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Archiv "Hyperthermie: Neue Konzepte für ein altes Verfahren" (24.05.1996)

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Hyperthermie

Neue Konzepte für ein altes Verfahren

ie Hyperthermie steht nach Ansicht von Prof.

Peter Wust (Virchow-Klinikum Berlin) erst am Anfang ihrer erfolgversprechenden Entwick- lung, da technisch noch manche Wünsche offenblieben.

Dort untersuchte man den Stellenwert der Hyperthermie innerhalb der multimodalen Tumortherapie. Im Rahmen einer Phase-I/II-Studie wurden 34 Patienten einmal pro Woche präoperativ einer Radio-Chemo-Thermo-Thera- pie unterzogen. Dazu gehörten eine regionale Thermo- therapie von 60 Minuten mit 39 bis 42 Grad C, eine Radiotherapie mit 45 Gy (1,8 Gy/die), eine Chemothera- pie mit zwei Zyklen 5-FU (300 mg/qm/die) und Folinsäu- re (50 mg/die) über vier bis sechs Wochen. Nach Ende dieses Schemas erfolgte die Operation. Das Ergebnis stellte Wust jetzt auf dem Deutschen Krebskongreß vor:

ei allen Patienten kam es in Korrelation zur Höhe der Temperatur zu Tumorverkleinerungen. In 52 Prozent der Fälle gelangten als nicht mehr resek- tabel eingeschätzte Tumoren in ein operationsfähiges Stadium. Dabei konnte vielfach kontinenzerhaltend ope- riert werden oder eine abdomino-perineale Rektumex- stirpation erfolgen. Bei zwei Patienten fand eine kom- plette Tumorremission statt. Diese ermutigenden Studi- enaussagen werden derzeit in einer Phase-III-Studie ge- prüft. Eine signifikante Zellinaktivierung beginnt bei Temperaturen von 42 bis 43 Grad C über einen Zeitraum von 30 bis 45 Minuten. Die Thermosensibilität der Tu- morzellen hängt außerdem von einem niedrigen pH- Wert, Substratmangel und Ansammlung von Stoffwech- selprodukten ab. Je hypoxischer das Tumorareal, um so sensibler reagiert es auf Temperaturerhöhung. Die Hy- perthermie bewirkt außerdem unspezifische immunolo- gische Prozesse wie die Zytokinenausschüttung oder auch Gewebsveränderungen durch Ödembildung, die letztlich das Mikromilieu wieder beeinflussen.

irkungsverstärkungen sind nicht nur gegen- über therapeutischen Strahlendosen, sondern auch bei einigen Zytostatika-Gruppen nach- weisbar. Hierzu gehören: alkylierende Substanzen, Nitro- soharnstoffe, Cisplatin, Carboplatin, Anthrazykline, Bleomycin, ferner Interferon-gamma und Tumornekro- sefaktor. Als weniger oder gar nicht wirksam erwies sich die Hyperthermie bei Einsatz von Antimetaboliten (5- Fluorouracil, Methotrexat), den Vinca-Alkaloiden und Etoposid. Auch die Ganzkörper-Hyperthermie läßt sich mittlerweile mit Infrarotstrahlen bei systemischen Tem- peraturen von 42 Grad C durchführen und befindet sich in Phase-II-Studien. Von dieser Therapieform verspricht man sich für metastasierte Tumorerkrankungen den größten Effekt. Dr. Barbara Nickolaus

A-1368

S P E K T R U M AKUT

D

W B

(4) Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 21, 26. Mai 1995

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