Strahlenbehandlung inoperabler Tu- moren des Digestivtraktes trotz ver- besserter Bestrahlungstechniken und einer Optimierung der Bestrah- lungsplanung unbefriedigend seien.
Die zusätzliche Kontakttherapie im Sinne eines After-loading-Ver- fahrens beim fortgeschrittenen Oso- phagus- und Kardiakarzinom wird bisher in der Bundesrepublik an sehr wenigen Zentren durchgeführt. Die- ses Verfahren kann mit der Laser- Therapie kombiniert werden, aber bisher sind nur wenige Publikatio- nen mit jeweils sehr geringen Fall- zahlen bekannt.
Es ist außerordentlich bedauer- lich, daß in der Leserzuschrift von Herrn Hübener, der anscheinend über größere Erfahrung mit diesen Methoden verfügt, keine eigenen Ergebnisse bekannt gegeben wur- den. Vorläufig werden wir aufgrund unserer interdisziplinären Erfahrung an der endoskopischen Tubusim- plantation als einer risikoarmen Möglichkeit zur Linderung eines be- klagenswerten Zustandes festhalten.
Zuweisungen mit folgender Be- gründung: „Die Patientin wurde in unserer interdisziplinären Tumor- konferenz besprochen. Der Strah- lenkliniker hat bei dem schlechten Allgemeinzustand und fortgeschrit- tenen Befund keine Möglichkeiten zu einer Strahlentherapie gesehen.
Chemotherapeutisch bietet sich ebenfalls kein Ansatz" bestätigen unsere Ansicht.
Literatur
1. Ries, G.; Kneschaurek, P.; Emslander, H.
P.; Bader, M.; Dittler, K. J.; Bertermann, 0.; Pfändner, K.; Worbs, K.: Erste Ergeb- nisse des alleinigen oder mit Laserbehand- lung kombinierten High-Dose-rate'lrid- ium-After-loading-Verfahrens bei Tumoren des Respirations- und oberen Digestivtrak- tes. Strahlentherapie und Onkologie 162 (1986) 555-560 (Nr. 9)
Dr. med. Thomas Böttger Prof. Dr. med. Edgar Ungeheuer Prof. Dr. med. Wolfgang Rösch Krankenhaus Nordwest
Steinbacher Hohl 2-26 6000 Frankfurt (Main) 90
Aufnahme in das Vorsorgeprogramm
Der Bericht weist auf die Not- wendigkeit einer Erweiterung der Beratungsgespräche bei HIV-infi- zierten Müttern hin. Die ersten sechs Punkte entsprechen unseren Erfahrungen, die in einer Spezial- sprechstunde für HIV-infizierte Schwangere an der Universitätsfrau- enklinik, Berlin-Charlottenburg, er- hoben wurden.
Punkt 7 allerdings läßt die neu- esten Ergebnisse einer Screening- Untersuchung (Stauber, M. , A.
Schäfer, I. Grosch-Wörner: Zeit- schrift für Geburtshilfe und Gynäko- logie, 2/19/1987) unberücksichtigt.
Aus dieser ersten im wissenschaft- lichen Schrifttum bekannten Scree- ning-Untersuchung auf HIV-Anti- körper geht hervor, daß man in Bal- lungsgebieten bei ca. jeder 200.
schwangeren Frau außerhalb der be- kannten Risikogruppen (Sucht-
Schlußwort
Die Schätzung, daß man ganz allgemein in Ballungsgebieten bei ca. jeder 200. schwangeren Frau au- ßerhalb der bekannten Risikogrup- pen mit einer AIDS-Infektion rech- nen muß, ist nicht belegt.
Das Berliner Kollektiv hat auf- grund des Einzugsgebietes eine be- sonders hohe HIV-Infektionsfre- quenz, die nicht ohne weiteres auf alle Ballungsgebiete anwendbar ist.
Entsprechende Untersuchungen sind zur Zeit in anderen Großstäd- ten angelaufen, und die Ergebnisse dieser Untersuchungen sollten abge- wartet werden, bevor man sich auf bestimmte, allgemein gültige Pro- zentzahlen festlegt. Darüber hinaus
Anamnese, Prostitution, Bluttrans- fusionen) mit einer „AIDS-Infek- tion" rechnen muß.
In Anbetracht der großen Ge- fahren, die sowohl für die Gesund- heit der Mutter als auch für die des Kindes bestehen, empfehlen wir grundsätzlich eine Aufnahme des Tests auf HIV-Infektion in das Vorsorgeprogramm jeder schwange- ren Frau — möglichst schon in der Frühschwangerschaft und selbstver- ständlich in Absprache mit der Pa- tientin. Die Frau selbst kann dann exakt über ihre Situation aufgeklärt werden. Die behandelnden Ärzte und das Pflegepersonal können sich der vorgegebenen Situation anpas- sen und weitere Gefährdungen aus- schließen.
Prof. Dr. med. Manfred Stauber Dr. med. Axel Schäfer
Universitätsfrauenklinik Charlottenburg
Pulsstraße 4, 1000 Berlin 19
ist bereits eine Besprechung gemein- sam mit dem Berufsverband der Frauenärzte, der Deutschen Gesell- schaft für Gynäkologie und Geburts- hilfe und der Gesellschaft für perina- tale Medizin für den 27. April 1987 vereinbart, auf der die freiwillige ge- nerelle Testung auf HIV-Infektio- nen in das Schwangeren-Vorsorge- programm und in die Beratung vor der Schwangerschaft diskutiert und wahrscheinlich auch vorgeschlagen werden soll.
Prof. Dr. med. Friedrich Deinhardt Präsident der Deutschen
Vereinigung zur
Bekämpfung
der Viruskrankheiten e. V.
Pettenkoferstraße 9 a 8000 München 2
Gefahren
durch eine HIV-Infektion für Mutter und Kind
Zu den Empfehlungen der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten e. V. (DVV)
Dt. Ärztebl. 84, Heft 27, 2. Juli 1987 (59) A-1915