Wissenschaftliche Nachrichten
Zu H. Humbachs Besprechung von B. Schlebath, Avesta-Wörterbuch.
Vorarbeiten I. Index Locorum zur Sekundärliteratur des Awesta, ZDMG 119
(1970), 388ff. sind der Redaktion zwei Zuschriften eingesandt worden, die in
folgendem abgedruckt werden.
I Awestisch maeOä-
Von Bebnfbibd Schlebath, Frankfurt
Oben 119 (1970), 388ff. sucht H. Humbach die Wertlosigkeit meines
„Index locorum zur Sekundärliteratur des Awesta" durch ein Experiment zu erweisen. Er stellt in einer Liste alle von mir verzeichneten Übersetzungen
der Wörter vlspä maeOä Y. 34, 6 zusammen. Da keine der Erklärungen seiner
Kritik standhält, sieht sich Humbach in seiner Befürchtung bestätigt, daß
sich aus diesem „Wust von Material" nichts ergibt. Er schließt diese Unter¬
suchung mit der Bemerkung: „Gerade in Anbetracht des großen Aufwandes,
den Schlebath getrieben hat, ist die Feststellung bestürzend, daß sich
emsthafte Möglichkeiten, dem Problem von vlspä maedä beizukommen, nur
dann ergeben, wenn man sich bewußt von der Sekundärliteratur absetzt".
Es ist eine abenteuerliche Folgerung, daß die gesamte Sekundärliteratur
nicht wert ist, studiert zu worden, nur da zufällig das Wort maedä nach
Humbachs Ansicht noch nicht richtig erklärt wurde. Ebenso ist es natürlich eine falsche Unterstellung, ich sei der Ansicht, die Lösung gathischer Proble¬
me ergebe sich gewissermaßen aus der Quersumme der Sekundärliteratur.
Doch prüfen wir Humbachs eigene Ansicht zu vlspä maedä ! Die Ablehnung der bisherigen Forschung bezieht sich einerseits auf den Bedeutungsansatz
von maedä-, andererseits auf die syntaktische Erklärung von vlspä maeOä an
der Belegstolle Y. 34, 6. — Zur Bedeutung von maedä- gibt es nur zwei Auf¬
fassungen. Die ältere Forschung setzt im Anschluß an die Pahlavi-Tradition maedä- mit maeOana- „Haus" gleich, was sicher falsch ist. Die zweite Auf¬
fassung, die von Geldnbb stammt, leitet maedä- von iran. *mid- „wechseln"
ab. Zuerst versuchte Geldneb 1885 mit einem Adjektiv maeda- „verkehrt"
< „verwechselt" auszukommen. 1889 schlug er „Umschwung" vor. Diese Auffassung wurde (als „Wandel", „change", „reversal" etc.) von Babtho¬
lomae, MouLTON, Hebtel, Lommel, Duchesne-Guillemin, Tabapobe¬
wala, Tavadia, Babb und Insleb übernommen. Aus der Nachbarschaft von
„wechseln" und „schwanken" leitet sich die Übersetzung von M. W. Smith ,,\mcertainty", aus der Nachbarschaft von ,, wechseln" und „gegenüber¬
stehen" die Übersetzung von Nybebg „himmlische Urbilder" und von Hinz
„geistige Entsprechungen" her. Humbachs abseits stehende Übersetzung von 1959 „Dingo" wird von ihm selbst jetzt als „blüides Herumtasten" bezeich¬
net. — Syntaktisch gibt es drei Auffassungen des Satzes at tat möi daxitam dätä ahyä ashSuS vlspä maedä: die von vlspä maedä als Acc. PI. Ntr., die als
Nom. Sg. Fem. und dio als Instr. sing. (Hertel 1936 und Insleb 1962). Die
Aufnahme des Acc. daxStam durch den Nom. Sg. maedä als Anakoluth
scheidet wohl aus, so daß noch zwei Möglichkeiten bleiben, von denen
HtTMBACH die Konstruktion als Instr. keines Kommentars würdigt.
Humbachs eigene Auffassung sieht jetzt folgendermaßen aus : auch er leitet (wie die communis opinio) das Wort von miO- ,, wechseln" ab. Nach ihm hat
jedoch maeOä- hier die Kontextbedeutung „Tag" im Sinne des Wechsels von
Tag und Nacht. Er verbindet damit sogd. myd ,,Tag", xwar. myd ,,Tag"
Zm. 9, 5; 119, 3; 283, 8; 319, 2 (Humbach erwähnt allerdings nur Zm. 20, 7;
28, 6 'wspmycyk „alltäglich" und erweckt so den Anschein, daß das Wort
nur in der Komposition mit 'wsp „all" belegt sei). Dieses Wort lebt in ver¬
schiedenen neuiranischen Sprachen fort. So auch in sarikoli mad ,,Tag", von
dem MoEGENSTrEBNE HFL 2, 229 schreibt: ,,sar. mAd shows that the word
does not contain an ancient diphthong". Moegenstiebne nimmt eine Grund¬
form *mädya- an. Humbach setzt sich mit dieser Feststellung, die seine
etymologische Verknüpfung unmöglich macht, nicht auseinander, wie es
doch seine Pflicht gewesen wäre. Ebenso erwähnt er nicht den Versuch
V. S. Sokolovas, Genetiöeskie otnosenija jazg. jazyka i sugn. jazykovoi
gruppy 1967, S. 50f., sar. mad gegen Mobgenstieene dennoch mit aw.
maeda- zu verknüpfen. (Man sieht also, daß diese Etymologie gar nicht von
Humbach stammt, wie er glauben machen möchte).'
Interessant ist die Beweisführung, die zur Gleichsetzung der beiden Wörter
führt. Da im Xwar. myd zweimal in Komposition mit 'wsp (als 'wspmycyk
„alltäglich") belegt ist, muß maeda- in der Verbindung mit vlspa- ebenfalls ,,Tag" bedeuten. Das heißt: ein AUerwoltsadjektiv, das im Xwar. rein zu¬
fällig in Komposition mit myd vorkommt, entscheidet über eine Kontext¬
bedeutung von maeda- Y. 34, 6, weil dort das gleiche Adjektiv daneben steht.
Dann weiter: ,, Kompositorische Erwägungen beseitigen vielleicht noeh mög¬
liche letzte Zweifel: die Textnähe von vlspä maedä „alle Tage" zu urväidyd 'freudiger' in Y. 34, 6 entspricht der Textnähe von vlspä ayärä 'alle Tage' zu urvädanhä 'mit der Freude' in Y. 43, 2". Die „kompositorischen Erwägungen"
bestehen in einem von dem Sinn des Textes ganz unabhängigen Puzzlespiel :
urväidyä in Y. 34, 6 steht ja in keinem syntaktischen Zusammenhang mit
vlspä maedä, und der Versuch, zu zeigen, daß zwischen ,,alle Tage" und
,, Freude" für Zarathustra ein notwendiger inhaltlicher Zusammenhang be¬
steht, wird erst gar nicht untemommen. ,,Allo" -f- ,,Tage" + „Freude" in 43, 2 gegenüber ,,alle" -f- x + ,, freudiger" in 34, 6 ergibt für Humbach
zwingend x = ,,Tag". Welch unerträgliche posthume Einschränkung von
Zarathustras Ausdrucksmöglichkoiten ! Welche Überschätzung von Hum¬
bachs mechanischer Kombinatorik, die für ihn so schwor wiegt, daß die
durchaus wahrscheinliche Auffassung von maedä- als ,, Wandel" — die im
Gegensatz zu seinen eigenen Vermutungen auf methodisch einwandfreien
Weg gewonnen wurde — nun angeblich ,, keine ernsthafte Möglichkeit" mehr
darstellt! Das kombinatorische Spiel würde bei konsequenter Anwendung zu
vielen Pattstellungen führen. So könnte man im Sinne Humbachs gleich fort¬
fahren: Y. 34, 6: daxitdm. . .maeOä vgl. Vd. 15, 46 jvö. daxStam maedmanam.
Da Vd. 15, 46 zweifellos von ,, Paarung" die Rede ist, heißt maedä Y. 34, 6 auch ,, Paarung".
Der von Humbach mitgeteilte Hinweis Benzings auf sist. meh „a period
of twelve hours (a term used in the distribution of water from water-courses and canals)" (Moegenstiebne, Act. Or. 20, 291) zeigt nur die Möglichkeit,
1 Vgl. auch mittelparthisch myhg'r „schwankend" Henning MirMan III,
der ebenfalls auf maeda- verweist.
Wissenschaftliche Nachrichten *3*
die Bedeutungen „Wechsel" und „Tag" zu vermitteln. Fairerweise hätte
Humbach auch das von Mobgenstieene a.a.O. verglichene arab.-pers. maih
„being full and overflowing with water (a well); giving water to drink"
erwähnen sollen.
Humbach versäumt die zwei elementarsten methodischen Erfordernisse.
Er prüft 1. nicht, ob seine Lösung an der Belegstelle überhaupt einen Sinn
ergibt. ..Dann gebt mir dieses Zeichen: alle Tage dieses Lebens" will nicht so recht einleuchten. ..Gebt alle Tage dieses Lebens" ist sinnvoll, aber wie kann etwas ein ,, Zeichen" genannt werden, dessen Eintreffen man erst nach langer
Zeit konstatieren kann ? 2. sagt Humbach nicht, wie es sich mit maedä
Y. 30, 9; Y. 31, 12 und Y. 33, 9 verhält. Ist es auch dort mit „Tag" zu über¬
setzen 1 Oder kann es dort vielleicht gar nicht „Tag" heißen, weil das
Adjektiv vlspa- fehlt? Nun: die Einsetzung von „Tag" an den anderen
Belegstellen würde einen so offensichtlichen Unsinn ergeben, daß man das
Experiment gar nicht zu machen braucht.
Was nun maedä an seinen vier Belegstellen in den Gathas bedeutet, ist eine
schwierige Frage. Man muß wohl mit verschiedenen Kontextbedoutungen
rechnen entsprechend den im Awesta belegten Verwendungsweisen der Ab¬
leitungen von der Wurzel mid-. Man hat da „Vertausehung", ,,Paar",
„Paarung", „Täuschung", „falsch" zur Vorfügung; zieht man die vedischen Verwendungsweisen mit heran, so bietet sich noch die Möglichkeit „Streit"
imd auch (was Humbach nicht gesehen hat) „Tag" an (letzteres : RV 1,144, 4;
1, 164, 11; 2, 31, 5). Aber auch singuläre andere Kontextbedeutungen wären
denkbar. Jedenfalls muß man die vier Belegstellen des Wortes zusammen
untersuchen und darf nicht eine davon willkürlich isolieren. Humbach hätte
also noch viel mehr Sekundärliteratur heranziehen müssen, und sogar die
wörtlichen Wiederholungen von Übersetzungen hätte er sich nicht schenken
dürfen, da sich in diesem Zusammenhang wichtige Kommentare und Recht¬
fertigungen flnden können. Sogar die Zitate aus Babtholomaes Übersetzung
in Rkichelts Elementarbuch sind wichtig, stellen sie doeh jeden Beleg mit
seinen syntaktischen Parallelen zusammen. Die Durcharbeitung dieser
Literatur ist freilich ein mühseliges und zeitraubendes Geschäft. Ich werde
darum im 3. Band meiner „Vorarbeiten zum Awesta-Wörterbuch" eine
kritische Aufzählung der formalen Möglichkeiten der Übersetzung jedes
Wortes, die in der Sekundärliteratur angeboten wurden, geben. Dies deshalb,
damit sieh die Mitforscher auf die Auseinandersetzung mit Zarathustras Ge¬
dankenwelt konzentrieren und von daher zwischen den grammatischen
Möglichkeiten wählen können. Zarathustras Gedankenwelt ist für Humbach
allerdings kein Problem. Für Humbach ist Zarathustra der große Wortspieler mit den krausen und banalen Gedanken.
Daß in den Gathas noch grammatische Neuentdeckungen zu machen sind,
wh-d niemand bestreiten. Das Problem von maedä jedoch ist das Problem des
Sinns der vier Belegstellen. Diese einfache Tatsache ist Humbach verborgen geblieben.
Statt sich mit den wirklichen Problemen zu befassen, gibt Humbach eine
schon gefundene Etymologie als seine eigene aus und benutzt sie für semasio¬
logische Zwecke in einer Weise, die die Unkenntnis einfachster methodischer Regeln verrät.
n
In a monstrously unfair review, published at ZDMG 119 (2), 1970, 387—
391, H. Humbach condemns the work of Schlebath and his team on the
grounds that the practically complete listing of the work done in the last two centuries does not enable the user to find new solutions to old-standing cruxes
of the Gathas. Roughly two thirds of the review are taken up with showing
that in the case of the obscure Gathic phrase vlspä maedä at Yasna 34, 6b,
the 73 references given by Sohlerath threw no light on the problem, whereas
illumination came from reading the Khwarezmian version of the Muqaddi¬
mat al-Adab with Benzing, since Benzing recognized that Khwar. 'wspmycyk
'(all)täglich' represents a compound of'wsp 'all' and myd 'day' and that made
Humbach realize that vlspä maedä simply meant 'all days, every day'.
Now it is possible to maintain that today Gathic studies can only be
advanced by going to Mainz to read Khwarezmian. Even so, and assuming
that the solution revealed to Humbach is not only ingenious but also true,
the odds are heavily against such solutions being vouchsafed everyday.
Additional studies will surely still be useful.
But it is equally clear that Khwarezmian and the whole story of how
Humbach came to find a new solution to an old problem, though very
interesting in themselves, are neither here nor there as far as the reviewer's
task is concerned. Qna reviewer Humbach should have reported his findings
on how Schlebath accomplished his self-appointed task, i.e. to give as full
a picture as possible of past work. This he has lamentably failed to do, and I may be allowed to say on this score the following.
I am not, I am sure, alone in thinking that in the humanities it is important and fair that we should take full cognizance of the work done by our predeces¬
sors in the field. Everyone who knows Gershevitch's Mitra-book will know
how much this scholar, and through him scholarship, has gained from paying constant heed to the work of earlier generations. And once this is granted as an ideal, we shall welcome, and not abuse, anyone who is ready to take this burden off our shoulders and willing to take upon himself the onerous task of
collecting the widely dispersed material. Furthermore, reader and author
might be interested to learn that, in almost weekly use through two semesters of Schlerath I, I have come to have the highest regard for the completeness and accuracy of the references put at our disposal by the labours of Schle¬
rath and his associates. This is not to say that there are no omissions or
mistakes at all ; but if there are, they should be communicated to the author so that — as stated in the preface, p. VIII -— he can present them in a later volume as Addenda and Corrigenda.'
In conclusion, I should like to ask Mr. Schlerath not to allow himself to
be discouraged by one unappreciative voice. He should know that there are
many who anxiously await the speedy conclusion of his enterprise, and who
wish him the best of luck in accomplishing his task.
Oswald Szemerenyi, Freiburg i.Br.
' I take this opportunity of mentioning the following. Ad Y. 27, 13, add as
bo: Ambrosini, SSL 2, 1962, 67 with fn.; ad Yt. 15, 53—54, note that the
reference to Benveniste is erroneous since there Yt. 19, 53—54 is discussed.
Wissenschaftliche Nachrichten *5*
BERICHT
ÜBER DIE ALLGEMEINE VERSAMMLUNG DER
DEUTSCHEN MORGENLÄNDISCHEN GESELLSCHAFT
AM 24. MAI 1970 IN WIESBADEN
Der Erste Vorsitzende, Herr Professor Franke, eröffnet um 15 Uhr die
Versanrunlung im Kurhaus, Roter Pavillon (Anlage 1: Liste der Teilnehmer).
Er gedenkt der verstorbenen Mitglieder: Karl ÄMMER/Halle, Werner
Caskel/KöIu, Olaf HANSEN/Kiel, Heinrich HERRFAHRDT/Marburg, Hein¬
rich JuNKER/Berlin, Carl MARKERi/Leipzig, Siegfried MoRENz/Leipzig
und Walther ScHUBiiiNG/Hamburg.
Die Herren Dr. Paul Luft und Dr. Walter Müller werden zu Proto¬
kollführern gewählt.
Der Vorsitzende begrüßt die Herren J. D. PEARSON/London für die
Royal Asiatic Society und die British Association of Orientalists, Dr. K.
PETBRSEN/Bonn für das Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft,
Professor H. OiTEN/Marburg für die Akademie der Wissenschaften und der
Literatur in Mainz, Professor A. DiETRicii/Göttingen für die Akademie der
Wissenschaften in Göttingen, Professor H. DuDA/Wien, der am heutigen
Tage 50 Jahre Mitglied der DMG ist, sowie alle anwesenden Mitglieder und
Gäste. — Mündliche und schriftliche Glückwünsche anläßlich des 125-
jährigen Bestehens der DMG übermitteln u.a. der Bundesminister für Bil¬
dung und Wissenschaft und die Ehrenmitglieder O. Eissfeldt und J. Fück/
Halle sowie H. RiTTER/Oberursel.
Es folgen die Berichte des Ersten Geschäftsführers, Herrn Dr. Voigt
(Anlage 2), des Schatzmeisters, Herrn Dr. Steiner (Anlage 3), der Kommis¬
sionen I und II durch Herrn Professor Roemer (Anlage 4), der Herren Kassen¬
prüfer Dr. Daiber und Dr. Wernst für das Jahr 1969 (Anlage 5) und der
Helmuth von Glasenapp-Stiftung durch Herrn Staatssekretär a.D. Kluge
(Anlage 6).
In der Diskussion wird nachdrücklich darauf hingewiesen, daß alle Uni¬
versitäten die s.Z. in der ,, Denkschrift Falkenstein" geforderte Grundaus¬
stattung an orientalistischen Lehrstülilon als Minimum erhalten und auch
die sogenannten ,, Kleinen Fächer" berüolcsichtigt werden müssen.
Der Mitgliederbeitrag für 1970 bleibt unverändert.
Herr Dr. Voigt verliest für deu abwesenden Direktor den Jahresbericht
des Oriont-Instituts (Anlage 7). In der Diskussion wird betont, daß die
erfolgreiche Arbeit des Beiruter Instituts als Modellfall für die Gründung
weiterer Auslandsinstituto der DMG dienen sollte. — Durch Beschluß der
Mitgliederversammlung wird dem Institutsdirektor auferlegt, künftig alle
Orientalischen Seminare rechtzeitig über freiwerdende Referentenstellen zu
unterrichten. — Der Vorschlag des Vorstandes, den Vertrag von Herrn Dr.
Wild für die Zeit vom 1. 10. 1970 bis zum 30. 9. 1972 zu verlängern, wird
angenommen.
Herr Professor Hinz stellt den Antrag, den Vorstand zu entlasten. Die
Versammlung billigt den Antrag bei einer Stimmenthaltung.
Als Kassenprüfer für 1970 werden die Herren Dr. Daiber und Dr. Wernst
gewählt. — Herr Professor C. Vogel wird als Beisitzer in den Vorstand ge¬
wählt.
Herr Dr. Voigt berichtet über weitere wissenschaftliche Unternehmun¬
gen und Vorhaben. Der Vertrag über das Nepal German Manuscript Pre¬
servation Project ist am 16. 2. 1970 in Katlunandu unterzeichnet worden.
Herr Dr. Kölvbb wird mit einem Assistenten und einem Techniker Anfang
Juni nach Nepal reisen. — Mittel für die Restaurierung in Nepal sind be¬
willigt worden ; die Arbeiten werden von Herrn Dr. H. Bau geleitet.
Aus organisatorischen Gründen ist die Arbeit in der Außenstelle in Hy-
derabad/Indien vorerst eingestellt. — Die Versammlung ist nach wie vor
der Auffassung, daß ein Indien-Institut in absehbarer Zeit gegründet wer¬
den muß.
Herr Professor Hinz teilt Einzelheiten über ein geplantes Iran-Institut mit. Der Vorstand hat sieh bereits positiv zu dem Vorhaben geäußert.
In Sachen weiterer Institutsgründungon vertritt die Allgemeine Ver¬
sanrunlung den Standpunkt, daß dio vorhandenen Möglichkeiten für jedwede
Institutsgründung, soweit sachlich vertretbar, ausgenützt werden sollen.
Ein Antrag von Professor Edzabd, den § 7, 2 der Satzungen zu ändern,
wird der Allgemeinen Versammlung 1971 vorgelegt werden. — Der Vor¬
schlag von Herrn Dr. Kanus-Crede, den Nachlaß von W. B. Henning zu
erwerben, dürfte aus finanziellen Gründen nicht zu verwirklichen sein. Der
Vorstand wird sich aber um die Angelegenheit kümmern.
Die Allgemeine Versammlimg ermächtigt den Vorstand, Ort und Zeit
für den Deutschen Orientalistentag oder eine Allgemeine Versammlung 1971
festzulegen.
Herr Professor Fbanke weist daraufhin, daß 1971 der Vorstand neu ge¬
wählt wird; er bittet um Anregungen aus dem Kreis der Mitglieder.
Die Versammlung wird um 17.35 Uhr geschlossen.
Um 12 Uhr hatte der Steiner Verlag zu Ehren des 125jährigen Bestehens
der DMG in das Taunus-Hotel eingeladen. — Die Stadt Wiesbaden gab um
18 Uhr einen Empfang im Kurhaus, Roter Pavillon. Herr Stadtrat Professor
Bebtbam überreichte als Geschenk der Stadt Wiesbaden einen Projektor.
Um 20 Uhr hielt Herr Professor Wolfgang BAUEB/München im Städti¬
schen Museum einen gut besuchton Vortrag über das Thema: Orientalistik
gestern und heute — dargestellt am Beispiel der Sinologie.
Anlage 1
Liste der Teilnehmer
Allendorf: Kanus-Cbede. Berlin: Colpe, Geobge, Häbtel, Wetzstein.
Bochum: Haussig, Kruse. Bonn: Heissig, Petersen. Brüssel: Teufel.
Darmstadt: Klinckowstroem. Emmendingen Göbel-Gboss. Erlangen:
Finster, Fischer, W., Jastrow, Lüling. Flensburg: Dahm. Frankfurt:
Brands, Endress, Schlerath, Sellheim, Sölken, Thomas. Freiburg i. Br.
Magdi, Roemer, Schneider. Germersheim: Forstner. Gießen: Heinbichs,
RÖHRBOBN, Waoner. Glückstadt: v. Nostitz. Göttingen: Bachmann,
Bechert, Dietrich, Hana, Herrmann, Hinz, Stange, Strothmann,
Wiessner. Hamburg: Alsdorf. Heidelberg: Daiber, Güntert, Müller,
C. D. G., Rau, H. Schall, v. Stietencron. Köln: Janebt, Reinbothe.
Kuala Lumpur: v. Dewall. London: Peabson. Mainz: Buddbuss, v. Hin-
übeb, Horst, Martin. Marburg/L.: Jungraithmayr, Otten, Seuberlich,
Vogel, Voigt. München: Correll, Edzard, Franke, Spitaleb, Tbau¬
zettel. MUnster: Wehr. Neu-Isenburg: Tetzner. Oxford/England Luft.
Firmasens: Kömmerling-Fitzler. Saarbrücken: Khoury, Rupp. Stuttgart:
Kuros. Tübingen: van Ess, W. Müller, Paret, Röllig, Rotter. Wien:
Duda. Wiesbaden: E. L. Dietrich, Jost, Kluge, Steiner. Würzburg:
Eilers.
Wissenschaftliche Nachrichten
Anlage 2
Bericht des Vorstandes
Der Deutschen Morgeniändischen Gesellschaft traten 1969 12 und bis
zum Mai 1970 weitere 14 Mitglieder bei. Insgesamt sind 13 Austritte erfolgt.
8 Mitglieder sind verstorben. — Die DMG hat z.Z. 464 ordentliche Mitglie¬
der (367 Personen und 97 Institute) und 104 Tauschpartner.
Von der Zeitschrift der Deutschen Morgeniändischen Gesellschaft ist der
Band 119 erschienen. Das Heft 1 vom Band 120 befindet sich im Satz und
wird im Sonamer 1970 vorliegen.
In den Abhandlungen für die Kunde des Morgenlandes ist erschienen der
Band XXXIX, 1 (E. Edel: Die Inschriften am Eingang des Grabes des
Tef-ib). Im Druck befinden sich die Bände XXXIX, 2 (K. Sedläcek: Das
Gemein-Sino-Tibetische), XXXIX, 3 (W. Fuchs: Die mandjurischen Druck¬
ausgaben des Hsin-ching) und XXXIX, 4 (C. Vooel : The teachings of the
six heretics). — Für den Band XL, 1 (A. Denz: Die Verbalsyntax des neu¬
arabischen Dialektes von Kwayris) wurde eine Druckbeihilfe beantragt.
In der Bibliotheca Islamica sind die Teile 5 und 7 von Band 6 fertiggestellt.
Der Teil 8 befindet sieh im Satz. Der Teil 9 liegt druckfertig vor. Von Band 20 wird der Teil 2 z.Z. gesetzt.
Vom „Verzeichnis der orientalischen Handschriften in Deutschland" sind
die Bände XXII, 1 (H. Bechert und M. Bidoli : Singhalesische Handschrif¬
ten. Teil 1) und XXX (K. Fuad: Kurdische Handschriften) erschienen. —
Im Druck befinden sich die Bände 11,2 (K. L. Janert und N. N. PoTl:
Indische und Nepalische Handschriften. Teil 2), XVI (I. Stchoukine,
B. Flemming, H. Sohrweide und P. Luft: Illuminierte islamische Hand¬
schriften) und XIX, 1 (E. Lüddeokens und U. Kaplony: Ägyptische Hand¬
schriften. Teil 1). Für den Druck vorbereitet werden zurzeit 12 weitere
Katalogbände.
Vom Wörterbuch der Klassischen Arabischen Sprache ist der Band „Käf"
erschienen.
Die 3 Supplementbände zum Deutschen Orientalistentag 1968 liegen vor.
Das Beiruter Orient-Institut hat auch im vergangenen Jahr seine Arbei¬
ten imgestört durchführen können. Der Jahresbericht 1969 wird später ver¬
lesen.
Am 16. 12. 1970 wurde der Vertrag zwischen der Regierung des König¬
reiches Nepal und der DMG in Kathmandu unterzeichnet. Herr Dr. Kölver
wird mit den Arbeiten in den nächsten Wochen beginnen.
Die von der Helmuth von Glasenapp-Stiftung finanzierten Kleinen Schrif¬
ten von H. Jacobi liegen vor.
Die Bibliothek der DMG in Halle steht dem Leihverkehr uneingeschränkt
zur Verfügung. — In Marburg wurden 155 Zeitschriften und Serien, be¬
stehend aus 1807 bibliographischen Einheiten, katalogisiert und gebunden.
Weitere 70 unvollständige Zeitschriften und Serien sowie etwa 500 Mono¬
graphien werden im laufenden Jahr katalogisiert und, soweit möglich, ge¬
bunden.
Neben diesen Aufgaben hat sich der Vorstand mit allen anstehenden
Problemen der Orientalistik (Bestandsaufnahme im Anschluß an die Denk¬
schrift Falkenstein, Sonderforschungsbereiche, geplante Konzentration der
sogenannten Kleinen Fächer) beschäftigt, zahlreiche Gutachten erstattet,
unzählige Anfragen beantwortet und sich um die Gründung weiterer Insti¬
tute in Nepal, Indien, Iran, Japan usw. gekümmert.
Das Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft, die Deutsche
Forschungsgemeinschaft, die Stiftung Volkswagenwerk, die Fritz Thyssen
Stiftung, die vier westdeutschen Akademien und andere Mäzene haben die
DMG finanziell und auch sonst gefördert.
Anlage 3
Übersicht über die Einnahmen und Ausgaben der DMG 1969
EINNAHMEN
DM DM
Stand am 31. 12. 1968 51710,27
In Rechnung gestellte Beiträge 21462,50
Erlöse Buch verkauf über das Sortiment :
ZDMG 14261,60
General-Index 100,—
Abhandlungen (AKM) 5 818,—
Karagös 204,—
Bibliotheca Islamica 1039,—
Haenisch-Festschrift 28,—
Wüstenfeld-Mahler 560,— 22010,60
Zuwendungen DFG :
ZDMG 118/2 8250,—
Eichhorn (AKM) 7136,—
Degen (AKM) 8910,—
Haenisch (AKM) 5422,—
29718,—
Zahlungszusage für ZDMG, Bd. 119 11200,—
40918,—
ZDMG 118/2 (bereits 1968 berücksichtigt) .. - 5750,— 35168,—
Zinsen 928,39
Zuwendungen BMfwF f. Verwaltungskosten Orient-Inst 3081,15
Zuwendungen für WKAS 2000,—
Zuwendungen für Deutschen Iranisten-Kreis 3500,—
Sonstige Zuwendungen 1550,—
Zuwendungen für Bibliothek West 5000,—
lieiio^gi
AUSGABEN Herstellungskosten :
ZDMG 118/2 19866,07
•/. 1968 bereits berücks. 17000,— 2866,07
ZDMG 119/1 17 667,35
ZDMG 119/2 (Rückstellung) 18000,—
Sonstiges 1206,43
Eichhorn (AKM) 7528,48
Degen (AKM) 11091,22
Haenisch (AKM) 5720,21 64079,76
Honorare 993,75
Porti 1338,30
Drucksachen 1423,93
Wissenschaftliche Nachrichten *9*
Reisekosten 2 ,^g^ 2o
Sonstige Kosten 2 080*20
Bankspesen 136*32
Steuern 1969 40o!40
Verwaltungskosten Geschäftsführung und Redaktion 370*
Kosten WKAS 2000.'—
Aufwendungen für Orient-Institut 3 891 15
RückZahlungsverpflichtungen DFG 5 747*90
Aufwendungen für Bibliothek West 5000*
Aufwendungen für Deutschen Iranisten-Kreis ^ finn
Stand am 31. 12. 1969 . 54695,'—
146410.91
Anlage 4
24. Mai 1970
Zunächst habe ich denjenigen Damen und Herren zu danken, die der An¬
regung gefolgt sind, unsere Fragebogen ausgefüllt zurückzusenden. Ihre
Angaben haben uns sehr geholfen. Allerdings sind von 1300 nur 400 Bogen
zurückgesandt worden. Doch gestatten auch schon diese Erhebungsbogen
gewisse Schlußfolgerungen.
Die vom Wissensohaftsrat empfohlene Grundausstattung mit orientalisti¬
sehen Planstellen ist bei den älteren Universitäten erreicht worden, jedoch
häufig nur an der unteren Grenze. Dagegen ist zu bedauern daß bei den in
den letzten Jahren neu gegründeten Universitäten — Bochum ausgenonunen
— die Empfohlungen des Wissonschaftsrates bisher nicht beachtet worden
sind.
Leider erwecken gewisse Tendenzen der Kultusverwaltungen berechtigte
Sorge. Man kann sie am ehesten mit dem Schlagwort ..Konzentration der
kleinen Fächer" charakterisieren. Demgegenüber muß hervorgehoben wer¬
den, daß zu einer modemen Universität eine orientalistisehe Gmndausstat- tung gehört, wie es der Wissenschaftsrat mit guten Gründen festgestellt hat.
Dabei sei betont, daß die orientalistischen Fächer in zunehmendem Maße
nicht nur als Hauptstudienfäoher, sondern auch als Ergänzungsfächer zu
anderen Fachrichtungen wichtig sind, auch außerhalb der philosophischen
Fakultäten. Sowohl als Beitrag zu einem zeitgemäßen Wissenschaftsver¬
ständnis wie auch zur Uberwindung einor europazentrischen Haltung sind
die Fächer der Orientalistik unentbehrlich. Um dies nicht zu gefährden, darf
in keinem Fall hinter den erreichten Stand orientalistischer Lehr- und
Forschungseinrichtungen zurückgegangen werden, wenn nicht Provinzialis¬
mus und Isolierung der Geistoswissenschaften die Folge sein sollen.
Allerdings sind die sich heute bereits deutlich abzeichnenden Aufgaben
der gegenwartsbezogenen Orientforschung mit den vorhandenen Einrich¬
tungen nur in unzulänglicher Weise zu bewältigen. Es kann nicht dringend
genug darauf hingewiesen wei-den, wie wichtig die Berücksichtigung gerade
dieses Problems im Zusammenhang mit den neu gegründeten Universitäten
ist. Die Verflechtung wirtschafts- und sozialwissenschaftlicher Ausbildungs¬
gänge mit orientalistisehen Disziplinen ist vordringlich zu empfehlen. Ent¬
sprechend wäre auch innerhalb der Geschichtswissenschaft an den Universi¬
täten eine stärkere Einbeziehung der außereuropäischen Geschichte zu för¬
dem, namentlich im Hinblick auf die Ausbildung der Gesclüchtslehrer an
den Schulen.
Die Deutsche Morgenländische Gesellschaft hat mit der Gründung eines
Orient-Instituts in Beirut, dessen Hauptaufgabe die Heranführung des
akademischen Nachwuchses an den modernen Orient ist, ein Modell geschaf¬
fen, daß sich seit zehn Jahren bewährt. Dieses Beispiel soll auf andere Län¬
der des Orients übertragen werden. Die Erfahrungen mit dem Beiruter
Institut zeigen deutlich die wirksame Rolle, die derartige Einrichtungen für
die Stärkung der kulturellen Beziehungen mit dem Gastland spielen.
Solche Institute im Ausland bedürfen erfahrungsgemäß einer Zentral¬
stelle in Deutschland. Diese sollte über ihre verwaltungsmäßigen Aufgaben
hinaus mit den Möglichkeiten zur Durchführung eigener langfristiger For¬
schungsaufgaben ausgestattet werden.
Anlage 5
Protokoll
über die am Montag, dem 27. April 1970 im Verlagshaus des Franz Steiner
Verlages, Wiesbaden, Bahnhofstraße 39, durchgeführte Buch- und Kassen¬
prüfung der Deutschen Morgeniändischen Gesellschaft Mainz e.V. für das
Kalenderjahr 1969.
Im Auftrag der Mitgliederversammlung der DMG vom 20. 4. 1969 in
Wiesbaden haben wir die obenbezeichnete Prüfung durchgeführt.
Es wurden vorgelegt:
1. Bilanz und Ergebnisrechnung zum 31. Dezember 1969 nebst Erläuterun¬
gen.
2. Kassenbuch
3. Kartei der Mitglieder
4. Einnahmen- imd Ausgabenbelege nebst Mitgliederjoumal
Die Unterlagen wurden durch Frau Schimkus erläutert.
Der Schatzmeister der Gesellschaft, Herr Dr. Claus Steineb, stand für
Rückfragen zur Verfügung.
Es wurde geprüft die Ordnungsmäßigkeit und sachliche Richtigkeit der
Buohungsvorgänge.
Die Unterlagen wurden sämtlich für richtig befunden und mit einem
Prüfungsvermerk versehen.
Wiesbaden, den 27. April 1970
Dr. Paul Wernst Dr. Hans Daibeb
Anlage 6
Helmuth Ton Glasenapp-Stiftung
Im Kalenderjahr 1969 hat die Stiftung einen Uberschuß der Einnahmen
über die Ausgaben (ohne Erträgnisse aus den literarischen Werken) von
DM 11987,48 (im Jahre 1968: 11873,92) erzielt.
Der Vorstand hat beschlossen, für don Stiftungszweck DM 12000,— zur
Ausschüttung zur Verfügung zu stellen (im Jahre 1968: 11000,—).
Die Honorareinnahmen, die in den bisher genannten Zahlen nicht ent¬
halten sind, werden satzungsgemäß dem Stiftungskapital zugeführt. Sie
betrugen im Jahre 1969 DM 2983.22 (1968: 7243,35). Diese Summe wurde
zuzüglich einer Spende von DM 5000,— dem Stiftungskapital zugeführt,
das dadurch auf insgesamt DM 196002,76 aufgestockt werden konnte.
Wissenschaftliche Nachrichten *11*
Das Stiftungskapital ist langfristig in Rentenpapieren und Industrie¬
obligationen angelegt.
Bei einem Umsatz von rund DM 20000,— sind an Verwaltungskosten
DM 1132,49 (1968: 449,24) verausgabt worden. Das Mehr an Verwaltungs¬
kosten gegenüber 1968 ist durch die Inanspruchnahme eines Rechtsanwalts
zur Wahrung von Urheberrechten bedingt.
Alle übrigen Arbeiten sind ehrenamtlich geleistet worden.
Die Stiftung hat auch im Berichtsjahr in kleinem Umfang Lizenzen ver¬
geben.
Der Verwaltungsrat hat am 24. 5. 1970 beschlossen, die im Jahre 1969
angefallenen Mittel zum Nachdruck Kleiner Schriften von Wilhelm Geiger
zu verwenden. Die Herausgabe hat Herr Professor H. Bechert übernom¬
men. Die Veröffentlichung wird in der Reihe der Glasenapp-Stiftung er¬
scheinen.
Die Kleinen Schriften von Hermann Jacobi liegen nunmehr vor. Sie
können durch die Mitglieder der DMG — soweit sie über diese bestellen —
mit einem Nachlaß von 20% auf den Ladenpreis von DM 98,— bezogen
werden.
Die Arbeiten an dem Aufbau des Archivs werden fortgesetzt. Die Stiftimg bittet erneut, ihr frühere Schriften des Stifters, insbesondere solche, die in
den Jahren von 1915 bis 1942 erschienen sind, zur Verfügung zu stellen oder
zum Ankauf anzubieten.
Die nächste Ausschüttung ist für den Herbst 1971 vorgesehen. Die
Stiftung wird hierauf nochmals in der nächsten Nummer der ZDMG hin¬
weisen.
Anlage 7
Jahresbericht 1969 des Orient-Instituts
DER Deutschen Morgenländischen Gesellschaft BsrauT.
Die Tätigkeit des Instituts wurde im großen und ganzen durch die Er¬
eignisse nieht geschmälert. Dies ist zum nicht geringen Teil dem Wohlwollen
der libanesischen Behörden zu danken. Deren offizielle Wertschätzung
fand ihren Ausdruck insbesondere darin, daß der im Herbst 1968 ausge¬
schiedene Institutsdirektor Prof. Dr. F. Steppat (Berlin) am 9. 10. in
Berlin den Zedemorden der Republik Libanon verliehen erhielt.
Vom 1. 1. 69 bis zum 31. 12. 69 war Dr. G. Endress (Frankfurt) als Re¬
ferent tätig. Zum 30. 9. verließ Referent Dr. G. Rotter das Institut, um
eine Assistentenstelle an der Universität Tübingen anzutreten. Er wurde
am 1. 10. von Dr. W. Ende (Hamburg) abgelöst. Am 30. 8. schied die Se¬
kretärin des Instituts, Fräulein C. von Wredenhagen aus dem Instituts¬
dienst. An ihre Stelle trat am 1. 9. Fräulein Dr. U. Nowak (Freiburg).
Nachfolger der am 15. 8. ausscheidenden arabischen Mitarbeiterin Frau
S. Khury M. A. wurde ab 15. 10. cand. phil. H. Srour. Mit einem befriste¬
ten Werkvertrag wurde ab 15. 2. Dr. H. Hein (Bremen) beschäftigt.
An Institutsveröffentlichungen erschienen :
W. Heinrichs, Arabische Dichtung und griechische Poetik. Häzim al-
Qartäganni's Grundlegung der Poetik mit Hilfe aristotelischer Begriffe
(BTS 8).
H. Ritter, Türöyö. Die Volkssprache der syrischen Christen des Tür
•Abdm A: Texte, Bd. 2.
H. Busse, Chahf und Großkönig. Die Büyiden im Iraq (945—1055) (BTS 6).
Die Druckarbeiten an Näbulusi, Rihla (ed. H. Busse, BTS 4) wurden
fortgesetzt. Ebenso die Arbeiten an folgenden Bänden der BI:
Bd. 6 Safadi, Wäfi Teil 5 (ed. S. Dedebing), Teil 7 (ed. I. Abbas), Teil 8
(ed. M. Najm), Bd. 25 Hamidi, Kanz al-Walad (ed. M. Ghalib).
Als weitere Bände der BTS sind geplant:
Bd. 9 S. Wild, Libanesische Ortsnamen.
Bd. 10 G. Endress, Proclus Arabus. Zwanzig Abschnitte aus der Institutio
Theologica in arabischer Übersetzung.
Bd. 11 J. VAN Ess, Frühe mu'tazilitische Häresiographie. Zwei Werke des
'Abdallah Ibn Muhammad an-Näsi'.
Der Institutsdirektor hielt am 12. 3. in Tripoli einen Vortrag in arabischer Sprache ,,Der Libanon im Spiegel seiner Ortsnamen" und setzte die Über¬
arbeitung seiner Habilitationsschrift über libanesische Ortsnamen fort. Dr.
G. Rotter hielt am 20. 5. einen arabischen Vortrag über ,, Deutsche Reisende im Vorderen Orient" und stellte einen Aufsatz über den syrischen Traditio¬
narier Abü Zur'a fertig. Dr. G. Endress schloß die Edition der arabisch
übersetzten Teile von Proklos' Stoicheiosis samt Übersetzung und Glossar
ab. Dr. W. Ende führte seine Darstellung der Omayyadenzeit in der Histo¬
riographie des 20. Jahrhunderts weiter. Dr. M. Roncaglia führte Band 2
und 3 seiner ,, Histoire de l'Eglise Copte" durch den Druck und verfaßte
einige Aufsätze zur orientalischen Kirchengeschichte. Dr. H. Hein stellte
eine kommentierte Bibliographie der wichtigsten orientalistisehen Neu¬
erscheinungen in Libanon und Syrien während des Jahres 1968 (Editionen
und Sekundärliteratur) fertig.
Anfang Januar fand in den Räumen des Orient-Instituts unter Leitung
von Prof. Dr. M. Schneider (Köln) ein Rencontre zum Studium orientali¬
scher Musik statt, an dem Gelehrte aus Deutschland, Libanon, Marokko,
Persien und der Türkei teilnahmen. Prof. Sami Makarem (American
University Beirut) hielt vor dem Institut und seinen Gästen einen Vortrag über ,,The Druze Faith facing the Modern World" (3. 2.), Prof. Constantin
ZuRAiQ (AUB) sprach vor demselben Kreis über „Student Attitudes in
Lebanon" (14. 5.). Während des Wintersemesters stellte das Institut der
Near Eastern School of Theology einmal wöchentlich einen Raum für ein
Seminar zur Verfügung. Am 27. 11. gab das Institut zum Abschied von Dr.
G. Endbess und zur Einführung von Dr. W. Ende einen Cocktail, bei dem
eine bedeutende Anzahl von Persönlichkeiten aus dem kulturellen Leben
des Libanon erschien.
Die Angehörigen des Instituts unternahmen eine Exkursion nach Nord¬
syrien und Palmyra und besuchten zusammen mit den 2. Direktor des In¬
stituts Frangais d'Archeologie in Beirut, Abbö J. Starcky, die deutsche
Ausgrabung in Kämid al-Lauz. Dienstreisen wurden in den Irak, die Türkei, sowie nach Syrien und Ägypten untemommen.
Das Institut beherbergte eine große Anzahl von Gästen. Zu längeren
Studien- und Forschungsaufenthalten nahmen das Institut in Anspruch:
cand. phil. H. Lamotte (Saarbrücken), cand. phil. H. Gaube (Hamburg),
Dr. O. Jastrow (Erlangen), Prof. A. Badawy (Los Angeles), Prof. T.
Halasi-Kun (New York), cand. phil. D. ICrawulski (Frankfurt), Prof.
M. Mostafa (Kairo), cand. phil. U. Finkbeiner (Saarbrücken).
Die Zweigstelle des Instituts in Hyderabad konnte nach dem Weggang
ihres ehrenamtlichen Leiters Dr. H. Kruse an die Universität Bochum nicbt
Wissenschaftliche Nachrichten *13*
mehr weitergeführt werden. Die Bedeutung der Zweigstelle war kurz vorher
durch die Vermittlung einer bedeutenden Bücherstiftung an die Beiruter
Haupt«telle noch einmal unterstrichen worden. Es ist zu hoffen, daß die
Aufgaben der ehemaligen Zweigstelle vom projektierten Indieninstitut der
DMG übernommen werden können.
Stefan Wild
MITGLIEDERNACHRICHTEN Neue Mitglieder 3483 Freie Universität Berlin
— Seminar für Indische Philologie —
1 Berlin 45, Walter-Linse-Str. 12
3484 Gaube, Heinz, 208 Pinneborg, Moltkestr. 12
3485 Heinrichs, Wolfhart, Dr., 63 Gießen, Kohlweg 18
3486 Kawerau, Peter, Prof. Dr. Dr., 355 Marburg/L., Rollwiesenweg 36
3488 Kaufhold, Hubort, 8 München 13, Schellingstr. 71, Rückgebäude
3490 Kropp, Manfred, 69 Heidelberg, Bunsenstr. 18
3491 Löschnor, Harald, Rechtsreferendar, 85 Nürnberg, Hohfederstr. 51
3489 Reinbothe, H., Dr., Rechtsanwalt, 5 Köln 60, Matthias-Schleiden- Str. 19, Postfach 680145
3492 Roth, Gustav, Dr., Akadem. Oberrat, 34 Göttingen, Hainbundstr. 21,
Indolog. Seminar der Universität
3487 Stietencron, H. von, Dr., 6903 Neckargemünd, Hollmutstr. 1
Neue Tauschpartner
Shaw, Stanford, Prof., Near Eastern Center, University of Califomia, Los Angeles, Calif. 90024/USA
(International Journal of Middle East Studies)
Adressenänderungen
3307 Bachmann, Peter, Dr., 34 Göttingen, Prinzenstr. 21
Seminar f. Arabistik der Universität
3019 Brands, Wilfried, Priv. Doz., Dr., 6 Frankfurt a.M.,
Orientalisches Seminar der Universität, Gräfstr. 74
3290 Bürgel, Christoph, Prof. Dr., CH 3076 Wosb b. Bern, Sonneggstr. 11
3304 Hammerschmidt, Emst, Prof. DDr., B. Litt., D.D., 2 Hamburg 13,
Von-Melle-Park 6, Seminar für Afrikanische Sprachen und Kulturen
2845 Hoffmann, Helmut, Prof. Dr., Dept. of Urahc and Altaic Studies,
Goodbody Hall, Indiana University, Bloomington, Indiana 47401/USA
3467 Klein, Hubert, Dr., 668 Neunkirchen-Kohlhof, Bexbacherstr. 26a
3481 Mosel, Ulrike, 8 München 80, Spicherenstr. 6
2897 Steppat, Fritz, Prof. Dr., 1 Berlin 41, Ortrudstr. 3
2721 Wehr, Hans, Prof, Dr., 44 Münster-Coerde, Görlitzer Str. 34
Ausgetreten
3438 Kobayashi, Nobuhiko, Prof., 25 St. Dennis Drive 712, Don Mills,
Ontario (Canada) 15 ZDMG 120/1
Gestorben
1633 Caslcel, Werner, Prof. Dr., 5 Köln-Lindenthal, Kerpenerstr. 4
geb.: 5. 3. 1896 Danzig gest.: 28. 1. 1970 Köln
1816 Junker, Heinrich, Prof. Dr., X 1 Berlin-Karlshorst, Stolzenfelsstr. 28
geb.: 26. 3. 1889 Offenbach gest.: 3. 4. 1970 Berlin
1885 Markert, Karl, Verlagsbuchhändler, X 703 Leipzig, Scheffelstr. 21, I
geb.: 27. 5. 1888 Leipzig gest.: 10. 10. 1969 Leipzig
3116 Ammer, Karl, Prof. Dr., Halle/Saale, Henriettenstr. 21 A
geb.:
gest.: 16. 1. 1970, Halle
Annotierte Bibliographie der im Jahre 1968 im Libanon und in Syrien
erschienenen orientalistischen Sekundärliteratur
Von Hoest Hein, Bremen
Vorliegende Bibliographie setzt die in ZDMG 112 (1962), S. 447—454 von
Joseph Assad Daghbk, in ZDMG 115 (1965), S. 3*—11* von Sophia
Geotzfeld und in ZDMG 119 (1969), S. 13*—44* von Afifa DmANi, Heinz
Gaube, Sonia Khuei und Johann-Cheistoph Witt veröffentlichte Reihe
von Bibliographien orientalistischer Literatur fort; jedoch hier mit der be¬
wußten Beschränkung auf die orientalistische Sekundärliteratur, in welche
allerdings kritische Texteditionen, bzw. Neudrucke wichtiger Werke, ein¬
geschlossen wurden.
Berücksichtigt wurden alle Titel, die im Jahro 1968 im Libanon und in
Syrien erschienen sind, wobei außer auf in arabisch auch auf englisch,
französisch und deutsch erschienenes Schrifttum erfaßt wurde und wobei als
Autoren auch Nichthbanesen Aufnahme fanden. Falls es sich dabei um
Übersetzungen (grundsätzlich wurde auf Übersetzungen europäischer, bzw.
amerikanischer Literatur ins Arabische verzichtet) handelte, wurde dies
jeweils vermerkt. Vollständigkeit wurde zwar — von der Erreichung eines
gewissen wissenschaftlichen Niveaus an — bis zu einem bestimmten Grade
erstrebt, konnte aber wegen der bekannten Schwierigkeiten orientalischen Literaturbetriebes und Verlagswesens nicht erreicht werden.
Einige der in Gruppe V: Palästina-Literatur aufgenommenen Stücke
mögen zwar strengen wissenschaftlichen Maßstäben nicht gerecht werden
und entbehren auch oft eines wissenschaftlichen Apparates, wurden aber
dennoch aufgenommen, weil das Palästinaproblem eine der Hauptsorgen
gerade des Libanon und Syriens ist, und weil alle Aspekte der geistigen
Auseinandersetzung aufgezeigt werden sollen. Mit Ausnahme des erston
Titels auf S. *18* befinden sich alle unten aufgeführten Werke in der
Bibliothek des Orient-Instituts der DMG in Beirut (Stand Anfang 1970).
I Allgemeines
'Abd ad-Dä'im, 'Abdallah: at-Tarbiya at-tagrlblya wa-l-baht at-tarbawl.
Beirut: Där al-'Ilm Iid-Maläyin 1968, 464 S.
Handelt über die experimentelle Pädagogik in Europa und den Vereinig¬
ten Staaten im allgemeinen und die Anwendung statistischer Methoden
Wissenschaftliche Nachrichten *16*
im besonderen. Sämtliche benutzten Fachtermini werden in arabischer
Übersetzung geboten (engl. bzw. franz. in Klammem). Benutzt wird die
neuere und neueste arab.-, engl.- und französischsprachige Literatur.
S. 451—455 Bibliographie, S. 456—58 Zusammenstellung arab.- engl./
franz. Termini.
DÄära, Yüsuf As'ad: al-U?ül al-'arabiya li-d-diräsät as -südänlya.'Beirat:
Matba'at an-Nagwä 1968, 262 S. (Engl. Nebentitel: Sudanese Biblio¬
graphy. Arabie Sources 1875—1967).
Behandelt die von 1875—1967 in arabischer Sprache erschienene Litera¬
tm- über den Sudan und ist eingeteilt in : Bibliographie, Religion, Verwal¬
tung, Literatur, soziale Wissenschaften, Erziehung, Geschichte, Geo¬
graphie, Wirtschaft, Landwirtschaft, Gesundheitswesen, Folklore, Mythen
Sitten und Gebräuche, Sport, Pressewesen und Periodica. Insgesamt
1810 Buchtitel und Aufsätze, 143 sudanes. Zeitschriften + Autorenindex.
AD-DÄHiai, 'Abd al-Wahhäb Matab : at-Tanmiya az-zirä'tya fl l-mugtama'ät
at-taqlldlya. Taqniyatuhä wa-qtisäduhä fl l-'Iräq. Beimt: Där at-Tali'a li-t-Tibä'a wa-n-NaSr 1968, 320 S.
Ausgehend von amerikanischen Methoden und Forschungsergebnissen
untersucht der Verfasser in vorliegender, an der Universität Wisconsin
ursprünglich in Englisch eingereichter, hier in vermehrter und korri¬
gierter Fassung dargebotener Dissertation die historischen Grundlagen der herkömmlichen irakischen ländlichen Gesellschaft (al-mugtama'ät
ar-rifiya at-taqlidiya) und macht Vorschläge zur Anwendung modemer
Technologie. 14 statistische Übersichten ergänzen die theoretischen Ausführungen. Der Verfasser benutzt die einschlägige englisch-sprachige Sekundärliteratur.
FaeäS, Louis E. : La Revue Bibliographique du Moyen Orient. Les plus im¬
portants ouvrages iditis eniraq, Jordanie, Kuwait, Liban, Syrie et R.A.U.
avec les plus intiressantes nouvelles littiraires et scientifiques de ces pays.
Damaskus: Selbstverlag (Diffusion: La Librairie Universelle) 1968.
Soll monatlich erschemen; bisher nur Nov. 1968 (46 S.), Dez. 1968 (46
S.) und Jan. 1969 (72 S.).
Die Titelangaben sind z.T. ungenau und unvollständig zitiert, die am
Schluß beigefügten literarischen und kulturellen Nachrichten interes¬
sant.
ÖÄLIB, Mustafä: Faläsifa min aS-sarq wa-l-garb. Beirut: Där Hamad 1968,
400 S.
Im Vorwort (S. 5—11) kurzer Abriß über den Weg dor Phdosophie vom
Westen (Griechenland) nach dem Osten (islamischer Orient) und dann
wieder zurück, im Hauptteil (S. 15—382) Leben und Werk (in Auszügen)
griechischer (Sokrates, Plato, Aristoteles), islamischer (Ibn Sinä, al-
Färäbi, al-6azäli u.a.) und europäischer (nur Nietzsche rmd Kant)
Philosophen, wobei besonders ihre Nachwirkungen behandelt werden.
Autorenregister S. 383—389.
Hälto, Hasan und Naöä, 'Adnän: al-Mawärlt fl S-sarl'a al-islämlya wa-mä
yaffrl 'alaihi l-'amal fl l-mahäkim aS-Sar'lya al-islämlya. Beirut: Där
Lubnän h-t-Tibä'a wa-n-Na§r 1968, 375 S.
Behandelt das Erbrecht nach hanefitischem imd malikitischem Madhab,
während die Abweichungen der anderen Madähib in Anmerkungen
berücksichtigt werden. Zahlreiche Tabellen veranschaulichen die
theoretischen Angaben.
16»
Hakiz, Selim: Le contröle prealable de la cour des comptes du Liban. (Biblio-
thöque des Id(5es) Beirut: Dar AI Kitab AUubnani 1968, 329 S.
Die Kontrolle der öffentlichen Finanzen im Libanon, eingeführt durch
das auf franz. Modell beruhende Gesetz vom 16. Jan. 1951 über die
öffentliche Rechnungspflichtigkeit (comptabilitö publique), wird vom
Verfasser, als Inspecteur GöncSral an der Entwicklung maßgeblich
beteiligt, untersucht, besonders im Hinblick auf die später nach belgi¬
schem und italienischem Vorbild eingeführten Änderungen. Von S.
271—307 bringt der Autor eine vollständige franz. Übersetzung des
Gesetzes vom 12. Juni 1959 über die Organisation des Rechnungshofes
(Cour des Comptes). Bibliographie S. 308—316, Index juristischer
Termini S. 318—324.
Ma?har, Galäl: Atar al-'arab fi l-lfodära al-ürübiya. Nihäyat 'usür az-zalüm wa-ta'sls al-hadära al-hadita. Beirut: ManSürät Där ar-Rä'id 1968, 439 S.
Untersuchung über die wissenschaftlichen und literarischen Einflüsse
der Arabischen Welt im Mittelalter auf Europa, ausgehend von der
These, daß man die europäische Kultur ohne deren arabische Wurzeln
nicht verstehen könne. Umfangreiches Karten- und Bildmaterial,
Listen engl. Wörter arabischen Ursprungs (S. 402—419), Indices (S.
421—436) und eine Bibliographie (S. 437—439) ergänzen das Werk.
Hauptsächlich wird englisch- und arabischsprachige Literatur benutzt.
Sa'b, Hasan: Taurat at-{rdläb fi l-'älam. Beirut: Där al-'Ilm li-l-Maläyin 1968, 464 S.
Als Ziel der Studentenrovolution wird die Schaffung eines neuen Men¬
sehen, bzw. einer neuen Menschheitskultur (hadära insäniya) ver¬
standen. Das erste Kapitel behandelt Studentenrovolution allgemein
mit besonderer Berücksichtigung der libanesischen Studenten, das
zweite die chinesischen Studenten und die Kulturrevolution, das dritte
die westlichen Studenten, das vierte bringt ausgewählte Texte — die
gedanklichen Quellen der Revolution. Benutzt werden die neueste
westliche Literatur sowio Zeitungs- und Zeitschriftenbeiträge.
at-TarmanIni, 'Abd as-Saläm: Huqüq al-insän fl nazar aS-Sarl'a al-islämlya.
Vorwort von Salä? ad-Din al-Munaööid. Beirut: Där al-Kitäb al-
Öadid 1968, 48 S.
Vergleichende Studio über die in der UNO-Charta niedergelegten
Menschenrechte und die islamische Sari'a.
al-Wali, Tähä: 'Abd ar-Rahmän al-Auzä'l Saih al-Isläm wa-Imäm Ahl aS-
Ääm. Beirut: Där Sädir 1968, 254 S.
Studie über Leben, Werk und Auswirkungen von 'Abd ar-Rahmän
AL-AuzÄ'i (GALS I, 308), mit besonderer Berücksichtigung des auzä'i-
tischen Madhab. Im Anhang 32 Bildtafeln. S. 227—248 Indices.
II Kritische Texteditionen und Neudrucke
AL-FÄRÄBi, Abü Nasr: Kitäb al-Milla wa-nusü? uhrä. Haqqaqahä wa-
qaddama lahä wa-'allaqa 'alaihä Muhsin Mahdi. Beirüt: Där al-
MaSriq (al-matba'a al-kätülikiya) 1968, 137 S. Arab. Vorwort S. 11—38,
Texte S. 41—115, Bibliographie S. 116—119, Indices S. 120—137, engl.
Vorwort S. VII-VIII.
Das Kitäb al-Milla wird hier zum ersten Mal ediert (Leiden Cod. Or.
1002, Fols 51r — 60r und: Egyptian National Library, TaymOriyyah
Collection (Akhläq 290, S. 288—308, 346—47)) und mit anderen Werken
al-FäräbIs, besonders dem 5. Kapitel aus : Ihfä' al-'ulüm, verglichen.
Wissenschaftliche Nachrichten *17*
Al-ÖÄHiz : Kitäb Amol al-ämil al-manaüb li-l-Öähiz. Tähqiq Ramai?än SiälN
(Rasä'il wa-nusü§. Silsila yanSuruhä wa-yuSrifu 'alaihä ad-duktür
Saläh ad-Din al-Muna06id. 4). Beimt: Där al-Kitäb al-Öadid 1968,
84 S.'
Text S. 9—72, Indices + Bibliographie S. 73—83. Benutzt wird das
Unikum Wali ad-Din (Istanbul) Nr. 3631.
AL-öüWAiNi, 'Abd al-Malik b. 'Abdalläh (Gest. 478/1085) Textes apologö-
tiques de öuwaini : Sifä' al-galll ft l-tabdtl. Luma' ft qawä'id ahi al-sunna.
Textes arabes. Traduits et annotös (par) Michel Allabd S. J. (Recher¬
ches. Publikes sous la direction de ITnstitut de Lettres Orientales de
Beyrouth. SiSrie I: Pens6e arabe et musulmane, Tome XLIII). Beirut:
Dar el-Machreq Editeurs (Imprimerie Catholique) 1968, 199 S.
Bibliographie S. 3—6, Einleitung S. 7—37, Texte S. 38—177. Nach
beiden Texteditionen folgt je ein Vokabular: S. 85—96 und S. 179—195.
Benutzt werden die beiden Handschriften Ayasofya Nr. 2246 und 2247.
Hamza b. al-Hasan al-IsfahänI: Kitäb at-tanbth 'alä hudüt at-tafhtf.
Haqqaqahü Muhammad As'ad Talas. Räga'ahü Asmä' al-Hum^i wa-
'Äbd al-Mu'In al-Mallüöi. (Matbü'ät Magma' al-Luga al-'Arabiya
bi-DimaSq). Damaskus: 1968, 303 S.
Vorliegende Edition stützt sich (ebenso wie die 1967 in Bagdad, Makta¬
bat an-Nahda, von Muhammad Hasan Äl YäsIn besorgte) auf die
Handschrift Nr. 35 Mahtütät der Maktabat Madrasat „al-Marwi" ad-
diniya in Teheran. Krit. Apparat S. 205—303.
Ibn'Ababi, MuhyI ad-Din: Kitäb Muhädarät al-abrär wa-musämarät al-
ahyär fl l-adabiyät wa-n-nawädir wa-l-ahbär. Beirut: Där al-Yaqza al-
'Arabiya, 1968, 2 Bde 488 und 510 S.
Gestützt auf das Autograph (nusha ... bi-hatt al-mu'allif ) und auf den
Erstdruck von 1183 H. (ohne Ort) und dio Ausgabe Kairo 1324 H. (cf.
die abweichenden Angaben des Titels und obiger Daten in EI^, Bd III,
Artikel ,,Ibn al-'Arabi", S. 731) legt eine Gruppe Damaszener Gelehrter
vorliegende Edition vor. Beide Bände enthalten nur je ein Inhalts¬
verzeichnis: S. 479—488 bzw. S. 503—510.
Ibn 'Ababi, MuhyI ad-Din: Tafsir al-Qur'än ai-Karlm. Beirut: ManSürät
Där al-Yaqza al-'Arabiya li-t-Ta'lif wat-Targama. 1968 2 Bde 12, 779 S.
-f 880 S.
Die vorliegende Ausgabe ist ein unveränderter Nachdruck der indischen Edition ,,Nür Muhammad" 1291 H.
Ibn Bäö6a (Abü Bakb Muhammad b. Yahyä b. as-Sä'ig): Rasä'il Ibn
Bägga al-ilählya. Haqqaqahä wa-qaddama lahä Mägid Fahbi ustäd
al-falsafa fi l-gämi'a al-amirikiya fi Bairüt. (ad-Diräsät wa-n-nusü? al- falsafiya, 1). Beirut: Där an-Nahär li-n-Nasr 1968, 189 S. Arab. Vorwort S. 9_-]0, arab. Einleitung S. 11—34, Texte S. 37—179, Bibliographie
S. 183—184, Indices S. 185—189, engl. Vorwort S. V—X.
Vorliegende Edition enthält außer zwei zum ersten Mal veröffentlichten
Schriften Ibn Bäggas (Fl l-gäya al-insänlya und: Risälat al-wadä'
[Bodleian Library, Oxford, MS Pococke 206]) andere, an verschiedenen
Stellen herausgegebene metaphysische und ethische Abhandlungen des
gleichen Verfassers.
Ibn Sinä : Itbät an-nubüwät li-bn Sinä. Haqqaqahä wa-qaddama lahä Misäl
Marmüra (Michael Mabmuba) (öämi'at Türuntü (Toronto) (ad-Diräsät
wa-n-nusü? al-falsafiya, 2). Beirut: Där an-Nahär li-n-Nasr, 1968. Arab.
Vorwort S. 9—10, arab. Text S. 13—61, Indices S. 63—74, Bibliographie S. 75—80, engl. Vorwort S. VII—XX.
Vorliegende Edition stützt sich auf insgesamt 20, teilweise neu entdeckte
europäische imd orientalische Manuskripte (Aufzählung S. X des engl.
Vorworts).
'Imäd ad-Din ax-Kätib al-I^fahänI: Haridat al-qa^r wa-garldat al-'ofr.
Bidäyät qism Su'arä' aä-Säm. Su'arä' Dimaäq wa-S-Su'arä' al-umarä'
min Bani Ayyüb. 'Uniya bi-Tahqiqihi ad-Duktür Sukri Faisal. Matbü¬
'ät Magma' al-Luga al-'Arabiya bi-DimaSq. Damaskus : al-Matba'a al-
HäSimiya 1968, 268 S. S. 239—268 Indices.
Benutzt wird die Handschrift HL 110 und 576 der Hizänat al-Qarawiyin
in Ribät. Cf. dazu: 'Imäd ad-DIn al-Kätib al-Isfahäni: Haridat al-
qa§r wa-garldat al-'asr. Qism Su'ara" aS-Säm. Ed. SükbI Faisal. Teil
1—3 3 Bde (Matbü'ät al-Magma' al-'Ilmi al-'Arabi bi-DLmaSq. Damas¬
kus 1955—1964.).
al-MaqqarI, Ahmad b. Muhammad at-Tilimsäni : Nafh a{-flb min gusn al-
andalus ar-ra(lb. Haqqaqahü ad-Duktür Ihsän 'Abbäs. 8 Bde (7 Bde
Text + 1 Bd Indices) : Bdl : 24, 704 S., Bd 2: 717 S.. Bd 3: 638 S., Bd 4:
570 S., Bd 5: 613 S., Bd 6: 526 S., Bd 7: 525 S., Bd 8: 558 S. Beirut :
Där Sädir, 1968.
Die vorliegende Edition berücksichtigt neben den in der Kairiner Aus¬
gabe von 1949 (10 Bde, ed. Muhammad 'Abd al-Hamid) ausgewerteten
Handschriften 8 weitere, neu aufgefundene.
Mardi b. 'Ali b. Mardi at-TarsOsi: Tabsirat arbäb al-albäb fl kaiflyat an-
nagät fl l-hurüb min al-aswä' ... in: Boudot-Lamottb, Antoine:
Contributions ä l'itude de l'archerie musulmane. Principälement d'apris le
manuscrit d'Oxford BodUienne Huntington No. 264. Damaskus : Institut
Frangais de Damas XXXV, 183 S. + 15 Tafeln 1968 S. 155—173 Glossar
von den Bogen betreffenden Termini, S. 175—183 allgemeiner Index. Im
Anhang Faksimiles des Manuskripts und Abbildungen zur Bogenkunde.
Geboten wird Text, Übersetzung und ausführlicher Kommentar des
Kapitels über das Bogenschießen des oben erwähnten Werkes. (Über
den Autor cf. GAL I 495). Der übrige Text wurde von Claude Cahen in
BEO 12 (1947—48), S. 103—63 veröffentlicht.
Taimür, Ahmad : al-Muhtär min al-Mahtü{ät al-'arablya fl l-Äsitäna. Risäla
min Ahmad Taimür ilä öurgi Zaidän. NaSarahä wa-'allaqa 'alaihä ad-
Duktür Saläh AD-DiNAL-MuNAÖöiD. (Rasä'il wa-nu?ü?. Silsila yanSuruhä
wa-yuSrifu 'alaihä ad-Duktür Saläh ad-DIn al-Munaööid. 6). Beirut:
Där al-Kitäb al-Öadid 1968, 72 S.
Die aus dem Nachlaß Taimürs herausgegebene Übersicht enthält eine
Auswahl von Handschriften, die sich 1913 in der Äsitäna-Bibliothek in
Istanbul befanden.
AT-TmiMMÄH (b. HakIm at-Tä'I): Diwän a{-Tirimmäh. Haqqaqahü ad-
Duktür 'Izzat Hasan. (Wizärat at-Taqäfa wa-s-Siyäha wa-l-IrSäd al-
qaumi. Matbü'ät mudiriyat ihyä' at-turät al-qadim, 20). Damaskus:
1968 69, 625 S. Einleitung S.'s— 69, Text'S. 3—589, Indices S. 591—
607, Quellenverzeichnis S. 609—621.
Vorliegende Neu-Edition stützt sich außer auf die in der Ausgabe von
F. Kbenkow (London 1927, E. J. W. Gibb Mem. 25) benutzte Hand¬
schrift auf eine neue, in Qorum (Türkei) aufgefundene (Där al-Kutub,
Magmü'at Dawäwin 'Arabiya, Nr. 2262). Cf. dazu S. 57ff. des Vorworts
vorliegender Edition.
Wissenschaftliche Nachrichten *19*
AT-TuFAiL Aii-(jANÄWl: Diwäfi at-Tufail al-Ganawl. Tähqiq Muhammad
•Abd al-Qädib Ahmad. Beirut: Där al-Kitäb al-Öadid 1968, 119 S.
Edition, die sich auf eine im Iraqischen Museum in Bagdad aufgefundene
Handschrift stützt, die der Ausgabe von Kbenkow (London 1927, Gibb
Memorial Series 25) nicht zur Verfügung stand. Umfangreicher kriti¬
scher Apparat. Vorwort S.5 —6; Dichter und Werk S. 7—16; Text
S. 17—115.
III Arabische Sprache
AlI, As'ad : Tahdib al-Muqaddima al-LugauÄya li-l-'Aläyill. Beirut : ManSü¬
rät Där an-Nu'män 1968 318 S.
Kommentar zu dem 1938 in Kairo erschienenen Werk: Muqaddima li-
dars lugat al-'arab von 'Abdallah al-'AläyilI. Behandelt Sprachent¬
wicklung und -philosophie des Arabischen mit Einbeziehung der moder¬
nen Dialekte.
Öäballäh, ZuhdI: al-Kitäba as-fahlha Beirut: Matba'at Där al-Kutub 1968,
358 S.
Als Ergebnis der Nachforschungen mehrerer Jahre legt der Verfasser
eine Liste der im heutigen Schriftarabischen (in älteren und neueren
Büchern, Zeitungen, Zeitschriften, Radio und Fernsehen und Vorträgen)
häufig gemachten Sprachfehler vor und stellt die falsche Form der
richtigen gegenüber. Als Richtschnur dient ihm der Koran, der Hadit,
die alten arabischen Wörterbücher, die altarabischen Dichterdiwane
und die Adab-Bücher (Quellenverzeichnis: S. 357—58). Einer der
häufigsten Fehler ist die falsche Anwendung der Präpositionen. Zwischen ,, normalen" Sprachfehlern und sprachlichen Weiterentwicklungen wird olfensichtlich kein Unterschied gemacht.
Lyons, M. C. und Maalouf, E. J. : The Poetic Vocabulary of Michel Trad.
A Study in Lebanese Colloquial Poetry. Beirut: al-Khal Brothers and
Co. 1968, 427 S.
Studie über die gegenwärtige libanesische Dialektpoesie am Beispiel
des zeitgenössischen libanesischen Dichters Michel Tbad (gob. 1912;
Diwane: Sulnär Düläb, Laish). Nach der englischen Übersetzung einiger
Gedichte wird von S. 81—427 ein alphabetisch nach Wurzeln angeord¬
netes Glossar mit jeweiliger englischer Übersetzung geboten als Vor¬
arbeit zu einem libanesischen Dialektwörterbuch. Weitere Studien sind
geplant.
AS-SÄMABBÄ'i, IbbähIm : Fiqh al-luga al-muqäran Beirut: Där al-'Ilm li-1-
Maläyin 1968, 316 S.
Abhandlung über die Granunatik der arabischen Sprache im Vergleich
zu den anderen semitischen Sprachen. Benutzt europäische und arabische Quellen.
TabzI, Fu'äd Hannä: al-IStiqäq. (Öämi'at Bairüt al-Amirikiya. ManSürät
kulliyat al-'ulüm wa-l-ädäb. Silsilat al-'ulüm aä-Sarqiya. al-Halqa al-
hamsün). Beirut: Matba'at Där al-Kutub 1968, 12, 390 S.
Abriß über die Etymologie der arabischen Sprache in vier Abschnitten :
1) Der Wohnsitz der Araber und seine Wirkung auf die Etymologie;
2) Der Ursprung der Etymologie (a^l al-iStiqäq); 3) Die Methoden der
Etymologie und ihre Regeln (turuq al-iStiqäq wa-ahkämuhü) ; 4) al-Qalb wa-l-ibdäl wa-n-naht wa-§ilatuhä bi-l-iStiqaq, unter Berücksichtigung
der arabischen Nationalgrammatiken imd modemer westlicher Sprach¬
wissenschaft. Quellen- und Literaturverzeichnis S. 375—390.
IV Arabische Literaturgeschichte und -kritik
'Ali, As'ad Ahmad: Fann al-Muntagab al-'Änl wa-Hrfänuhü. al-Mugallad
al-awwal. Beirut: Där an-Nu'män 1968, 543 S.
Der vorliegende erste Band ist eine Studie über Literaturkritik und
Mystik im 4. Jhd. der Higra, dargestellt am Werk von al-Muntaöab
al-'Äni (GALS I 327). Benutzt werden arabische Quellen und Sekundär¬
literatur. Wurde der Universität Damaskus als These vorgelegt. Quellen- und Literaturverzeiclmis S. 523—532.
AzMi, Muhammad Mustafa: Studies in Early Hadith Literature. With a
Critieal Edition of some Early Texts. Beirut: 1968. Damaskus: al-
Maktab al-Islämi 1968, 342 S.
Vorliegende Arbeit, eine nur unwesentlich erweiterte Dissertation
Cambridge 1966, behandelt die Entwicklung der Hadit-Litoratur im
allgemeinen und die vorklassische Hadit-Literatur, tahammul al-'ilm,
isnäd und die Authentizität des Hadit im besonderen, wobei der Ver¬
fasser speziell Schachts Ori^ina of Muhammadan Jurisprudence kritisch imtersucht. In Teil II der Arbeit sollen laut Inhaltsverzeichnis einige
Texte ediert und kommentiert worden; im zur Verfügung stehenden
Exemplar fehlen sie jedoch. S. 311—22 ausführliche Bibliographie,
S. 323—342 Index.
AD-DÄYA, Muhammad Ridwän: Tärih an-naqd al-adabl fl l-Andalus, Beirut:
Där al-Anwär 1968, 559 S.
Nach einer kurzen Darstellung der kulturellen und besonders literari¬
schen Entwicklung Andalusiens (S. 13—66) geht der Verfasser auf die
andalusische Literaturkritik im allgemeinen ein und behandelt im ersten
Teil einzelne bedeutende surräh, im zweiten die wichtigsten nuqqäd,
indem er deren Kommentaro ausführlich zitiert und kommentiert.
Diese Zitate sind besonders wortvoll, weil eine Reihe der Kommentare
nur handschriftlich erhalten ist. Der Verfasser behandelt auch den
Einfluß der östhchen Literaturkritik auf die andalusische und umge¬
kehrt. Quellenverzeiehnis S. 541—548.
Halifa, 'Abd al-Kaejm: Ibn Hazm al-Andalusl, hayätuhü wa-adabuhü.
Beirut-Damaskus: al-Maktab al-Islämi li-t-Tibä'a wa-n-Naär 1968.
Amman: Maktabat al-Aq?ä 1968, 278 S.
Kurze Studie über die Zeit Ibn Hazms, seine Umgebung und seine
Werke. Benutzt die neueste arabisch- und englischsprachige Literatur.
Cf. Ibrähim, ZakabIyä: Ibn Hazm al-Andalusl in: A'läm al-'Arab 56,
Kairo: Maktabat Mi^r 1966, 271 S.
ai-Hä§imI, Muhammad Yahyä: Lugz Abi l-'Alä'. Aleppo: 1968, 159 S.
Sammlung von teilweise bereits früher an verschiedenen Stellen ver¬
öffentlichten, jedoeh hier in verbesserter und erweiterter Fassung vor¬
gelegten Aufsätzen über Abü l-'Alä' als Philosophen und Naturwissen¬
schaftler. Bibliographie S. 157—159 (66 Titel); Verfasser benutzt
europäische und arabische Sekundärliteratur.
AL-HuLW, 'Abdü: al-üazäll huggat al-isläm (al-ma'jäblh, 5). Beirut: Bait al-
'mkma 1968, 109 S.
Kurzer Abriß von Leben und Werk al-GazälIs, im wesentlichen
beruhend auf den Angaben in den Schriften des Philosophen. Von S.
71—101 wichtige, von erläuternden Fußnoten dos Verfassers begleitete
Passagen der Hauptwerke AL-(jrAzÄLls. S. 105—107 sehr knappes Ver¬
zeichnis der Werkausgaben und der benutzten Literatur.
Wissenschaftlioho Nachrichten *21*
Hüri, Alfred : Iliyä Abü Modi Sä'ir al-gamäl wa-t-tajä'ul wa-t-tasä'td (al-
Madäbih, 2). Beirut: Bait al-Hikma 1968, III S.
Naeh einer kurzen Darstellung des Lebens von Iliyä Abu MÄpi (1891—
1957; Cf. GALS 3, 443) wird seine Dichtung an Hand umfangreicher
Textzitate analysiert, wobei besonders auf die Tatsache eingegangen
wird, daß der Dichter als Auslandslibanese in der Vereinigten Staaten lobte. Von S. 85—106 werden elf seiner Gedichte mit worterklärendem
Apparat geboten; Kurzbibliographie S. 109—110 (15 Titel arabisch¬
sprachiger Sekundärliteratur).
al-Munaööid, Saläh ad-Din (Hrsg.): Fadä'il al-Andalus wa-ahlihä li-bn
Hazm wa-bn Sa'id wa-S-Saqundl. NaSarahä wa-qaddama lahä ad-
Duktür Saläh ad-DIn al-Munaööid. (Rasä'il wa-nu9üs. Silsila yanSu¬
ruhä wa-yuSrifu 'alaihä ad-Duktür Saläh ad-DIn al-Munaööid. 5).
Beirut: Där al-Kitäb al-Öadid, 1968, 79 S.
Studie über Fadä'il-Literatur (S. I — XVIII) mit anschließender Zitie¬
rung dreier Fadä'il-Texte von Ibn Hazm (S. 1—21), Ibn Sa'Id (S.
22—28) und aS-SaqdndI (S. 29—60). S. 61—80 Indices.
Müsä. Muhammad 'AlI: 'Umar b. Abi Rabi'a. Sä'ir al-gamäl al-mutraf.
(al-Ma?äbih). Beirut: Bait al-Hikma 1968. III S.
Studio über Leben und Werk des frühomayyadischen Dichters. Von
S. 66—105 Auswahl seiner Gedichte mit kommentierenden Anmer¬
kungen. S. 109— HO Kurzbibliographie von elf arabischen Titeln.
A9-§AÖlR, Muhammad Husain: Filasßn fl S-Si'r an-nagafl al-mu'ä§ir(1928 —
1968). (Silsilat al-qadäyä l-'arabiya fi S-Si'r an-nagafi al-mu'äsir, 1).
Beirut: Där al-'Ilm li-l-Maläyin 1968, 384 S.
Der Verfasser, ein bekannter zeitgenössischer Dichter aus dem Nagaf,
bringt eine Auswahl von im Nagaf geschriebenen Gedichten, die aus
der Zeit von 1928 und 1968 stammen und sich in irgendeiner Weise
mit dem Palästinaproblem befassen. Enthält neben Angaben über die
einzelnen Dichter eine Reihe von noeh nicht gedruckten Gedichten.
Indices S. 351—380.
Salaq. 'Ali: öamil Buiaina. Sä'ir al-hubh al-mutasäml. (al-Ma^äblh). Beirut:
Bait al-Hikma 1968, 109 S.
Studie über Leben und Werk von ÖamIl b. 'Abdallah b. Ma'mar al-
'UdrI mit einer Auswahl seiner mit kommentierenden Anmerkungen
versehenen Gedichte. Vgl. EI», Bd 2, S. 438 (Djamil).
AL- 'Utmän, 'Abd al-Kabim: Sirat al-Gazäll wa-aqwäl al-mutaqaddimln fihi.
Qaddama lahü Ahmad Fu'äd al-Ahqäni. Damaskus: Där al-Fikr bi-
DünaSq o.J.. 219 S.
Als Vorarbeit für eine Untersuchung über Leben und Werk al-Gazälis
bringt der Verfasser die das Leben und die Zeit al-GazälIs betreffenden Stellen arabischer Schriftsteller (gedruckt und ungedruekt), ausgehend von al-munqid min ad-daläl und beginnend mit 'Abd al-6äfib al-FäeisI
und Ihn 'Asäkir bis al-Murtadä az-ZabIdI. Im Anhang folgt eine
chronologische Anordnung der Werke al-GazälIs, gestützt auf die
Untersuchung von Bouyges: Essai de Chronologie des oeuvres de Al-
öazzäll, Beyrouth 1959.
Yägi, 'Abd ar-Kahmän: Hayät al-adab al-filasßnl al-hadlt. Min aunual an-
nalula ... hattä n-nakba. Beirut : al-Maktab at-Tigäri li-t-Tibä'a wa-n-
NaSr wa-t-Tauzi' 1968, 633 S.
Nach einem Abriß der kulturellen, wirtschaftlichen und politischen
Grundlagen Palästinas, wobei besonders der ausländische Einfluß im
Schulwesen und der Presse berücksichtigt wird, behandelt der Autor in
drei umfangreichen Kapiteln das palästinensische Gedicht, die Prosa
und die Kurzgeschichte von 1850 bis etwa zum Zweiten Weltkrieg.
Dabei werden neben überwiegend arabischer Sekundärliteratur als
Quellen vorwiegend Zeitungen und Zeitschriften benutzt, die sowohl
innerhalb als auch außerhalb Palästinas (Libanon, Ägypten und Türkei) erschienen sind. S. 611—630 Personenregister und Quellenverzeichnis.
Die Arbeit wurde 1960 der Cairo University als Dissertation vorgelegt.
Yäbid, Näzik Säba: Ahmad Savql. Lahn al-mugtama' wa-l-wafan. (al-
Masäbih). Beirut: Bait al-Hikma 1968^ 222 S.
Studie über Leben, Werk und Zeit von Ahmad Sauqi mit einer kleinen
Auswahl seiner Dichtungen. Werkverzeichnis und Bibliographie (ara¬
bischsprachig) S. 219—21.
V P.alästina-Literatur
AL-'ÄBID, Ibbähim : Siyäsat Isrä'Ü al-härigiya. Ahdäfuhä wa-wasäHluhä, wa-
adawätuhä. (Diräsät filastiniya, 33). Beirut: Munazzamat at-Tahrir
al-Filastiniya — Markaz al-Abhät 1968, 159 S.
Behandelt die außenpolitischen Beziehungen Israels zu arabischen und
nichtarabischen Staaten sowie deren Verhältnis zu Israel, wobei be¬
sonders auf die außenpolitische Aktivität Israels in einigen wichtigen
Ländem, darunter den Vereinigten Staaten, eingegangen wird. Der
Verfasser benutzt englisch- und arabischsprachige Sekundärliteratur.
Bibliographie: S. 157—160.
Abü MuBäiD, Waxid Buteus, Antwän u.a. : al-Kitäb as-Sanawl li-l-qadiya
al-filasßniya li-'äm 1966 (Silsilat Kitäb as-Sanawi, 3) Beirut: Manäürät Mu'assasat ad-Diräsät al-Filastiniya 1968 664 S.
Bericht der ,, Gesellschaft für Palästinastudien" über die Tätigkeiten von
arabischer Seite aus und Zusammenfassungen über die Entwicklung in
Israel. Bisher erschienen sind Jahrbücher über die Jahre 1964 und 1965.
Abü Ya^ie, Sälih Mas'üd : Öihäd Sa'b Filasßn hiläl ni?f qam. Beirut : Där
al-Fath li-t-Tibä'a wa-n-NaSr 1968 (2. Aufl. 1969), 617 S.
Beginnend mit einer Diskussion der Balfour-Erklärung von 1917 und
ihrer Vorgeschichte behandelt der Verfasser den Kampf des palästi¬
nensischen Volkes als rechtmäßigen Eigentümers Palästinas. Das Werk
reicht bis März 1968 (Überfall auf al-Karäma). Der Autor benutzt die
neueste arabisch- und englischsprachige Literatur und bringt im Anhang (S. 575—603) eüie Reihe von Gesetzes- und Verfassungstexten, darunter
die Verfassung Palästinas von 1922 mit ihren Änderungen von 1923
und 1933. Ein Index fehlt. Der Erfolg des Buches maehte 1969 eine
zweite Auflage erforderlich.
al-'Azm, Sädiq Galäl: an-Naqd ad-dätl ba'd al-hazlma (al-mufakkir al-
'arabi) Beirut: Dar at-Tali'a 1968, 173 S.
Sammlung von Aufsätzen (davon einige bereits vorher veröffentlicht)
über die Ursachen der arabischen Niederlage im Junikrieg und Vor¬
schläge zur Reform der arabischen Gesellschaft. Eine Besprechung er¬
schien in der Zeitschrift New Middle East, Nr. 16 Januar 1970, 8.
40—41. Das 1969 in Beirut (Där at-Tali'a) erschienene Buch Naqd al-
fikr ad-dlnl des gleichen Verfassers, eines syrischen Marxisten, wurde im Libanon verboten.
Bahä' ad-DIn, Ahmad : Iqtiräh daulat Filasßn wa-mä dära haulahü min
munäqaiät Beüut: Mansürät Där al-Ädäb 1968, 181 S.