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Archiv "Konzept für eine Reform des Sanitätsdienstes: Gutachten der Kommission für die Personal-Ergänzung im Sanitäts- und Gesundheitswesen der Bundeswehr liegt vor - Erster Modellversuch ab Oktober 1975" (28.08.1975)

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Aktie "Archiv "Konzept für eine Reform des Sanitätsdienstes: Gutachten der Kommission für die Personal-Ergänzung im Sanitäts- und Gesundheitswesen der Bundeswehr liegt vor - Erster Modellversuch ab Oktober 1975" (28.08.1975)"

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72. Jahrgang / Heft 35 28. August 1975 Postverlagsort Köln

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DEUTSCHES

Die Information:

Bericht und Meinung

ÄRZTEBLATT

Ärztliche Mitteilungen

Herausgeber: Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundesvereinigung

Konzept für eine Reform des Sanitätsdienstes

Gutachten der Kommission für die Personal-Ergänzung im Sanitäts- und Gesundheitswesen der Bundeswehr liegt vor Erster Modellversuch ab Oktober 1975

Die Kunde klang kaum glaublich: ppp, ein der SPD nahestehender Pressedienst, meldete, im Rahmen von „teilstreitkräfteübergreifen- den Rationalisierungsmaßnahmen" solle auch die „Inspektion Sa- nitätswesen zur Disposition gestellt" werden. Dabei sei nicht sicher, ob „dieses Ressort weiter im Verteidigungsministerium bleibt".

Ein Versuchsballon, der von interessierten politischen Kräften los- gelassen wurde? Oder schlicht eine zu weit gehende Interpretation der jüngsten im Bundesverteidigungsministerium gepflogenen Überlegungen zu einer Neustrukturierung des Sanitätswesens?

Grundlage derartiger Überlegungen ist das Gutachten einer Ex- pertenkommission, in dem dem Bundesverteidigungsministerium Vorschläge zu einer Neustrukturierung des Sanitätswesens der Bundeswehr gemacht werden, durchaus auch „teilstreitkräfteüber- greifend" (wie das bundeswehroffizielle Wortgebilde lautet), aber im Rahmen des Verteidigungsressorts. Und was die übergreifenden Maßnahmen angeht: Soeben meldet das Verteidigungsministerium, ein Modellversuch teilstreitkräfteübergreifender Art werde am 1. Oktober in Norddeutschland gestartet.

Der Mangel an Ärzten in der Bundeswehr ist in den vergangenen Jahren oft und von verschiedenen Stellen beklagt worden:

Der Bericht des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages spricht das Problem Jahr für Jahr an. Das „Weißbuch 1973/74 zur Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland und zur Entwicklung der Bundeswehr" behandelt die Frage. Die Bundesärztekammer hat

sich

in ihrem Ausschuß und in der Ständigen Konferenz „Sanitäts- wesen in der Bundeswehr und Zivilschutz" intensiv damit beschäf- tigt. Die Bemühungen der letzten Jahre haben sich in vielerlei Ein- zelmaßnahmen — teils erfolgreich, teils weniger erfolgreich — nie-

DEUTSCHES ARZTEBLATr Heft 35 vom 28. August 1975

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Bei der Übergabe des Kommissions-Gutachtens: Bundesverteidigungsminister Leber im Kreis der Gutachter. In Bildmitte, neben Leber, der Vorsitzende des Expertengremiums Prof. Dr. med. Horst Leithoff, Mainz Foto: BMdV

Die Information:

Bericht und Meinung

Reform des Sanitätswesens

dergeschlagen. Erwähnt sei etwa die Stellenzulage für Sanitätsoffi- ziere oder die umstrittene Vorab- quote für Sanitätsanwärter bei der Vergabe von Studienplätzen. Was bisher fehlte, war ein systematisch aufgebautes Konzept. Das gibt es jetzt:

Wie bereits im „Weißbuch" ange- kündigt, berief der Bundesminister der Verteidigung im Frühjahr 1974 eine unabhängige Kommission aus zivilen und militärischen Experten, die den Auftrag erhielten, eine neue Konzeption für die Personal- ergänzung beim Sanitäts- und Ge- sundheitswesen zu erarbeiten.

Nach einjähriger intensiver Tätig- keit legte dieses Gremium Verteidi- gungsminister Georg Leber im Juni 1975 seinen Bericht vor, der unter dem Titel „Die Personalsituation im Sanitäts- und Gesundheitswe- sen der Bundeswehr — Analyse und Empfehlungen —" nunmehr auch der Öffentlichkeit zur Verfü- gung steht.

Die Überlegungen gehen (nach ei- ner Bestandsaufnahme, die ver- sucht, die derzeitige komplizierte Struktur des Sanitäts- und Gesund- heitswesens zu erläutern) unter an- derem davon aus, daß der Dienst als Sanitätsoffizier einem Abitu- rienten und jungen Arzt wenig an- sprechend erscheint. Sie hält es

daher für dringend erforderlich, die sich aus der Zersplitterung des Sa- nitätsdienstes ergebenden Über- schneidungen und unterschiedli- chen Zuständigkeiten in übersicht- liche Bahnen zu lenken und die un- günstigen Arbeitsbedingungen des Sanitätsoffiziers zu verbessern.

Die Arbeit der Kommission wurde dadurch wesentlich erleichtert, daß von seiten der Sanitätsinspektion bereits neue Strukturvorschläge für einen bundeswehrgemeinsamen raumdeckenden Sanitätsdienst er- arbeitet waren, über die im DEUT- SCHEN ÄRZTEBLATT, Heft 47/

1974, Seite 3427, berichtet wurde.

Diese Vorstellungen (Staatssekre- tär Fingerhut in einem Schreiben an die Bundesärztekammer: „Die Modellvorstellungen greifen tief in den derzeitigen Sanitätsdienst ein.") wurden von der Kommission als Grundlage für eine Änderung der Struktur angesehen; sie er- schienen geeignet, die Betreuung der Angehörigen der Bundeswehr in sogenannten Sanitätszentren und sofern notwendig — Bun- deswehrkrankenhäusern optimal sicherzustellen. Auch die Bundes- ärztekammer wertete in einem Schreiben an Minister Leber: „Die Vorschläge sind unseres Erachtens geeignet, die dem Sanitätsdienst gestellten Aufgaben besser als bis- her zu erfüllen."

Darüber hinaus könnte die fachli- che Attraktivität der ärztlichen und zahnärztlichen Berufsausübung durch die Errichtung der Sanitäts- zentren erheblich gesteigert wer- den. Es ist freilich schon heute so, daß die Aufgaben der Sanitätsoffi- ziere vielfältiger sind, als gelegent- lich

in

der Öffentlichkeit (die Ärzte eingeschlossen) vermutet wird.

Bundesverteidigungsminister Ge- org Leber schilderte in einem Schreiben an die Bundesärztekam- mer, das gleichsam als Ergänzung zum „Blauen Papier" gedacht war, die Aufgaben „seines" Sanitäts- dienstes mit werbenden Worten:

„im Sanitätsdienst der Streitkräfte haben sich Umfang und Inhalt der ärztlichen Leistungen im letzten Jahrzehnt erheblich vergrößert. So ist der Sanitätsdienst stets be- strebt, die Fortschritte der Medizin und ihre Anwendung im truppen- ärztlichen Dienst wie in der statio- nären Behandlung zu berücksichti- gen, wenn auch aus finanziellen und personellen Gründen gewisse Grenzen gesetzt sind.

Gesundheitspolitische Bedeutung hat auch die gesundheitliche Über- prüfung aller jungen Männer anläß- lich der Musterungsuntersuchung, in der nicht nur Körperfehler und Gesundheitsschäden zum Wohle des Betroffenen festgestellt wer- den, sondern in der auch der Ge- sundheitszustand ganzer Jahrgän- ge statistisch erfaßt wird.

Die arbeitsmedizinische Gesund- heitsvorsorge, seit langem Be- standteil der Aufgaben des Trup- penarztes, wurde nun durch das neue Betriebsärztegesetz erweitert.

Vorausschauend hat das Sanitäts- und Gesundheitswesen der Bun- deswehr in den vergangenen fünf Jahren über dreihundert Sanitäts- offiziere arbeitsmedizinisch weiter- gebildet.

Die nach umfangreichen Vorarbei- ten und wissenschaftlichen Unter- suchungen kürzlich in die Bundes- wehr eingeführte standardisierte Vorsorgeuntersuchung für Solda- ten, die eine kombinierte Krebsvor-

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Die Information:

Bericht und Meinung

sorge und Früherkennung von Herz- und Kreislaufgefährdung vor- sieht, bringt eine Erweiterung der Aufgaben für Truppenärzte und Fachärzte.

Während der Drogen- und Rausch- mittelmißbrauch in der Bundes- wehr glücklicherweise kein besorg- niserregendes Problem darstellt, bereiten Alkohol- und Nikotinmiß- brauch Sorge. In einer Reihe ge- meinsamer Aktionen haben Trup- penführung und Sanitätsdienst durch Aufklärung und psychohy- gienische Einflußnahme insbeson- dere auf junge Wehrpflichtige ver- sucht, den Mißbrauch von Alkohol und Nikotin einzudämmen. Weitere Aktionen sind geplant.

In wissenschaftlicher Hinsicht lei- stet der Sanitätsdienst der Bundes- wehr einen wesentlichen Beitrag durch Förderung wehrmedizinisch bedeutsamer Forschungsvorhaben.

Von den Ergebnissen zieht sehr häufig der zivile Bereich Nutzen.

Die gute Zusammenarbeit mit dem zivilen Gesundheitswesen, die Öff- nung der Bundeswehrkrankenhäu- ser für Zivilpatienten und die enge Verzahnung des Bundeswehrkran- kenhauses Ulm mit der dortigen Universität, mögen als Beispiele dafür gelten, daß das Sanitäts- und Gesundheitswesen der Bundes- wehr angemessen in den zivilen Bereich integriert ist. Das gilt auch für die gute Zusammenarbeit im Notfall-Rettungswesen, die mög- lichst noch ausgebaut werden soll."

Soweit also Goerg Leber zum bis- herigen Stand.

Sollten die Empfehlungen der Per- sonalergänzungskommission in die Tat umgesetzt werden, würde sich künftig zweifellos das Aufgaben- spektrum erweitern und das Ziel, Ärzten attraktive Aufgaben zu bie- ten, mit noch nachhaltigerem Er- folg angepeilt werden können.

Ihre Vorschläge faßte die Kommis- sion in 74 Empfehlungen zusam- men. Sie sehen eine Vereinfachung

des Organisationsplanes vor, als deren Folge unter anderem auch eine Verringerung der Zahl der Ärzte in Stabstellungen und ihr Einsatz im diagnostischen und the- rapeutischen Bereich zu erwarten ist. Die ärztliche "Betreuung in den Bundeswehr-Sanitätszentren soll den Truppenarzt aus seiner fachli- chen Isolierung herausführen und dem dort tätig werdenden ärztli- chen Team weitaus mehr Möglich- keiten geben, als dies bisher der Fall war. Eigenes Assistenzperso- nal soll an jedem Zentrum tätig sein und würde die Übertragung von nicht approbationsgebundenen Tätigkeiten an Nichtärzte ermögli-

chen. Allen Sanitätsoffizieren soll zur Verbesserung des Kontaktes zu den übrigen Ärzten Gelegenheit zur Nebentätigkeit und zur Betreu- ung anderer Patienten gegeben werden. Die Weiterbildung zum All- gemeinarzt und, bedarfsbezogen, auch zum Facharzt wird für drin- gend erforderlich angesehen.

Daneben hält die Kommission es für unbedingt erforderlich, die wirt- schaftliche Situation der in der Bundeswehr tätigen Sanitätsoffizie- re und Medizinalbeamten zu ver- bessern. Als Möglichkeiten hierfür werden zu dynamisierende Zula- gen, die Anhebung der Eingangs- stufe der Besoldung, die Durchstu- fung der Besoldung in gleichen Dienstposten sowie die Förderung der Nebentätigkeit einschließlich der Vergütung nebenamtlicher Auf- gaben, angesehen.

Das sind, wohlverstanden, Vor- schläge der Kommission. Was die Realisierung dieser finanzwirksa- men Plänen angeht, so baute Staatssekretär Fingerhut gegen- über der Bundesärztekammer frei- lich schon im Februar dieses Jah- res vor; Fingerhut in Erwartung der Kommissionsvorschläge: „Ich gehe allerdings davon aus, daß die Haushaltslage der kommenden Jahre berücksichtigt wird und fi- nanzielle Ausweitungen in ange- messenem Rahmen gehalten wer- den."

Für außerordentlich wichtig hält es die Kommission, die Verantwor- tung des Inspekteurs des Sanitäts- und Gesundheitswesens zu stärken und ihm Einwirkungsmöglichkeiten auf Planung, Organisation und Per- sonal zu geben (vielleicht rühren die ppp-Spekulationen aus einer eigenwilligen Interpretation derarti- ger Vorschläge her). Zur Stärkung der Inspektion gehört, daß auch die Personalführung im Sanitäts- und Gesundheitswesen zentrali- siert wird und für nicht approba- tionsgebundene Führungsaufgaben

„Sanitätsdienstoffiziere" herange- bildet werden. Für die Aus-, Weiter- und Fortbildung von Sanitätsoffi- zieren sollte der Sanitätsakademie der Bundeswehr ein fester qualifi- zierter Lehrkörper zur Verfügung stehen

Ziel aller dieser Empfehlungen ist es, den gesamten ärztlichen Dienst der Bundeswehr mit Berufssani- tätsoffizieren und Zeitoffizieren durchzuführen. Der Einsatz Grund- wehrdienst leistender Ärzte, die zur Zeit mehr als die Hälfte aller Sani- tätsoffiziere stellen, wird als eine nicht zu vertretende Notlösung be- zeichnet. Schließlich fordert die Kommission, in Zukunft alle Mög- lichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit und der Werbung für diesen Be- reich der Bundeswehr erheblich zu verstärken.

Bei der Übergabe des Berichts stellte Minister Leber klar, daß die ihm unterbreiteten Vorschläge mit Sicherheit nicht in Kürze (wenn überhaupt!) verwirklicht werden

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 35 vom 28. August 1975 2383

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Die Information:

Bericht und Meinung Reform des Sanitätswesens

können. Ausdrücklich sagte er eine eingehende Prüfung zu.

Erste Auswirkungen hat die Arbeit der Kommission bereits insofern gehabt, als im Norden der Bundes- republik in einem Modellversuch über ein Jahr hin die Konzeption der Sanitätszentren bereits in Kür- ze erprobt werden soll. Die organi- satorischen Vorbereitungen dafür sind soweit abgeschlossen, daß der Truppenversuch, beginnend ab 1. Oktober des Jahres, anlaufen kann. Die Erprobung des Mödells wird im Rahmen einer Sanitätsab- teilung mit 12 Bundeswehrsanitäts- zentren unter Einbeziehung von etwa 35 000 Soldaten aller Teil- streitkräfte durchgeführt.

Angesichts dieser Maßnahmen (im Rahmen der herkömmlichen Res- sorts!) verwundert es, wenn nach der eingangs zitierten ppp-Mel- dung „im Rahmen von teilstreit- kräfteübergreifenden Rationalisie- rungsmaßnahmen die Inspektion Sanitätswesen zur Disposition ge- stellt wird". Die Sachverständigen- kommission hatte ausdrücklich eine Zentralisierung der Aufgaben in der Inspektion des Sanitäts- und Gesundheitswesens der Bundes- wehr als Leitstelle im Verteidi- gungsministerium gefordert.

Läßt die (vielleicht lancierte) Mel- dung dennoch den Schluß zu, daß es das Ziel einiger zur Zeit ver- antwortlicher Politiker unseres Landes ist, in einem Superministe- rium sämtliche in irgendeinem Zu- sammenhang mit der Gesundheit stehende Fragen zusammenzufas- sen? Bei den Erfahrungen, die man mit dem derzeitigen Verteidigungs- minister, Georg Leber, der bisher immer zu seinem Wort stand, ge- macht hat, ist es eigentlich nicht vorstellbar, daß er sich auch nur annähernd mit den zitierten Über- legungen des Pressedienstes iden- tifizieren könnte.

Trotzdem sollten in der nächsten Zeit nicht nur die Soldaten unse- rer Bundeswehr „auf der Wacht"

sein.

Heinz-Peter Brauer/DÄ

NACHRICHTEN

Privatversicherung von Studenten

Ärzteorganisationen empfehlen

Honorarbeschränkungen

Mit dem Wintersemester 1975/76 wird das neue Gesetz über die Krankenversicherung der Studen- ten in Kraft treten. Dann werden alle pflichtversicherten Studenten auch die Möglichkeit erhalten, ei- ner Privatversicherung beizutreten

ZITAT Zahnärzte sterben früher

„Zahnärzte sterben früher als Angehörige anderer akade- mischer Berufe. Sie haben außerdem die höchste Schei- dungsquote. Der Grund:

Zahnärzte haben es überwie- gend mit Patienten zu tun, die vor ihnen Angst haben oder ihnen feindlich gegen- überstehen. Sie leben des- halb ständig unter dem Druck eines starken Schuld- gefühls. Sie fühlen sich miß- verstanden."

Omar Reed, Direktor der amerikanischen Gesellschaft für vorbeugende Zahnheil- kunde, auf einem Zahnärzte- kongreß in Kanada.

und sich von der Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversiche- rung befreien zu lassen. Deshalb hat die private Krankenversiche- rung den PKV-Tarif für Studenten entwickelt, der von fast allen Kran- kenversicherungsunternehmen an- geboten wird. Er kostet die Studen- ten monatlich effektiv nur 27,50 DM, also nur 2,50 DM mehr als die gesetzliche Krankenversicherung.

Entscheidende Basis des Tarifs ist eine Übereinkunft der privaten Krankenversicherung mit den Spit-

zenverbänden der Ärzte und Zahn- ärzte. Darin haben sich die Ärzte- verbände im Einvernehmen mit der Bundesärztekammer bereiterklärt, allen Ärzten zu empfehlen, für Stu- denten nur ein Honorar in Höhe des 1,5fachen Satzes der Gebühren- ordnung für Ärzte zu berechnen.

Die Rechnungen mit diesem Erstat- tungssatz sollen die Ärzte in dem vom Studenten zu überreichenden Umschlag direkt an die Privatversi- cherung schicken und mit ihr ab- rechnen.

Noch vor Inkrafttreten des Geset- zes im Oktober 1975 werden die Ärzteorganisationen alle niederge- lassenen Ärzte brieflich um Beach- tung dieser Selbstbeschränkung bitten und über Einzelheiten des Tarifs informieren.

Die Ärzte unterstützen den PKV- Tarif sowohl aus sozialen Gründen als auch aus der Erkenntnis, daß der Pluralismus im Gesundheitswe- sen nur dann aufrecht erhalten werden kann, wenn die Privatversi- cherung nicht von ihrem typischen Nachwuchs abgeschnitten wird.

Die Neuerung enthält also auch bedeutende sozialpolitische Per- spektiven und ist ein Beitrag der Ärzteschaft zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen. AWA

CDU legt Leitsätze zur Freizeit vor

„Das ist kein Ersatzprogramm zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit", meinte Dr. Wolfgang Schäuble (CDU-MdB). Und wirtschaftliche Probleme waren an diesem Nach- mittag Anfang August im Konrad- Adenauer-Haus der CDU zu Bonn auch nicht gefragt. Es ging um ein Thema, das bisher weit weniger im Mittelpunkt politischen Interesses stand und für politische Profilie- rung und Auseinandersetzung noch nicht entdeckt wurde. Die CDU ent- deckte es — die vermeintliche

„Marktlücke" heißt Freizeit.

CDU-Bundestagsabgeordnete sa- hen die Pluralität und Heterogeni- tät des Freizeitverhaltens gefähr-

2384 Heft 35 vom 28. August 1975 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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