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Der Nuthe Bote Jg. 19 Heft 11

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Academic year: 2022

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Wie die Wende in Bergholz-Rehbrücke begann Wasserschaden in der Kita ıAnne Frank„

Sister Fabian in der Grundschule ıOtto Nagel„

Kommunale Knackpunkte und Vereinsleben Kinder und Jugend 4 Kirchennachrichten

Tag der offenen Tür im DIfE

Geburtstage 4 Veranstaltungstipps 4 Dienstleistungen

19. Jahrgang November 2009 Preis 1,30

Unabhängige Monatszeitschrift für die Gemeinde Nuthetal

mit den Ortsteilen Bergholz-Rehbrücke, Fahlhorst, Nudow, Philippsthal, Saarmund und Tremsdorf

„der beton bekennt seine schuld“, hat da einer nach der Maueröffnung auf die Mauer geschrieben. Zerhackt und durchlöchert steht sie da, die 28 Jah- re lang Schicksal gespielt hat. Die Aufnahme entstand im November 1989, als viele Menschen noch gar nicht glauben konnten, dass sie nun über sich selbst bestimmen können. Das Glück war so groß!

Heute, 20 Jahre nach dem Mauerfall, bemerken wir, wie das fast vierzig Jahre Eingesperrtsein die DDR-Bürger geprägt hat. So geprägt, dass schon

viele inzwischen eine Mauer wiederhaben wollen. Foto: Archiv, privat

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Wegen Wasserschäden werden 87 Kinder

aus der Kita Eichhörnchenweg über Monate in Saarmund betreut

der Fußboden bis in den Grundbereich abgetra- gen werden. Gesundheitsgefährdende Stoffe wurden jetzt gefunden. Die Männer müssen deshalb unter „Vollschutz“ arbeiten. „Unser Ziel ist nach wie vor, den regulären Kitabetrieb vor Weihnachten wieder aufnehmen zu kön- nen“, schließt Zado seine Ausführungen.

Am 5. Oktober sind selbst Haupteingang und das komplette Foyer des Neubaus gesperrt wor- den, Zugang ist einzig über das Scheunert-Haus möglich, berichtet Kita-Leiterin Monika Fi- scher. Luftdichte Trennwände schützen die ver- bliebenen Kinder vor Stäuben aus dem in Sanie- rung befindlichen Teil der Einrichtung.

Wie lange es schon tropft, ist unklar. Bis zur Bodenplatte ist das Wasser gedrungen, Gips- platten und Holz haben es aufgenommen, Schimmel hat sich gebildet, erklärte Architekt Peter Dreykluftauf Nachfrage. Die in Ökobau- weise errichtete Kita wurde 1998 in Regie sei- nes Architekturbüros Dreykluft & Partner er- richtet. Die Versicherung hat bereits zugesagt, den von Kettmann als sechsstellig geschätzten Schaden zu übernehmen. Alle betroffenen El- tern waren zum Ferienende schriftlich über die Umquartierung ihrer Kinder informiert worden.

„Uns war wichtig, die Kindergruppen und ihre Erzieher in ihrer Zusammensetzung zu belas- sen“, macht Kettmann deutlich. Das habe man geschafft. Die vier Gruppen werden seitdem im Freizeitbereich der Saarmunder Kita betreut.

Das hat zur Folge, dass das Angebot an Arbeits- gemeinschaften der Grundschule Saarmund nur

„mit einer komplizierten Organisation in ge- drängter Form“ umgesetzt werden könne. Nach der Schadensbeseitigung muss erst einmal eine Trocknung des Baus erfolgen. Ute Kaupke 87 Kinder aus der kommunalen Kita „Anne

Frank“ im Eichhörnchenweg von Bergholz- Rehbrücke werden seit dem 31. August in der Saarmunder Kita „Freche Früchtchen“ betreut.

Handwerker hatten bei in den Ferien geplant durchgeführten Sanierungsarbeiten im Sanitär- und Parkettbereich der Kita Ende August Was- serschäden entdeckt. Ohne die Wand zu öffnen, waren diese nicht ersichtlich. Zu den sowieso schon viel diskutierten fehlenden 40 Kitaplät- zen in Bergholz-Rehbrücke, sei das eine Kata- strophe, sagte Nuthetals zuständiger Sachbear- beiterWolfgang KettmannAnfang September.

Ute Hustig, Fraktionsvorsitzende Die Linke, be- richtete in der Gemeindevertretersitzung am 29.

September von Sorgen, die Saarmunder Eltern ihr nahe gebracht hatten. Täglich gäbe es in den Saarmunder 1. und 2. Klassen der Grundschule 20 Minuten Unterrichtsausfall wegen dieses Ausnahmezustandes. „Das ist unerträglich“, meint Hustig. Das sei bisher unbekannt gewe- sen, so Bauamtsleiter Torsten Zado. Er ver- sprach Klärung. In diesem Zusammenhang dankt er ausdrücklich allen Beteiligten und Be- troffenen für den sachlichen Umgang und die Geduld mit der schwierigen Situation.

Das gesamte Ausmaß des Schadens ist indes noch immer unbekannt. Problem in dem in Ökobauweise errichte- ten Haus sei, dass in die Wanddämmung zwar kein Wasser ein- dringen, aber auch nichts nach draußen abfließen kann. Über Jahre muss aus einer Druckleitung in der Wand Wasser ausgetre- ten sein. Nach Scha- densfeststellung waren Gutachter zu Rate ge- zogen und die Versi- cherung informiert worden. Vier Gruppen- räume hinter dem M e h r z w e c k r a u m mussten sofort ge- sperrt werden. In der Zwischenzeit sind auch Mehrzweckraum und Küche betroffen.

Der Küchenbereich war anfangs unter Auf- lagen noch zu betrei- ben. Um die Essenver- sorgung der verbliebe- nen 140 Kinder zu si- chern, wurde im Okto- ber ein Container auf- gestellt, denn auch die Küche muss komplett ausziehen.

Die betroffenen Räume mussten ausgeräumt,

Wegen Wasserschäden werden 87 Kinder

aus der Kita Eichhörnchenweg über Monate in Saarmund betreut

Gabriele Donath, Generalvertretung der Allianz, Friedensstraße 30a, 14558 Nuthetal,

Tel.: 033 200 / 86 004, Fax: 033 200 / 83 979, gabriele.donath@allianz.de Blick von der Fensterfront des Mehrzweckraumes zum

Foyer: Der Fußboden ist komplett ausgeräumt.

Fotos: U. Kaupke

Blick vom Foyer in den hauptsächlich betroffenen Ge- bäudeflügel. Hier ist schon alles entkernt, was raus muss- te. Die verbliebenen Wände sollen trocken sein. Hinter der Folienwand im Hintergrund sind die Bauleute am Entkernen.

Im Foyer der Kita. Hinter der luftdichten Trennwand im Hintergrund befindet sich der im Gebrauch befindliche Teil der Kita.

Blick zur Küchentür: Selbst die Küche muss wegen des Wasserschadens beräumt werden.

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nun ist der geschichtsträchtige November heran- gekommen. Wir beschäftigen uns in unserem Novemberheft natürlich mit dem letzten großen Novemberereignis, dem Mauerfall vor 20 Jahren und seinen vorausgegangenen Wehen.

Beträchtliche Wehen durchzogen das Land DDR, bevor die Geburt einer freiheitlichen Gesellschaft stattfinden konnte, Gott sei Dank verlief sie ohne Blutverluste.

Das Land hatte einfach abgewirtschaftet. Verantwortungsvolle Bürger beklagten und dokumentierten die Umweltsünden, den Verfall kulturel- ler Güter – und wurden dafür eingesperrt oder anderweitig belangt. An- dere, die das Eingesperrtsein nicht mehr ertragen konnten, stellten Aus- reiseanträge. Ein Freund sagte mir damals andererseits: „Ich sehe gar nicht ein, warum man mich einfach zwingen will, meine Heimat zu ver- lassen, nur weil ich als freier Mensch leben will.“

Die Bevölkerung war einer Riege von überalterten Betonköpfen ausge- liefert, die die Probleme nicht lösen konnte, weil sie unfähig war. Dass diese Leute unfähig waren beweist, dass sie die Signale, die aus Moskau kamen, Glasnost und Perestroika, ignorierten und verhöhnten. Man ver- bot z.B. den „Sputnik“, eine kleine sowjetische Monatsschrift, „Readers Digest“ nachempfunden, weil in ihm ein frischer Wind wehte. Man ver- bot Filme sowjetischer Filmemacher, die in ihren Werken die Sowjetuni- on nicht nur heroisierten. Und Kurt Hager, der Chefideologe der SED, in einem Interview: „Würden Sie, wenn Ihr Nachbar seine Wohnung neu tapeziert, sich verpflichtet fühlen, Ihre Wohnung ebenfalls neu zu tape- zieren?“

So empfanden viele, viele Menschen, jeder je nach seinen Ansprüchen an das Leben, die Umstände in diesem Land unerträglich. Und sie wehr- ten sich, jeder auf seinem Gebiet. Sie flüchteten in die tschechische Bot- schaft, sie nutzten die Grenzöffnung in Ungarn, sie demonstrierten mit großer Ausdauer und Ernsthaftigkeit.

Die Demonstrierenden bewiesen großen Mut, denn keiner wusste, wie der Machtapparat reagieren würde.

Wenn man heute, nach 20 Jahren bedenkt, wie das alles hätte enden können, dann kann es einen gruseln. Ein neulich gezeigter Film „Das Ende des Politbüros“ zeigte eine völlig hilflose, Erich Honecker unter- würfig ergebene Truppe, die nicht mehr aus noch ein wusste, was sie tun sollte, denn alle starrten auf ihren Parteivorsitzenden und Generalsekre-

tär Honecker, der sich einfach auf seine Datsche verzog, den kranken Mann spielte und nur auf seinen großen Auftritt zum 40. Jahrestag der DDR wartete, bei dem die aufmarschieren müssende Jugend dann nicht, wie von ihm erwartet, „Honni, Honni“ sondern „Gorbi, Gorbi“ schrie.

In Gorbatschow sahen sie ihren Hoffnungsträger.

Ja, das ist nun 20 Jahre her und es wird sich noch einmal intensiv mit dem Thema beschäftigt. Die Befreiung aus dem grauen Muff der DDR war erst einmal für viele wunderbar. Für viele war es die Katastrophe.

Ich weiß nicht, ob die vielen Anzeigen von „plötzlich und unerwarteten Toden“ von Männern im besten Alter nicht mit der eingetretenen Situa- tion zusammenhingen.

Abgesehen vom wirtschaftlichen Zusammenbruch unseres Landes, das nun die Regeln einer kapitalistischen Wirtschaftsform übernehmen musste, änderte sich das Leben vieler Menschen grundlegend. Die, die immer schon zuerst „hier“ geschrieen hatten, haben natürlich die Kurve schnell gekriegt. Aber für viele, die ihre Arbeitsplätze verloren und da- mit ihr soziales Umfeld, wurde die Zeit schwer. In der DDR war man an- ders sozialisiert als im Westen. Wer sich anpasste, dessen sicherer Le- bensweg war vorgezeichnet. Man hatte einen Arbeitsplatz, an dem man anerkannt war, wo sich auch meistens das gesellschaftliche Leben ab- spielte. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Verlust des Arbeitsplatzes, abgesehen vom materiellen Verlust, auch eine menschliche Tragödie sein konnte, weil man sich als Mensch abgewertet fühlte.

Lesen sie bitte auf den Seiten 16 und 17, wie sich in Bergholz-Rehbrü- cke im Oktober 1989 Widerstand artikulierte. Die aktiven Mitglieder der damals gegründeten Unabhängígen Bürgerinitiative (UBI) trafen sich kürzlich und erinnerten sich an eine aufregende Zeit, die für sie eine wichtige ihres Lebens war. Nicht nur die Wende haben sie in unse- rem Ort eingeleitet, sondern danach mischten sie sich als Gemeindever- treter aktiv in das Geschehen im Ort ein. Eine spannende Zeit, in der Demokratie erst einmal geübt werden musste. Viele alte diktatorische Angewohnheiten waren im neuen Parlament zu überwinden. Mancher Abgeordnete musste sich erst einmal daran gewöhnen, dass es eine Op- position gibt und dass sie auch erlaubt ist. Ich selbst habe damals viel gelernt. Eine gute Lehrmeisterin war mir Katharina Doyé, mit der ich in der Gemeindevertretung für die UBI saß. Viel habe ich von Günter Ebrecht gelernt, der sich schon zu DDR-Zeiten für Baumschutz einge- setzt hatte und jetzt als Vertreter der Grünen mit in unserer Fraktion saß.

Heute sage ich, ich bin froh, dass sich in unserer Gesellschaftsform Bür- ger artikulieren können und Widerstand organisieren, wenn von der Po- litik unsinnige Dinge beschlossen und betrieben werden.

Bleiben Sie wachsam, Sie dürfen es! IhreErika Haenel

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Adventmarkt 2009

Der Adventmarkt auf dem Bergholzer Dorfanger, der im letzten Jahr vom Verein Begegnungshaus der Generationen Nuthetal erstmalig ver- anstaltet wurde, war ein voller Erfolg. Die vielen begeisterten Besu- cher waren sich einig: Das muss im nächsten Jahr wiederholt werden.

Am 6. Dezember ist es deshalb soweit: Der Adventmarkt 2009 wird seine Tore öffnen und hoffentlich noch mehr Besucher anziehen als im letzten Jahr.

Das Markttreiben soll um 14.00 Uhr offi- ziell eröffnet werden und bis 18 Uhr dau- ern. Wie im Vorjahr werden sich neben den Aktivitäten in der Schlüterstraße und im Mehrgenerationenhaus auch der Schäfer- hof und Familie Zimmermann mit ihren

„offenen Höfen“ an der Veranstaltung be- teiligen. Um 15.00 Uhr gibt es einen Fami- liengottesdienst in der Bergholzer Kirche.

Danach wird der Nikolaus erwartet und für die jüngeren Besucher manche Überra- schung parat haben.

Da im letzten Jahr noch einige Lücken auf

der Schlüterstraße zu verzeichnen waren, werden noch Interessenten für Stände gesucht. Diese Bitte richtet sich vor allem an die Vereine, Schulklassen, Kitas etc. in Rehbrücke, Saarmund und den Dörfern. Da der Verein Mehrgenerationenhaus für nichtgewerbliche Stände als Miete nur den Selbstkostenpreis verlangen wird, bietet sich hier die Möglichkeit, Vereins- oder Klassenkassen aufzufüllen. Auch weitere einheimische Künstler und Anbieter lokaler Nahrungsmittel würden wir gern auf dem Adventmarkt sehen. Wichtig ist aber, dass es sich um weihnachtsmarktty- pische Angebote handelt. Interessenten sollten sich in den nächsten Tagen bei der Leiterin des Mehrgenerationenhau- ses, Frau Gentsch (Telefon 033200/55642, Mail info@mehrgenerationenhaus-nuthe- tal.de) melden.

Erstmalig werden sich übrigens auch die Gewerbetreibenden vom Rehbrücker Marktplatz mit einem Stand am Advent- markt beteiligen. Da dort zeitgleich ein verkaufsoffener Sonntag stattfinden wird, ist zudem ein Shuttleservice von der Schlüterstraße vorgesehen. Uwe Steffen Vorstand Verein Begegnungshaus der Generationen Nuthetal

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War die Familie vonKatarzyna Frankowskade- nunziert worden? Aus Angst? Zum Selbst- schutz? Katarzyna und ihr Vater wussten sofort, warum die Deutschen sie im März 1941 aus dem Haus in Horodok, Weißrussland, Witebsker Bezirk, holten. Eine Woche zuvor hatten sie Partisanen Essen gegeben. Auf einem LKW zu- sammengepfercht, gab Vaters Gegenwart ihr Trost. Plötzlich mussten viele Männer weg, wurden im Laufschritt zu einer Scheune gejagt.

Der LKW fuhr mit ihr weiter. „Fast verrückt vor Angst“ und hungrig ging es in Viehwaggons nach Westen. Eine Woche lang. In Neumünster wurde sie vom Arbeitsamt wie auf dem Vieh- markt einem Landwirt zuerst nach Heide/

Schleswig-Holstein vermittelt. Aus dem einzi- gen Brief ihrer Schwester, der sie erreichte, er- fuhr die 18-jährige, dass die mit Menschen überfüllte Scheune von den Deutschen verrie- gelt und angezündet worden war …

Nie wieder wollte sie deutsch sprechen. Bis 2007 hat sie deutschen Boden nicht mehr betre- ten. Ihre Enkelin Agnieszka Olienkieviecz schaffte es, Großmutters Erinnerungen „auszu- graben“ und schrieb sie auf. Im Rahmen eines Wettbewerbs der Stiftung „Polnisch-Deutsche Aussöhnung“ erhielt sie dafür einen Preis. 2007 begegnete Katarzyna Frankowska nach 66 Jah- ren erstmals in Heide ihrer Vergangenheit. In Zusammenarbeit von Heinrich-Böll-Stiftung, Stiftung „Polnisch-Deutsche Aussöhnung“ und der Aktion Tschernobyl-Kinder e.V. Wilhelms- horst war sie Ende September zu einer Leserei- se erneut im Land. „Ich habe nicht damit ge- rechnet, hier so herzlich empfangen zu wer- den“, dankte sie in Bergholz-Rehbrücke. Auf Einladung des Ortsvereins Bergholz-Rehbrücke e.V. besuchte sie die Überreste des ehemaligen

Zwangsarbeiterdurchgangslagers am Bahnhof Potsdam-Rehbrücke und die vom Verein 2005 aus Spenden errichtete Gedenktafel. Die ehe- malige Entwesungsbaracke beginnt zu verfal- len. Die Kommune kann in den Privatbesitz

nicht eingreifen, um sie zu erhalten. Katarzyna Frankowska erfuhr von der Vereinsvorsitzenden Erika Haenel und Bergholz-Rehbrücker Orts- vorsteherinAnnerose Hamisch-Fischervom re- gen Kontakt zu ehemaligen Zwangsarbeitern aus Holland, die im 2. Weltkrieg aus diesem La- ger zur Arbeit in der Rüstung und Dienstleis- tungsgewerbe vermittelt worden waren. Erst 2008 war Hamisch-Fischer Johann Hagenaus Delft/Niederlande begegnet. Auch er war in Rehbrücke auf Spurensuche. Wie viele andere war er nach Berlin vermittelt worden. Hagen schreibt seine Erinnerungen derzeit nieder, be- richtete die Ortsvorsteherin, die mit ihm in Briefkontakt steht.

Am Abend war im Mehrgenerationenhaus Gele- genheit, mehr aus dem Leben von Katarzyna Frankowska zu erfahren. Nach mehreren Statio- nen gelangte sie nach Tönning, arbeitete in ei- nem Hotel. Januar 1944 verliebte sie sich in den Zwangsarbeiter Ryszard Frankowski, der beim Wasserbauamt nebenan arbeitete. Trotz des Glücks war das Leben nur sehr schwer auszuhal- ten. Der Ort durfte unter Strafe nicht verlassen werden. Ab September 1944 durften Ausländer nicht mehr in Hotels arbeiten. Wieder in Heide, musste sie in der Maschinenfabrik Köster arbei- ten, die schlimmste ihrer Stationen. Nachrichten gelangten nur schwer an ihre Ohren. Plötzlich war der Krieg aus. Von den Engländern als „Dis- placed Persons“ interniert, ließen Ryszard und sie sich in einer provisorischen Kirche trauen.

Im Herbst 1945 trafen sie in Ryszards Heimat ein, 140 Kilometer westlich von Warschau. Mit Hilfe des Roten Kreuzes fand Katarzyna Frank- owska Mutter und Schwestern in der damaligen Sowjetunion wieder. Drei Frauen der Familie, ihren Mann und dessen Vater hatte der Krieg zu Zwangsarbeitern gemacht.

Allein 1,7 Millionen Polen wurden im 2. Welt- krieg zur Arbeit gezwungen, ergänzte Martin Kastranek von der Heinrich-Böll-Stiftung. Die noch Lebenden sind Zeitzeugen von gestern und Zeugen der Annäherung von heute. Erika Hae- nel erinnerte daran, dass auch auf den Berghol- zer Bauernhöfen und in Saarmunder Haushalten Zwangsarbeiter eingesetzt waren. Sie erinnerte an den jungen Ukrainer, der auf dem Mühlen- berg nahe der Kirche gehängt wurde, weil er an- geblich einer Bauerstochter zunahegekommen sei. Bedrückende Rechtlosigkeit. Bedrückend, wie selbstverständlich diese Zwangsarbeit hin-

genommen wurde. Ute Kaupke

Geschichte

„Ich wollte nie wieder Deutsch sprechen...“

Mit 86 Jahren ist Katarzyna Frankowska auf dem Weg, ihre Vergangenheit zu bewältigen

Die Begegnung mit einer „Zwangsarbeiterin“

Am 21. September hatte die Grundschule

„Otto Nagel“ in Bergholz-Rehbrücke interes- santen Besuch aus Polen. Es war FrauKatar- zyna Frankowska, die mittlerweile 86 Jahre alt ist und aus ihrem Leben als „Zwangs- arbeiterin“ erzählte. Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 6a und 6b konnten ihre Fragen, die im Vorfeld des Unterrichts the- matisiert worden waren, Frau Frankowska

stellen, und eine mitgereiste Dolmetscherin übersetzte diese. Die Fragen der Schülerin- nen und Schüler waren sehr umfangreich und vielschichtig, und Frau Frankowska beant- wortet alle Fragen sehr bereitwillig. Im Laufe dieses Gespräches war immer wieder eine nachdenkliche und beklemmende Stimmung zu spüren. Das Leben dieser Frau war von vielen Gräueltaten überschattet, und das Zi-

tat: „Ich wollte nie wieder Deutsch spre- chen…“, sagt vieles aus.

Die Grundschule „Otto Nagel“ bedankt sich recht herzlich beim Ortsverein Bergholz-Reh- brücke e.V. undSabine Herig,Mutter des Schü- lers Tobias, für das Organisieren dieser sehr in- teressanten Veranstaltung.

Grundschule „Otto Nagel“

Fotos: E. Haenel

Seitenanblick der ehemaligen Entwesungsbaracke beim Rundgang – auf dem Dach ist noch ein Wachturm sicht- bar. Ewa Golota (Mitarbeiterin der Stiftung „Polnisch- Deutsche Aussöhnung“), Alicja Olszewska (Tochter von Katarzyna Frankowska), Katarzyna Frankowska, Ortsvor- steherin Annerose Hamisch-Fischer und Erika Haenel (Vorsitzende des Ortsvereins Bergholz-Rehbrücke e.V.)

(v.l.n.r.) Foto: U. Kaupke

Die beiden 6. Klassen waren mit ihren Lehrern und Sabine Herig gekommen. Elke Brandenburger war die Vermittlerin zwischen den sehr aufgeschlossenen Schülern und den Gästen

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Termine für das Jahr 2009

Dieser unvollständige Plan wird jeden Monat aktuell ergänzt und soweit erforderlich berichtigt.

Alle Angaben nach bestem Wissen ohne Gewähr.

Veran- staltungs-

kalender

Tag Datum Zeit Veranstaltung Ort

Do. 05.11. 18.30 Uhr Vernissage des Galerie-Atelier

Kunstkurses von EigenArt

„Die Brücke“e.V. Arth.-Sch.-A-/Ecke Weerthstraße Mi. 11.11. Martinstag und Laternen- Kita „AnneFrank“

Umzug Eichhörnchenweg

Bergh.-Rehbrücke Sa. 14.11. 17.00 Uhr „Kleztone“ Berlin Kirche Bergholz

Klezmermusik

So. 15.11. 15.00 Uhr Vielfalt der Kleinkunst Gemeindezentrum mit Künstlern aus „Apfelbaum“

Nuthetal Michendorf

Sa. 21.11. ab 11.00 Uhr Kultur im Flur Martina & Rolf Janssen

„Teilung und Am kurzen End 20

Wiedervereinigung“ Bergholz Kollagen & Musik

Di. 01.12. 16.00- Blutspende Schule „Otto Nagel“

19.00 Uhr Andersenweg 43

So. 06.12. 17.00 Uhr Weihnachtskonzert Kirche Bergholz Chorgem. Pdm.-Rehbr.

So. 06.12. Adventmarkt Bergholz

So. 06.12. Verkaufsoffener Sonntag Zum Springbruch/Markt Bergholz-Rehbrücke Sa. 12.12. 14.00 Uhr Weihnachtsfeier für Aula der Grundschule

Senioren und Seniorinnen „Otto Nagel“

Von Bergholz-Rehbrücke Andersenweg Sa. 19.12. ab 11.00 Uhr Kultur im Flur Martina & Rolf Janssen

„Licht in der Finsternis“ Am kurzen End 20 Bilder & adventliches Bergholz Singen

Weitere Termine von „Die Brücke“e.V. auf Seite 19, von der Akademie 2. Lebens- hälfte und dem Mehrgenerationenhaus auf Seite 29.

Abstimmung tut not! Wir appellieren dringend an alle, die in der Gemeinde Nuthe- tal öffentliche Ereignisse (Feiern, Sport, Kultur) planen. Melden Sie Ihr Vorhaben rechtzeitig dem Amt oder uns. Es liegt in Ihrem Interesse, Überschneidungen und zu schnelle Aufeinanderfolge von Veranstaltungen zu vermeiden! Zur Weitergabe Ihrer Termine informieren Sie bitte: Tel. 033200 – 50280, Fax: 502 81 oder Brigit- te@bassconnection.de.

Wenn Sie Termine melden, geben Sie bitte immer eine Rufnummer an, unter der Sie zu erreichen sind, falls Rückfragen erforderlich werden sollten! Danke!

Impressum

Herausgeber:Ortsverein Bergholz-Rehbrücke e.V.

Redaktion:Rolf-D. Bathe, Annett Böhm, Hilmar Guntowski, Erika Haenel, Ute Kaupke, Benjamin Kaupke, Käthe Liebers, Brigitte Sprick, Topsi Menzel Verantwortlich: Erika Haenel.

Anschrift:Redaktion „Der Nuthe-Bote“

Bergholz-Rehbrücke, Anna-Seghers-Straße 8, 14558 Nuthetal Internet:www.ov-bergholz-rehbruecke.de

E-Mail: nuthebote@onlinehome.de

Konto:Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam Kto.Nr. 3521171093, BLZ 16050000

Absprachen über Beiträge und Werbung:

Erika Haenel, Bergholz-Rehbrücke, Anna-Seghers-Straße 8, 14558 Nuthetal Tel. u. Fax: (03 32 00) 8 55 59, E-Mail: erikahaenel@yahoo.de

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 4b.

Layout:Ivo Olias, E-Mail: info@IvoOlias.de Druck:Druck- und Medienhaus Hans Gieselmann,

Bergholz-Rehbrücke, Arthur-Scheunert-Allee 2, 14558 Nuthetal, Tel.: (033 200) 801 20, Fax: (033 200) 801 28,

E-Mail: gieselmanndruck@potsdam.de Die Zeitschrift erscheint monatlich.

Alle Nachrichten werden nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr, veröffentlicht.

Bezugspreise:Einzelheft 1,30 EUR bis 3,00 EUR,

Jahresabonnement: 13,30 EUR, auswärts 22,50 EUR einschl. Portogebühren Kündigungsfrist des Jahresabonnements: 2 Monate vor Ablauf

Nachdruck:Auch auszugsweise nur mit Genehmigung des Herausgebers und genauer Quellenangabe. In signierten Beiträgen kommt die Meinung des jeweiligen Verfassers, jedoch nicht unbedingt die des Herausgebers oder der Redaktion zum Ausdruck. Bei Leserbriefen behalten wir uns Kürzungen vor.

Rücksendung unverlangt eingereichter Manuskripte nur gegen Rückporto.

Eine Haftung ist ausgeschlossen!

Achtung: Wechsel der Korkensammelstellen erforderlich

Berichtigungen aus Heft 11/09

Seite 2 Bildunterschrift rechte Spalte, zweites Foto von unten:

Gerda Szepansky

Seite 22: Quelle der Ehrenbürgerurkunde für Lotte Werkmeister:

Stiftung Stadtmuseum Berlin/Theatersammlung Seite 31: Bildunterschrift linke Spalte mittleres Foto:Frau Margot Die Fortsetzung Autobahnbau und Das Nuthetal sowie im November- heft nicht berücksichtigte Beiträge bringen wir in unserem erweiterten Dezemberheft. Haben Sie bitte etwas Geduld.

Auch Änderung zur Sammlung von Druckerpatronen Wer seit Jahren gewohnt war, im REWE-Markt an der Arthur-Scheunert-Allee in Bergholz- Rehbrücke seine Naturkorken abzugeben, muss sich jetzt dank unserer „netten“ Mitmenschen umstellen. Immer wieder wurde die mit Stoff umhüllte und mit einem Plakat deutlich gekenn- zeichnete Korkentonne am Eingang des Geträn- kemarktes als Abfallbehälter für jede Art Müll benutzt. Das mussten wir mit unseren Händen dann ausräumen. Dank dieser Mentalität Eini- ger können wir den Standort nicht beibehalten.

Aber wir fanden viel Entgegenkommen im Ort.

Wir sammeln weiter Naturkorken!

In den Nuthetaler Grundschulen bleiben die Sammlungen bestehen.

Unsere neuen Sammelstellen für Naturkor- ken sind ab sofort:

Eiscafé Blütenzauber, A.-Scheunert-Allee 74, 14558 Nuthetal, OT Bergholz-Rehbrücke, di-

rekt gegenüber von REWE; Öffnungszeiten:

Di–Fr 12-18 Uhr und Sa/So 14–18 Uhr ARAL-Tankstelle Arthur-Scheunert-Allee, Ecke Am Rehgraben, 14558 Nuthetal, OT Berg- holz-Rehbrücke, rund um die Uhr geöffnet Gemeindeverwaltung Nuthetal, Service-Cen- ter, Arthur-Scheunert-Allee 103, 14558 Nuthe- tal, OT Bergholz-Rehbrücke, Öffnungszeiten:

Mo 10-18, Di-Do 8-18, Fr 8-14 Uhr

Mehrgenerationenhaus Nuthetal Schlüter- straße 46, 14558 Nuthetal, OT Bergholz-Reh- brücke; Öffnungszeiten: Di, Do, Fr 14–18 Uhr sowie zu allen Veranstaltungen im Haus

Warum wir sammeln?

Ganz einfach: Die Korken werden kostenlos von derSpedition Krage & Co. Potsdam GmbH nach Hamburg transportiert. In denWinterhu- der Werkstätten für Behinderte werden sie zu Dämmmaterial für die Bauindustrie granuliert.

Das wird stark nachgefragt. Und je abgeliefer-

tem Kilogramm Kork bekommt der Natur- schutzbund Hamburg(NABU) einen bestimm- ten Betrag in Euro. Davon werden Kranich- schutzprojekte an der Unteren Elbe und in der spanischen Extremadura finanziert! Also: Be- hinderten helfen wir Arbeitsplätze zu sichern, ein natürlicher Rohstoff wird einer zweiten Nut- zung zugeführt und wir tun etwas für die Erhal- tung der Tierwelt! Ist das nicht was Tolles?

Seit 2005 sammeln wir in Nuthetal Korken. Al- lein im Sommer 2009 haben beide Nuthetaler Grundschulen, das Haus der Natur in Potsdam und eine private Sammlerin aus Radewege 98 Säcke voller Korken zur Spedition bringen kön- nen, wie auf der Kinderseite berichtet worden war. Deshalb machen wir weiter.

Auch Druckerpatronen werden weiter ange- nommen, aber nur noch in der Grundschule am Andersenweg zu Schulzeiten! Warum?

Die Gründe sind leider die selben, wie bei der Korkensammlung... Ute Kaupke

Redaktionelles

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Die Redaktion des

„Nuthe-Boten“ gratuliert

Bergholz-Rehbrücke:

Am 1.11. Anita Ort zum 75., am 5.11. Brigitte Schulze zum 78., am 7.11.Horst Herrmann zum 86., am 10.11. Ursula Müller zum 80., am 12.11. Anneliese Pfitzner zum 76., am 15.11. Eugenie Liers zum 90.

und Karin Friedland zum 70., am 21.11. Ursula Mehlitz zum 86., am 23.11. Erich Kusche zum 89.

und am 30.11. Brigitte Nattke zum 68. Geburtstag

Anmerkungen zum Vorgängerheft

Bürgertelegramm SPD Nuthetal

Krippenplätze und kein Fortschritt, Führerscheine vom Amt

Am 15. November begeht Frau

Eugenie (Jenny) Liers,

Abonnentin der ersten Stunde unserer Zeit- schrift, ihren 90.Geburtstag. Dazu gratulie- ren wir ihr sehr herzlich.

Frau Liers gehört zu der Generation, die am stärksten unter den schweren Zeiten nach dem Ersten Weltkrieg und den schreckli- chen Ereignissen des Zweiten Weltkriegs gelitten hat.

In Czernajew (Turkestan/Russland) aufge- wachsen, wurde sie später nach Czernowitz (in der Bukowina) umgesiedelt. Vertrieben 1940 nach Oberschlesien (Sosnowitz), 1945 weiter vertrieben nach Ottendorf in Sach- sen.

1943 lernte sie in Schlesien ihren späteren Mann, Werner Liers, kennen. 1945 heirate- ten beide in Ottendorf. 1947 zog das Ehe- paar nach Potsdam, wo Jenny eine Tätig- keit im Handel aufnahm, die sie bis zum Al- ter von 67 Jahren ausübte.

Zwei Kinder, ein Sohn und eine Tochter, wie auch die Enkelkinder wuchsen in der Rehbrücker Bachstraße auf, wo die Familie seit 1950 wohnt.

Jenny Liers erfreut sich mit ihren 90 Jahren noch guter Gesundheit und wird im nächs- ten Jahr, am 15.2.2010, zusammen mit ih- rem Mann die Eiserne Hochzeit begehen.

Wir wünschen dem Ehepaar Liers Gesund- heit und Freude an Kindern und Enkelkin-

dern! Erika Haenel

Tageszeitungen sind in der Regel ein Wegwerf- produkt, auch Zeitschriften, von einigen Aus- nahmen abgesehen, landen früher oder später im Altpapier, will man nicht im Papier ersti- cken. Auch dem Nuthe-Boten wird es in vielen Fällen so gehen.

Weil das so ist, so sein muss, möchte ich mit ei- nem Rückblick auf einige Themen der Oktober- ausgabe Ihre Aufmerksamkeit

auf eben diese Beiträge lenken.

In der Auswahl soll bitte keine Wertung liegen, alle Seiten wa- ren interessant und gewichtig, aber einiges sprach mich in be- sonderem Maße an.

SoClaudia Vetters Erinnerun- gen an die Wende auf Seite 14.

Sie schreibt darin von der lan- ge anhaltenden Freude, dem jahrelangen Gefühl der Befrei- ung, wenn sie von Babelsberg oder Potsdam aufs Berliner

Stadtgebiet wechselt. Wir ehemaligen West- berliner waren von der Mauer nicht einge- sperrt, sondern bis zu einem gewissen Maß ausgegrenzt. Wer seine Lieben jenseits der Mauer besuchen wollte, musste neben dem Zwangsumtausch auch immer gewärtig sein, von den Grenzern in barschem Ton gemaßre-

gelt zu werden. 28 Jahre war uns die wunder- schöne märkische Landschaft nicht ohne Mü- hen zugänglich. So genießen wir ganz be- wusst bis zum heutigen Tage jedes Mal, an dem wir, egal, ob im Osten oder Westen Ber- lins, dem Norden oder Süden, die Stadtgren- ze nach „draußen“ überfahren.

Immer wieder habe ich mir unterhalb der gelun- genen Kolumne vonErika Hae- nel die Karte aus dem Anti- kriegsmuseum angesehen. Sie ist gemünzt auf die großen Ereig- nisse Kriege und Diktaturen, fin- det ihre Bestätigung leider auch fast täglich in den S- oder U- Bahnen der Großstädte. Als je- mand, der die beiden von der Au- torin erwähnten Diktaturen er- lebt hat, seinerzeit noch jung und manche Gefahr nicht erkennend, bin ich immer wieder erstaunt, was wir inzwischen aus Biogra- phien erfahren. Vor allem in der braunen Dikta- tur, wo so schnell die Todesstrafe drohte, haben viel mehr Menschen als bisher angenommen, enormen Mut gezeigt und ihr eigenes Leben aufs Spiel gesetzt, indem sie Verfolgten das Le- ben gerettet haben.

Doch auch der Mut des Volkes der ehemaligen

DDR, der letztendlich das wirtschaftlich bank- rotte System wie ein Kartenhaus zusammenfal- len ließ, war hochriskant.

In diesen Tagen um den 12. Oktober wird der Barack Obama zugesprochene Friedensnobel- preis gerade heftig diskutiert. Bei den zahlrei- chen Leserbriefen meiner Tageszeitung fand ich einen Vorschlag, eine Frage in diesem Zu- sammenhang besonders bemerkenswert: „Die Verleihung an den amerikanischen Präsidenten um einige Jahre zurückzustellen und die friedli- che Revolution von (1989) in diesem Jahr aus- zuzeichnen.“Dies ist zwar nun in 2009 nicht mehr möglich, dann aber vielleicht in fünf Jah- ren?

Den Inhalt der vorerwähnten Karte in dieser Form vergrößert oder in anderer Schrift unüber- sehbar in jedem Klassenraum ab der 4. Klasse?

Wäre das eine Möglichkeit, gegen die Gleich- gültigkeit anzugehen?

Mit großem Interesse las ich schließlich auf Seite 8 über das Tagebuch einer Jüdin zum Kriegsende in Potsdam. In der Tat, und schon oftmals in dieser Zeitschrift erwähnt, sind die vielen Friedensjahre keineswegs selbstverständ- lich, die uns seit 1945 geschenkt waren.

Genau gerechnet sind es allerdings 64 – nicht 70 Jahre.

Rolf-D. Bathe

Fehlende Kitaplätze – der politische Wille fehlt In unserer Gemeinde fehlen Kitaplätze. Viele Eltern, die schon seit Anfang des Jahres auf den Wartelisten stehen, haben auf den September warten müssen, um endlich einen Krippenplatz für ihr Kind zu bekommen, einige vergebens.

Eine Woche vor der letzten Kita-Ausschusssit- zung Mitte Oktober standen nach einer Erhe- bung vonUte Hustigaußerdem schon jetzt wie- der über 20 Kinder auf den Wartelisten, die im Lauf des nächsten Jahres einen Krippen- oder Kitaplatz benötigen. Weitere Anmeldungen sind nach Auskunft der Leiterin der Kita „Anne

Frank“ im Kita-Sonderausschuss bereits in der Folgewoche eingegangen. Plätze gibt es nicht.

Hinzu kommt: Der Hort an der Otto-Nagel- Schule ist mit mehr als 30 Kindern überfüllt.

Bürgermeister und Verwaltung haben bei dieser Sachlage zu Recht den Schluss gezogen, dass 40 zusätzliche Plätze geschaffen werden müs- sen und auch für die nächsten zehn Jahre benö- tigt werden. Die Prognose des Landkreises gibt ihnen recht: Der Landkreis geht davon aus, dass in Nuthetal 2018 mehr Kinder unter 13 Jahren

Leserpost – Gratulationen

Foto: privat

Fortsetyung auf Seite 7

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Von Bücha, Feian, Preise und Wertarbeet

Ich freue mich, wieder in Rehbrücke zu sein!

Frauen wollen ihren eigenen Stil zusammenstellen, immer etwas Neues. Das ist der Grund, warum ich verschiedene Marken in meinem Store anbiete, die in Potsdam und Rehbrücke einzigartig sind. Von Größe 34 bis 44, demnächst auch 46, finden hier Jung und Alt Langarmshirts ab 17,95 Euro sowie Jeans ab 49,90 Euro. Schneiderarbeiten werden innerhalb von 1 bis 2 Tagen erledigt.

Inhaberin Christiane Müller

(nämlich 1076) leben als 2009 (998), allerdings werde sich der Platzbedarf vom Krippen- in den Hortbereich verschieben.

Trotzdem wollen die Vertreter von CDU/Grünen (Rainer vom Lehn), Linken (Ute Hustig, Annero- se Hamisch-Fischer) und BON (Silke Mros), dass die Verwaltung nochmal alle Zahlen auswertet und mit dem Landkreis abklärt. Was soll das?

Für uns gilt: lFehlende Plätze müssen dort ge- schaffen werden, wo sie benötigt werden: In Bergholz-Rehbrücke. lFamilien müssen Kita- plätze bekommen, wenn sie sie brauchen, also auch im Januar, Februar, März etc. Weder Ge- burtstermine noch Elternzeit noch Arbeitsplätze richten sich nach unseren Einschulungstermi- nen. lFamilien, die einen Kitaplatz wollen, sol- len nicht auf Tagespflege verwiesen werden.

Letzte Anmerkung: Wir meinen, dass eine Er- weiterung der Kita „Anne Frank“ die beste Lö- sung wäre. Eine neue Kita an anderer Stelle in freier Trägerschaft wäre eine gute Sache, kommt uns aber zu teuer. Denn nach dem Kitagesetz muss die Gemeinde Grundstück und Gebäude bezahlen! Wer dies aber dennoch möchte, möge eine bezahlbare Variante vorlegen. An uns wür- de das nicht scheitern. Gefragt sind jetzt aber Lösungen und nicht weitere Verzögerungen.

Führerscheine vom Amt

Junge Leute, die einen Führerschein beantragen, müssen bisher zur Führerscheinstelle des Land- kreises nach Werder fahren. Wer dann nach der Prüfung den Führerschein ab 17 Jahren für das begleitete Fahren erhält, muss wieder nach Wer- der, um den Führerschein ab 17 in einen norma- len Führerschein umzutauschen. Was für eine Fahrerei! Doch Abhilfe ist in Sicht. Führerschei- ne könnten künftig im Nuthetaler Servicecenter beantragt und abgeholt werden. Das Bürokratie- abbaugesetz des Landes macht das möglich und im Landkreis Barnim wird es in den Gemeinden auch bereits praktiziert. Wir wollen diesen bür- gerfreundlichen Service möglichst schnell auch in Nuthetal. SPD Nuthetal, Monika Zeeb

Liebe Lesa!

War dett een uffrejenda Monat. Erst kricht ne Balinerin aus Friedenau den Literaturnobelpreis, denn eene aus Hellasdorf den Frankfurta Buch- preis. Jratulation die Damen, Jratulation!

Trotz all die neuen Medien, det Buch lebt und vamehrt sich: 124.000 (!!!) Neuascheinungen uff de Buchmesse. Eenfach irre! Und üba allet det scheue Lächeln von die Chinameechens (Hostessen) in ihre farbenfrohe Jewända. Trotz- dem hats jeknistat, die Jäste aus Asien hörten neben det jroße Intresse anne chinesischen Bü- cha ooch ville Kritik üba fehlende Menschen- rechte wie Meinungs- und Pressefreiheit int Reich dea Mitte.

Dort inne Heimat hatte de Führung jrade den 60. Jahrestach mit riesijem Uffwand jefeiat. Da- mit det jewaltije, vor allem Militärspektakel nich noch durch een Rejenschaua jetrübt würd, ham se alle rundum heraufßiehenden Rejenwol- ken mit üba 400 Chemieraketen beschossen, damit se vorher abrejnen.

Apropos Wetta. Olle Petrus hat da wohl inne ßweete Oktobawoche int falsche Fach jejriffen.

Statt jolden war det Wetta nua eklich. Kalt, naß, een bißken Jraupel, een bißken Frost und Schnee, eenfach Novemba hoch ßwee.

Aba nochma ßurück ßum Herbstanfang. Jut, dettet wenichstens nen jut funkzionierenden Rejionalvakehr gab während die Chaoswochen bei de S-Bahn. Ick frare mia, watt iss los mit die deutsche Wertarbeet? Kann doch nich sein, dett allet letzthin Jebaute Murks iss, de Räda und Bremsen bei de neueren S-Bahnzüge, de Achsen bei ICE 3 und ebenfalls bei janz neue BVG-Dop- pelstockbusse de Achsen. Jut, in „Made in Tschörmenie“ iss echt der Wurm drin. Wenn denn noch de Wartung vanachlässicht würd, ham wa det komplette Chaos…. Übrijens, dan- ke an de Mitarbeeter, die wochenlang jeduldich den Unmut dea Fahrjäste atrugn und Übastundn machten.

Wenn heute een Szentrala Computa ausfällt, jeht och nüscht mea. So am 30. Septemba bei Lufthansa, det jab jede Menge ausjefallne Flüje und Vaspätungen, dea Handbetrieb war uffwen- dich, aba er funksjonierte. De Mitarbeeta vonne Vawaltung halfen Koffa sortiern und Bordkarten

von Hand auszustelln. Nachn halben Tach lief allet wieda.

Et jab noch andre Uffreja, de fristlosen Kündi- jungen wejen Pfandzetteln, Bouletten, Maulta- schen und annere Kleinichkeiten. In wenichs- tens eenem Fall ßoch der Chef ßurück und ent- schuldichte sich. De jroße öffentliche Anteilnah- me würd hoffentlich helfen, soone Kurzschluß- kündijungen ßu vameidn.

Det hattet ooch schon lange nich mea jejebn, eene nejative Inflationsrate, det heeßt, de Le- benshaltungskosten steijen nich, se wern wenja.

So jesehn im Septemba. Nich unbeteilicht iss der Preiskampf vonne Discounter, in den ooch de annern rinjeßoren wern. Beobachta fraren sich, wohin det führn soll. Irjendjemand muß de Szeche ßahln, de Urprodußenten, Bauan und Järtna, sind schon bei de Milch nahe am Ruin, de Vaarbeeta wern ooch ausjequetscht, und letztlich muß de Qualetät leidn. Sachte neulich een Experte: „Wenn da würklich noch Luft inne Preisjestaltung iss, denn solln se doch de Ar- beitsbedingungen vabessan, oda de Mitarbeeta mehr Lohn ßahln.“ Ick jloobe, dafür wärn de meesten Vabraucha ooch.

Sowat jibtet: De Solarfirmen wolln, det die ih- nen jewährten Subvenzionen jekürzt wern. Be- achtlich!

Beachtlich ooch det: Krise schont det Klima, deutlich wenja Co2, heeßt et in eene Übaschrift.

Tatsächlich iss dea stärkste Rückjang anne Emis- sionen seit 40 Jahren festßustelln. Trotzdem wäre ne Dauerkrise keene Lösung, aba möchli- chaweise ßeichtet neue Weje ßum Einsparn.

Ma janz wat anderet: Neulich iss dea kanadi- sche Zirkusuntanehma (Cirque de Soleil) und siebente Weltraumtourist La Liberté nach ee- neenhalb Wochn im All jlücklich inne kasa- chische Steppe jelandet. 24 Milljon hatta sich det unvajessliche Abenteua kostn lassn. Wohl dem, der sich sowat leisten kann.

Wußtn Se eijentlich, warum wia Menschen mit die Arme pendeln? Na, um de Beene ßu entlas- ten. Bei det jejenjleiche Pendeln ßu die Beene würd wenja Sauastoff vabraucht, als wenn Se de Arme still halten. Also, schön und richtich schlenkan, wenn Se nächstet mal spaßiern jehn,

empfiehlt Ihr Kalle

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Fortsetyung von Seite 6

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Betr. u.a. „Der Nuthe-Bote“ 7/09 S.13

Nun ist die „neue“ Schule am Andersenweg auch mit ihren 40 Jahren eine zumindest ältere Schule und genau wie die alte Schule neben der Bergholzer Kirche (Mehrgenerationenhaus) ein geschütztes Denkmal. Bemerkenswert in der Spalte „In vergilbten Blättern gelesen“ die Vor- geschichte aus den Erinnerungen von M. Thor- wirth.

Am Anfang stand das behördliche Hickhack, dann das Ärmelaufkrempeln und die gemeinsa- me Muskelarbeit von Bürgermeister, Baudezer- nat, Lehrern und Eltern, um die geforderte Ei- genleistung zu erbringen. Alle Achtung!

Interessant, dass die Pläne für einen Schulneu- bau anstelle der zwei Standorte im Dorf bereits aus dem Jahr 1938 stammten. Im April 1939 wurden die Jahrgänge 1932/33 im heutigen Mehrgenerationenhaus eingeschult. Am 1. Sep- tember vor nunmehr 70 Jahren begann der sechs jährige Zweite Weltkrieg, und niemand dachte mehr an einen Schulneubau.

Über den Unterricht und die Lehrer in den 30er und 40er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde im Nuthe-Boten bereits mehrfach berichtet.

Durch einen Feldpost- brief, der uns kürzlich in die Hände fiel, wur- de ich an ein Detail der damaligen Schulzeit erinnert. Diesen Brief hatte ich im Jahr 1942, am Ende der dritten Klasse (bereits im Schulgebäude II, heuti- ge Schlüterstraße 12),

an meinen Vater geschrieben, der damals zu ei- ner Spezialausbildung in Frankreich war.

Der kleine Ausschnitt zeigt, worauf damals au- ßer auf R e c h t schreibung Wert gelegt wurde, auf S c h ö n schrift, also ein sauberes Schrift- bild. (Es gab noch keinen Tintentod!) Bis 1942, dem Ende meines dritten Schuljahres, hatten die Kinder in der deutschen Sütterlinschrift schrei- ben und eben auch

„Schön“- schreiben ge- lernt. Danach kam die Umstellung auf die ge- rundete lateinische Schrift.

Von Zeit zu Zeit zeigen uns unsere Enkelkin- der ihre Arbeits- und Übungshefte, wobei wir „Alten“ immer wieder erstaunt sind, wie wenig heute in den Anfangsklassen auf

das Schriftbild geachtet wird.

So denke ich, dass der kleine Ausschnitt aus meinem Text einen interessanten Einblick in das vor 67 Jahren Gelernte bzw. Geforderte ermög- licht. Hinzu kommt eine Zeichnung, die zeigt, was uns Kinder im 4. Kriegsjahr wichtig war.

Sie ist mit Bleistift gemacht und erhielt beim Lagern einen Stockfleck. Gut erkennbar sind

die englischen Bomber, ein deutsches Jagdflug- zeug und die Scheinwerfer am Boden. Dieser fast tägliche Wahnsinn bewegte uns Kinder wie heute die gleichaltrigen Enkel die Figuren des Kriegs der Sterne. Tröstlich, dass es jetzt nur Fantasiegebilde und –kämpfe sind.

Apropos realer Krieg, der leider auch in unseren Tagen an vielen Plätzen der Welt Not, Tod und Sorgen für die betroffenen Menschen bringt: Im Erinnerungsjahr 2009 sind es 25 Jahre mehr ge- genüber 1939, d. h. genau 95 Jahre, dass der grausame Erste Weltkrieg begann. Am 28. Juli erklärte Österreich-Ungarn den Serben den Krieg und aufgrund von Bündnisverpflichtun- gen Deutschland am 1. August den Russen, gleich darauf dann Frankreich. Großbritannien seinerseits erklärte Deutschland und Österreich wenig später ebenfalls den Krieg.

Inzwischen dürfen wir hoffen, dass zukünftig die Kinder in Europa keine Feldpostbriefe mehr zu schreiben brauchen.

Rolf-D. Bathe

Damals war’s

Schulgeschichten und Geschichtsdaten

Dorfjubiläum vorbei – Schmuck verpacken!?

Wahlkampf kann auch lustig sein!

Leserpost – Meinungen

Unverständnis und Frust lösten zahlreiche Brie- fe vom Amt nicht nur bei den betroffenen Bür- gern aus, die noch Blumenkübel oder Pflanz- schalen auf den Grünflächen vor ihren Grund- stücken stehen haben.

Soll eine Initiative, die zur Verschönerung unse- res Straßenbildes anlässlich unseres Dorfjubilä- ums allgemein Zustimmung fand, derart falsch ausgelegt werden?

Einzelne Blumenkübel und Schmuckelemente – im Amtsschreiben als Poller tituliert – werden

als „…Absperrung zum Schutz … gepflegter Straßen-Nebenflächen“ (gemäß § 6 der Sonder- nutzungssatzung unserer Gemeinde) eingestuft.

Diese Schmuckelemente sind keine Absper- rung, sondern meist zentraler und schützens- werter Bestandteil der „gepflegten Straßen-Ne- benbereiche!“ Und dies ausschließlich auf Kos- ten der Anwohner, um unserer Gemeinde zur Ehre zu gereichen!

Solche Maßnahmen tragen nicht dazu bei, Kommunalpolitik begreifbarer zu machen und

wären vor den Wahlen wohl in der Schublade geblieben.

Eine öffentliche Erklärung – z.B. im „Nuthe- Boten“ wie zu dieser (durch was auch immer er- zwungenen?) Fehlauslegung kam, würde die Wogen der Entrüstung in Nudow eventuell et- was glätten. D. Nickel, Nudow

„Der Nuthe-Bote“ hat nachgefragt. Die ausführliche Antwort in letzter Minute aus dem Ordnungsamt drucken wir aus Platz- gründen im Dezemberheft.

Eine ganz persönliche Meinung zu dem im Leserbrief geschilderten Vorgang:

Die Art und Weise, wie vonseiten der Ver- waltung in diesem Fall in Nudow das „gro- ße Aufräumen“ veranstaltet wurde, ist höchst unsensibel. Man stößt Leute mit Pa- ragrafen vor den Kopf, die bemüht sind, ihr Umfeld schön zu gestalten. Hätte man nicht z. B. den Ortsvorstehern empfehlen können, eine Bürgerversammlung zu dem Thema zu machen, zusammen mit dem Ordnungsamt? So wurde viel Porzellan zerschlagen. Schade. Erika Haenel Unter dem Motto „Zur Lage der Nation“ präsen-

tierten am 22. September auf Einladung der Lin- ken der Altmeister des Kabaretts Edgar Külow und der Autor und Liedermacher Reinhold Andert einen satirisch-frechen Streifzug durch die deut- sche Geschichte. Wahlkampf mit Kultur verbin- den – das war die Überlegung der Initiatoren. Mit einem Ansturm von über einhundert begeisterten Kabarett-Fans wurden selbst die kühnsten Erwar- tungen der Organisatoren übertroffen. Für einen Euro Eintritt wurde zum allerhöchsten Vergnügen

des Publikums ein Programm geboten, in dem sich bissige Satiren und ätzende Sarkasmen, Temperament und Gelassenheit sowie Literatur und Lied begegneten. Ein besonderer Dank für den gelungenen Abend gilt der Gaststätte „Zum Mühlengrund“ in Saarmund für die kostenlose Bereitstellung des Raumes. Die eingenommenen Eintrittsgelder spenden die Linken für die Errich- tung eines Kinderspielplatzes in Saarmund.

Ute Hustig, Fraktionsvorsitzende Die Linke, Gemeinde Nuthetal

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Liebe Leserinnen und Leser, nun hat es sich wieder einmal be- stätigt: Wer viel liest, kann viel ge- winnen. Kinder, die gerne lesen, ha- ben Erfolg in der Schule. Dies belegt die aktuelle Studie

„Lesesozialisation von Kindern in der Familie“

der Stiftung Lesen, die im Jahr 2009 im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erstellt wurde. Die Studie zeigt aber auch deutlich, dass „Lesefreude“ nur bei wenigen Eltern ein Erziehungsziel ist. „Der Unterricht fällt leicht“, sagen überdurchschnitt- lich viele Kinder aus ganz verschiedenen El- ternhäusern, die nur eines gemeinsam haben:

Sie lesen gerne. Dabei zeigen sich die lesebe- geisterten Kinder aus sozial benachteiligten El- ternhäusern häufig sogar deutlich selbstbewuss- ter als ihre wohlhabenderen Mitschülerinnen und Mitschüler: 45 Prozent von ihnen betonen, dass der Unterricht kein Problem sei. Bei den jungen Lesefreunden aus gehobenen sozialen Schichten sagen das dagegen nur 39 Prozent.

Das Institut für Demografie Allensbach befrag- te im Rahmen der größten Leselaufbahn-Unter- suchung seit über zwei Jahrzehnten sechs bis 13 Jahre alte Schülerinnen und Schüler sowie ihre

von Kindern in der Familie“ so viele Deutsche wie nie zuvor zu: 84 Prozent der Eltern erklä- ren, dass es für die Entwicklung eines Kindes wichtig sei, dass es viel liest. Im Rahmen der Vorgängeruntersuchung aus dem Jahr 1988 hat- ten dies nur 55 Prozent gesagt. Vielen Eltern ist bewusst, dass das Lesen die verschiedensten Fä- higkeiten fördert. So erklärten 63 Prozent der befragten Eltern: „Lesen fördert das selbststän- dige Denken.“ Dies gaben vor 20 Jahren ledig- lich 50 Prozent an. Der Aussage „Lesen hilft da- bei, Zusammenhänge zu erkennen“ stimmen mittlerweile sogar drei Viertel der befragten El- tern zu. Im Jahr 1988 waren dies nur zwei Drit- tel. Trotz dieser Äußerungen stagniert die posi- tive Entwicklung jedoch ausgerechnet bei den Eltern. 1988 benannten 45 Prozent von ihnen

„Lesefreude“ als wichtiges Erziehungsziel.

Heute sind es lediglich drei Prozent mehr. Bei den Eltern, die jünger als 30 Jahre alt sind, zeichnet sich sogar eine Skepsis in Bezug auf die Wirksamkeit der Leseerziehung ab, so der Geschäftsführer der Stiftung Lesen, Heinrich Kreibich. „Nur 42 Prozent der Eltern gehen da- von aus, dass man Lesefreude bei Kindern be- einflussen kann. Bei den Über-Dreißigjährigen ist dies aber noch die Mehrheit.“

Die Gesamtergebnisse der Studie werden im Rahmen der Schriftenreihe der Stiftung Lesen voraussichtlich im Januar 2010 veröffentlicht.

Topsi Menzel Eltern und verschiedene Experten. Im Zusam-

menhang mit der Untersuchung führte das Insti- tut ferner eine quantitative repräsentative Be- völkerungsumfrage bei 1.960 Befragten ab 16 Jahren unter anderem zur gesellschaftlichen Wertschätzung des Lesens und der Entwicklung der Lesekultur durch. Untersucht wurde die Le- sesozialisation von Kindern in der Familie. Im Mittelpunkt der Betrachtung standen die Ent- wicklung des Lesens in der Gesellschaft, der Stellenwert, der dem kindlichen Lesen beige- messen wird, die Lesekultur und Leseförderung in den Elternhäusern und ihre Rückwirkung auf die Lesefreude der Kinder. „Lesen macht Spaß und stößt Tore auf, damit sich die Phantasie der Kinder entfalten kann. Lesen ist aber auch wie kein anderes Mittel geeignet, Nachteile von Kindern aus bildungsärmeren Schichten wett- zumachen. Es sprengt den Teufelskreis von in- nen, dass sich Bildungsarmut von einer auf die nächste Generation vererbt“, sagte Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend der 16. Wahlperiode.

„Die Eltern sind die wichtigsten Vorbilder ihrer Kinder und haben selbst den größten Einfluss darauf, wie sehr sich ihre Kinder für Bücher in- teressieren, Vorlesen von klein auf ist deswegen enorm wichtig. Ist die Lust am Lesen erst ein- mal geweckt, dann entwickelt sich die Lese- kompetenz von ganz alleine. Dieser Vorsprung, das zeigt die Studie, hält ein ganzes Leben an.“

Diesem Urteil stimmen laut „Lesesozialisation

Die wunderbare Welt der Bücher

Der Förderverein „Groß & Klein“

wird zum „Wiederholungstäter“

Vor 2 Jahren brach ein Buch in der Vorweihnachtszeit in Bergholz-Reh- brücke alle Verkaufszahlen. Unser Kinderkochbuch begeisterte Groß und Klein, weil die Autoren und Redakteure aus den Kindereinrichtungen des Ortes kamen. Charmant, mit kleinen Ecken und Kanten, schafften es 200 Exemplare in die Küchen von Nuthetal. Der Bestand war schnell ver- kauft, und mit den Erlösen konnte der Verein einzelne Aktivitäten der Schule und der beiden örtlichen Kindertagesstätten effektiv unterstützen.

Schon lange kribbelte es uns in den Fingern, denn Erfolg macht süchtig.

Dann kam die zündende Idee. Wir machen ein Spiel- und Bastelbuch als Nachschlagewerk für Kindergeburtstage, Ferienzeiten, Regentage und ge- gen die „graue lange Weile“.

Der Anfang war etwas schleppend, doch als die Erzieherinnen des Hortes der Grundschule „Otto Nagel“ Feuer gefangen hatten und ein Projekt für ihre Kinder daraus entwickelten, sprang der Funken über. Die Kinder gin- gen als Reporter auf Ideenfang und befragten Passanten auf der Straße. Da- bei sammelten sie Spielideen, die teilweise schon fast vergessen waren.

Auch die anderen Kindereinrichtungen des Ortes, die Kita „Anne Frank“

und die evangelische Kita „ Himmelszelt“, beteiligten sich aktiv an diesem Vorhaben. Wie auch bei unserem ersten Buch waren das Schönste die vie- len kleinen und großen Zeichnungen und die Erklärungen der Kinder, wie

„man“ spielen soll. Schnell hatten wir genügend Anregungen und Zeich- nungen für ein tolles Buch. Auch die Sponsorensuche erwies sich als er- folgreich, sodass die Druckkosten abgedeckt werden können. Im Novem- ber geht unser Buch in Druck. Der Verkaufsstart ist, nach guter Tradition, der Adventmarkt am 6. Dezember in der Schlüterstraße. Es werden gut 150 Stück gedruckt, und wir hoffen, dass auch dieses Buch Einzug in die Bü- cherregale von Nuthetal findet. Der Verkaufspreis liegt voraussichtlich bei 7,50 Euro. Der Erlös kommt den drei Kindereinrichtungen des Ortes zu Gute. Förderverein „Groß & Klein“, Silke Mros

Man hat die Haarspange verloren und sieht beim nächsten Hundespazier- gang etwas aufmerksamer zur Erde, ob sie dort liege. Der Hund will einen Weg lang gehen, wo die Spange auf keinen Fall liegen kann, aber es ist ja egal, die ist sowieso schon gefunden worden. Da liegt sie plötzlich, lilafar- ben auf brauner Erde, vor einem, und es konnte hier doch gar nicht sein....

—————

Man geht mit Hund, Leine, Regenschirm und zwei Müllsäcken zum Müll- container und anschließend auf den Hundespaziergang. Es regnet nicht mehr.

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Am nächsten Morgen geht der Ehemann am Müllhaus vorbei und nimmt von der Stange – einen Regenschirm. Drangehängt, vergessen und wie- derbekommen - keiner hat ihn gewollt.

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Man ist auf einem Markt in Potsdam-Babelsberg und erkennt plötzlich ei- nen jungen Standbetreiber, bei dem man in Dresden auf dem Sachsen- markt jedes Mal einkauft, wenn man dort zu Besuch ist. Er kommt aus Thüringen, und freitags verkauft er in Dresden und samstags in Babels- berg. Sein Prasselkuchen (und anderes) schmeckt vorzüglich, und sein Humor ist so angenehm und mitreißend, dass man schon allein deshalb einkaufen möchte.

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Am Empfang im Krankenhaus: „Ich möchte zu Herrn Bö..., Berta-Ödi- pus!“ Antwort nach Suche im Computer: „Berta Ödipus liegt hier nicht!“.

Man (männlich!) war an einem Grab und sucht die kleine Herren-Toilet- te auf dem Friedhof auf. Es hat soeben eine Beerdigung stattgefunden, und der Pfarrer wäscht sich die Hände mit dem Rücken zu einem. Man tritt zum Waschbecken, sagt: „Guten Tag!“, der Pfarrer antwortet, ohne sich umzuwenden: „Ach so, ich dachte, Sie sind die Organistin!“ B.H.

Und sonst noch?

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Am 12. September nahm die Grundschule Bergholz-Rehbrücke zum vierten Mal mit über 102 Schülerinnen und Schülern am 23. Nuthe- tal-Crosslauf teil. Bei tollem Laufwetter kamen zirka 500 Läufer aus dem gesamten Bundesland sowie deren Fans.

Pünktlich 9.30 Uhr wurden der 1,0-km-Lauf und einige Minuten später der 3,0-km-Lauf mit den zahlreichen Läufern unserer Schule gestar- tet. Die kleinen Läufer wurden lautstark durch

und 3,0-km-Läufe erwartet. Freudestrahlend und stolz durften viele Kinder unserer Schule Urkunden und die Siegermedaillen auf dem Sie- gerpodest in Empfang nehmen. Herzlichen Glückwunsch an alle Platzierten und Teilneh- mer!

Das Sportlehrer-Team im Namen der „Otto Nagel“ Grundschule

Bergholz Rehbrücke beim Kinderschminken und in der Bastelstraße.

Mit dem Line-Dance gegen 19 Uhr wurde das Programm für die reifere Jugend angekündigt .Ein harmonischer Abend für Jung und Alt en- dete gegen 22 Uhr .Unsere Gewerbetreibenden hatten uns mit Speis und Trank verwöhnt, ihnen ein Dankeschön an dieser Stelle. Ein besonderer Dank an Erzieherinnen und Trainerinnen aus Kita, Schule, Brücke e.V. und anderen Einrich- tungen und allen, die zum Gelingen des Herbst- festes beitrugen.

Traditionsverein Bergholz-Rehbrücke e.V.

Traditionell nach dem Nuthetal-Crosslauf am 12.September sammelten sich gegen 15 Uhr Kinder, Eltern, Grosseltern und Gäste aus Nah und Fern auf dem Festplatz, um bei traumhafter Herbstsonne und abwechslungsreichen Darbie- tungen den Stress der Woche zu vergessen und die Seele baumeln zu lassen. Kinder aus Kita, Hort und Schule hatten zuvor kräftig geprobt, um ein mitreißendes Unterhaltungsprogramm vorzuführen. Ein abwechslungsreiches Sport- programm sorgte für Bewegung und körperliche Fitness und die Kleinsten hatten großen Spaß

Herbstfest im Nuthetal

Teilnehmerrekord beim 23.Nuthetal-Crosslauf:

500 Läufer am Start

Kleine Läufer... Foto: Neugebauer

Rückblick

Neben dem mitreißenden Unterhaltungsprogramm gab es vielseitige Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung. Fotos (4): Haenel

Siegerehrung Fotos (2): Haenel

... und große

ihre Eltern angefeuert und freuten sich nach dem Zieleinlauf über eine kleine Überraschung durch den Veranstalter.

Um 10 Uhr wurden die Sportler für die Läufe über 8,5 bzw. 17 km an den Start gerufen. Aus der „Otto Nagel“ Grundschule Bergholz-Reh- brücke nahm mutig Nils Steinsdörferaus der 5.

Klasse den „langen Kanten“ von 8,5 km auf sich. Mit Spannung wurden von unseren Grund- schulsportlern die Siegerehrungen der 1,0-km-

(11)

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Seit 6. Oktober 2009 in Rehbrücke:

(12)

„Asante sana, danke“, sagt Sister Fabian aus Nyabondo in Kenia am 22. September in Berg- holz-Rehbrücke zu den Schülerinnen und Schülern der Klasse 6 b der Otto-Nagel- Grundschule, „es ist wunderbar, dass ihr Geld gesammelt habt für Men- schen, die ihr gar nicht kennt.“ Die Rehbrücker Kinder haben zu Jahresbe- ginn eine Spende über 150 Euro nach Nyabondo ge- schickt. Dafür hatten sie Ad- ventsgestecke gebastelt und verkauft. Der Rehbrücker Zahnarzt Raimar Kösterhat den Kindern später von Kenia erzählt und Bilder gezeigt. Nun konnte Fabian sich per- sönlich bedanken. In Afrika sei dieser Betrag noch viel mehr wert, sagt sie. Das Geld wurde für Kinder gleichen Alters verwendet. Stifte, Bü- cher und Schulmappen wurden besorgt. „Auch ein paar Bonbons habe ich davon gekauft. Das werden die Kinder in Nyabondo nie vergessen“, erzählt Fabian mit strahlenden Augen.

Fußball begeistert auch kenianische Kinder Sister Fabian spricht neben Kisuahelienglisch und etwas deutsch. Die Kinder sind aufgeweckt, fragen viel. Englischlehrerin Ines Klettbegleitet diesen Besuch, hilft, wo die Worte fehlen. Alles ist von Interesse an dem fremdartigen Leben.

Ob in Kenia genug zu essen da ist, wie sie wohnt, wo sie einkauft, welche Tiere und Pflan- zen es gibt. Sie staunen, dass Fabian noch nie Schnee gesehen hat. Bei 15° am Morgen frieren Kenianer. Nicht alle Kinder können zur Schule gehen. Die Eltern müssen Schulgeld bezahlen und die Schuluniform kaufen. Bis 100 Kinder sind in einer Klasse. Trotzdem sei es diszipli- nierter als in Deutschlands Schulen, schmunzelt Köster. Kinder in Nyabondo spielen auch gern Fußball. Nicht aber etwa mit den hier üblichen Fußbällen, erklärt Köster, der sich an den stein- harten, aus Papier oder Kunststofftüten fest zu- sammengewickelten Bällen schon heftig weh- getan hat. „Im Jahr darauf nahm ich Bälle aus

Deutschland mit“, erzählt er.

„Wir freuen uns sehr, dass der Solidargedanke der Kinder eine Rückmeldung bekommen hat und so erlebbar geworden ist.

Sonst ist eine Spende oft sehr ano- nym“, weiß auch Schulleiter Ulf Gehrmann diesen Besuch zu

schätzen.

Zahnarztstudium unterstützt Selbsthilfe in Kenia Auf Einladung Kösters weilt die Nonne in Deutschland. Das vierte Jahr studiert sie in Ugan- da Zahnmedizin. Finanziert wird die Ausbildung vom Thüringer Ver- ein „Arzt- und Zahnarzthilfe Kenya e.V.“. Deshalb war sie in Dresden Gast zum 10. Jubiläum dieses Vereins und wird einen Mo- nat lang in einigen Zahnarztpraxen der Vereins- mitglieder Erfahrung sammeln.

Feste Station des Hilfevereins ist in Kenia das

„St. Joseph’s Hospital“ in Nyabondo, 40 Kilo- meter südlich des Äquators. Zahnärzte, Zahn-

techniker und Arzthelferinnen leisten vor Ort in den Armengebieten Kenias medizinische Hilfe, geben Ausbildungshilfe in medizinischen Beru- fen. Köster ist mehrfach wochenlang vor Ort gewesen (NB 12/2008, Seite 16-17). Fabian ist für ihn wie eine Tochter. Aus einer großen, ar- men Familie stammt sie, hat zwei Schwestern und sieben Brüder. Ohne Unterstützung hätte sie als Nonne nie studieren können. Bald soll sie selbst als Zahnärztin ihre armen Landsleute im Hospital der katholischen Erzdiözese von Kisumu behandeln. Im Jahr 2000 richtete der deutsche Verein dort eine Zahnarztpraxis ein, erstmals war eine zahnmedizinische Versorgung möglich. Das Hospital muss sich selbst finan- zieren, staatliche Unterstützung gibt es nicht.

Bei der großen Armut der Landbevölkerung würde ein Arzt hier nie seinen Lebensunterhalt verdienen können.

„Ihr wart sehr nett. Danke sehr. Vielleicht tref- fen wir uns in Afrika! Ich wünsche euch Gottes Segen“, verabschiedet sich Fabian an diesem Tag. Da war doch glatt ein Ruf zu hören: „Ja, zur nächsten Klassenfahrt!“ Ute Kaupke

„Asante sana!“ oder „Danke sehr!“

Schwester Fabian aus Kenia dankt Rehbrücker Kindern persönlich für ihre Spende

Schwester Fabian mit Lehrerin Ines Klett und Raimar Köster Fotos: U. Kaupke

Seniortraining

Die Akademie 2. Lebenshälfte führt im Novem- ber die nächste Seniortrainerausbildung für den Landkreis Potsdam-Mittelmark durch und lädt alle Senioren ein. Was sind Seniortrainer: se- niorTrainerinnen und seniorTrainer sind ehren- amtlich tätige ältere Menschen in der Lebens- phase nach der Erwerbsarbeit. Ihr Wirkungsbe- reich bezieht die Tätigkeit anderer Ehrenamtli- cher mit ein. Sie erhalten dafür eine spezielle Ausbildung durch die AKADEMIE „2. Lebens- hälfte“.

Die Ausbildung beinhaltet zum Beispiel Ge- sprächsführung, Spender- und Sponsorenwer- bung, Versicherungsfragen, Projektentwicklung

und Öffentlichkeitsarbeit. seniorTrainer arbei- ten ehrenamtlich an Aufgaben in ihren Kommu- nen, die ihnen wichtig sind oder einfach daran, was ihnen Freude macht und zugleich der Ge- meinschaft Nutzen bringt.

Wollen auch Sie dabei sein? Dinge in Ihrem Umfeld bewegen, die Sie lange schon verändert sehen wollten? Sie wissen aber nicht, wie Sie Mitstreiter einbinden können und wie das Gan- ze anzupacken wäre? Bei der AKADEMIE „2.

Lebenshälfte“ können Sie das Wissen dafür er- langen. Zugleich lernen Sie dabei auch Gleich- gesinnte kennen. Ein neuer Kurs findet 2009 in 3 Modulen statt:

Modul 1: 21.10.-23.10.09 –HVHS Heimvolks- hochschule Seddiner See

Modul 2: 04.11.-06.11.09 –TGZ Technologie und Gründerzentrum Belzig

Modul 3: 18.11.-20.11.09 –HVHS Heimvolks- hochschule Seddiner See

Machen Sie mit. Es kostet Sie nichts!

Ihr Ansprechpartner für die Anmeldung ist Klaus-Dieter Späthe, erreichbar

per Telefon: (0 33 28) 47 31 34 per Telefax: (0 33 28) 30 45 16 per E-Mail: spaethe@lebenshaelfte.de

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Mo u. Mi 8-20 Uhr Di u. Do 8-12 u. 13.30-20 Uhr

Fr 8-14 Uhr

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