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Archiv "Erhöhtes Duodenalkarzinomrisiko bei familiärer Adenomatosis coli" (26.02.1993)

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Erhöhtes Duodenalkarzinomrisiko bei familiärer Adenomatosis coli

Beachtung fand bisher die Tatsache, daß die extrazelluläre Domäne des Rezeptors p185 in biologischen Flüs- sigkeiten sezerniert und dort be- stimmt werden kann (5, 11). Dieser Nachweis ist unter anderem durch einfache ELISA-Techniken möglich (9). So haben wir bei 12 von 50 Pa- tientinnen mit Mammakarzinomer- krankung eine erhöhte Serumkon- zentration des HER-2/neu-Onko- genproduktes feststellen können (7).

Ahnliche Resultate wurden von Hayes und Mitarbeitern beobachtet (5 ).

Unsere Ergebnisse zeigten dar- über hinaus bei Patientinnen mit er- höhten Serumspiegeln des HER-2/

neu-Onkogenproduktes einen un- günstigen Krankheitsverlauf mit aus- gedehnter Metastasierung und gerin- gem Therapieansprechen (7). Eine derzeit laufende prospektive Unter- suchung muß die Bedeutung dieser Beobachtungen weiter abklären.

Die routinemäßige Bestimmung der Expression des HER-2/neu-On- kogens im Tumorgewebe und seines Proteinproduktes im Serum kann noch nicht empfohlen werden. Über die mögliche diagnostische Bedeu- tung des HER-2/neu-Onkogens hin- aus sind auch therapeutische An- wendungen denkbar. So wurden kürzlich klinische Studien mit einem Antikörper gegen das HER-2/neu- Proteinprodukt eingeleitet (6). Fer- ner lassen sich durch genetische Ma- nipulationen (mit sogenannter anti- sense-DNA) HER-2/neu-Onkogen exprimierende Mammakarzinomzel- len im Wachstum hemmen (1).

Dt. Ärztebl. 90 (1993) A 1 -526-527 [Heft 8]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonderdruck, anzufordern über den Verfasser.

Anschrift für die Verfasser

Dr. med. Roland Kath Innere Klinik und Poliklinik (Tumorforschung)

Westdeutsches Tumorzentrum Essen

Universitätsklinikum Essen Hufelandstraße 55

W-4300 Essen 1

Die familiäre adenomatöse Poly- pose (FAP) stellt eine autosomal-do- minant vererbte Erkrankung mit hunderten von kolorektalen Adeno- men dar, die zur malignen Entartung neigen, wenn nicht mit Diagnosestel- lung eine prophylaktische Kolekto- mie durchgeführt wird. In den letz- ten Jahren mehren sich die Hinwei- se, daß FAP-Patienten auch durch ein Karzinom im Bereich des oberen Gastrointestinaltraktes gefährdet sind.

Die Autoren werteten die Daten des Johns Hopkins Polyposis Regi- sters mit 157 Patienten aus. Dabei ließ sich ein signifikant erhöhtes Ri- siko für ein duodenales Adenokarzi- nom sowie für ein Adenokarzinom im Bereich der Vaterschen Papille nachweisen, während das Magen- krebsrisiko und das Risiko, an einem Dünndarmkarzinom zu erkranken,

H. pylori und Dyspepsie

Helicobacter pylori führt zu ei- ner aktiven chronischen Gastritis, der Zusammenhang dieses histolo- gisch definierten Krankheitsbildes mit dyspeptischen Beschwerden ist nach wie vor offen.

Die Autoren führten eine Studie an der Bevölkerung von Sorreisa, Norwegen, durch, wobei zunächst al- le Einwohner im Alter zwischen 20 und 69 Jahren nach dyspeptischen Symptomen befragt wurden. 782 Pa- tienten mit einer Reizmagen-Sym- ptomatik wurden dabei erfaßt, 309 davon konnten endoskopiert und mit 310 Kontrollpersonen verglichen werden.

Bei den Patienten mit einer Reizmagensymptomatik waren 48 Prozent Helicobacter-pylori-positiv, bei den symptomlosen Kontrollper- sonen 36 Prozent. Positive Kulturen auf Helicobacter pylori waren sehr eng korreliert mit einer histologisch nachweisbaren Gastritis (70 bezie- hungsweise 60 Prozent) in beiden Gruppen. Nur bei 3 Prozent der Un- tersuchten fand sich Helicobacter pylori ohne entzündliche Infiltrate

nicht signifikant erhöht war. Die Au- toren empfehlen deshalb regelmäßi- ge endoskopische Untersuchungen des oberen Gastrointestinaltraktes, um Adenombildungen im Papillen- bereich sowie im Bereich des Zwölf- fingerdarms rechtzeitig zu erfassen.

Bei Nachweis großer Adenome mit schwerer Dysplasie sollte eine pro- phylaktische Duodenektomie vorge- nommen werden.

Offerhaus, G. J. A., F. M. Giardiello, A. J.

Krush et al.: The Risk of Upper Gastroin- testinal Cancer in Familial Adenomatous Polyposis. Gastroenterology 102: 1980- 1982, 1992.

Departments of Medicine and Pathology and Oncology Center, The Johns Hopkins University School of Medicine and Hospi- tal, Baltimore, Maryland, USA.

der Schleimhaut. Wurde ein Ulcus duodeni entdeckt, war in 92 Prozent Helicobacter pylori nachweisbar.

Die Autoren kommen zu dem Schluß, daß zwischen dyspeptischen Symptomen und dem Nachweis von Helicobacter pylori nur eine sehr va- ge Beziehung besteht. Hingegen spielt der Keim sicher eine pathoge- netische Rolle bei der chronischen Gastritis. Ferner stellt er einen wich- tigen Teilfaktor bei der Pathogenese des peptischen Geschwürs dar. W

Bernersen, B., R. J. Johnsen, L. Bostad, B.

Straume, A.-I. Sommer, P. G. Burbol: Is Helicobacter pylori the cause of dyspep- sia? Brit Med J 304: 1276-1279, 1992.

Institute of Community Medicine, Univer- sity of Troms0, N-9001 Trms0.

Dt. Ärztebl. 90, Heft 8, 26. Februar 1993 (61) 111-527

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