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Archiv "Schach: Rätselhafte Tachykardie" (26.04.2013)

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[72] Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 17

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26. April 2013

Lösung:

Nat ürl ich läd t d er „ Sarg nag el“

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Foto: Dagobert Kohlmeyer

SCHACH

Rätselhafte Tachykardie

Dr. med. Helmut Pfleger

Langzeit-EKG am Körper am Dienstagabend heimlich das Krankenhaus verlässt und zu später Stunde über die Notaufnahme wieder hineinschleicht?! Doch was macht er in der Zwischenzeit? Nun, er vergnügt sich beim Kurzzeitturnier im Schachverein Altötting. Un- entdeckt? Nicht ganz. Zwei Tage später meint nämlich bei der Abschlussbesprechung der befreundete Chef- arzt der Inneren Abteilung zu ihm: „Du, dein Langzeit- EKG ist gut ausgefallen, keine Extrasystolen, keine Arrhythmien. Nur am Dienstagabend war die Herz - frequenz deutlich beschleunigt!“

Eine ausgesprochen lohnende Tachykardie, denn Wolfgang gelang dabei eine wunderschöne Kombinati- on gegen Josef Magg.

Mit welcher Opferkombination konnte er als Weißer am Zug den schwarzen König in – kaum glaubhaft – spätestens vier Zügen mattsetzen?

A

ls ein von Kindesbeinen an höchst mäßig begab- ter Fußballspieler bin ich froh und stolz, in der Altherrenmannschaft des FV Elsendorf, eines Dorfes bei Bamberg, noch mittun zu dürfen. Als linker Vertei- diger, bar jeder technischen Raffinesse, kurzum ein

„Rumpelfüßler“, bewundere ich alle, denen Kunststü- cke mit dem Ball gelingen. Eine ähnliche, atavistische, natürlich weitestgehend irrationale Hochachtung hege ich für die Zunft der Chirurgen, wohlwissend, dass sich auch unter ihnen manche „Rumpelhändler“ tummeln.

Teilweise mag dieses Ehrfurchtsgefühl aus den Er- fahrungen mit meinem leider schon verstorbenen persi- schen Freund Dr. med. Modjtaba Abtahi, dem späteren Chefarzt der Unfallchirurgie des Prosper-Hospitals Recklinghausen, genährt sein, der die Chirurgie ebenso sehr wie das Schachspiel liebte – und das will etwas heißen. Öfters hatte ich Gelegenheit, seine fast traum- wandlerische Sicherheit bei Operationen zu beobach- ten: Er hatte einfach „ein Händchen“ dafür.

Ich erinnere mich, als ich ihn bei einem meiner Besu- che zur Sonntagmorgenvisite ins „Prosper“ begleitete und der diensthabende Assistenzarzt ihm von einem jun- gen Mann mit Appendizitisverdacht berichtete, der in- zwischen aber beschwerdefrei sei und dessen Blutwerte auch unauffällig seien: „Das ist wohl nichts!“ Genau die- ser Meinung wäre ich auch gewesen. Modjtaba langte nur kurz auf dessen Bauch und ordnete die sofortige Operation an, die er selbst durchführte: Es war ein perfo- rierter Appendix. Mancher hat’s und mancher nicht.

Ein anderer Chirurg, „der’s hat“, ist Dr. med. Wolf- gang Weise, mit dem ich einst bei der Deutschen Jugend- meisterschaft spielte und der im unruhigen Ruhestand unter anderem jedes Jahr in der Notfallzentrale des Ro- ten Kreuzes auf dem Münchener Oktoberfest Hunderte von kleineren Verletzungen im Mini-OP versorgt.

Doch vor kurzem musste auch er „versorgt“ werden, wegen etwas erhöhten Blutdrucks war er zum stationä- ren Check-up im Krankenhaus Altötting. Aber (inter- nes) Krankenhaus kann irgendwann langweilig sein, zumal als Patient und – erschwerend – betriebsamer Chirurg. Was liegt da näher, als dass Wolfgang mit dem

S C H L U S S P U N K T

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