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Archiv "Fallpauschalen werden erprobt" (30.11.1989)

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Academic year: 2022

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Bekanntgabe der Bundesärztekammer Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft gibt bekannt

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Orgotein-Uberempfindlichkeitsreaklionen bei der Nutzen-Risikoabwägung beachten

Das Fertigarzneimittel Peroxinorm® (Freiname• Or- gotein) enthält als wirksamen Bestandteil das Enzym Su- peroxid-Dismutase. Bei diesem Fremdeiweiß aus Rin- dererythrozyten ist nach Angaben des Herstellers (Fach- information) sowohl nach Erstanwendung als auch nach wiederholter Gabe mit 6 bis 8 Überempfindlichkeitsre- aktionen bei 1000 Behandelten und mit schweren ana- phylaktischen Reaktionen bei 3 von 10 000 Behandelten zu rechnen. Sowohl in der Packungsbeilage als auch auf der äußeren Packung finden sich entsprechende Warn- hinweise, die vor Injektion von Orgotein stets beachtet werden sollten.

Aufgrund von Berichten über schwere Überempfind- lichkeitsreaktionen, wie Angioödem, Bronchospasmus und anaphylaktischer Schock, empfiehlt die Arzneimit- telkommission der deutschen Ärzteschaft eine sorgfälti- ge Nutzen-Risikoabwägung bei den sehr umfangreichen Anwendungsgebieten:

—Entzündlich aktivierte Arthrosen.

—Chronische Gelenkentzündungen (rheumatische Arthritis), wenn für die Gelenke, die auf systemische Be- handlung nicht befriedigend angesprochen haben, eine zusätzliche lokale Therapie angezeigt ist.

—Akut entzündliche Erkrankungen an Sehnen, Seh- nenscheiden, Gelenkkapseln und Schleimbeuteln (Ten- dinitis, Tendovaginitis, Periarthritis, Bursitis).

—Strahlen- und interstitielle Zystitis.

—Induratio penis plastica, wenn Therapiebedürftig- keit wegen Fortschreiten der Fibrosierung oder Schmer- zen bei der Kohabitation gegeben sind. Spätformen mit Verkalkungen und/oder ausgeprägte Deviation sind eher der operativen Therapie vorbehalten.

—Hemmung der Nebenerscheinungen bei Unter- leibsbestrahlung (Zystitis, Proktitis).

In jedem Falle sollte vor der Orgoteingabe — wie bei allen Arzneistoffen, bei denen mit bedrohlichen Über- empfindlichkeitsreaktionen zu rechnen ist — ein Notfall- besteck bereitliegen.

Präparat: Peroxinorme

DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT NACHRICHTEN

Aus Bund und Ländern

Bundesärztekammer:

Gespräch mit der DAG

KÖLN. Zu einem Ge- spräch über aktuelle Fragen der Gesundheits- und Sozial- politik sind die Vorstände von Bundesärztekammer und Deutscher Angestellten-Ge- werkschaft (DAG) in Köln zusammengekommen.

Im Mittelpunkt des Mei- nungsaustausches, der vom Präsidenten der Bundesärzte- kammer und des Deutschen Ärztetages, Dr. Karsten Vil- mar, und dem DAG-Vorsit- zenden, Roland Issen, gelei- tet wurde, stand der Per- sonalnotstand in den Kran- kenhäusern. Durchgreifende Verbesserungen der Arbeits- bedingungen für Ärzte und Pflegepersonen seien drin- gend erforderlich, betonten die Gesprächspartner. In den Krankenhäusern der Bundes- republik fehlten gegenwärtig rund 60 000 Krankenschwe- stern und -pfleger sowie rund 20 000 Planstellen für Ärzte.

Als Folge dieser Situation hätten die vorhandenen Ar- beitskräfte in unzumutbarer Weise Überstunden, Bereit- schaftsdienste und Rufbe- reitschaften zu leisten.

Beide Seiten hoben weiter hervor, daß auch der Mangel an Pflegekräften für die Al- tenpflege schnell behoben werden müsse. Ein gemeinsa- mer Arbeitskreis soll sich mit dem Thema „Pflegefinanzie- rung" und Absicherung des Pflegerisikos beschäftigen.

Einen besonderen Akzent erhielt das Gespräch infolge der aktuellen politischen Si- tuation in der DDR, da von dort eine erhebliche Anzahl sowohl von Ärzten/innen als auch von Pflegepersonal mitt- lerweile in die Bundesrepublik gekommen sind. Die Abwan- derungswelle wirkt sich unmit- telbar auf die medizinische Versorgung der DDR aus, so daß bereits Versorgungslük- ken bestehen, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklä- rung. Die wesentlichen Bedin- gungen zur Behebung dieser Situation seien in der DDR

selbst zu schaffen. — Weitere themen des Gesprächs der beiden Vorstände waren:

Stand und weitere Umsetzung des Sozialgesetzbuches V (SGB V); neue Leistungen des SGB V, insbesondere Schwerpflegebedürftigkeit und Bedarf an Pflegekräften;

Organisationsreform in der Gesetzlichen Krankenversi- cherung; Vorrang der Reha- bilitation vor der Rente. PdA

Fallpauschalen werden erprobt

ROTENBURG/FULDA.

Die Anfang August 1989 in Betrieb genommene Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie am Herz- und Kreislaufzen- trum Rotenburg, einer 1974 eröffneten Klinik in privater Trägerschaft, wird künftig Operationen mit Herz-Lun-

gen-Maschine nach einer Fallpauschale berechnen.

Wie der Landesverband der Betriebskrankenkassen in Hessen mitteilte, beträgt die mit der Klinik vereinbarte Fallpauschale zur Zeit 18 841 DM. In diesem Betrag ist auch die Behandlung auf ei- ner Intensiv- und Normalsta- tion enthalten — unabhängig von der Verweildauer.

Der Klinikbetreiber er- hielt bereits am 1. August 1988 einen vom Land Hes- sen genehmigten uneinge- schränkten Versorgungsauf- trag für Herz- und Gefäßchir- urgie. Die 30 privat finan- zierten Planbetten im Bereich der Herzchirurgie sind im März 1989 in den Kranken- hausbedarfsplan des Landes aufgenommen worden. Das Zentrum, das mit einem Inve- stitionsaufwand von 18 Mil- lionen DM ausgerüstet wur- de, verfügt über drei komplet- te Operationssäle mit allen Funktionsräumen und ist in das Kardiologische Fachkran- kenhaus und die Rehabilita- tionsklinik voll integriert. Ne- ben den herzchirurgischen Stationsbetten werden 20 In- tensivbetten vorgehalten. Die Kapazität ist auf 1200 Opera- tionen am offenen Herzen pro Jahr ausgelegt.

Krankenkassen und Kli- nikleitung versprechen sich durch das Fallpauschal-Sy- stem mehr Anreize zur Wirt- schaftlichkeit und zur Ver- weildauerverkürzung.

Üblicherweise werden Herzoperationen über einen pauschalierten Tagespflege- satz und ein nach der Bun- despflegesatzverordnung be- rechnetes Sonderentgelt ab- gerechnet. HC

Polen-Hilfe

ESSEN. Unter dem Motto

„Polen braucht Hilfe" rufen zur Zeit die nordrhein-west- fälischen Betriebskranken- kassen ihre Versicherten auf, abgelegte Brillen für Bürger in Polen zur Verfügung zu stellen. Sammelstellen sind die jeweiligen BKK-Ge- schäftsstellen. WZ Dt. Ärztebl. 86, Heft 48, 30. November 1989 (23) A-3679

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