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Der Nuthe Bote Jg. 20 Heft 11

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Academic year: 2022

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20. Jahrgang November 2010 Preis 1,30

Unabhängige Monatszeitschrift für die Gemeinde Nuthetal

mit den Ortsteilen Bergholz-Rehbrücke, Fahlhorst, Nudow, Philippsthal, Saarmund und Tremsdorf

Kunst kennt keine Grenzen 4 Tipps für die Adventzeit Könnte Saerbeck Nuthetals Partnergemeinde werden?

Heimatgeschichte 4 Wortmeldung der Bürgermeisterin Kommunales – Kinder – Jugend – Dienstleistungen – Tipps

Linda Schulz Tobias vom Lehn Nina Drobek

Rhonda Vogler Lena Christoffel Laura Gebhard

Antonia Schütze Tobias vom Lehn Tillmann Harms

Paula Biewandt Pia Höhne Sebastian Weiße

Diese bunten Kinderbilder der Kinderkunstausstellung sollen uns den trüben November erhellen. Fotos: S. Antonietti

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Sigrun Antonietti mit dem Künstler 16.10.: Filmvorführung „Die Farben von Tigua”

Schon am ersten Tag wurde gekauft Raúl Chugchilán: Traditionelle Malerei aus Tigua 15.10.: Eröffnung der Ausstellung

Der Künstler (r.) vor seinen modernen Bildern

„Was für ein Leben” „Bedrohte Mutter Erde” (1) „Zukunftstraum”

21.10.: Stefan Schomann zeigt historische Fotos zu sei- nem Buch „Letzte Zuflucht Schanghai”

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Und nun etwas in ureigenster Sache des „Nuthe-Boten“ und seines Herausgebers, des Ortsvereins Bergholz-Rehbrücke e.V.:

Wir haben eine Leserzuschrift zu Annett Böhms Artikel im vorigen Heft über den von 1934 bis 1945 amtierenden Oberbürgermeister von Potsdam, Hans Friedrichs, erhalten, der sich sehr kritisch mit der sei- ner Meinung nach „unhistorischen“ Berichterstattung auseinander- setzt (Seite 6 in diesem Heft).

Der Schreiber des Leserbriefs, Roland Thimme, Historiker, Autor des Buches „Rote Fahnen über Potsdam 1933-1989“, fragt sich in dem Brief, ob die Autorin „den Nationalsozialismus in kleinen Schritten rehabilitieren“ will. Auch nimmt er Anstoß daran, dass auf dem Foto Herrmann Göring von uns unterschlagen wurde.

Dazu folgendes: Gegen die o.g. Vermutung verwahre ich mich aus- drücklich. Annett Böhm ist Mitglied im Ortsverein Bergholz-Rehbrü- cke und im Redaktionskollegium des „Nuthe-Boten“. Wir konnten nicht feststellen, dass Hans Friedrichs in dem Beitrag zu gut wegge- kommen ist. Es handelte sich nicht um eine Biografie, sondern es ist eine Beschreibung seiner Vorstellungen als Gestalter, und zwar im na- tionalsozialistischen, völkischen Sinne. Dass er vor Kriegsende

„sein“ Potsdam fluchtartig verlassen hat, spricht Bände. Übrigens wirkte er danach bis zu seinem Tod unbehelligt in der Bundesrepu- blik, ebenfalls auf seinem bevorzugten Feld der Bau- und Grünflä- chengestaltung.

Roland Thimme hat Friedrichs in seinem o.g. Buch ein Kapitel gewid- met. Im Internet kann man sich ebenfalls über Hans Friedrichs infor- mieren (Wikipedia u.a.).

Und zum abgeschnittenen Göring: Ihn wollte ich eben nicht unbe- dingt im „Nuthe-Boten“ sehen. Wer die Arbeit des Ortsvereins und des Nuthe-Boten kennt, wird sicher feststellen, dass gerade die kriti- sche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus zu unserem Anliegen gehört.

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre des Novemberheftes Ihre Erika Haenel ich sitze am Novemberheft und sehe (leider

nur) aus dem Fenster den blauen Himmel und das sich immer prächtiger färbende Laub der Ahornbäume und Eichen, Buchen und der Ziersträucher. Es ist ein wahrer Goldrausch.

Die Sommerlinden stehen schon kahl, und ihr leicht verrottendes Laub bereichert die Komposthaufen.

Nun gehen auch die Bauarbeiten an unseren Straßen (Jean-Paul- und Gerhart-Hauptmann-Straße) zu Ende, deren Lärm seit Anfang Juni mindestens so laut war wie die zu erwartenden Überflüge vom neuen Großflughafen Berlin-Schönefeld.

Da gibt es nun viel Aufregung unter den wahrscheinlich überraschend betroffenen Einwohnern der Gemeinden südlich von Berlin. Dass Flugzeuge starten und landen müssen, weil viele Leute fliegen möch- ten, ist klar. Aber die neuerdings Betroffenen fühlen sich hinters Licht geführt. Mit Recht.

Unsere Bürgermeisterin Ute Hustig schreibt in dieser Ausgabe auf Seite 12 etwas dazu. Sie hat uns versprochen, sich regelmäßig im Nut- he-Boten zu aktuellen Themen zu melden. Wir haben ihr schon eine Seite reserviert, denn Informationen aus dem Rathaus sehen wir ne- ben den eigenen Berichten als sehr wichtig an. In der Vergangenheit gab es erst in allerletzter Zeit ab und zu eine Wortmeldung aus Ord- nungs- und Bauamt.

Der Oktober war ein ereignisreicher Monat auf kulturellem Gebiet, Berichte finden Sie im Heft. Im November und mit dem Beginn der Adventzeit geht es Schlag auf Schlag weiter. Auf den Adventmarkt in Bergholz bereitet man sich im Ort schon vor, und er wird bestimmt wieder wunderschön. Unser Ortsverein plant an diesem Tag, am 5.

Dezember, wieder eine Ausstellung im Schäferhof, die anregen soll, den sich neu gegründeten Geschichtsverein Nuthetal zu unterstützen.

Kunst kennt keine Grenzen

Einen Höhepunkt in der Folge der Ausstel- lungen des Ortsvereins Bergholz-Rehbrücke e.V. stellte die in unserer Oktoberausgabe an- gekündigte Ausstellung des ecuadorianischen MalersRaúl Chugchilándar.

Aus der traditionellen naiven Malerei des An- dendorfes Tigua kommend, entwickelte er sich zu einem beeindruckenden modernen Maler. Die Begegnung und Auseinanderset- zung mit der europäischen Kunst auf mehre- ren Reisen und Workshops in Europa löste in ihm eine starke Emotionalität aus, die man in seinen großformatigen Bildern empfindet.

Seine Wurzeln liegen in der Kultur und Kunst der indigenen Bevölkerung der ecuadoriani- schen Anden. Er möchte Brücken bauen zwi- schen den beiden Kulturen.

Gefördert wurde er durch den deutschen Re- gisseurRainer Simon, der es ihm ermöglich- te, an Malerei-Workshops in Dresden und Krems in Österreich teilnehmen zu können.

Dort erkannte man seine Begabung, und man wünscht ihm, dass er weiter die Möglichkeit erhält zum Malen, wenn er jetzt wieder nach Ecuador zurückgeht.

Die Besucher der Vernissage am 15. Oktober im Galerieatelier EigenArt von Sigrun Anto-

nietti, die die Ausstellung konzipiert hatte, zeigten sich beeindruckt von der Magie, die aus seinen großformatigen grafischen oder farbigen Bildern spricht. Beeindruckend, wenn man sie neben den farbenfrohen klei- nen Bildern aus seiner Zeit der traditionellen Malerei sieht.

Am Abend nach der Ausstellungseröffnung wurde der Film „Die Farben von Tigua“ ge- zeigt, der unter der Regie von Rainer Simon 1994 von Studenten der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ gedreht worden ist. In ihm werden die naiven Maler aus Tigua gezeigt, unter anderem die Familie von Raúl Chugchilán mit Raúl als kleinem Jungen. Früh fing er unter der Anleitung seines Vaters und seines großen Bruders an zu malen.

Bei beiden Veranstaltungen war der Künstler anwesend. Durch die hervorragende Überset- zung von Katja Münstermann, die mit ihm befreundet ist, kamen gute, interessante Ge- spräche zustande. Vor allem nach dem Anse- hen des Filmes wurden viele Fragen gestellt und beantwortet.

Empfehlenswert für Internetnutzer das Quetzal Online-Magazin: Quetzal-leip- z i g . d e / l a t e i n a m e r i k a / e c u a d o r / t i g u a -

19093.html und die Homepage von Raúl Chugchilán: www.raulchugchilan.de.tl Den interessanten Rahmen der Ausstellung nutzte der Ortsverein, wie angekündigt, auch für die Lesung vonStefan Schomann„Letzte Zuflucht Schanghai“. Dieses Buch führt in die entgegengesetzte Richtung des Erdballs, nach China in der Zeit des Zweiten Welt- kriegs. Es ist die Liebesgeschichte eines emi- grierten Wiener Juden und einer Chinesin.

Stefan Schomann verstand es, die kompli- zierte Situation der Emigranten und die Be- gegnung zweier so unterschiedlicher Kultu- ren in spannender Weise zu erzählen und zu lesen. Anschließend zeigte er Fotos aus dem China der beschriebenen Zeit und Fotos aus dem Familienalbum des im Roman por- trätierten Paares.

Auch dieser Abend gab viel Gesprächsstoff.

Wer sich für weitere Arbeiten von Stefan Schomann interessiert, gebe im Internet Ste- fan Schomann ein, und es öffnet sich seine Vita und die Palette seiner Arbeiten.

Alle drei Abende waren von einer angeneh- men, entspannten Atmosphäre getragen. Vie- len Dank an die Hausherrin.

Erika Haenel

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Betreuungsangebot für Fünftklässler

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern,

viele Kinder der 5. Klassen besuchen in diesem Schuljahr nicht mehr den Hort, wodurch die nachmittägliche Betreuung weg fällt. Wollen Sie Ihr Kind am Nachmittag trotzdem in guten Händen wissen, so kann es gern

unser offenes Angebot nutzen, bei dem Hausaufgaben erledigt und gemeinsam Spie- le ausprobiert werden können. Weiterhin bietet dies den Kindern die Gelegenheit, sich mit Gleichaltrigen zu treffen und sich kreativ zu betätigen.

Das Angebot wird von der Jugendkoordinatorin (Dipl. Erz.-Wiss.) von „Die Brücke“

e.V. betreut und findet zu folgenden Zeiten statt:

Montag: 13.00 – 14.30 Uhr Dienstag: 13.30 – 16.00 Uhr Mittwoch: geschlossen Donnerstag: 13.30 – 16.00 Uhr Freitag: 13.30 – 16.00 Uhr

Sollten Sie oder Ihr Kind Interesse an unserem Angebot haben, melden Sie sich bitte unter Tel.: 033200/82750. Auch eine unregelmäßige Teilnahme ist möglich.

Die Brücke e.V.

Termine für das Jahr 2010

Dieser unvollständige Plan wird jeden Monat aktuell ergänzt und soweit erforderlich berichtigt.

Alle Angaben nach bestem Wissen ohne Gewähr.

Veran- staltungs-

kalender

Tag Datum Uhrzeit Veranstaltung Ort

Do. 11.11. 11.11 Uhr Rehbrücker Narren über- Gemeindeamt A-Scheunert- nehmen das Rathaus Allee 103

Fr. 12.11. 15.00 Uhr Jubiläumsfeier Aula Grundschule Akad. 2. Lebenshälfte „Otto Nagel“

Andersenweg Bergh.-Rehbrücke Mi. 17.11. 19.00 Uhr Graffitiprojekt Aula der Grundschule

Informationsabend „Otto Nagel“

Andersenweg Bergh.-Rehbr.

Mi. 17.11. 19.00 Uhr Diskussionsrunde „Zum Mühlengrund“

Perspektiven für Nuthetal Mühlenstraße Der Ortsbeirat lädt ein Saarmund Fr. 19.11. 16.00- Vernissage und Eröffnung Aula Grundschule

20.00 Uhr der Faschingssaison „Otto Nagel“

Traditionsverein B.-R. e.V. Andersenweg

s.u. Bergh.-Rehbrücke

Mo. 22.11. 19.00 Uhr Gewerbestammtisch Bergholz-Rehbrücke Restaurant „La Cabana”, Am Markt/Zum Springbr.

Di. 23.11. 16-19 Uhr Blutspendetermin Grundschule Rehbrücke, Andersenweg 43 So. 05.12. 3. Adventsmarkt des MGH Dorfanger Schlüterstraße So. 05.12. 13-18 Uhr Offene Geschäfte am Markt

Zum Springbruch parallel zum Adventmarkt in Bergholz

Sa. 11.12. 14.00 Uhr Rentnerweihnachtsfeier Kita „Anne Frank”, Eich- der Volkssolidarität hörnchenweg, Bergh.-Rehb.

So. 12.12. 17.00 Uhr Konzert Weihnachtszauber Dorf- und Kron- mit dem Kammermusik- kirche Nudow Ensemble ARPEGGIATO

Sa. 18.12. 9-12 Uhr Blutspendetermin Service-Center,

Arthur-Scheunert-Allee 103

Impressum

Herausgeber:Ortsverein Bergholz-Rehbrücke e.V.

Redaktion:Rolf-D. Bathe, Annett Böhm, Hilmar Guntowski, Erika Haenel, Ute Kaupke, Benjamin Kaupke, Käthe Liebers, Brigitte Sprick, Topsi Menzel Verantwortlich: Erika Haenel.

Anschrift:Redaktion „Der Nuthe-Bote“

Bergholz-Rehbrücke, Anna-Seghers-Straße 8, 14558 Nuthetal Internet:www.ov-bergholz-rehbruecke.de

E-Mail: nuthebote@onlinehome.de

Konto:Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam Kto.Nr. 3521171093, BLZ 16050000

Absprachen über Beiträge und Werbung:

Erika Haenel, Bergholz-Rehbrücke, Anna-Seghers-Straße 8, 14558 Nuthetal Tel. u. Fax: (03 32 00) 8 55 59, E-Mail: erikahaenel@yahoo.de

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 4b.

Layout:Ivo Olias, E-Mail: info@IvoOlias.de Druck:Druck- und Medienhaus Hans Gieselmann,

Bergholz-Rehbrücke, Arthur-Scheunert-Allee 2, 14558 Nuthetal, Tel.: (033 200) 801 20, Fax: (033 200) 801 28,

E-Mail: gieselmanndruck@potsdam.de Die Zeitschrift erscheint monatlich.

Alle Nachrichten werden nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr, veröffentlicht.

Bezugspreise:Einzelheft 1,30 EUR bis 3,00 EUR,

Jahresabonnement: 13,30 EUR, auswärts 22,50 EUR einschl. Portogebühren Kündigungsfrist des Jahresabonnements: 2 Monate vor Ablauf

Nachdruck:Auch auszugsweise nur mit Genehmigung des Herausgebers und genauer Quellenangabe. In signierten Beiträgen kommt die Meinung des jeweiligen Verfassers, jedoch nicht unbedingt die des Herausgebers oder der Redaktion zum Ausdruck. Bei Leserbriefen behalten wir uns Kürzungen vor.

Rücksendung unverlangt eingereichter Manuskripte nur gegen Rückporto.

Eine Haftung ist ausgeschlossen!

„Rubinas 400 Kinder“ hilft weiter – mit Ihrer Unterstützung

Nachdem unsere letzten Geldüberweisungen (es waren insge- samt 3650,- Euro seit dem Beginn des Hochwassers in Pakis- tan) vor allen Dingen für Lebensmittel, Medikamente und Baustoffe zur Überwindung der größten Not im Ziegeleidorf verwendet wurden, wollen wir mit dem Verkauf schöner Dinge aus Pakistan und den von unseren Mitgliedern hergestellten Dingen die Möblierung von Kindergarten und Vorschule in Lahore ermöglichen und den Familien ein frohes Weihnachts- fest bescheren.

Wir freuen uns, wenn Sie unsere Stände besuchen:

– auf dem Basar der Waldorfschule Potsdam in der Erich- Weinert-Straße am Sa., d. 20.11. von 14 bis 18 Uhr – auf dem Böhmischen Weihnachtsmarkt auf dem Weber-

platz in Babelsberg vom 27. bis 29.11.2010,

– auf dem Schäferhof in Bergholz am 5.12. von 12 bis 18 Uhr Hier finden sie bestimmt größere oder kleinere schöne Ge- schenke für Ihre Lieben zu Weihnachten.

Wir bedanken uns bei der COEX-VeranstaltungsGmbH, Cott- bus und dem Schäferhof Bergholz für die kostenlose Nutzung der jeweiligen Stände.

Empfehlung für ein musikalisches Erlebnis:

Am 28.11., 16 Uhr, in der Friedrichskirche am Weberplatz in Babelsberg: Die Böhmische Hirtenmesse – Gastspiel aus Prag mit Chor und Solisten.

Kartenbestellung unter 0331/70 49 264, Eintritt 10 Euro, Kin- der bis 8 Jahre frei

Geplante Kinderbetreuung für 2 Tagesmütter in Gefahr!

Wer kann uns helfen?

Wir suchen Räumlichkeiten in Nuthetal, insgesamt ca. 50-90m² Wir benötigen

– 1-2 Räume (je mind. 25 m²)

– Bad u. WC (muss nicht zwingend kindgerecht umgebaut werden)

– Flur u. kleine Anrichte

Wir möchten in den Räumen Kleinkinder von 1 bis 3 Jahren in der Zeit von Mo bis Fr von 7.00 Uhr bis 18.00 Uhr betreuen.

B. Stiller 0174-1957908

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Anzeigenannahme:

Tel. 033200/85559

Öffnungszeiten:

Montag bis Freitag 8.00–18.00 Uhr

Samstag 8.00–12.00 Uhr

Sonn- und Feiertag 9.00–12.00 Uhr Bergholz-Rehbrücke,

Arthur-Scheunert-Allee 134, 14558 Nuthetal Telefon 033200 /83519

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14558 Nuthetal

Bergholz-Rehbrücke, Arthur-Scheunert-Allee 128 a 14558 Nuthetal Tel 033200 / 550 95 Fax 033200 / 550 96 geöffnet Montag bis Freitag 9-18 Uhr, Samstag 9-12 Uhr

Zugelassen für alle Kassen Sehtest für Führerschein

L L ö ö w w e e - - O O p p t t i i k k

B B r r i i l l l l e e n n u u n n d d K K o o n n t t a a k k t t l l i i n n s s e e n n I I n n h h . . M M i i c c h h a a e e l l L L ö ö w w e e

Telefonseelsorge

rund um die Uhr kostenlos unter 0800/1 11 01 11

oder 0800/1 11 02 22

Redaktions- und Anzeigenschluss für die Dezember-Ausgabe:

M M o o ., . , 8 8 . . N N o o v v em e mb b e e r r 2 2 0 0 1 1 0 0

Dieser Termin ist gleichzeitig der der Redaktionssitzung um 19.30 Uhr.

Gäste und an Mitarbeit Interessierte sind jederzeit willkommen.

Vorheriger Anruf (033200-85559) bei Erika Haenel erbeten.

Ein Behandlungsstuhl – ein Zahnarzt – ein Patient Zahnarzt Iliya Glinin

alle Kassen und Privat Nuthestraße 44

14558 Nuthetal, OT Saarmund Telefon 033200 – 85 414 Fax 033200 – 85 986 Sprechzeiten:

Montag, Mittwoch und Freitag 13 bis 19 Uhr

Dienstag und Donnerstag 8 bis 14 Uhr

sowie nach Vereinbarung

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Die Redaktion des

„Nuthe-Boten“ gratuliert

Bergholz-Rehbrücke:

Am 1. 11. Anita Ohrt zum 76., am 7. 11. Horst Herrmann zum 87., am 10. 11. Ursula Müller zum 81., am 12. 11. Anneliese Pfitzner zum 77., am 15. 11. Eugenie Liers zum 91.

und Karin Friedland zum 71., am 21. 11. Ursula Mehlitz zum 87., am 23. 11. Erich Kusche zum 90. und am 30. 11. Brigitte Nattke

zum 69. Geburtstag.

Liebe Geburtstagkinder und Leser der Geburtstags- tafel, entschuldigen Sie bitte, dass das gut gemein- te Blümchen im letzten Heft so dunkel geraten ist und die Daten teilweise verdeckt hat. Wir werden uns bemühen, die Geburtstage in Zukunft gut le- serlich zu bringen.

Die Redaktion

Leserpost – Geburtstage

Et jibt noch Wunda

Liebe Lesa,

rund umn Erdball ham wa uns jemeinsam je- freut üba de Rettung von die 33 chilenischen Berchleute. Eene janz tolle (deutsche) Technik und janz ville Jlück ham det Wunda inne Ataca- mawüste möchlich jemacht. Hoffentlich kommt die teure Technik ooch annern Kumpeln ßujute, wenn nich de janze Welt druffschaut, ßum Bei- spiel in China.

Afindungen sind leida oft nich nua positiv, Aus- nahmen bestätijen de Rejel und sind fast wien Wunda. Da sollet demnächst Autoscheibn jebn, die nie mea vaeisen. Det wär ja würklich ma wat! Keen Jekratze mit kalte Finga mea, det kostbare Szeit kost am Morjen, det inne Frühe de Nachbarn ärjat, die, wo noch schlafn wolln, janz abjesehn von die Unfalljefahr, wenn eena mitn ßu kleenet Kuckloch losfährt. Da wird also ne hauchdünne Schicht von Indiumzinnoxid uff- jebracht, und det isset.

Ob wa det nu brauchen tun, weeß ick nich. In England hamset afundn, det T-Schört, ent- schuldjen Se, T-Hemd ausse Sprühdose. Mit ne Sprühpistole wie inne Autolackiererei könnse dia jedet beliebije Kleidungsstück uff de Haut sprühn, einßichartich nur for dir, und passt wie anjezoren. Det Janze dauat ßehn Minuten, denn kannstet wieda ausßiehn, wieda anßiehn und waschen kannstet ooch. Jelesen hab ick det die- sa Tare, nich am 1. April.

Anne Vaäppelung denkt man ooch, wennet heeßt, der schwerste Kürbis – Weltrekord – in USA soll 821 Kg wiejen, fast ne Tonne, üba 16 Szentna. Iss aba wahr! Det schwerste europäi- sche Jemüse bein Wettbewerb int schwäbische Ludwichsburch hatte ümmahin ooch 661,5 Kg und kam aus Jörlitz, war abjebildet, Manno- mann, een tolla Brumma.

Apropos Jewicht oda Übajewicht. Davon jibtet int Land dea unbejrenzten Möchlichkeiten und det so jenannten Fast Foods, ach nee, „Schnell- futtas“, so ville, dettet de dortije Würtschaft 73 Milljardn Dollar im Jahr kosten tut, uffjrund je-

ringa Produktivität am Arbeitsplatz, häufije Krankheit und hoher Artzkosten.

Det ooch Roochen direkt und indirekt een hefti- ja Kostenfaktor is, is keen Jeheimnis. Destawe- jen will de EU det Nikotin inne Jlimmstengel va- mindan, de Schachteln vahässlichen und den Vakoof in de Supamärkte vabietn. In Rußland, wo noch jeda Dritte roochn tut, hinken se hinta- her. Olle Putin hat de Ministakollejen uffjefor- dat, mittn Roochn uffßuhörn, als jutet Beispiel, denn 2015 sollet dort ooch an alle öffentliche Orte vabotn wern. Damit würda sich nich be- liebt machen.

Noch wat in Russland: Det een Wurm im Salat Köppe rolln lässt, ascheint unjlaublich inne Szeit von Dschungelcamp und ähnlichet. Is aba so.

Bein Staatsbesuch von unsan Bundespräsiden- ten Wulff solln Rejenwürma inn Salat jewesen sein. Dea Vaantwortliche Gouverneur Selenin soll nu fliejen wegen „idiotischen Vahaltens“, nachdema Rejenwurm und Salat in sein Twitta Blog jestellt hatte. Würklich selten dämlich.

Politika ßeijen sich jern bei Sportaeichnisse. Det nich nua unsre Kanzlerin und der Bundespräsi- dent am 9. Oktoba int Olympiastadion kam, sondan ooch Herr Erdogan, det war schon wat.

Een Handschlach und Jlückwunsch von unsa An- gela hat dem ausjefiffenen Özil sicha jutjetan.

Inne ukrainische Rejierung in Kiew sollet in Szu- kunft extrem ßüchtich ßujehn. Alle weibliche Wesen wern „entwaffnet“: Keene Miniröcke, keene hochhackijen Schuhe, keen durchsichtija Stoff, keene Dekolletés, sacht de neue Kleida- ordnung.

Noch schärfa jehn se uff de Philippinen ran. Da ham se een Jesetz vaabschiedet, det, wer de Na- tionalhymne nich richtich singt, mit Jeld oda Je- fängnis bestraft wern kann. Da wärn bei uns de Jefängnisse übafüllt und ville Prominente da- bei….

Bleim wa noch inne weite Welt. Früha hießet, de Amis könn jarnich loofn, selbst for ßehn Meta nehm se det Auto. Iss nich mea. Jetzt jib-

tet mittn in New York de vierte (!) Fußjänga- ßone entlang vonn Broadway, und se würd hef- tich frequentiert.

Diesa Tage wurde dea Szehnablock eena Brief- marke mit ne Abbildung von Audrey Hepburn im Hotel Adlon for ne halbe Milljon vasteijert.

Det war so: 2001 sollte eene Szuschlachmarke mit Audreys Bild aschein. 14 Milljon Marken warn jedruckt, als ihr Sohn den Druck nich frei- jab. Allet einjestampft bis uff den obijen Block.

Dea Alös vonne Vasteijerung jeht an Unicef, det Kindahilfswerk, for det sich de Schauspielerin in ihre letzte Lebensjahre so einjesetzt hatte.

Und det jibt et nua in Deutschland: Et jeht um den Ufftrach, in Szukunft den deutschen Anteil an Eurojeldscheine ßu druckn. Nach ne europäi- sche Ausschreibung entschied sich de Bundes- bank for Anjebote aus Frankreich und de Nieda- lande, wo die 1,65 Milljarden Scheine nu je- druckt wern solln.

Andraseits baun nu deutsche Mitarbeeta und Szuliefera det englischste Auto dea Welt, den Rolls Royce. De Prestigekiste, die praktisch von Hand jeferticht würd, 2100 (!!) Varianten, 44.000 Farbmöchlichkeiten, würd von nieda- bayrische Montöre in England jebaut. Det Werk jehört inßwischen een jroßen süddeutschen Herstella. Det iss nu wieda Jlobalisierung ßu un- san Junsten.

Von die jroßen Summen ßu die kleenen. Uffre- jung inne Hauptstadt wejen die Idee vonne „Ku- damm-Kurtaxe“ oda „Bettensteua“ for Balinbe- sucha. Nee, nich wenn Se ma wat aledijen fahrn, also nua Touris, die hier übanachten, solln ßahln.

Ick vasteh det Jeschrei nich. Ob für Kultur und Sauberkeit , übaall fehlt Jeld vorne und hintn.

Wer et bis anne Spree jeschafft hat, dea kricht ooch ßwee Euro pro Tach noch hin, oda?

Übrijens, dieset Heft kost inne Rejel nua 1.30 Euro, im Jahresabo sojar nich mea als 13,30 Euro frei Haus. Hamse noch keens? Dennn aba schnell Weihnachten steht vor de Türe. Iss oochn nettet Jeschenk, meent Ihr Kalle

Leserzuschrift zum Beitrag von Annett Böhm: „Hans Friedrichs – Oberbürgermeis- ter von Potsdam zwischen 1934 und 1945 – und somit auch von Bergholz-Rehbrü- cke“, Nuthe Bote, Oktober 2010.

Annett Böhm hat die Tätigkeit des Potsdamer Oberbürgermeisters (1934-1945), Generals und Kreisleiters der NSDAP vorwiegend positiv darzustellen versucht. Sie teilt u.a. mit, er habe sich „große Verdienste“ bei der Bewahrung „des historischen Potsdamer Stadtbildes“ erworben, als Pächter des Bergholzers Weidehofs habe er diesen Hof zum „Vorbild für jeden Landwirt“

machen wollen.

Ihre bestürzend einseitige und teilweise unzu- treffende Darstellung verschweigt, dass Fried- richs nach Ansicht des Gauleiters einer der

„tüchtigsten und besten Hoheitsträger“ der NSDAP war. Als hundertprozentiger National- sozialist hat er Pfarrer Bierbaum beim Gauleiter denunziert, Andersdenkende bedroht und von ihrem Posten entfernt. Die Stadtverwaltung un- terstützte die Verfolgung der Juden, sie hatte die Aufsicht über zumindest ein Lager der Zwangs-

arbeiter mit desolaten Zuständen. Friedrichs hat 1945 die Zerstörung des Potsdamer Stadtbildes gebilligt durch sein Eintreten für die militäri- sche Befestigung der Stadt und seinen Appell im Februar, bis zum Letzten die Verteidigungs- pflichten zu erfüllen. Zahlreiche Potsdamer Bürger haben auch durch seine unverantwortli- che Haltung ihr Leben verloren.

Man fragt sich, was bezweckt die Autorin mit ihrer unhistorischen Darstellung? Will sie den Nationalsozialismus in kleinen Schritten reha- bilitieren? Dieser Eindruck wird verstärkt durch das beigegebene Ausschnitts-Foto. Friedrichs wird gezeigt mit Hakenkreuz ohne seinen Ne- benmann und Förderer Hermann Göring, preu- ßischer Innenminister und Chef der Polizei, der auf dem ursprünglichen Bild im Mittelpunkt steht.

Roland Thimme

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Geschichte

Erinnerungssplitter an eine schlimme Zeit

Bergholz-Rehbrücke zwischen 1941 und 1951

Teil VI: Meine Schulzeit vor dem Kriegsende und Die Russen sind da

Ich wurde noch 1944 eingeschult. Doch der Un- terricht war durch die vielen Bombenalarme nur unregelmäßig. Zu meiner Einschulung hatte es meine Mutter fertig gebracht, mir eine Schul- mappe bei dem Schuhmacher in Rehbrücke, ei- nem Herrn Weber, anfertigen zu lassen, auch eine Frühstückstasche machte er aus Lederab- fällen. Alles war sehr schön geworden. Zum Schulbeginn gab es eine kleine Schiefertafel und einen Griffelkasten aus Holz. Natürlich ge- hörte ein feuchter Schwamm an einer Schnur zur vollständigen Ausrüstung. Meine erste Leh- rerin war Frau Kritzok.

Sie wohnte in einer wunderschönen Villa in der Wilhelm-Busch-Straße, die von der Hauptstraße nach Bergholz führte. Ich erinnere mich noch an das erste Diktat auf der Schiefertafel und meine Freude über die Note 4, die mir sehr gut erschien, doch meine Mutter konnte dieses nicht verstehen und fragte nach den Noten der anderen Mitschüler. Ich zählte einige Namen auf, die alle die Note 1 oder 2 bekommen hat- ten. Meine Mutter erklärte mir, dass eine 1 oder 2 doch viel besser sei, als meine 4. Doch ich blieb dabei, 4 sind doch viel mehr als 1 oder 2.

So gab es die ersten Irritationen in meinem Schulleben. In meinem Zeugnis stand später,

„Wolfgang ist zu ruhig und arbeitet wenig mit“.

Die Schule machte mir wenig Spaß.

Es lag auch wohl daran, dass Frau Kritzok mir mehrmals mit ihrem Lineal auf die Fingerspit- zen schlug, wenn ich nicht gleich eine Antwort wusste. Wenn sie das Klassenzimmer betrat, mussten wir strammstehen und „Heil Hitler“ ru- fen. Auch wenn ich damals den halben Liter Milch aus dem Geschäft neben der Apotheke in Rehbrücke holte, verlangte die Milchfrau die-

sen „deutschen Gruß“ von mir. 1945 wurde ich dann nochmals eingeschult. Nun waren es ande- re Lehrerinnen und Lehrer und eine ganz andere Zeit.

Die Russen sind da

Ende März 1945 flohen wir von Rehbrücke die Triftstraße (heute Richard-Kuckuck-Straße) hinauf bis zur Nuthe. Weiter wollten wir nicht und konnten auch nicht weiter. Deutsche Solda- ten hatten die Brücke gesprengt. Wir fanden für einige Tage Unterkunft bei der Familie Pan- kratz, die dort im letzten Haus vor dem Fluss wohnte. In Erinnerung ist mir eine sehr gütige Frau Pankratz und ein schmales, kleines Zim- mer, in dem sich ein wunderschönes und großes Gemälde befand, auf dem ein Soldat in bunter und wohl kaiserlicher Uniform gemalt war.

Meine Mutter hatte jedoch keine Ruhe und sorgte sich um das kleine Haus in der Triftstr. 37 und so flohen wir wieder zurück.

Vor der Gartentür wartete ein deutscher Soldat in steingrauer Uniform schon auf uns. Es war Olgas Mann, der nach vielen Umwegen nun sei- ne Frau gefunden hatte. Er zog sofort die Uni- form aus und vergrub diese in unserem Erdkel- ler hinten in der Ecke. Monate später nähte mei- ne Mutter daraus einen feinen Anzug für mei- nen zweiten Schulanfang, dann nach dem Krieg.

14 Tage lang verbrachten wir im sicheren Luft- schutzkeller der Familie Abbé im Nachbarhaus.

Doch das Wetter war schön und der Rhabarber wuchs schon im Garten.

Am 27. April 1945 kamen die Russen durch den Kiefernwald (das Waldstück zwischen Käthe- Kollwitz-Str. - Heideweg und Heinrich-Zille- Str. war noch unbebaut) direkt auf unser Haus

Mit Gästen von Blindenverbänden aus Pots- dams Partnerstädten Bonn, Opole und Luzern wurde am 8. Oktober des Erfinders der Blin- denschreibmaschine, Oskar Picht, auf dem Bergholzer Friedhof gedacht. Anlässlich des 20jährigen Bestehens des Sozialwerkes Pots- dam e.V. war zum internationalen Symposium blinder und sehbehinderter Menschen eingela- den worden. „In Würdigung seines Lebenswer- kes“ traf man sich dabei auch an Pichts Ehren- grab, so der Vorstandsvorsitzende Dr. med. Dirk Schulze, bis 2009 Chefarzt der Augenklinik des Potsdamer Bergmann-Klinikums. Schulze dankt der Gemeinde Nuthetal und dem Land- kreis Potsdam-Mittelmark, denn nur gemein- sam könne der Verein die Pflege des Ehrengra- bes fortsetzen.

Dr. Hartmut Schulz, Verwaltungschef des Deut- schen Instituts für Ernährungsforschung Pots- dam-Rehbrücke, wies darauf hin, dass das Insti- tut Nachnutzer des ehemaligen Blindenheimes

ist. In einer Vitrine im Foyer des Hauses wird mit einer Dauerausstellung, zu der eine Punkt- schriftmaschine gehört, Pichts gedacht. In Ge- genwart von Nuthetals Bürgermeisterin Ute Hustig und des Geschäftsführers des Sozial- werks Potsdam, Reinhard König, erinnerte Landrat Wolfgang Blasigdaran, dass Picht 1901

sein erstes Patent einer Punktschriftmaschine eingereicht hatte, sich für das Wirken von Blin- den im Berufsleben einsetzte.

Zum 65. Mal jährte sich im August der Todestag von Oskar Picht (1871-1945). Auf Betreiben der Bezirksgruppe Werder des Blinden- und Sehbe- hindertenverbandes Brandenburg war 2003 der Ehrengrabstein auf dem Bergholzer Friedhof ge- setzt worden. Der Blindenlehrer gab 1899 der Menschheit auf der Basis der anerkannten Blin- denschrift von Braille ein Hilfsmittel zur Kom- munikation trotz Blindheit in die Hände: die Blindenschreibmaschine. Während seiner Tätig- keit in der Staatlichen Blindenanstalt Berlin-Ste- glitz und seiner ehrenamtlichen Arbeit als Ge- schäftsführer des Vereins zur Förderung der wirt- schaftlichen Selbstständigkeit der Blinden trug er wesentlich dazu bei, dass 1910 das Blindenal- tenheim, heute Institut für Ernährungsforschung, eingeweiht wurde. Hier verbrachte er auch sei-

nen Lebensabend. Ute Kaupke

Sozialwerk Potsdam ehrte Oskar Picht

Landrat Wolfgang Blasig bei der Kranzniederlegung, da- neben Nuthetals Bürgermeisterin Ute Hustig und Dr.

med. Dirk Schulze. Foto: Kaupke

zu. Es war ein warmer und sonnenreicher Früh- lingstag. Sie sahen ganz schwarz aus, nicht so wie der Soldat auf dem Ölgemälde im Zimmer der Frau Pankratz und auch nicht so wie Olgas Mann.

Schon Tage vorher hörten wir Geschützdonner und das Explodieren von Granaten. Wir Kinder standen an diesem Nachmittag am Küchenfens- ter und sahen diese Gestalten zuerst. Sie hatten große und schwarze Köpfe, später sahen wir, dass es Panzerkappen waren. Sie hatten schwar- ze Gesichter und Schlitzaugen. Innerhalb von wenigen Minuten stand eine ganze Gruppe von ihnen in unserer Küche, und sie sprachen auf meine Mutter in einer unverständlichen Sprache ein. Olga, die ja aus Odessa gekommen war, verstand sofort, dass die Soldaten nur Wasser wollten. Meine Mutter kramte vor Aufregung im Küchenschrank und wollte ihnen Milch- und Thermoskannen mit Wasser füllen. Doch einer der Soldaten hatte die zwei gefüllten Wasserei- mer schon entdeckt, die auf der Wasserbank standen. In unserer Küche gab es keinen Was- serhahn, obwohl im Garten alle 20 Meter Was- serhähne zum Sprengen der Rasenflächen von der Bankiersfamilie vor Jahren installiert wor- den waren. Diese vielen Wasserhähne beachte- ten die Soldaten jedoch nicht. So schnell wie die Russen in die Küche kamen, so schnell wa- ren sie auch wieder verschwunden. Olgas Mann und auch ihr Bruder hatten sich im Schuppen versteckt, sie hatten auch die Russen bemerkt, die durch den Wald kamen. Gegen Abend schrieb Olga an unsere Hauswand mit Kreide einen langen Satz in russischen Schriftzeichen.

Es war wohl ein Hinweis, dass hier Freunde der Roten Armee wohnten.

Wolfgang Adam

(8)

Die wohl umfassendsten Nachrichten aus der Parochie Ahrensdorf sind in den „Arensdorff- schen Pfarr- und Kirchennachrichten“ von 1783 zu finden. Aufgezeichnet wurden sie vom den Pfarrern Johann Christian Schreinerund C. E.

Schroeder, die aus alten und oft zerstückelten, meist unleserlichen und verstümmelten Pfarr- dokumenten die Chronik zusammengetragen haben. Nutzen dieses Buches war folgender:

Die Aufzeichnungen sollten bei Streitigkeiten dazu dienen, die Kirchenrechte durchzusetzen.

Das betraf nicht nur Inventarium und Gerät- schaften, sondern auch die Ländereien im Kir- chenbesitz, die Pfarräcker und Wiesen, die Ac- cidentien (Gebühren) usw. Die Aufzeichnungen

zeigen aber auch wie sich die Einkünfte ent- wickelt haben, teils gab es Verschlechterungen, dann auch wieder Verbesserungen. Seit dem Amtsantritt des Pfarrers Schreiner haben sich die Zehntabgabe und die Accidentien verbes- sert. Seinen Nachfolgern wurde damit eine gute Grundlage geliefert, um die Rechte der Kirche durchzusetzen, ohne lange in den Akten stöbern zu müssen.

„Nach dem Absterben des Hr. Andreas Cyriaci, der 33 Jahre in Arensdorff Pfarrer gewesen war, und als Johann Schreiner1in das Amt im Jahre 1675, am XIII. Sonntag post Trin. eingewiesen wurde“,war die Stelle schon eineinhalb Jahre unbesetzt und in den Kirchen- und Pfarr-Sachen

wurden „viele Defekte und Unrichtigkeiten“so- wie in der Gemeinde selbst „viel Zerrüttung“

vorgefunden; es herrschte viel Unordnung. Es war „weder ein Kirchenvorsteher noch Kirchen- rechnungen, noch Kirchen- und Pfarr-Register über die getauften, getrauten, communicirten und verstorbenen Pfarrkinder, noch sonst einige Dokumente vorhanden, so daß der Pfarrer ne- ben seiner eigentlichen Aufgabe – der Erbauung seiner Gemeinde zur Seligkeit – mit viel Fleiß sich den zerfallenen Kirchen- und Pfarrsachen zuwendete, um sie in eine bessere Ordnung zu bringen.“

„Den Nachkommen zum Besten“ hat Johann Schreiner eine ausführliche Beschreibung unter dem Titel Parochialia Arensdorffiensia de A.

1702 in der Pfarre beigelegt. Diese Schrift hat sein Sohn und Successore (Nachfolger) Johann Christian Schreiner vervollständigt und C. E.

Schröder hat dieses dann in sein Buch von 1783 übernommen.

Ahrensdorf

Zur Mutterkirche Ahrensdorf gehören die vier Filialen Schenckendorf, Nudow, Drewitz und Fahlhorst, die unter die zwei Ämter Saarmund Liebe Leserinnen

und Leser, vieles dreht sich in diesem Jahr um Li- teratur. Die Leipzi- ger Buchmesse konnte eine Re- kordbilanz von 156.000 Besuchern und 2.100 Ausstel- lern vorweisen.

Die Frankfurter Buchmesse zählte in diesem Jahr insgesamt 7.539 Aussteller aus 111 Län- dern. Rund 3.000 Veranstaltungen zogen zu- sammen 279.325 Besucher an. Auch der Inter- nationale Welttag des Buches war mit den ver- schiedensten Aktionen zur Lese- und Literatur- förderung ein großer Erfolg. Mit ihrer digitalen Initiative Frankfurt SPARKS hat die Frankfurter Buchmesse in diesem Jahr die Vielfalt und Kreativität der aktuellen digitalen Projekte der Branche sowie mögliche zukünftige Entwick- lungen aufgezeigt. Die Frage, ob in Zeiten fort- schreitender Digitalisierung das Ende des ge- druckten Buches naht, wurde und wird in den Medien immer wieder gestellt – und immer wieder wird sie verneint. Dass gedruckte Bü- cher keineswegs vom Aussterben bedroht sind, belegen auch die aktuellen Umsatzzahlen des deutschen Einzelhandels. Selbst aus dem kri- sengeschüttelten Wirtschaftsjahr 2009 ist der Buchhandel mit einem Umsatzplus von 2,9 Pro-

sich häufig besonders glücklich schätzen, denn die Signatur eines Autors steigert den Wert ei- nes Buches in der Regel enorm. Die meisten Sammler konzentrieren sich jedoch nicht nur auf den materiellen Wert ihrer Schätze. Bücher eröffnen dem Leser neue Welten und enthalten neben einer ästhetischen und einer historischen auch eine intellektuelle Komponente. Gerade diese ist für viele Sammler von ganz besonde- rem Reiz. Auch aus diesem Grunde empfehlen Experten, sich nur mit solchen Büchern zu be- schäftigen, deren Inhalt für die Sammlerin und den Sammler wirklich von Interesse ist, denn nur wer mit echter Begeisterung dabei ist, kann sich das Fachwissen aneignen, das für den Auf- bau und die Erweiterung einer wertvollen Sammlung erforderlich ist. In diesem Zusam- menhang soll der Hinweis auf die mit einer Sammlung immer verbundenen finanziellen Gesichtspunkte nicht unerwähnt bleiben. Wer sich für seltene Bücher interessiert, kann unter anderem auf der Online-Plattform Tamundo (www.tamundo.de) in der Kategorie „Bücher &

Zeitschriften“ fündig werden. Hier sind aktuell fast 35.000 gelistete Artikel zu finden, von de- nen rund 30.000 dem Bereich „Antiquarische Bücher“ zugeordnet werden können. Tamundo ist ein Online-Markplatz für Sammeln und Sel- tenes. Hier können Sammler, Raritätenjäger und Menschen mit einer Leidenschaft für besondere Dinge seltene Unikate kaufen, verkaufen und sich obendrein austauschen. Topsi Menzel zent hervorgegangen. Auch als langfristige

Wertanlage sind Bücher bei Kennern und Sammlern außerordentlich beliebt. Die bisher wohl teuersten Bücher der Welt, eine vierbändi- ge Ausgabe von Audubons „The birds of Ameri- ca“, erzielten bei einer Auktion im Jahr 2000 den Rekordpreis von 8.802.500 US-Dollar. Wer sich dafür entscheidet, Bücher als Wertanlage zu nutzen, sollte allerdings auf bestimmte Merkmale achten, die Einfluss auf die Güte ei- nes Buches haben. Zunächst ist der Zustand des Buches - wie bei allen Sammelobjekten - ent- scheidend. Ist ein Buch sehr selten, etwa auf- grund einer niedrigen Auflage oder eines hohen Alters, wirkt sich das ebenfalls wertsteigernd aus. Besonders bei alten Büchern kann auch das Material eine wichtige Rolle spielen. So sind z.

B. Drucke auf Pergament, Velin oder andern un- gewöhnlichen Rohstoffen in der Regel wertvol- ler als Papierdrucke. Bedeutend sind auch Kri- terien wie Originalität, Schönheit und Selten- heit des Einbandes, die Vollständigkeit oder auch die Herkunft des Buches. Entscheidend für den Wert eines Buches ist ebenfalls die Antwort auf die Frage, ob dem Buch eine besondere wis- senschafts- oder kulturgeschichtliche Bedeu- tung zukommt. Da broschierte Werke nur selten im Wert steigen, empfehlen Fachleute, die Sam- melleidenschaft auf gebundene Ausgaben zu beschränken, wenn eine Sammlung tatsächlich als Wertanlage dienen soll. Sammler, die ein signiertes Exemplar ihr eigen nennen, können

Die wunderbare Welt der Bücher

Bücher

Aus den „Arensdorffschen Pfarr- und Kirchen-Nachrichten“ – Teil I

aufgezeichnet von Johann Christian Schreiner und C(arl). E(manuel). Schroeder - 1783 Transkribiert von Yvonne Wendtland, Ludwigsfelde und bearbeitet von Annett Böhm

Lesen Sie bitte auf Seite 9 oben weiter!

Die Ahrensdorfer Kirche und ihre in den 50er Jahren reichhaltige Ausstattung Foto: Hilfberg

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und Potsdam fallen und zur Inspektion Cölln gehören. Samt Gröben soll sie aber zu Vorzeiten der Mittenwaldischen Inspektion untergeben gewesen sein.

Wann das Kirchengebäude zu Ahrensdorf er- baut2worden ist, ist nicht genau bekannt, aber in einem Balken im vorderen Teil, in der Nähe des Altars war damals ziemlich leserlich „Ex- structum Anno 1575 d. 3 May“zu lesen.

Zu dem Inventar der Kirche soll auch das Schmiedezeug gehört haben, aber man wusste nicht, wo es geblieben ist. Der Schmied mus- ste jährlich 4 [Scheffel] Roggen dafür geben.

Wahrscheinlich ist es abhanden gekommen, weil die Schmiede im Krieg3leer stand, teils war es auch durch den langjährigen Gebrauch abgenutzt bzw. abhanden gekommen. 1675 bei der Ankunft des neuen Predigers war nur noch ein alter Amboss vorhanden, welcher an den Hufschmied zu Saarmund verkauft wor- den ist. Der Erlös wurde zu Reparatur der Dorfkirche verwendet. „Der jetzige Schmied Hintze hat einen eigenen Kossäthenhof ange- nommen und sich eigenes Arbeitszeug ge- schaffen.“ 4

Nunmehr werden 4 Stücken Landes beschrie- ben aus denen die Kirche (Pacht-)Zinserträge bekommt. Das erste „Wiesenland“ kam erst 1686 wieder in den Focus. Das zweite Stück Land hatte der Schmied, der dafür jährlich 4 Pfund Wachs liefern musste. Vom dritten bekam die Kirche jährlich 2 „sgr“ (Silbergroschen) und das vierte liegt auf den Kietzbergen und bringt einen Ertrag von 4 „sgr“.

Zu den weiteren Einnahmen gehörten der Kirche und dem Pfarrer je zur Hälfte das hal- be Weihnachtsopfer oder der Pfennigzehnt, der von jeder Person, die älter als 12 Jahre ist und ob sie zum Abendmahl gehe oder nicht, jährlich 8 [sgr] gegeben werden muss. Von der Hälfte, die der Kirche gehört, erhält der Küster 1 sgr und jeder Kirchenvorsteher 1 sgr, von dem Rest wird die Wäsche, das Lichtermachen und das Glockenfett bezahlt.

Desweiteren gebührt der Kirche „der gemei- ne Opffer“ im Kirchenstock oder Gotteskäst- chen zur Linken des Altars, welcher bei Hochzeiten, Begräbnissen und dem Kirch- gang der Sechswöchnerinnen anfällt, jährlich gezahlt und in die Kirchenrechnung eingetra- gen wird. Diese Einnahmen sind nicht sehr ergiebig.

Fortsetzung von Seite 8

Triptychon Womackas in Saarmunder Schule

Zum Artikel von Jens Steglich in der MAZ vom 13.10.2010

„Weil kein Klingebeutel vorhanden, hat man Anno 1680 denselben zum Besten der Kirche eingeführt. Den ersten Klingebeutel hat der Churfürstliche Amtmann Thomas Schatte (?) der Kirche verehrt. Diese Einnahmen werden ebenfalls der Kirche zugerechnet.“

„Das Patengeld von denjenigen Gevattern, wel- che über fünf gebeten werden und 6 sgr zu zah- len haben, werden auch der Kirchenkasse gut- geschrieben. Allerdings war in der am 17. Juli 1685 deswegen ergangenen churfürstlichen Ver- ordnung kein Endzweck angegeben, wozu dieses Geld verwendet werden soll. Seit Anno 1690 bis Jetzt (1708) hat diese Verfahrensweise sowohl in der Mutterkirche wie auch den Filialkirchen er- hebliche Einnahmen gebracht, wie die Rech- nungen bezeugen.“

Teil II folgt in der Dezemberausgabe.

1 Johann Schreiner war 10 Jahr Rector der Schola Potsdamiensis gewesen

2 1222 wurde die Feldsteinkirche von Zistersi- enser-Mönchen erbaut

3 Dreißigjähriger Krieg

4 Die Schmiede ist 1830 vom erwähnten Kos- säthen „gut getrennt und verkauft“ worden dessen Original heute nicht mehr existiert. Der

Freundeskreis wurde 2007 gegründet und rich- tet sich an alle, die Interesse am Leben und Werk Walter Womackas haben.

„Walter Womacka ist ein weltweit bekannter Künstler und hat die bildende Kunst in der DDR wesentlich mitgeprägt. Zu seinem großen Œuv- re zählen bekannte Grafiken und Bilder sowie markante Kunstwerke im Stadtbild von Berlin und anderen Städten. Über 20 Jahre hat er als Rektor an der Kunsthochschule Berlin-Weißen- see die Ausbildung der Talente junger Künstler gefördert. Sein Lebenswerk hat einen festen

Platz in der deutschen Kunst nach 1945.“* Erst der Tod des weltbekannten Künstlers am 18.

September 2010 ließ sein Gesamtwerk aus der Vergessenheit ans Tageslicht bringen. Ein unge- ahntes Medienecho wurde ausgelöst

Aktuell zu sehen ist eine Ausstellung im Au- gustinum Kleinmachnow, Erlenweg 72, 14532 Kleinmachnow

7. Oktober 2010, 18.00 Uhr Eröffnung

28. November 2010, 11.00 Uhr Finissage

* www.walter-womacka.de Fast unbemerkt hing 27 Jahre das Triptychon

„Der Mensch verändert seine Welt“ im Ein- gangsflur der Saarmunder Grundschule. Aber wie kam es dahin? Aufschluss gibt Jens Steg- lichsRecherche in der Märkischen Allgemeinen Zeitung. Nun muss die Gemeindevertretung entscheiden, was mit dem Werk geschieht. Der Vorschlag des Nudower Ortsvorstehers Harald Schmidt-Urbich,es im Nudower Gemeindezen- trum aufzuhängen, ist sehr zu begrüßen.

Auch der Freundeskreis Walter Womacka e.V. in Berlin (www.fkww.de) interessiert sich für die- ses Werk, da es sich um einen Entwurf handelt,

Die Predigtuhr, das ungewöhnlichste Ausstattungsstück

der Kirche Foto: Kirchengemeinde Ahrensdorf Die Arensdorffschen Pfarr- und Kirchennachrichten Foto: Böhm

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Nuthetal ist auf der Suche nach einer Partner- gemeinde. Begeistert kehrten die Mitglieder vom Förderverein Begegnungshaus der Genera- tionen Nuthetal e.V. am 3. Oktober aus Saer- beck zurück. Viele Ideen, Anregungen nahmen sie aus dem Münsterland mit. „Wir fänden es toll, wenn sich die Gemeinden aufeinander zu- bewegen würden“, meint Vereinsvorsitzende El- vira Schmidt. Das müsse aber von den Bürgern aus den Vereinen heraus betrieben werden. So etwas lebe von persönlichen Kontakten.

Der in Rehbrücke geborene Schriftsteller Ale- xander Richter, der heute in der Nähe von Saer- beck lebt, hatte vor Monaten den Anstoß gege- ben. Ein Kurzbesuch des Gospelchores aus dem dortigen Mehrgenerationenhaus war dem Be- such vorausgegangen, mit dabei der Vorsitzende Alfons Bückerder Kolpingfamilie Saerbeck e.V., die das Mehrgenerationenhaus führt. Durch die anstehende Bürgermeisterwahl in Nuthetal hat- ten die Häuser zuerst Kontakt aufgenommen.

„Ich stehe einer Partnerschaft unserer Gemein- den aufgeschlossen gegenüber“, erklärt Nuthe- tals neue Bürgermeisterin Ute Hustig, und sieht

„spannende Aspekte“.

Vorbild im Klimaschutz

Interessante Parallelen stellten sich heraus. Bei- de Orte haben um die 8.000 Einwohner, besit- zen ein Mehrgenerationenhaus. In beiden Orten wird Klimaschutz groß geschrieben. Unter- schied: Saerbeck ist eine geschlossene Gemein- de, die nicht über sechs Ortsteile verstreut liegt.

Und: Die Gemeinde Saerbeck, Mittelpunkt des Kreises Steinfurt, hat im März 2009 den Titel

„NRW-Klimakommune der Zukunft“ verliehen bekommen. Aus mehr als 300 teilnahmeberech- tigten Kommunen hatten sich 59 beworben. Das ausgezeichnete Integrierte Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzeptsoll die Gemeinde auf die Auswirkungen des Klimawandels vorberei- ten und Klimaschutz wirkungsvoll betreiben.

Engagierte Bürger stehen dahinter. Saerbeck zeigt, wie Klimaschutz im Kleinen anfängt, aber Großes bewirken kann.

Bürgermeister Wilfried Roos hatte seine Ge- meinde vorgestellt, deren Geschicke er seit

1994 führt. 1000 Arbeitsplätze gibt es vor Ort.

Die Firma Saertexmit 480 Arbeitsplätzen stellt Flügel für die boomenden Windenergieanlagen her, auch die „Schnauzen“ für den Airbus 380.

EnviTecbaut mit 280 Arbeitskräften Biogasan- lagen. Gewerbefreundliche Politik hat diesen Stand über Jahre möglich gemacht.

Abitur in der Gesamtschule

Saerbeck hat eine Gesamtschule mit über 1000 Schülern der Region. Bis 150 Abiturienten le- gen jährlich ihre Prüfungen ab. Mehr als 50 Ver- eine weisen eine gewachsene Struktur von Frei- zeitgestaltung und Ehrenamt auf. Allein der Sportverein hat 1700 Mitglieder. Ein Heimat- museum gibt es, das Nuthetal mit seinem neuen Geschichtsverein gerade anstrebt. Ein traditi- onsreicher Adventsmarkt ist schon über die Re- gion hinaus bekannt. In Nuthetal wird es 2010 den dritten dieser Art geben.

Auch auf kommunaler Ebene bietet sich ein fachlicher Austausch an. Während in Nuthetal immer wieder das Thema eines eigenen Bauho- fes behandelt wird, arbeitet Saerbeck mit acht Leuten erfolgreich die eigenen Aufgaben samt Winterdienst ab. Fünf Kitas gibt es im Ort, die alle in die Hände freier Träger gegeben wurden, betont Roos zufrieden. Aus einem „Hausmeister- pool“ mit vier Leuten werden alle kommunalen Gebäude betreut. Seit drei Jahren muss Saerbeck schon mit der doppischen Haushaltsführung le- ben. „Eine Katastrophe“,weiß auch Roos.

Deutscher Solarpreis und Bioenergiepark Aus dem Preisgeld von 1,1 Millionen Euro für die Auszeichnung zur Klimakommune wurde in

Gebäudeleittechnik investiert, die Heizung des Schulzentrums mit drei Sporthallen auf Pellets umgestellt. Bis November wird am Markt die

„Gläserne Heizzentrale“ als Info- und Schu- lungsraum transparent gemacht. „Solar“ wird in Saerbeck groß geschrieben. 2009 erhielt die Ge- meinde einen Deutschen Solarpreisvon der Eu- ropäische Vereinigung für Erneuerbare Ener- gien EUROSOLAR e.V..

Erst 1988 errichtet wird in dieser Woche das nahe Bundeswehrdepot aufgegeben. Saerbeck hat die 91 Hektar große Fläche erworben und betreibt die Entwicklung eines Bioenergieparks.

Leitziel ist es, 2030 als Kommune energieautark zu sein, mehr Energie aus Sonne, Wind und Biomasse zu produzieren, als für kommunale Zwecke benötigt wird. Sieben Windräder sollen hier errichtet werden, darunter das „E126“. Es soll 138 Meter hoch werden, mit einem Rotor- durchmesser von 126 Metern. 7,5 Megawatt Leistung soll es bringen. Damit wird es das

„voraussichtlich größte der Welt“ sein, meint Roos. In den 74 Bunkern wird sich ein Nut- zungsmix von Lagerung, Trocknung und Ener- giespeicherung mit Info- und Schaustelle und einem Schülerlabor ansiedeln. Träger des Bio- parks wird eine hundertprozentige Tochter der Kommune sein. 95 Prozent der Bevölkerung stehe hinter dem Vorhaben, sagt Roos. Eine Teilfläche ist bereits Landschaftsschutzgebiet.

Monatlicher Energiestammtisch mit Vorträgen und Energieberatung, Spritsparwettbewerb, Bürgerbus sind weitere interessante Stichworte.

Reges kulturelles Leben im MGH

Drei Blasorchester mit 200 Musikern und ein Gospelchor mit 60 Mitgliedern gehören zum überwältigenden Angebot im Saerbecker MGH, das es seit September 2007 gibt. Ein Schlüssel- system ermöglicht allen Aktiven zu jeder Zeit einen für bestimmte Räume begrenzten Zugang.

Stichpunkte wie Einladung zum Nuthetal- Crosslauf, zum 12. Deutschen Wandertag 2010, Wettsingen der Chöre, Mehrtagestour des Nu- thetaler Kanuclubs, Auftritt der Nuthetaler Zumselinen zur Kirmes in Saerbeck fielen im Gespräch.

Viele interessante Berührungspunkte: Ist eine Ortspartnerschaft für Nuthetal in Sicht?

Nuthetaler besuchten erstmals die Klimakommune Saerbeck im Münsterland

Kommunales

Das neue Mehrgenerationenhaus von Saerbeck war bis 2002 das Rathaus.

In Saerbeck Fotos (4): Kaupke

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„So groß wie das Saerbecker Mehrgenerationen- haus ist, werden wir nicht. Was wir aber wollen ist, dass unser Haus voll wird“,meint Schmidt.

Interesse an Partnerschaft ist da

Saerbeck ist seit 15 Jahren Partner der französi- schen Stadt Ferrières und seit 10 Jahren vom

Litauischen Rietavas. Durch Fremdsprache und Ziele seien diese Bindungen aber anders aufge- stellt. Mit Nuthetal werde das „eine völlig ande- re Spielwiese“,meint Roos und ist auch über- zeugt, dass die bei gegenseitigen Besuchen ge- fundenen persönlichen Kontakte die „tragende Geschichte“ einer Partnerschaft werden müss-

ten. Jetzt gelte es, Inhalte und Schnittmengen zu finden. „Der Funke muss überspringen. Die Gemeinde bietet den Rahmen. Ein Verein trägt die Partnerschaft,“meint Roos. Ute Kaupke

Info unter www.saerbeck.de, www.kolping-saer- beck.de

Vor dem Mehrgenerationenhaus Saerbeck: Der Vorsitzende Alfons Bücker der Kolping- familie Saerbeck e.V., die das Mehrgenerationenhaus führt, Vereinsvorsitzende Elvira Schmidt des Fördervereins Begegnungshaus der Generationen Nuthetal e.V.,, Saerbecks Bürgermeister Wilfried Roos, die Verfasserin und die drei Vorstandsmitglieder des Nu- thetaler Vereins Gerhard Kruspe, Wilfried Jahnke und Uwe Steffen (v.l.n.r.) Foto: Grüter

Vorsitzender Alfons Bücker der Kolpingfamilie Saerbeck e.V., die das Mehrgeneratio- nenhaus führt, Vorstandsmitglied Wilfried Jahnke vom Förderverein Begegnungshaus der Generationen Nuthetal e.V., Vorstandsmitglied Gerhard Kruspe, Vereinsvorsitzende Elvira Schmidt, Vorstandsmitglied Uwe Steffen (v.l.n.r.)

Der Traditionsverein Bergholz-Reh- brücke e.V. wird erstmals den

„Rathausschlüssel“ für die närri- sche Zeit vom 11.11.2010 bis Aschermittwoch erobern und die Regierung in Nuthetal überneh- men.

Wann? Am 11.11.2010 um 11 Uhr 11

vor dem Gemeindeamt, Arthur-Scheunert-Allee 103 in Bergholz-Rehbrücke

Wir über uns

Der Traditionsverein Bergholz-Rehbrücke e.V.

lädt zu einer Vernissage am Freitag, dem 19.

November in die Aula der Bergholz-Rehbrücker Schule im Andersenweg ein.

In der Zeit von 16 bis 20 Uhr werden selbstge- malte Wandbilder von Faschingsveranstaltun- gen vergangener Jahre gezeigt. Diese können auch ersteigert werden. Gleichzeitig erhalten die Besucher Einblick in die Aktivitäten des Vereins,werden am laufenden Band mit Fil- mausschnitten unterhalten und bekommen von unseren jüngsten Faschingfans (Brücke e.V.) Tanzeinlagen geboten.Mitglieder des Vereins geben zu allen Fragen Auskunft und schrecken auch nicht vor kritischen Hinweisen zurück.Für das leibliche Wohl in flüssiger und fester Form, gegen einen kleinen Obolus, wird gesorgt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch und sind gespannt auf den regen Gedankenaustausch!

PS.:Unsere Jasmin ist auch wieder mit Pinsel und Farbe bereit, Kindergesichter lustig zu schminken.

Traditionsverein Bergholz-Rehbrücke e.V.

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sind „Verunreinigungen durch Pferde (Pferde- äpfel) und Hunde (Hundekot)“aufgezählt. Ist es aber doch passiert, so ist „unverzüglich für die schonende Beseitigung dieser Verunreini- gung zu sorgen“. Sonst ist es eine Ordnungs- widrigkeit. Die kann „mit einer Geldbuße in Höhe von 5 Euro bis 1.000 Euro geahndet wer- den“.

Es bietet sich an, mal wieder die Homepage der Gemeinde Nuthetal, www.nuthetal.de, aufzuru- fen. Alle gültigen Satzungen sind hier bequem von zu Hause einsehbar. U. Kaupke am 1. Oktober habe ich nun den Dienst als Bür-

germeisterin unserer Gemeinde Nuthetal ange- treten.

Dieses Amt, welches ich von Ihnen übertragen bekommen habe, bedeutet für mich auch, eine sehr große Verantwortung zu übernehmen.

Das Amt der Bürgermeisterin vernünftig und kreativ auszufüllen, wird einen großen persönli- chen und zeitlichen Einsatz erfordern.

Dabei bin ich auf Ihre Mitarbeit und Unterstüt- zung angewiesen, denn ohne das Engagement der Bürger kann sich eine Gemeinde nicht wei- ter entwickeln.

Es wird in den nächsten Jahren nicht jeden Tag die Sonne scheinen. Da wird es ganz sicher auch zu Meinungsverschiedenheiten kommen.

Diese sollten aber stets fair und unter der gro- ßen Überschrift „Was nutzt es meiner Gemein- de?“geschehen.

Und ich würde mich freuen, wenn wir es schaf- fen, dass noch mehr Bürger sich fragen: „Wie kann ich persönlich die Entwicklung unseres Ortes positiv beeinflussen und vorantreiben?“

In Abstimmung mit den fleißigen Machern des Nuthe-Boten werde ich an dieser Stelle regel- mäßig über aktuelle Themen meine Gedanken

äußern, zur Diskussion einladen sowie Ihnen je- weils einen „Spruch des Monats“ mit auf den Weg geben. Für den November habe ich Ihnen folgenden Spruch ausgewählt:

Unmöglich ist keine Tatsache. Es ist eine Mei- nung.

Unmöglich ist keine Feststellung (nur im juristi- schen Sinne). Es ist eine Herausforderung.

Um mit Hermann Hesse zu sprechen: „Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mög- liche zu erreichen.“

Ute Hustig Bürgermeisterin

Wortmeldung der Bürgermeisterin

Liebe Bürgerinnen, liebe Bürger,

Flugrouten sorgen auch in Nuthetal für Aufregung

Ordnungsamt personell gewandelt

Viele Nuthetaler wissen, wie Flugzeuge von un- ten aussehen. Immerhin fliegen auch jetzt schon die Flieger über unsere Gemeinde. Also: Flug- lärm ist für uns kein Fremdwort mehr.

Den Beschluss, den Flughafen in Schönefeld auszubauen, kann keiner mehr rückgängig ma- chen. Dazu sind schon zu viele Millionen Euro verbaut worden. Und in den Urlaub fliegen – das wollen auch viele Menschen. Nun müssen die Flugzeuge auch starten und landen können.

Die Frage ist „nur“, wo und wann sollen sie fliegen.

Nuthetal ist durch die Westroute betroffen. Die- se Route war schon lange in der Planung, ist also nicht erst jetzt in der Diskussion. Hier soll über Nuthetal eine Flughöhe von 2.300 Metern

erreicht werden. Das würde für eine Aufnahme in die Lärmkommission aber nicht ausreichen, meinte das Land Brandenburg bisher.

Warum möchte ich, dass die Gemeinde Nuthe- tal trotzdem in die Lärmkommission mit einbe- zogen wird?

Nicht ganz eindeutig sind die bisher kommuni- zierten Flughöhen und Flugkorridore sowie die entsprechenden Lärmauswirkungen. Dazu muss es endlich verbindliche Aussagen geben.

Die im Augenblick heiß diskutierten neuen Planungen der Flugrouten besagen, dass bei Parallelstarts eine weitere Route mit 15 Grad Winkel notwendig wird. Eine solche Abkni- ckung über Teltow, Stahnsdorf und Berlin- Wannsee würde das Flugaufkommen mehr ver-

teilen, würde somit zumindest etwas Fluglärm aus Nuthetal nehmen. Eine Verteilung von Fluglärm wäre nach meiner Auffassung ge- recht.

Und es geht vor allem um die Aufrechterhaltung des Nachtflugverbotes! Deshalb ist unsere Mit- wirkung dringend erforderlich. Diese habe ich beim zuständigen Brandenburger Infrastruktur- minister Jörg Vogelsänger schriftlich für unsere Gemeinde eingefordert.

Gemeinsam mit den Bürgermeisterinnen von Michendorf und Schwielowsee werden wir ei- nen entsprechenden Fragekatalog zu den Flug- routen und deren Auswirkungen erstellen.

Ute Hustig Bürgermeisterin

Lutz Krauseist seit dem 1. Oktober 2010 neuer Sachbearbeiter für Ordnung und Sicherheit im Ordnungsamt der Gemeinde Nuthetal. Das um- fasst auch den Außendienst. Er löst Tina Resch- keab, die aus der Ge-

m e i n d ev e r wa l t u n g ausgeschieden ist. Der 37jährige Diplomver- waltungswirt hatte be- reits seit Mai andere Aufgaben im Hause inne. Nun wird er ein sehr komplexes Gebiet in Nuthetal zu bearbei- ten haben. Mit Beginn seiner Tätigkeit wird er sich einen Über- blick verschaffen. Ha- ben sich Schwerpunk- te herauskristallisiert, wird er diese in An- griff nehmen.

Was gehört zu den Aufgaben im Ordnungsamt?

Mancher sieht nur den „Knöllchenmann“ in ei- nem Vertreter des Ordnungsamtes. Weit gefehlt.

Lutz Krause wird die Überprüfung der korrek- ten Hausnummern in Angriff nehmen (s.a. D- NB Sommerdoppelheft 2010, Seite 20). Später geht es um die Einhaltung der „Satzung über die

Versickerungspflicht von Niederschlagswasser auf Grundstücken im Gebiet der Gemeinde Nu- thetal“, die die Gemeinde sich im Mai 2009 ge- geben hat, kurz: Niederschlagssatzung. Worum es geht, schrieb der Nuthe-Bote in unserer Ausgabe Februar 2009 (Seite 8). Die Hunde- halter werden mit dem

„Neuen“ zu tun haben.

Denn insgesamt ist er für die Durchsetzung und Überwachung verschiedenster Sat- zungen auf dem Ge- meindegebiet zustän- dig. Verstöße dagegen wird er zu verfolgen haben: auch bei Stra- ßenreinigung und im ruhenden Verkehr.

Die Beschwerden ha- ben übrigens zugenommen, dass Wege und Straßen mit Pferdeäppeln versetzt sind. Auch das wird der neue Ordnungsamtsmitarbeiter zu verfolgen haben. Die „Ordnungsbehördliche Verordnung über die Aufrechterhaltung der öf- fentlichen Sicherheit und Ordnung im Gebiet der Gemeinde Nuthetal“ besagt nämlich schlicht ein „Verunreinigungsverbot“. Konkret

Bürgermeisterin Ute Hustig lädt zum Gespräch

Am 18. November startet Nuthetals neue Bürgermeisterin ihre Bürgersprechstun- den in den Ortsteilen. Die ersten Termine sind:

18. November in Bergholz-Rehbrücke, 18 bis 19.30 Uhr im Service-Center, Art- hur-Scheunert-Allee 103

2. Dezember in Saarmund, ab 18 Uhr im Gasthof „Zum Mühlengrund”

Die nächsten Termine gibt es im Dezem- ber.

Lutz Krause, neuer Mitarbeiter im Ordnungsamt Nuthe-

tal, Foto: Kaupke

(13)

Chancen für die Alice-Bloch-Straße?

Die Anwohner der Rehbrücker Alice-Bloch-Stra- ße zwischen Arthur-Scheunert-Allee und Ander- senweg sollen laut Planung des Wasser- und Ab- wasserzweckverband Mittelgraben (WAZV) im kommenden Jahr neue Schmutz- und Trinkwas- serleitungen erhalten. Das berichtete Sybille Hof- mann (Linke) in der Gemeindevertretersitzung am 28. September. Sie vertritt die Gemeinde Nu- thetal im WAZV. Bedingung sei jedoch, dass die Kommune die Straße parallel zu den Tiefbauar- beiten ausbaue. „Sonst fasst der WAZV die Stra- ße nicht an“, dann werde der Ausbau nach hinten verschoben, erklärt Hofmann.

Seit Jahren wird diskutiert, dass die Alice- Bloch-Straße dringend ausgebaut werden muss.

Sie ist Streckenführung für den Linienbus 611 und Feuerwehrausfahrt, besitzt aber weder Geh- weg noch komplette Beleuchtung. Die Straße ist während des Ausbaus der Arthur-Scheunert-Al- lee im Jahr 1994 vom Land Brandenburg als Umgehungsstraße provisorisch asphaltiert wor- den, besitzt daher nicht die nötige festere Ver- schleißschicht. Die Schäden sind groß. Bisher hatte die Kommune vom Ausbau Abstand ge- nommen, weil der WAZV die Erneuerung der Leitungen später in Erwägung zog.

Ausbauplanung liegt jetzt vor

Im Ortsentwicklungsausschuss stellte nun am 5.

Oktober Planer Ralf Joppavom ortsansässigen Ingenieurbüro ICoMa TVR GmbH die Ausbau- varianten dieser Anliegerstraße vor. Eine Breite von 5,5 Meter ist vorgesehen, der noch nicht be- stehende Gehwegabschnitt soll vorwiegend auf der zum Sportplatz weisenden Südseite errich- tet werden. Das würde den aus den Grundstü- cken kommenden Fahrzeugen mehr Sichtfrei- heit gewähren, auf der anderen Seite gibt es dort keine Wohnbebauung, nur das Ernährungsinsti- tut. Die benötigte Gehwegbreite wurde disku- tiert, um die Kosten für die Anwohner zu dämp- fen. Eine Breite von 1,20 Meter mit 80 Zenti- meter breitem Sicherheitsstreifen wurde emp- fohlen. Das Niederschlagswasser könne auf der Nordseite in einer Mulde versickern. Auch muss für die Bushaltestelle am Gerätehaus der Feuerwehr wohl mit der Verkehrsbehörde ein neuer Standort vor der Kurve gefunden werden.

Zurückstellen scheint vernünftig

Im Rahmen des in Arbeit befindlichen Lärmak- tionsplanes ist später für diese Straße die Ge- schwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h vorge-

sehen, wie generell links und rechts der Arthur- Scheunert-Allee. Die Kosten des Ausbaus wer- den anteilig vom WAZV, der Kommune und den Anliegern getragen. Das Vorhaben steht zwar nach dem Willen der Gemeindevertreter auf der Prioritätenliste, aber die Durchführung im Jahr 2011 steht in den Sternen. Zu groß sind die noch zu stopfenden Löcher in Nuthetals Haus- halt 2011. Der vordere Teil der Feldstraße, der Dorfanger in der Schlüterstraße oder die Alice- Bloch-Straße – nur eine der drei Straßen kann 2011 voraussichtlich finanziert werden. Unter dem Aspekt des noch währenden Bauvorhabens am Deutschen Institut für Ernährungsfor- schung, das Anlieger der Alice-Bloch-Straße ist, wurde empfohlen, diese Straße zurückzustellen.

Man befürchtet durch schwere Baufahrzeuge Schäden an der dann neuen Straße. Favorisiert wurde nun der Dorfanger der Schlüterstraße. In der nächsten Sitzung der Gemeindevertretung am 14. Dezember muss entschieden werden.

Kämmerer Stephan Ranzmachte deutlich, dass bei unausgeglichenem Haushalt keine der Stra- ßen finanzierbar sei. Trotz Ausgabenkürzungen würde noch ein Minus von 437.000 Euro im

Haushalt lauern. teKe

Kein Nachtfahrverbot – aber langsamer müssen Brummis fahren

Kein Nachtfahrverbot für die Arthur-Scheu- nert-Allee gibt es vorerst, aber zwischen 22 und 6 Uhr muss der LKW-Verkehr in Berg- holz-Rehbrücke jetzt seine Geschwindigkeit auf 30 Kilometer pro Stunde beschränken. Das hat die Verkehrsbehörde des Landkreises Pots- dam-Mittelmark angewiesen, teilt Nuthetals

Bürgermeisterin Ute HustigMitte Oktober mit.

Bis die Daten einer Straßenverkehrszählung vorlägen, sei diese verkehrsrechtliche Anord- nung jetzt bindend. Im Februar 2010 hatte die Gemeindeverwaltung Nuthetal einen erneuten Anlauf für ein Nachtfahrverbot auf der Arthur- Scheunert-Allee, der Landesstraße L78, unter-

nommen. „Es ist nicht das, was wir beantragt haben, aber ein Teilerfolg“, so Hustig. Die Richtung werde man aber im Auge behalten, denn der in Arbeit befindliche Lärmaktions- plan der Gemeinde Nuthetal werde sich damit weiter zu beschäftigen haben.

teKe

Erinnerung an die Bildung der ersten Gemeindevertretung nach der Wie- dervereinigung

(Ausgegraben von Kurt Baller) Aus dem „Protokoll der 1. Gemeinde- vertretersitzung der Gemeinde Berg- holz-Rehbrücke“, 5. 6. 1990

Gemeindeverwaltung Nuthetal, Archiv, Aktennummer 1.000

„…

Teilnehmer: 17 Abgeordnete1 ca. 140 Gäste […]

Tagesordnung:

1. Begrüßung der Abgeordneten Feststellung der Beschlussfähigkeit 2. Bericht des Vorsitzenden der Wahl-

kommission

3. Bestätigung der Wahlkommission für den 5. 6. 1990

4. Geheime Wahl des Vorsitzenden des Gemeinderats

5. Offene Wahl des 1. und des 2. Stell- vertreters

6. Geheime Wahl des Bürgermeisters 7. Bildung des Sonderausschusses 8. Auszeichnung FFW2-Mitglieder Zu 1.:

[…] Der Alterspräsident Prof. Dr. Vetter

begrüßt die Abgeordneten und Gäste und hält eine kurze einleitende Anspra- che aus Anlass des historischen Mo- ments der Tagung des ersten frei ge- wählten Gemeinderates von Bergholz- Rehbrücke.

[…]

Zu 4.:

Geheime Wahl des Gemeinderatsvorsit- zenden:

Vorschläge: CDU – Herr Dr. Heckel SPD – Herr Dr. Augustat PDS – Herr Kubau.

Erreichte Stimmen im ersten Wahlgang:

Herr Dr. Heckel = 7 Stimmen Herr Dr. Augustat = 7 Stimmen Herr Kubau = 3 Stimmen Nach erfolgter Stichwahl – geheim – er- reichte Herr Dr. Augustat 10 Stimmen und Herr Dr. Heckel 7 Stimmen.

Der abgeordnete Herr Dr. Augustat ist somit Gemeinderatsvorsitzender.

[…]

Zu 6:

[…]

Nur die CDU gab einen Vorschlag für die Besetzung des Amtes bekannt, alle anderen Fraktionen konnten keinen Vor-

schlag einbringen.

Vorschlag der CDU: Herr Gerhard Ling.

Abstimmungsergebnis: 14 / 0 / 3 Der gewählte Bürgermeister gab eine Erklärung ab.

Zu 7:

Bildung des Sonderauschusses zur Erar- beitung der Hauptsatzung und der Ge- schäftsordnung für die Gemeinde bzw.

den Gemeinderat Bergholz-Rehbrücke.

Zusammensetzung:

Vorsitzender des Gemeinderates Stellvertreter des Gemeinderates Bürgermeister

alle Fraktionsvorsitzenden des Gemein- derates.

Benennung der Fraktionsvorsitzenden:

SPD: Herr Rauch CDU: Herr Lange

UBI3: Herr Kruspe, Vertreter Frau Doyé PDS: Herr Kubau, Vertreter Frau Hamisch Grüne:Herr Ebrecht

[…]

Zu 8:

Folgende Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Bergholz-Rehbrücke werden für langjährige treue Dienste ausge- zeichnet:

Kamerad Hermann Starke

= 40 Jahre FFW, Kamerad Kurt Haseloff

= 30 Jahre FFW.

Die Sitzung wurde um 20.55 Uhr been- det…“

1gewählte Abgeordnete waren:

Herr Dr. Augustat Herr Dr. Heckel Herr Rauch Herr Christ Herr Labsch Herr Prof. Dr. Vetter Frau Doyé Frau Haenel Herr Kubau Frau Hofmann Herr Killat Herr Traberth Frau Fiedler Herr Teubner, Herr Kornacker Herr Lange Herr Kruspe Herr Ebrecht Frau Hamisch Herr Schindler

2Freiwillige Feuerwehr

3Unabhängige Bürgerinitiative

Abbildung

Foto und Text Isabel Ruß  Erzieherin im Kreativbereich  des Rehbrücker HortesAm 28. August trafen sich Pippi Langstrumpf

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