Kinderurologie
Systematisch
Rolf Beetz, Wilma Mann- hardt-Laakmann, Otto Schofer:
Kinderurologische Sprechstun- de. Orientierungshilfen für die Praxis, Wissenschaftliche Ver- lagsgesellschaft, Stuttgart, 1998, 451 Seiten, 142 Abbildungen, 147 Tabellen, gebunden, 178 DM Subskriptionspreis, bis 31. De- zember 1998, danach 226 DM
Interdisziplinäre Themen haben naturgemäß einen fe- sten Platz in der Pädiatrie.
Hier wird der scharf abgrenz- bare und damit leicht über- schaubare Sektor der Kinder- urologie vom anerkannten Mainzer Zentrum zusam- mengefaßt und weitergege- ben. Was mit einem Schuß Understatement als Sprech- stundengrundlage beziehungs- weise Orientierungshilfe zur
Therapieplanung deklariert wird, darf guten Gewissens auch als Abriß des Teilgebiets angesehen werden und kann durchaus mit einigen Stan- dardwerken konkurrieren.
Inhaltlich folgt einem aus- führlichen Diagnostikkapitel die systematische Abhand- lung der Krankheitsbilder, gefolgt von je einem Ab- schnitt über Notfälle und über Normalwerte. Alle Ka- pitel sind ausgesprochen übersichtlich, auch die Illu- strationen sind ordentlich.
Nicht eingearbeitet wurden strahlenschonende Verfah- ren der modernen Röntgen- technik, ansonsten bleiben nur Marginalien zu bemän- geln. Leider könnte die wünschenswerte Verbreitung durch den hohen Beschaf- fungspreis gedämpft werden.
Manfred Doerck, Würzburg
A-2291 Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 38, 18. September 1998 (11)
S P E K T R U M BÜCHER
Die neue Folge der Reihe „Die ZDF-dokumentation“
am 24. September befaßt sich ab 23 Uhr mit der beruflichen Situation der niedergelassenen Vertragsärzte. Der Filmbe- richt von Uta Claus steht unter dem Motto „Erst stirbt die Praxis, dann der Patient? Ärzte in der Kostenklemme“.
Exemplarisch wird der Berufsalltag eines Landarztes aus Niedersachsen und einer Internistin aus Berlin darge- stellt. Es geht auch um die existentiellen Sorgen und Nöte der Ärzte, das Wohl und Wehe kleiner Landarztpraxen bis hin zu einer stark frequentierten Stadtarzt-Praxis.
Der Süddeutsche Rundfunk sendet am 21. September in Südwest 3 ab 22.15 Uhr einen Beitrag unter dem Titel „Ras- senwahn und Weltherrschaft – züchten und vernichten“.
Die Internationale der Rassisten formiert sich seit etwa 1850. In ihren Reihen entsteht die Eugenik, die „Rassenhy- giene“. Im Nationalsozialismus verbinden sich Rassenhygie- ne und eine radikale Ideologie. Folge: Die Zahl der Zwangs- sterilisationen und der Kreis der Opfer wachsen. Damit sinkt die Hemmschwelle für die Tötung von „Unheilbaren“. Die
„Euthanasie“ beginnt. Sie geht über in den Mord an Polen, Russen, Sinti und Roma und gipfelt in der Vernichtung von Millionen europäischer Juden. Der Film von Ursula Böhm und Ulrich Knödler zeigt: Zum Züchten des „Übermen- schen“ gehört das Vernichten der „Schwachen“. EB