Die Karosserie des neu aufgelegten Ford Escort gefällt durch die von klaren Lini-
en beherrschte harmonische Form Werkfoto
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Ford Escort 1100
Das neue Kleid des Ford Escort ist wesentlich attraktiver als das der letzten Ausführung, die fast sie- ben Jahre lang gebaut wurde. Die Karosserie fügt sich harmonisch in die der übrigen Ford-Baureihen ein, besonders vom Heck her zeigt sich der Wagen deutlich reinrassig.
Die Gürtellinie liegt zeitgemäß tief;
die Verglasung wurde entspre- chend großzügig gewählt. Das Ba- sismodell verfügt über Rundschein- werfer, sowie über mattschwarze Fensterrahmen und Scheibenwi- scherarme. Wir fuhren die zweitü- rige Ausführung, die 8 595 DM ko- stet; viertürig ist der Escort für 9 080 DM und als dreitüriger Kombi für 9 290 DM zu haben.
Der Einstieg auf die Vordersitze ist bequem. Die Sitze selbst gefallen, da sie körpergerecht geformt sind und in den Kurven seitlichen Halt bieten. Der Fahrersitz wird serien- mäßig mit kontinuierlich verstellba- rer Rückenlehne geliefert. Der ent- sprechende Beifahrersitz kostet zu- sätzlich 89 DM. Höher verstellbare Kopfstützen werden mit 110 DM be- rechnet. Empfehlenswert ist, die serienmäßigen Sicherheitsgurte durch solche mit Aufrollautomatik gegen Aufpreis von 91 DM auszu- tauschen.
Dank der schmalen Dachpfosten und der kurzen und leicht abfallen- den Motorhaube hat man gute Sicht. Die Rundinstrumente sind vorzüglich ablesbar. Die Ausstat- tung des Basismodells ist reichhal- tig, zumal wesentliche Details im Grundpreis enthalten sind. So ge- hören Scheibenbremsen vorne mit Bremskraftverstärkern ebenso zur Ausrüstung wie Stahlgürtelreifen und heizbare Heckscheibe.
Wer die Aufpreise für die jeweilige L- (590 DM) oder GL-Ausführung (1280 DM) scheut, da er sich nur das eine oder andere Extra zu- legen will, muß sich das Angebot genau überdenken, das zum Teil bei den weitergehend ausgerüste- ten Versionen serienmäßig vorhan-
den ist. So kostet z. B. ein Ziga- rettenanzünder 27 DM, ein Rück- fahrscheinwerfer 67 DM, eine Ne- belschlußleuchte 43 DM, eine auf 55 Ah verstärkte Batterie 31 DM, eine Verbundglaswindschutzscheibe 156 DM, Halogen-H4-Hauptschein- werfer 129 DM und ein Kunstleder- dach 295 DM. Eine automatische Kraftübertragung, die jedoch erst ab 1,3-I-Motorbestückung geliefert wird, kostet 799 DM.
Zur Serienausrüstung gehören be- leuchtete Heizungshebelsymbole, eine elektrische Scheibenwaschan- lage, Abschleppösen vorn und hin- ten und Kleiderhak6n im Fond- raum. Zudem sind für Kleinutensili- en ausreichende Ablageflächen vorhanden.
Der im Bug untergebrachte was- sergekühlte 1071-ccm-4-Zylinder- Reihenmotor mit seitlich liegender Nockenwelle, fünffach gelagerter Kurbelwelle und hängenden Venti- len leistet 44 PS und gibt seine Kraft auf die Hinterräder ab. Natür- lich kann man von diesem kleinen Hubraum keine Wunder hinsicht- lich der Leistung erwarten. Als Spitzengeschwindigkeit ermittelten wir 128,0 km/h. Die Motorleistung genügt jedoch, im Verkehr mitzu- kommen.
Dank einer guten Isolierung wir- ken die vom Triebwerk hervorkom- menden Arbeitsgeräusche im In- nenraum nicht belästigend. Wir
verbrauchten auf unserer Meß- strecke exakt elf Liter/100 km Nor- malbenzin.
Im übrigen liefert Ford neben diesem in vielen Jahren bewährten 1,1-I-Motor ohne Aufpreis auch ein 54-PS-1297-ccm-Triebwerk, das sich ebenfalls mit Normalbenzin begnügt und nur unwesentlich mehr verbraucht, jedoch mit höhe- ren Fahrleistungen aufwartet. Wer will, kann aber noch auf einen stär- keren Motor zurückgreifen. Be- kanntlich reicht beim Ford Escort die Motorpalette bis 84 PS aus 1,6 Liter Hubraum.
Vom Fahrwerk her ist der Escort mit Federbeinen vorne und an ei- ner an Halbelliptikfedern geführten Hinterachse nicht besonders auf- wendig konzipiert. Es ist den Köl- ner Ingenieuren aber trotzdem ge- lungen, hiermit befriedigende Re- sultate zu erzielen.
Der Kofferraum im Heck läßt 411 Liter und besitzt keine stören- den Ecken. Er reicht also für Ur- laubsgepäck aus. Auffallend an dem von uns gefahrenen Wagen war die sehr gute Verarbeitungs- qualität, die sich bei Ford in letz- ter Zeit sichtbar verbesserte. Si- cherlich dürfte sich hier die Ver- doppelung der Garantiezeit auf ein Jahr oder 20 000 km positiv aus- gewirkt haben, die zudem den Ge- samtverkauf der Modelle beein-
flußt haben mag. AM
1390 Heft 19 vom 8. Mai 1975 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT