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Archiv "Familiäre Hypercholesterinämie" (27.08.2001)

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M E D I Z I N

A

A2192 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 34–35½½½½27. August 2001

durch Inhibitoren wie zum Beispiel 1- phenyl-2-palmitoylamino-3-pyrrolidi- no-1-propanol oder N-butyldeoxynoji- rimycin partiell zu hemmen (Substrat- Deprivation). In-vitro-Studien, die von Abe und Mitarbeitern (1) durchgeführt wurden, belegen, dass durch Zusatz von verschiedenen Inhibitoren der Gluco- sylceramid-Synthase die Konzentration von Globotriaosylceramid in Lympho- zyten von Fabry-Patienten signifikant gesenkt werden kann. Durch Enzymin- hibitoren werden jedoch auch das Pro- cessing (posttranslationale Modifikati- on von Proteinen) und damit auch die Aktivität der a-Galaktosidase verbes- sert (8). Bei Patienten mit M. Gaucher liegen bereits erste klinische Erfahrun- gen mit dem Enzyminhibitor N-butyl- deoxynojirimycin vor: Zwölf Proban- den nahmen ein Jahr lang die Substanz oral ein; nach diesem Versuchszeitraum war ein signifikanter Rückgang der

Größe von Leber und Milz zu verzeich- nen, die hämatologischen Parameter besserten sich jedoch nur geringfügig (7). Ob die Behandlung mittels Sub- stratdeprivation der Enzymersatzthera- pie gleichwertig oder überlegen ist, kann derzeit noch nicht beurteilt wer- den.

Eine Gentherapie erscheint gerade bei lysosomalen Speicherkrankheiten aus verschiedenen Gründen besonders erfolgversprechend:

❃Über verschiedene Rezeptoren (zum Beispiel Mannose-6-Phosphat, Mannose) gelangen die Enzyme in ihre Zielzellen.

❃Die lysosomalen Enzyme unterlie- gen keinen komplexen Regulations- vorgängen.

❃Eine Enzymaktivität von etwa 20 bis 30 Prozent der Norm scheint auszu- reichen, um einen therapeutischen Ef- fekt zu erzielen.

Klinische Versuche zur Gentherapie wurden bei Patienten mit M. Gaucher in die Wege geleitet (2), eine endgültige Bewertung dieser doch eingreifenden Behandlung wird erst in einigen Jahren möglich sein. Während Nutzen und Ge- fahren einer (somatischen) Genthera- pie in der Öffentlichkeit derzeit sehr kontrovers diskutiert werden, setzen die direkt Betroffenen auf diese Be- handlung große Hoffnungen.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 2001; 98: A 2188–2192 [Heft 34–35]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literatur- verzeichnis, das über den Sonderdruck beim Verfasser und über das Internet (www.aerzteblatt.de) erhältlich ist.

Anschrift für die Verfasser:

Prof. Dr. med. Michael Beck Universitäts-Kinderklinik Mainz Langenbeckstraße 1 55131 Mainz

E-Mail: Beck@kinder.klinik.uni-mainz.de

Gemäß einer amerikanischen Studie bietet eine an die Elektrokrampfthera- pie anschließende Kombinationsthera- pie aus Nortriptylin und Lithium mit ei- ner Rückfallrate von 39 Prozent den zu- verlässigsten Behandlungserfolg.

Bisher zur Verfügung stehende Stu- dien zeigten, dass etwa die Hälfte aller depressiven Patienten, die sich einer Elektrokrampftherapie unterzogen hat- ten, innerhalb der ersten sechs Monate nach Beendigung des Therapiezyklus- ses einen Rückfall erlitten. Sackeim et al. therapierten daraufhin 84 erfolg- reich mit Elektrokrampftherapie be- handelte Patienten randomisiert, dop- pelt verblindet und placebokontrolliert entweder mit Nortriptylin allein (thera- peutischer Plasmaspiegel 75 bis 125 ng/ml) oder mit einer Kombination aus Lithium (0,5 bis 0,9 mEq/l) und Nor- triptylin oder nur mit Placebo.

Nach einer 24-wöchigen Behand- lungsdauer erlitten 84 Prozent der mit Placebo behandelten Patienten einen

Rückfall. Unter der Nortriptylin-Mo- notherapie kam es in 60 Prozent der Fälle zu einem Rückfall und erst die Kombination aus Lithium und Nortrip- tylin senkte die Rückfallrate auf 39 Pro- zent.

Da sich fast alle Rückfälle innerhalb der ersten fünf Wochen nach Elektro- krampftherapie ereigneten, vermuten die Autoren, dass entweder durch Ver- teilung der Elektrokrampftherapie auf mehrere Wochen die vulnerable Peri- ode überwunden werden kann oder der Beginn einer medikamentösen antide- pressiven Therapie schon während der Elektrokrampftherapie erfolgen und nach Abschluss derselben unter Kom- bination mit Lithium fortgeführt wer-

den muss. goa

Sackeim H A et al: Continuation pharmacotherapy in the prevention of relapse following electroconvulsive thera- py. JAMA. 2001; 285: 1299–1307.

Harold A Sackeim, Departement of Biological Psychiatry, New York State Psychiatric Institute, New York, USA.

Elektrokrampftherapie bei therapieresistenten Depressionen

Referiert

Eine Untersuchung aus den Niederlan- den konnte anhand eines genau recher- chierten Familienstammbaumes mit ent- sprechender Familienanamnese interes- sante Aspekte zur familiären Hypercho- lesterinämie aufzeigen. Es stellte sich heraus, dass Träger des familiären Hy- percholesterinämie-Gens im 19. und frühen 20. Jahrhundert keine erhöhte Sterblichkeit gegenüber Kontrollperso- nen aufwiesen. Die Mortalität stieg erst nach 1915 an, erreichte zwischen 1935 und 1964 ihr Maximum und fiel dann wieder ab. Die Mortalität war auffälliger- weise bei den zwei verschiedenen Zwei- gen dieser Familie unterschiedlich er- höht. Laut Meinung der Autoren unter- streichen diese Beobachtungen die Be- deutung von Umweltfaktoren bei geneti- scher Suszeptibilität. acc Sijbrands EJG et al.: Mortality over two centuries in large pedigree with familial hypercholesterinaemia: family tree mortality study. BMJ 2001; 322: 1019–1023.

Dr. Sijbrands: nrexpert@euronet.nl

Familiäre Hypercholesterinämie

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