• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Krankenhaus: Fallzahlen leicht gesunken" (05.08.2013)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Krankenhaus: Fallzahlen leicht gesunken" (05.08.2013)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 110

|

Heft 31–32

|

5. August 2013 A 1467

GRAFIK

Die 15 häufigsten Diagnosen 2012 mit vollstationärem Aufenthalt

Top 15 der Krankenhausdiagnosen (Fälle je 1 000 Versicherte)

Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol Herzinsuffizienz

Vorhofflattern und Vorhofflimmern (Herz) Angina pectoris

Intrakranielle Verletzung (Gehirnschädigung) Essenzielle Hypertonie (Bluthochdruck) Hirninfarkt

Cholelithiasis (Gallenstein)

Pneumonie, Erreger nicht näher bezeichnet Akuter Myokardinfarkt (Herzinfarkt) Chronische ischämische Herzkrankheit Rückenschmerzen

Gonarthrose (Arthrose des Kniegelenks) Hernia inguinalis (Leistenbruch) Atherosklerose (Arterienverkalkung)

3,91 3,72 3,53 2,86

2,63 2,59 2,57 2,51 2,41 2,40 2,36 2,25 2,22 2,14

2,04 Quelle: Barmer-GEK-Report Krankenhaus 2013

KRANKENHAUS

Fallzahlen leicht gesunken

Die Verweildauer im Krankenhaus wird kürzer, die Zahl der Behandlungsfälle bei psychischen Erkrankungen steigt. Das sind zwei der Ergebnisse des Krankenhausreports

der Barmer-GEK. Ein weiteres: Auch die Anzahl der Darmkrebspatienten nimmt ab.

E

in seit 2006 anhaltender Trend setzte sich im vergangenen Jahr nicht fort: War die Zahl der Be- handlungsfälle im Krankenhaus seit diesem Jahr von 175 je 1 000 Versi- cherte auf 190 im Jahr 2011 gestie- gen, so sank sie im vergangenen Jahr wieder leicht auf 189. Das ergab der Krankenhausreport 2013 der Barmer- GEK, der auf den Daten der 8,7 Mil- lionen Versicherten der Krankenkas- se beruht. Für den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden liegen die Fallzahlen dennoch zu hoch. „Wir sind der Meinung, dass die Mengen- entwicklung im Krankenhaus an - gegangen werden muss“, sagte Dr.

Rolf-Ulrich Schlenker bei der Vor- stellung des Reports am 23. Juli in Berlin. Er fordert, die bis 2014 vorgeschriebenen Mehrleistungsab- schläge über dieses Jahr hinaus zu verlängern.

„Krebsfrüherkennung wirkt“

Ein anderer Trend setzte sich hinge- gen fort: Die fallbezogene Verweil- dauer im Krankenhaus wurde kürzer von 8,4 auf 8,3 Tage – dem niedrigs- ten bislang gemessenen Stand. 1990 lag sie noch bei 13,4 Tagen. Maß- geblich dafür sei insbesondere der Rückgang der Behandlungszeiten unter Diagnosen von Krankheiten des Kreislaufsystems, heißt es in dem Report. Die Dauer einer Kran- kenhausbehandlung infolge solcher Erkrankungen reduzierte sich seit 1990 von 380 auf 213 Behandlungs- tage je 1 000 Versicherte. Im selben Zeitraum verlängerte sich die Be- handlungsdauer einer psychischen Störung von 175 auf 293 Behand- lungstage je 1 000 Versicherte. Die häufigsten Diagnosen entfielen im vergangenen Jahr auf „Psychische und Verhaltensstörungen durch Al- kohol“, gefolgt von der Herzinsuffi- zienz sowie dem Vorhofflattern und -flimmern (Grafik).

Schwerpunktthema des Reports war in diesem Jahr die Versorgung von stationär behandelten Darm- krebspatienten. Deren Zahl sank seit 2005 von 11,71 auf 9,28 Pa- tienten je 10 000 Personen. „Da die Häufigkeit, mit der Darmkrebs auftritt, nicht substanziell gesun- ken ist, gehen wir davon aus, dass er öfter so früh erkannt wird, dass eine Behandlung im Krankenhaus nicht mehr nötig ist“, erklärte Prof.

Dr. med. Eva Maria Bitzer vom Institut für Sozialmedizin, Epide- miologie und Gesundheitssystem- forschung, das den Report im Auf- trag der Barmer-GEK verfasst hat.

Zudem werden heute in der Darm- krebstherapie häufiger laparosko- pische Operationsverfahren ange- wandt. Der Anteil dieser Eingriffe stieg seit 2005 von fünf auf 15 Pro- zent – der Anteil offen-chirurgi- scher Eingriffe sank hingegen von 81 auf 70 Prozent.

„Sehr viel spricht dafür, dass das gesetzlich vorgeschriebene Früh - erkennungsprogramm wirksam ist“, kommentierte Schlenker die gesun- kene Zahl der Darmkrebspatienten.

Dieses Programm sieht neben ärzt- lichen Beratungen ab dem 50. Le- bensjahr einen jährlichen Stuhltest und ab dem 55. Lebensjahr zwei Stuhltests pro Jahr sowie bis zum Lebensende zwei Darmspiegelun- gen vor. Dieses Angebot nehmen allerdings nur 2,6 Prozent der Anspruchsberechtigten wahr (DÄ, 43/2010). Um eine höhere Quote zu erreichen, haben im Juni das Ge- sundheitsministerium, die Kassen- ärztliche Vereinigung und die Tech- niker-Krankenkasse in Bayern ein Modellprojekt begonnen, bei dem in den nächsten drei Jahren die ent- sprechenden Patienten angeschrieben und über die Möglichkeiten der Vor- sorge informiert werden sollen.

Falk Osterloh

P O L I T I K

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Nach Paragraph 120 des Fünften Sozialgesetzbuchs wird die Vergütung für öf- fentlich geförderte Kranken- häuser um einen Investitions- kostenabschlag von zehn Pro- zent gekürzt,

Dieses wiegt um so schwerer, als verschiede- ne epidemiologische Untersuchun- gen auf einen großen Bedarf hinwei- sen: Eine Metaanalyse von 11 Studi- en ergab eine

Während die Deutsche Krankenhausgesell- schaft in der Herbstsitzung de r Konzertierten Aktion im Gesund- heitswesen behauptet hatte, die Fallzahl sei um mehr als

Für das gesamte Kalenderjahr 1987 ergaben sich folgende Durch- schnittswerte: Die Fallzahlen je Arzt verminderten sich um 1,2 Prozent, wohingegen die Fallzahlen je Mit- glied

Die gesetzlichen Krankenkassen haben nach einer Hochrechnung der Be- triebskrankenkassen (BKK) 1998 im Westen 27,2 Milliar- den DM für Arzneimittel aus- gegeben, fünf Prozent mehr

Ø CO 2 2020 in g/km (gewichtet) Sanktionsrelevanter CO 2 -Durchschnitt der im Referenzjahr zugelassenen LNF gerundet auf eine Nachkommastelle (Ausschluss der 15% Fahrzeuge mit

Falk Büttner, Institut für Klinische Biochemie, 455.950 Euro für das Projekt „Expanding the gly- coanalytical toolbox: glycan profiling for the analysis of sialylated and

Reduziert man die Anzahl der an Mumps er- krankten Patienten, auf die mit Mumpsver- dacht eingesendeten Patientenmaterialien mit einem positiven PCR-Ergebnis oder einem positiven