.50.
Karl Budde. - Die Altisraelitiscbe Religion von D. Karl Budde. 3., verbesserte und reicher erläuterte Doppelauflage von ,Die Religion des Volkes Israel bis zur Verbannung'. Gießen, Alfred Töpelmann, 1912. XII -f 148 S.
M. 2.50, geb. M. 3.10.
Georg Salzherger. - Schriften der Lehranstalt für die Wissenschaft des Juden¬
tums. Band II, Heft 1: Salomos Tempelbau und Thron in der semitischen Sagenliteratur. Von Georg Salzherger. Berlin, Mayer & Müller, 1912. X-f
1118. M. 3.—.
1) Sowie im allgemeinen aller nicht selbständig erschienenen Schriften, also aller bloßen Abdrucke von Aufsätzen, Vorträgen, Anzeigen, Artikeln in Sammel¬
werken etc. Diese gehen als ungeeignet zu einer Besprechung in der ZDHG.
direkt in den Besitz unserer Gesellsehaftshibliothek über, werden dann aber in den Verzeichnissen der Bibliothekseingänge in dieser Zeitschr. mit aufgerührt.
2) Vgl. S. 530, Z. 7 V. u., sowie 8. 531, Z. 5—8.