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Archiv "HIV-Übertragung durch Stillen" (06.11.1998)

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A-2842

M E D I Z I N

(50) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 45, 6. November 1998

Resümee

Die vorliegenden Daten zu diagnostischen, prognostischen und therapeutischen Aspekten der Blut- druckselbstmessung zeigen, daß durch den Einsatz der Selbstmes- sung eine Verbesserung der Lang- zeitkontrolle der arteriellen Hyper- tonie möglich ist.

Definitive Studien zur Klärung der Frage, ob die durch die Hyperto- nie bedingte kardiovaskuläre Mor- bidität und Mortalität durch den Einsatz der Selbstmessung reduziert

werden kann, stehen zum gegenwär- tigen Zeitpunkt allerdings noch aus.

Anforderungen an Meßgenauig- keit, Meßmethodik und Datenin- terpretation müssen durch nationa- le und internationale Gesundheits- organisationen genauer definiert und standardisiert werden. Nur die ärztlich kontrollierte Selbstmessung des Blutdrucks und die daraus re- sultierende Einbeziehung der ermit- telten Daten in therapeutische Ent- scheidungsprozesse stellen einen wirklichen Nutzen für den Patienten dar.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 1998; 95: A-2833–2842 [Heft 45]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis, das über den Sonderdruck beim Verfasser und über die Internetseiten (unter http://www.aerzteblatt.de) erhältlich ist.

Anschrift für die Verfasser Prof. Dr. med. Hans Vetter

Medizinische Universitäts-Poliklinik Rheinische Friedrich-Wilhelms- Universität Bonn

Wilhelmstraße 35–37 · 53111 Bonn ZUR FORTBILDUNG/FÜR SIE REFERIERT

Die Ursache des plötzlichen Kindstodes (SIDS) ist nach wie vor unbekannt. Als mögliche Ursache wird von italienischen Untersuchern ein verlängertes QT-Intervall als Aus- druck einer Entwicklungsanomalie des sympathischen Nervensystems des Herzens mit konsekutivem Ent- stehen von lebensbedrohlichen ven- trikulären Arrhythmien postuliert. In einer prospektiven Untersuchung an 34 442 Neugeborenen wurde die QT- Zeit durch ein EKG ermittelt und mit dem Verlauf im ersten Lebensjahr korreliert. Von insgesamt 34 Todesfäl- len im Beobachtungszeitraum konn- ten 24 auf ein SIDS zurückgeführt werden. Bei den an SIDS verstorbe- nen Kindern zeigte sich ein signifikant verlängertes korrigiertes QT-Intervall

QTc (435 +/– 45 ms) gegenüber den Überlebenden (400 +/– 20 ms) oder den an anderer Ursache verstorbenen Kindern (393 +/– 24 ms).

Die Autoren sehen durch ihre Untersuchung eine enge Beziehung zwischen einer Verlängerung des QT- Intervalls und dem SIDS belegt. Sie empfehlen ein neonatales Screening mit EKG, um gefährdete Kinder frühzeitig zu erkennen und gegebe- nenfalls präventive Maßnahmen zu

ergreifen. acc

Schwartz PJ et al.: Prolongation of the QT Interval and the sudden infant death syndrome. N Engl J Med 1998; 338:

1709–1714.

Dr. Schwartz, Department of Cardiology, Policlinico San Matteo IRCCS, Piazzale Golgi 2, Pavia 27100, Italien.

Verlängertes QT-Intervall als mögliche Ursache des plötzlichen Kindstods

In einer retrospektiven Untersu- chung an 1 895 Patienten mit Schlag- anfall aus dem US-Bundesstaat Min- nesota wurde ein besonderes Augen- merk auf das Intervall zwischen Sym- ptombeginn und Krankenhausauf- nahme gelegt. Nur 50 Prozent der Pa- tienten erreichten das Krankenhaus innerhalb der ersten drei Stunden nach Symptombeginn, nach 24 Stun- den waren schließlich 90 Prozent der Patienten in stationärer Behandlung.

Frühzeitige Klinikeinweisungen wa- ren häufig mit Synkopen, Krampfan- fällen und Verwirrtheitszuständen so-

wie mit anamnestisch stattgefunde- nen Herzinfarkten assoziiert. Verzö- gerungen traten dagegen häufig bei bereits vorbestehender Behinderung, bei komplexer Symptomatik oder aber auch bei ethnischen Minderhei-

ten auf. acc

Smith MA et al.: Delayed hospital arrival for acute stroke: the Minnesota Stroke Survey. Ann Intern Med 1998; 129:

190–196.

Dr. Smith, Division of Health Manage- ment and Policy, School of Public Health, University of Minnesota, 420 Delaware Street SE, Box 97 Mayo D355, Minne- apolis, MN 55454-1015, USA.

Akuter Schlaganfall: Minuten entscheiden

Die Übertragung der HIV-1-In- fektion von Mutter zu Kind kann in- trauterin, perinatal oder auch post- natal erfolgen. Während die beiden erstgenannten Infektionen in der Re- gel hämatogener Natur sind, besteht noch gewisse Unklarheit über den ge- nauen postnatalen Übertragungsweg.

Eine internationale prospektive Studie untersuchte nichtinfizierte neugebore- ne Kinder von HIV-1-infizierten Müt- tern in den USA, Schweiz, Frankreich, Ruanda, Elfenbeinküste und Kenia. In den industrialisierten Ländern wurden weniger als fünf Prozent der Kinder ge- stillt, hier zeigte sich in keinem einzi- gen Fall (von 2 807) eine HIV-Infekti- on. Dagegen kam es in den Entwick- lungsländern, wo nahezu alle Kinder gestillt wurden, zu einer Übertragung in fünf Prozent der Fälle (49 von 902).

Bei weiterer Analyse der Daten zeigte sich, daß alle Übertragungen zwischen dem fünften und zwölften Monat statt- fanden und sich retrospektiv kein Kind infiziert hätte, wenn das Stillen nach dem vierten Monat beendet worden wäre. Frühzeitiges Abstillen wäre also nach Ansicht der Autoren ein probates Mittel, um die postnatale Übertragung von HIV zu verhindern. acc Leroy V et al.: International multicentre pooled analysis of late postnatal mother- to-child transmission of HIV-1 infection.

Lancet 1998; 352: 597–600.

Dr. V. Leroy, Unité INSERM 330, Univer- sité Victor Segalen Bordeaux 2, 146 rue Léo-Saignat, 33076 Bordeaux, Frankreich.

HIV-Übertragung

durch Stillen

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