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(1)342 Ueber einige in Granada entdeckte arabische Hand¬ schriften

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Ueber einige in Granada entdeckte arabische Hand¬

schriften.

Von K. Dozy.

Vor zwei Jahren gab mir Herr Simonet, Professor der ara¬

bischen Sprache in Granada, Nachricht von einer kleinen, aber

nicht unwichtigen dort entdeckten Sammlung arabischer Hand¬

schriften , worauf ich ihn sogleicb aufforderte eine kurze Notiz

darüber zu veröffentlichen. Da er dies aber bis jetzt nicht gethan

hat und auch, so viel ich weiss, nicht die Absicht hat es zu thun,

so glaube ich den Lesern unserer Zeitschrift dasjenige , was mir

von diesem Punde bekannt ist, nicht vorenthalten zu dürfen.

Die Sammlung ist von Philipp II. der damals neu gestifteten

CoUegialkirche des Sacro-Monte geschenkt worden. Vor mehr als

einem Jahrhunderte jedocb, bei Gelegenheit des Processes über

die im Sacro-Monte angeblich gefundenen Alterthümer, deren Aecht¬

heit (mit Recht) angefochten wurde, wurde sie nach der Audiencia

(d. h. dem Gerichtshofe) gebracht und dort an einem so feuchten

Orte aufbewahrt, dass sie in einen sehr schlechten Zustand ge¬

rathen ist. Die CoUegialkirche hat jetzt die Absicht sie zurück¬

zufordern, inzwischen aber hat sie der Präsident der Audiencia

Heim Simonet zur Untersuchung anvertraut.

Ausser einigen Werken über moslemisches Recht und anderen

sehr bekannten oder schon herausgegebenen Schriften enthält die

Sammlung folgende :

1. vJ^^-JL;^! p_j-»-Jist L*/« ».cLit} «LJ! v-jUi'. Anfang:

Ji^U ^.jK u5^*J! 'Uj! (jiiJiJ lAsj v_j^->«>JL^ait ^^.j^«*li! i^li . Schluss:

1^ iJ! , JLa. LiJ.^is». LfjÜL^I, UjO^. LijL.*^JLi iü^LaJ! »ju ,"^t L«!.

(_, -.''.-'^.^-^^^ V

2. Ein medicinisches Bucb welcbes finfän.gt: ^j^y i^^*

^Jül äJU!

ij^- ^

(2)

Dozy, iiher einige in Granada entdeckte ärahische Handschriften. 343

3. jjiai C5y^' ^^-f^^ '-«^'-j' iS jiLxJl V-j'LCi'

^^J) o^'-

4. ,Ein Zahrawi in schlechtem Zustande, worin, wie ich

glaube, die letzten macälas fehlen*. Dies ist, leider! alles was

mir Prof Simonet über die gewiss interessante HS. mittheilt.

w t

5. oLjJuCJ! v—JLXi' des AveiToes, schöne im Jahre 583 in

Cordova geschriebene HS., wahrscheinlich die werthvollste der

Sammlung, denn es existirt von diesem Werke nur nocb eine

andere, nämlich in Petersburg (no. 124), welche 669 gescbrieben

und also beinahe ein Jahrhundert, jünger ist.

6. Es befand sich in der Sammlung noch eine andere HS.,

deren Blätter so fest zusammen klebten, dass sie nicht von ein¬

ander getrennt werden konnten. Ich schrieb Herrn Simonet, dass

man hier diese Kunst ziemlich gut verstehe, und so hat er, nach

dazu erhaltener Erlaubniss, dass Buch an mich geschickt. Es sah

fürchterlich aus und glich mehr einer Masse Pappe als einem

Bucbe. Unsere sonst in dergleichen Dingen gut bewanderten

Leute wussten kein Rettungsmittel, bis ich mich an den verdienst¬

vollen und gefälligen Direetor unserer Realschule , Herrn Dr.

De Loos, wendete, welcher dann in kurzer Zeit so viel that als

man irgendwie erwarten konnte. Die Blätter kleben nun nicbt

mehr aneinander; was zu retten war ist gerettet; allein die HS.

hat in der Audiencia (oder vieUeicht schon ehe sie da war) ausser¬

ordentlich gelitten , noch mehr von den Würmern als von der

Feuchtigkeit.

Voran steht ein kleines Bruchstück (6 Seiten) eines medi¬

cinischen Werkes, dann folgt ein viel längeres, der Anfang eines

Geschichtswerkes mit der Aufschrift: Jlj_c ^^j jjyJ! tX_»_c jLi

iJÜI U_c "jiJJt ^UXJ! 'jL^i L5ji>*J' cr^

;OLc . Nach der Doxologie , deren Anfang lautet : iJJ iX«.;i=\Jl

!} Ojjssüt , beginnt das Werk, soweit die HS. noch leserlich ist :

JJl^^ yi »-A*^ V^**:) L5^' X^*' \Siyl> 'Uu iJÜt jLbi iX«J W

^jLn Jot:>5 — a-ovy-J — 'LSiy-A,

y\ _ "^y'f '^Uw aJt ^! o^^^l

_^^jjl5 "xj-Jb' l^it/C} U^bs? _ ' JuJÜLj! iÜ^jJt

* . . ^

■JiXf u5Ü^ j, J<->t>ls " *Ä.«.J3.'j yü J-^'^'i ' '^♦^5 2 7*

(3)

344 ^'■^"■Ih ii^er einige in Granada entdeckte arabisclie Handschriften.

^ iJÜSj "a^JLo x^"^' ^ ' U^l-«i*-»Jt Ji^iAj

^\ J^ijl J^->-£ «5ÜU1 " ^.,^iJC;J! äJLc,

^5 (^«(^ ^-^v-^:^ — s-y^ ijr?' ^^jH^' j^^5 cr';*^'"^'

<^ >oL«.Ä.>«} ^-^jlmi>; äjuwÖ |.Lc ^!jüCÄ<a i3 '^'-^-•-^ 'S^^^ <^^^^

Man sieht hieraus, dass das jjj>'i\ ^.J^ S 'ii^l-«*»*it ^-ri'A-)

" a5Übo genannte Buch (ein Titel den Hadji-Khalfa nicht giebt)

den 'Abd-al-'aziz ibn-Abd-al-wähid ibn-Mohammed al-Malzüzi aus

Mequinez zum Verfasser hat, eine Biographie des Kronprinzen aus

dem Geschlechte der Meriniden, Abü-Mälik, enthält, und dem Sultan

Abü-Ja'cüb, dem jüngeren Bruder des Abü-Mälik, gewidmet ist.

Im Cartas (S. C.I) wird Abü-Mälik wegen seiner Tapferkeit,

Grossmuth und Liebe zur Wissenschaft und Dichtkunst sehr ge¬

priesen , und man liest da auch , dass sein Vater im Jahre 669

(nicht 679 wie die HS. von Granada irrthümhch hat) ibm als

Thronerben huldigen liess. Er hat aber nie regiert, denn er starb

im Anfange des Jahres 671, noch bei Lebzeiten seines Vaters

(Cartas, S. T.a). Der Verfasser des Cartas (S. f.i) nennt

auch den Verfasser unseres Buches als zu der Umgebung des Abü-

Mälik gehörend, und bezeichnet ihn als yJS y] v^^' ä-joLäJI

(jr^^JlJ! ßj»^^ iXvC.

Das theilweise in gereimter Prosa geschriebene und mit vielen

Versen verbrämte Buch hat gewiss einigen, wenn auch nicht grossen

historischen Wertb gehabt; jetzt aber ist es für so gut als ver¬

loren anzusehen, denn die Beschaffenheit der HS. ist so, dass man

wohl hier und da noch einige Worte und Sätze lesen kann, und

dass sie, wenn eine zweite vorläge, selbst steUenweise noch zur

Vergleichung dienen könnte; allein keine Seite ist mehr ganz zu

lesen und von vielen ist so gut als nichts übrig. Es ist Schade

darum, denn die HS. ist alt, mit schönen maghribinischen Schrift¬

zügen. Das einzige also, was wir daraus gewinnen, ist die Gewiss¬

heit, dass das Buch einmal existirt hat. Zusammengenommen

mit niehreren anderen Th.itsachen ist dasselbe übrigens aucb ein

Zeugniss dafür, dass die Literatur in Marokko unter der Meriniden-

herrsebaft nicht so sehr vernachlässigt vmrde, als man wohl ge¬

meint hat.

2 7 *

(4)

345

Zur Trilinguis Zebedaea.

Von Ed. Saehau.

Eine oft wiederholte Untersuchung meines Papierabdrucks

der Zebed-Inscbrift hat zwar nicht die Prucht einer in allen Details

befriedigenden Gesammterklärung dieses merkwürdigen Documents,

wohl aber einige Nachträge zu meinem ersten Erklärungsversuch ')

ergeben, die icb im folgenden den Pachmännem vorlege. Ich ver¬

binde damit eine Anzahl vortreflflicher Bemerkungen , welche mir

die Herren Nöldeke und Hoflfmann zur Verfügung gestellt haben.

1. Der Syrische Text.

^ » r^.lO-fi.i rC^aila K'i -i \o r^re^ r^Uxso^z.

\ ^ ■ ^ioa-^o r^'v r»V3 ivA^cv ^ioeu^o r^Ti vraaA\

K'^ickai cali&o.i r<l\^o.-v>i£i ^CUO ooor«' Qo]^r<'

(?) ^CUaO a^v^.I rC'v^o «'Avaa n r<l&-& cn^ 7x10.1

7iin*M Kia. ai\yi re'ö

OOoKlsa^^K'. Ich vermuthe, dass in dieser Zeichengruppe

wie in rOIlIOY für FOPHIOY ein Buchstabe ausgefallen ist,

und lese OOoK* ^a^oo^K' d. h. seine (dieses Hauses) Grund¬

lagen sind gelegt worden = kd-BfisXiw&i] (hier i&efielsotf^i geschrieben ^).

Die Schreibung OCJoK* für »coocir^ bedarf keiner Erklärung;

sie findet sich ebenfalls im Palästinensischen Syrisch (s. Nöldeke

ZDMG. 22 S. 481), und nahe verwandt ist das Palmyrenische

coolXs für »cDÖis.

1) S. Sitzungsberichte dor Herliner Akademie 1881. 10. Febr. S. 109 fif.

2) So zu lesen, nicht itteuckiot^t. Uerichtigt von Nöldeke.

Bd. XXXVI. 23

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