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Ford Granada ohne Schnörkel
Ford hat seine Flaggschiffflotte ver- ändert. Spitzenmodell ist jetzt ein verbesserter Granada, die Consul- Modelle sind aus dem Lieferpro- gramm in der Bundesrepublik ver- schwunden. Dafür bietet Ford Köln den überarbeiteten Granada jetzt als Komplettauto bereits ab 1,7 Li- ter Hubraum und 70 PS mit Nor- malkraftstoff an. Eine zweite Vier- zylinderversion mit demselben Hubraum benötigt Superkraftstoff und leistet 75 PS. Weiter sind vier V-Sechszylinder im Angebot, die ebenfalls alle Superkraftstoff benö- tigen. Der 2,0-Liter-Motor leistet 90 PS, der 2,3 Liter 108 PS, der 2,6 Li- ter 125 PS und der 3,0 Liter 138 PS.
Die Modelle der neuen Baureihe gibt es als Granada, Granada L, Granada GL und Granada Ghia.
Sie alle sind sowohl ohne als auch mit Automatik lieferbar. Außerdem werden vier Karosserievarianten als 2- und 4türige Limousine, als Coup6 und als Turnier-Kombi an- geboten.
Die Grundausführung — aufpreis- frei werden hier die beiden 1,7-Li- ter-V4-Motoren geliefert — verfügt bereits über Stahlgürtelreifen, Bremskraftverstärker, Scheiben- bremsen, Stabilisator, heizbare Heckscheibe, elektrische Schei- benwaschanlage, Gummischutz- zierleisten über die beiden Breit- seiten, Ruhesitze und Mittelkonsole mit Ablagefach. Der Granada L — mit dem gleichen aufpreisfreien Motorenprogramm — besitzt zu- sätzlich u. a. Kopfstützen, Halogen- licht, Sportfelgen, gummibelegte Stoßstangen und Teppichboden.
Serienmotor beim GL ist der neu ins Granadaprogramm aufgenom- mene 2,0-Liter-V-Sechszylinder mit 90 PS, der sich bereits im 20 M be- währte. Weitere Ausstattungsde- tails: Bilstein-Gasdruck-Stoßdämp- fer, eine neu entwickelte Servolen- kung mit wesentlich erhöhtem Fahrbahnkontakt, Automatikgurte, Drehzahlmesser, Nebellampen, Stahlkurbeldach, Lederlenkrad und
Ford Köln bietet den Granada schon in reichen Sicherheitsextras an
innen verstellbarer Außenspiegel.
Beim Granada Ghia sind u. a. Alu- Felgen, Scheinwerfer-Wischwasch- Anlage sowie erhöhter Ausstat- tungskomfort mit Radio und Stoff- innenverkleidung die wichtigsten Details. Serienmäßig ist hier das 2,6-Liter-Triebwerk.
Und hier die wesentlichsten Ver- besserungen: Äußerlich wirkt der Granada durch schwarzlackierte Türschweller und Seitenfenster und durch die serienmäßige Lak- kierung des Daches gestreckter.
Das Vinyldach wird nur noch auf Wunsch geliefert. Die gesamte Wa- genfront wurde gesenkt und das Heck leicht angehoben, so daß der Granada geduckter als bisher er- scheint. Die „Entchromung" hat auch am Kühlergrill nicht halt- gemacht. Auf verspielte Schnörkel wurde weitgehend verzichtet; die Fabrikat- und Typenbeschriftung wurde verändert. Der Innenraum hat durch die Anhebung der Vor- dersitze und durch die Verände- rung der Armaturentafel gewonnen.
Ersetzt wurden die schlecht ables- baren, tief versenkten Rundinstru- mente: eine hinter blendfreiem Glas abgedeckte Kombination mit schwarz-weiß gestalteten Ziffer- blattanzeigen wirkt funktionstüchti- ger. Bemerkenswert sind weiterhin
der Basisausführung aufpreisfrei mit zahl- Werkfoto
sowohl die Veränderungen am Pe- dalsystem, das näher an den Fah- rersitz herangeführt wurde, und die Fahrwerkmodifizierungen, die die Bedienung erleichtern und gleich- zeitig die Straßenlage des mit einer modernen Doppelgelenk-Schräg- lenker-Hinterachse ausgerüsteten Fahrzeugs deutlich verbessern.
Auf einer ersten Probefahrt mit ei nigen Versionen des neuen Grana- da wurden die größere Handlich- keit und die stabilere Bodenhaf- tung überzeugend spürbar, die auch eine Folge des stärker ne- gativen Sturzes der Hinterräder und der serienmäßigen Ausstattung mit hochwertigen Stahlgürtelreifen zu sein scheint. Geblieben ist auch das optimale Sitz- und Raumange- bot, das selbst überlange Personen voll zufriedenstellt. Bei der ersten Präsentation waren die Preise noch nicht zu erfahren. Fertigungs- mäßig dürften die neuen Granada- Modelle ebenfalls zufriedenstellen.
Diesbezüglich wird der Hersteller energisch auf die Beibehaltung des hohen Montagestandards achten, da Ford auch bei dieser Baureihe nunmehr die Garantiezeit verdop- pelt hat. Ein solches Verhalten eines Herstellers käme ihm sehr teuer zu stehen, wenn die Qualität dies nicht zuließe. AM
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 14 vom 3. April 1975 1013