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Archiv "HIV: Prävention der Mutter-Kind-Übertragung" (22.02.2002)

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Brusterhaltende Therapie auch bei Lokalrezidiv möglich?

Bislang wurde im Falle eines Lokalrezi- divs nach brusterhaltender Operation und Bestrahlung bei Mammakarzinom, die Ablatio überwiegend als Therapie der Wahl betrachtet. Resch et al., Wien, führten bei 16 ausgewählten Patientin- nen bei intramammärem Rezidiv nach Vorbestrahlung eine nochmalige Tu- morexzision mit nachfolgender so ge- nannter „pulsed dose rate“-(PDR-)- Brachytherapie, das heißt in zahlrei- chen Einzelfraktionen à 0,8 Gy bis zu einer Gesamtdosis von 12 bis 50 Gy durch. Bei fünf Patientinnen erfolgte zusätzlich noch eine externe Strah- lentherapie (12 bis 30 Gy). Das mittlere Intervall zur Primärtherapie betrug 50 Monate. Nach einer medianen Nachbe- obachtungszeit von 51 Monaten waren 12 der 16 Patientinnen lokal tumorfrei.

In vier Fällen trat ein erneutes Lokal- rezidiv auf, das in zwei Fällen mit ei- ner Fernmetastasierung einherging. Bei zwei weiteren Patientinnen, die ohne Lokalrezidiv blieben, traten Knochen- metastasen auf. Diese Ergebnisse deu- ten darauf hin, dass auch im Falle eines Lokalrezidivs in ausgewählten Fällen der Versuch einer erneuten brusterhal- tenden Therapie unternommen werden sollte, um der betroffenen Frau das Trauma einer Ablatio zu ersparen. Die PDR-Brachytherapie stellt diesbezüg- lich eine effektive Methode dar.

Postoperative

Radiochemotherapie bei Zervixkarzinom

Als Risikofaktoren gelten beim Zervix- karzinom ein niedriger Differenzie- rungsgrad, Lymphknotenbefall sowie Lymph- und Hämangiosis. An der Uni- versität Halle wurde eine Studie mit der Fragestellung durchgeführt, ob bei Vor- liegen solcher Risikofaktoren eine zu- sätzliche Radiochemotherapie die ku- rative Chance verbessert. Hänsgen et al.

berichten über 34 Patientinnen, mit ei- nem mittleren Alter von 40 Jahren, die wegen eines Zervixkarzinoms nach Wertheim-Meigs operiert worden wa- ren und bei denen histologisch einer der

M E D I Z I N

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 8½½½½22. Februar 2002 AA511

oben genannten Risikofaktoren gesi- chert wurde oder eine inkomplette Tu- morresektion erfolgt war. Es wurde eine Kombinationsbehandlung aus per- kutaner Strahlentherapie des Beckens mit 50 bis 54 Gy und einer Chemothera- pie in der ersten und fünften Woche mit Cisplatin und 5-FU durchgeführt. Bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 59 Monaten lebten noch 30 Patien- tinnen (88 Prozent) in kompletter Re- mission. Vier Patientinnen waren im er- sten halben Jahr nach der Therapie an Metastasen verstorben. Die Behand- lung wurde bei moderaten Nebenwir- kungen gut toleriert. Die Autoren schließen, dass beim operierten Zervix- karzinom in der Hochrisiko-Situation eine postoperative Radiochemothera- pie eine effektive Maßnahme mit guten Langzeitergebnissen darstellt.

Alternative Therapien bei strahlentherapeutischen Patienten

Zwar ist bekannt, das ergänzende bezie- hungsweise alternative Therapieverfah- ren bei Tumorpatienten einen zuneh- menden Stellenwert erfahren, jedoch gibt es hierzu nur spärliche quantitative

Angaben. Schönekaes et al., Osnabrück, führten eine Befragung mit 250 Patien- ten (135 Frauen, 115 Männer) durch, de- ren medianes Alter 59 Jahre betrug. Le- diglich 44 Prozent der Befragten gaben an, sich auf die „Schulmedizin“ zu be- schränken, 55 Prozent führten eine zu- sätzliche alternative Therapie durch.

Diese verteilten sich wie folgt: Vitamin- tabletten wurden von 98 Patienten (39 Prozent) eingenommen, so genannte Immunstimulanzien wie Mistel- und Thymuspräparate von 54 Patienten (21 Prozent), Mineralstoffe von 42 Patien- ten (17 Prozent) und „Roboranzien“

von 32 Patienten (13 Prozent), sonstige von 43 Patienten (17 Prozent). Unter der letzten Gruppe befanden sich elf Patien- ten, die Homöopathika zu sich nahmen, vier unterzogen sich einer Behandlung mit traditioneller chinesischer Medizin.

Somit wenden sich mehr als die Hälf- te aller strahlentherapeutischen Patien- ten alternativen Behandlungsverfahren zu, und es erscheint sinnvoll, die Wertig- keit solcher Präparate kritisch zu prüfen.

Anschrift der Verfasserin:

Prof. Dr. med. Marie-Luise Sautter-Bihl Klinik für Strahlentherapie

Städtisches Klinikum Karlsruhe Postfach 62 80, 76042 Karlsruhe

In einer französischen Multicenterstudie wurde der Stellenwert einer Kombinati- onstherapie mit Lamivudin und Zidovu- din zur Prävention der Mutter-Kind- Übertragung von HIV während der Peri- natalphase überprüft. Dabei zeigte sich gegenüber der zurzeit praktizierten Stan- dardtherapie mit Zidovudin allein eine fünffach geringere Übertragungsrate (1,6 Prozent). Bei einem Drittel der Müt- ter zeigten sich jedoch bereits sechs Wo- chen nach dieser Therapie Mutationen des Lamivudinresistenzgens M 184V, und bei den Kindern kam es gehäuft zu Neutropenie und transfusionspflichtigen Anämien. Zwei nichtinfizierte Kinder starben im Alter von einem Jahr an neu-

rologischen Komplikationen aufgrund mitochondrialer Dysfunktion. Die Au- toren sehen durch die Kombinationsthe- rapie zwar den Schutz vor der HIV- Übertragung verbessert, halten jedoch aufgrund der beobachteten Nebenwir- kungen weitere Forschung auf diesem Gebiet für unumgänglich. acc Mandelbrot et al.: Lamivudine-zidovudine combination for prevention of maternal-infant transmission of HIV-1. JAMA 2001; 285: 2083–2093.

Dr. Mandelbrot, Service de Gynecologie-Obstetrique, Hos- pital Cochin, 123 Boulevard de Port Royal, 75014 Paris, Frankreich.

HIV: Prävention der

Mutter-Kind-Übertragung

Referiert

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