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Versuche über den Einfluss geneigter Spannkabel in teilweise vorgespannten Betonbalken

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Working Paper

Versuche über den Einfluss geneigter Spannkabel in teilweise vorgespannten Betonbalken

Author(s):

Krauss, Richard; Heimgartner, Ewald; Bachmann, Hugo Publication Date:

1973

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https://doi.org/10.3929/ethz-a-002213417

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ETH Library

(2)

Versuche über den Einfluss

geneigter Spannkabel in teilweise vorgespannten Betonbalken

Richard Krauss Ewald

Heimgartner Hugo

Bachmann

Oktober

1973 Bericht Nr. 6504-6

Birkhäuser

Verlag

Basel und

Stuttgart

Institut für

Baustatik

ETH Zürich

(3)
(4)

von

Dipl. Ing. Richard Krauss Dipl. Ing. Ewald Heimgartner

Prof. Dr. Hugo Bachmann

Institut für Baustatik

Eidgenössische Technische Hochschule Zürich

Zürich

Oktober 1973

(5)

1.

Einleitung

3

1.1

Allgemeines

3

1.2

Zielsetzung

3

1.3

Versuchsplanung

4

1.4 Parameterreihen 4

2. Versuchsbalken 6

2.1

Beschreibung

6

2.1.1

Abmessungen, Armierungen

6

2.1.2

Herstellung, Lagerung

7

2.1.3

Vorspannung

7

2.1.4

Schwinden, Kriechen,

Relaxation 8

2.2 Baustoffe S

2.2.1 Beton 8

2.2.2

Armierungsstahl

9

2.2.3

Spannstahl

10

2.3 Rechnerische Werte 10

2.3.1 Querschnittswerte 10

2.3.2

Schubarmierung

10

2.3.3

Vorspannkräfte

10

2.3.4

Biegebruchmomente

11

2.3.5 Fliesskraftverhaltnis X und

Vorspannverhältnis

k 11

2.3.6

Fliessquerkräfte

11

2.3.7

Querkraftsverhältnis

i 12

2.3.8 Gebrauchslasten im Schubbereich 12

3.

D.urchführung

der Versuche 13

3.1 Vorversuch 13

3.2 Vorbereiten der Balken 13

3.3

Versuchseinrichtung

13

3.4

Laststellungen

(L I, L II] 13

3.5 Versuchsablauf mit

generellem Belastungsprogramm

14

3.6

Messungen

15

3.6.1 Lasten 15

3.6.2

Dehnungen, Stauchungen

15

3.6.3

Durchbiegungen

16

3.6.4 Risse 16

4. Versuchsresultate 17

4.1

Allgemeine Bemerkungen

17

4.2 Schubbruchlasten 18

4.2.1

Allgemeines

18

4.2.2 Einfluss der variierten Parameter 18

4.2.3 Theoretische Sohubbruohlasten nach

[5]

19

(6)

4.3

Fliessbeginn

des ersten

Bügels

19

4.3.1

Allgemeines

19

4.3.2 Einfluss der variierten Parameter 20

4.3.3

Vergleich

mit theoretischen

Fliessquerkraften

nach

Richtlinie 17 der SIA Norm 162 21

4.3.4

Umlagerung

der inneren Kräfte 22

4.4

Bügeldehnungen

23

4.4.1

Allgemeines

23

4.4.2 Einfluss der variierten Parameter 23

4.4.3

Bügelbeanspruchungen

und

Gebrauohsquerkrafte

nach

Richtlinie 17 der SIA Norm 162 24

4.5 Schubrisse 25

4.5.1 Schubrisslast 25

4.5.2

Hauptzugspannungen

unter Schubrisslast 26

4.5.3 Schubrissbreite 27

4.6

Schiebungen

28

4.6.1

Allgemeines

28

4.6.2 Einfluss der variierten Parameter 28

4.6.3

Längenänderungen

der

Diagonalen

der

Messquadrate

29

4.7

Dehnungen

der

Längsarmierung

30

4.7.1

Allgemeines

30

4.7.2 Einfluss der variierten Parameter 30

4.7.3

Vergleich

mit theoretischen Werten 31

4.8

Stauchungen

der

Druckplatte

31

4.8.1

Allgemeines

31

4.8.2 Einfluss der variierten Parameter 32

4.8.3

Vergleich

mit theoretischen Werten 32

4.9

Vergleich

der Versuchsresultate mit Richtlinie 17 der SIA Norm 162

4.9.1

Bemessungsquerkraft

33

4.9.2 Obere

Schubspannungsgrenze

34

5.

Zusammenfassung

35

Resume 39

Summary

42

Verdankungen

45

Literaturverzeichnis 46

Bezeichnungen

47

Tabellen 51

Bilder 58

Anhang

108

(7)

1.1

Allgemeines

Bei der

Schubmessung vorgespannter Träger

wird der Einfluss einer

Spannkabelneigung

üblicherweise durch die Formel

Q = V'sina v

berücksichtigt.

Darin bedeuten Q die

Querkraft infolge Neigung

der

Spannarmierung,

V die rechnerische

Vorspannkraft

und a der Winkel zwischen

Spannarmierung

und Balken¬

achse. Je nach

Betrachtungsweise

wird

Q

als Anteil der

Beanspruchung

oder des Quer¬

schnittswiderstandes

aufgefasst.

Die oben stehende Formel

ergibt

sich nach den

Regeln

der

Festigkeitslehre

an einem

homogenen, ungerissenen

Balken. Bereits im Gebrauchszustand können

jedoch

auch in

vorgespannten

Konstruktionen Risse

auftreten,

insbesondere in Schubbereichen und bei teilweiser

Vorspannung

auch in

Biegebereichen.

Die

Rissebildung

verstärkt sich bei weiterer

Laststeigerung.

Es stellt sich daher die

Frage,

ob die

Wirkung

einer Kabel¬

neigung

auch im Rissezustand mit Q = V-sina

berücksichtigt

werden kann. Somit

gilt

es, im Falle von

geneigten Spannkabeln

den

allfälligen

Einfluss einer

Umlagerung

der inneren Kräfte

infolge Rissebildung

abzuklären.

Grundsätzlich wäre es denkbar, dass Balken, bei denen die

Spannarmierung

horizontal

geführt

wird, ein ebenso

gutes

oder sogar ein besseres

Schubtragverhalten

aufweisen

würden wie

analoge

Balken mit

geneigter Spannarmierung.

Hierzu könnte etwa wie

folgt argumentiert

werden: Bei horizontaler

Spanngliedführung

treten in den Schubbereichen

Biegeanrisse

erst bei höherer Last auf, was u.a. auch die

Stegverformungen

verklei¬

nert. Zudem kann die im Rissezustand wesentliche

"Bogen-mit-Zugband-Wirkung"

bei ge¬

streckt durchlaufendem

Zuggurt

besser Zustandekommen. Beide Effekte wirken sich auf das Schubverhalten

günstig

aus.

Zur

Klärung

dieser

Fragen

wurden im Jahre 1971 am Institut für

Baustatik,

Abt. Massiv¬

bau, der

Eidgenössischen

Technischen Hochschule Zürich, Versuche an sechs Einfeld¬

trägern

mit

geneigten Spannkabeln durchgeführt.

Die mit D1 bis D6 bezeichneten Trä¬

ger wurden im Rahmen des

Forschungsprogrammes

"Teilweise

Vorspannung

im Brückenbau"

und in

Fortsetzung

der Versuche Serien A,B und C

geprüft ([1], [2]

und

[3]).

Ueber die

Durchführung

und die Resultate dieser Versuche Serie D soll im

folgenden

berich¬

tet werden.

1.2

Zielsetzung

Die

durchgeführten

Versuche sollten zur

Klärung

des

folgenden

Problemkreises beitra¬

gen:

Einfluss von im

Auflagerbereich geneigten Spannkabeln

auf das Schubverhalten von teilweise

vorgespannten,

statisch bestimmt

gelagerten

Betonbalken.

(8)

1.3

Versuchsplanung

Die

wichtigsten Parameter,

von denen ein Einfluss auf das

Trag-

und

Verformungsver¬

halten von

sohubbeanspruchten, vorgespannten Querschnitten

zu erwarten

ist,

sind die

folgenden:

-

Kabelneigung

-

Vorspannkraft

bzw.

Vorspannarmierungsgehalt

-

Längsarmierungsgehalt

-

Sehubarmierungsgehalt

- Art der

Schubarmierung

- Momenten-Schub-Verhältnis

-

Querschnittsform

-

Betonqualität

In der im

folgenden

beschriebenen Versuchsreihe wurden die drei

erstgenannten

Para¬

meter

systematisch

variiert

(vgl.

Abschnitt 1.4). Alle anderen Parameter wurden kon¬

stant

gehalten.

Für sämtliche Balken wurden Schubbrüche

angestrebt.

Somit müsste das

Querkraftsver-

hältnis i stets kleiner als 1,0 sein

(vgl.

Tab. 12}

QTh wftl1

< 1,0

Q(M™)

Q-,

ist die theoretische

Fliessquerkraft

nach Richtlinie 17 der SIA-Norm 162

[7].

Th

Q(M

) ist die

Querkraft,

welche bei der

gewählten Versuchsanordnung (M/Q-h

=

3,0)

vorhanden sein muss, damit das theoretische

Biegebruchmoment gerade

erreicht wird

(vgl.

Abschnitt

2.3.7).

Für alle Versuchsbalken wurde die

gleiche Betonqualität vorgesehen.

1.4 Parameterreihen

Die

systematische

Variation der drei untersuchten Parameter ist in Bild 1

darge¬

stellt. Um die Uebersicht zu

erleichtern,

wurde ein räumliches

Koordinatensystem

ge¬

wählt,

worin die untersuchten

Schubbereiche,

dem

Betrag

der drei Parameter

entspre¬

chend, als Punkte auf einer

Quaderoberfläche eingetragen

werden konnten.

(9)

a =

0U

- tana = 0 o -

42' - tana -v. 0,12

a =

13°

14' - tana ^ 0,24

Neigung

klein

Neigung

mittel

Neigung

gross

Bei der schlaffen

Zugarmierung

wurden nur zwei verschiedene

Quer¬

schnitte verwendet. Entweder

lag

der

Armierungsgehalt

im Bereich

der

Mindestarmierung

oder er war sehr hoch. Damit konnte ein

mög¬

lichst grosser Bereich

experimentell

erfasst werden. Auf Zwischen¬

werte wurde

verzichtet,

um die Anzahl der

Versuchskörper

zu be¬

grenzen. Die

Armierungsgehalte betrugen:

F

2l

3 cm

"

u =

0,1%

:

Armierungsgehalt

klein

F ^ 18

cm2

Ä u =

0,6%

:

Armierungsgehalt

gross

Die zentrischen

Spannungen

aus

Vorspannung betrugen

rund 30, 45 und 60

kg/cm2

und umfassen somit die

praktisch

vorkommenden Be¬

reiche von der teilweisen bis zur vollen

Vorspannung.

Die Vor¬

spannkräfte betrugen:

V °» 40 t - F =

4,0 cm2

:

Vorspannkraft

klein

s

V ^ 60 t - F = 6,0

cm2

:

Vorspannkraft

mittel V -v. 80 t

8,0 cm2

:

Vorspannkraft

gross

In Bild 2 sind im

gleichen Koordinatensystem

die untersuchten Schubbereiche

darge¬

stellt und mit

Symbolen gekennzeichnet.

Die Werte der verschiedenen Parameter sind aus der

Lage

der

zugehörigen

+ ersichtlich. Dabei bedeuten:

klein,

+

mittel,

gross. Zum

Beispiel symbolisiert

a+F V : Mittlere

Kabelneigung,

kleiner schlaffer

Armierungsgehalt,

grosse

Vorspannkraft

(linker Schubbereich des Balkens D1).

In Bild 3 sind alle

Parameterreihen,

für welche im

vorliegenden

Bericht

Vergleiche durchgeführt

werden,

eingetragen

und mit

Symbolen

versehen. Für

jede

Parameterreihe sind die festen Werte durch das

zugehörige

Kreuz (+)

gekennzeichnet,

während bei der variierten Grösse mehrere Kreuze (2 oder 3) vorhanden sind. Zum

Beispiel

bedeutet a+F V+, dass die Schubbereiche D4

links,

D2 rechts und D2 links, welche sich

einzig

durch die

Kabelneigung

unterscheiden, miteinander

verglichen

werden können.

(10)

2.1

Beschreibung

2.1.1

Abmessungen, Armierungen

Die

Abmessungen

und

Armierungen

der Balken

gehen

aus den Tabellen 1 bis 3 sowie den

Bildern 4 und 5 hervor.

Um eine

gute Verankerung

der

Spannkabel

zu

ermöglichen,

wurden die

Stege

ausserhalb der Prüfbereiche zu massiven Endblöcken verbreitert. Teilweise wurden diese Endblök- ke über die

Druckplatte

hinaus

erhöht,

um die stark

geneigten

Kabel (tana =

0,24)

einwandfrei verankern zu können. Das Schubverhalten wurde durch die Endblöcke nicht

beeinflusst,

da sich die

Stegverstärkungen

ausserhalb der

Auflager

befanden. Zudem

erlaubte die

Verlängerung

der Balken über die

Auflager

hinaus eine

einwandfreie,

hakenlose

Verankerung

der schlaffen

Längsarmierung.

Beim Balken D4, dessen Schubbe¬

reiche verschieden grosse

Längsarmierungsgehalte aufwiesen,

wurde die

Hauptarmierung

im

Biegebereich

(Prüfbereiche B und C)

gestossen.

Die

Spannkabel

wiesen in den Prüfbereichen A und D verschiedene

Neigungen

auf (Tab. 1, Bild 1). Bei der

Kabelneigung

"klein" wurde das

Spannkabel

im Schubbereich horizontal

geführt,

bei der

Kabelneigung

"mittel"

lag

der

Ankerkopf ungefähr

in Höhe der neutra¬

len Achse des

ungerissenen Querschnittes,

und für die

Kabelneigung "gross"

war der

Spannanker

in Druckflanschhöhe verankert.

Die schlaffe

Längsarmierung

setzte sich wie

folgt

zusammen

(mit Angabe

der

symboli¬

schen

Schreibweise):

2 0 14 (2 0 12) - kleiner

Armierungsgehalt F+

6 0 20 - grosser

Armierungsgehalt

F

Beim Balken D3 wurden irrtümlicherweise 2 0 12 (F = 2,3

cm2)

anstatt 2 0 14 (F

e e

3,1

cm2) eingelegt.

Trotzdem wurde die

symbolische

Schreibweise nicht verändert. F steht in diesem Bericht also sowohl für 2 0 14 als auch für 2 0 12.

Demgegenüber

steht

F+

stets für 6 0 20

(18,3 cm2).

Die

Vorspannarmierung

setzte sich wie

folgt

zusammen (mit

Angabe

der

symbolischen

Schreibweise):

14 0 6 - kleine

Vorspannkraft

(V ^ 0,6-a «F 1 V

ss +

21 0 6 - mittlere

Vorspannkraft

(V -v 0,6«a -F ) V+

s s

28 0 6 - grosse

Vorspannkraft

(V

fw

0,6-a F ) V

+

Die schlaffe

Schubarmierung

war in sämtlichen Schubbereichen

gleich ausgebildet

und

bestand ausschliesslich aus im Abstand von 25 cm

angeordneten

vertikalen

Bügeln 0

6 mm, die oben mit Endhaken versehen waren (Bild 5). Die

Bügelarmierung

in den

Prüfbereichen B und C wurde für die

grösste Querkraft

bemessen, die bei

Laststellung

II (Bild 4)

möglich

war.

(11)

Die

Betonüberdeckung

der

Bügel betrug

1 cm,

diejenige

der

Längsarmierung

2 cm. Das

Hüllrohr des

Vorspannkabels

war im Minimum 2 cm überdeckt.

2.1.2

Herstellung, Lagerung

Die sechs Versuchsbalken wurden in normierten

Stahlschalungen hergestellt,

die auf

einem Stahlboden verkeilt und

gegenseitig

verschraubt worden waren. Dadurch

ergab

sich eine

gute Masshaltigkeit

der Balken. Der Beton wurde durch 3

Schalungsvibratoren verdichtet,

die auf der einen

Trägerseite

aussen an der

Schalung aufgeschraubt

waren.

Zwei

Tage

nach dem Betonieren wurden die Balken

ausgeschalt

und am

folgenden Tag

auf 15 t

vorgespannt.

Die grosse

Transportdistanz

zwischen

Herstellungs-

und Prüfort

bedingte

den

gleich¬

zeitigen Transport

von

je

zwei Balken. Ihre

Herstellung erfolgte

im Frühsommer 1971 in einem

Zwei-Wochen-Rhythmus.

Daher wurden die Balken während verschieden

langer

Zeit im Freien

zwischengelagert,

nachdem sie rund eine Woche in der Werkhalle ver¬

blieben waren. Nach dem

Transport

in das Versuchslabor wurden die Balken bei unge-

2.1.3

Vorspannung

Die sechs Balken wurden aus technischen Gründen auf zwei

grundsätzlich

verschiedene Arten

vorgespannt.

Bei den Balken D4 und D6 wurde, ähnlich wie früher in

[1]

be¬

schrieben,

7

Tage

nach dem Betonieren im

Herstellungswerk

die volle

vorgesehene

Vor¬

spannkraft aufgebracht.

Diese

Spannkräfte

wurden durch zwei

Dynamometer

an den bei¬

den Enden des Balkens kontrolliert. Aus der Differenz dieser Kräfte wurde die Rei¬

bung

der

Spanndrähte experimentell

bestimmt. Dies

ermöglichte

die

Festlegung

der

Kräfte für das

Ueberspannen

und das anschliessende Ablassen. Dadurch konnte eine be¬

stimmte, mittlere

Vorspannkraft längs

der zu untersuchenden Balkenbereiche erzielt werden. Nach beendetem

Spannen

wurden die Kabel sofort

injiziert.

Die Balken D1, D2, D3 und D5 wären beim

Aufbringen

der vollen

Vorspannkraft

durch

Hauptzugspannungen

von mehr als 30

kg/cm2 beansprucht

worden. Da die

Betonzugfestig¬

keit im Alter von nur 7

Tagen

noch

verhältnismässig

klein

ist,

wäre eine erhebliche

Rissebildung

kaum zu vermeiden gewesen. Auch wurden erhöhte

Beanspruchungen

durch den

Transport

befürchtet. Daher wurden die Balken im Alter von 3

Tagen

im

Herstellungs¬

werk auf nur 15 t

vorgespannt,

anschliessend in das Versuchslabor

transportiert

und in die

Belastungsanlage eingebaut.

Schliesslich wurden diese Balken im Alter von 4 Wochen auf die volle

Vorspannkraft vorgespannt.

Während des

Vorspannens

wurde durch die starr

gehaltenen Belastungspressen

verhindert, dass sich die Balken

infolge

Vor¬

spannung nach oben

durchbogen,

d.h. die resultierende

Durchbiegung

aus

Vorspannung

und dadurch aktivierter

Belastung

war in Balkenmitte Null. Zu diesem Zweck wurden die

Durchbiegungen

beider

Auflager

und der Balkenmitte mit Messuhren

(Genauigkeit

1/100 mm) kontrolliert. Anschliessend wurden die

Spannglieder

sofort

ausinjiziert.

In

(12)

Trotz

praktisch gleicher Vorspannkraft

wiesen die Balken D2 und D3 verschieden gros¬

se

Pn

auf. Diese Differenzen dürften aus den unterschiedlichen Elastizitätsmoduli ds Betons und den stark differierenden Gehalten an schlaffer

Längsarmierung

herrühren.

Bis zum

Versuchsbeginn

im Alter von 5 Wochen wurden an der

Belastungsanlage

keine

Veränderungen

vorgenommen. Während der Woche zwischen

Vorspannen

und

Versuchsbeginn

wurden die Balken für die Versuche

fertig

vorbereitet und unmittelbar vor

Prüfbeginn

auf die

Anfangsprüflast

P. entlastet

(vgl.

Abschnitt 3.4).

2.1.4

Schwinden,

Kriechen, Relaxation

Um die

Vorspannkraft

zum

Zeitpunkt

des Versuches

möglichst

genau zu

kennen,

müsste die

Spannkraftabnahme infolge

Schwinden und Kriechen bestimmt werden.

Unabhängig

von der Art des

Vorspannens (vgl.

Abschnitt

2.1.3)

wurde wie

folgt

vorge¬

gangen: Auf der Höhe des

Spanngliedes

wurden Messbolzen im Abstand von 20 cm auf den

Beton

geklebt.

Unmittelbar nach dem

Vorspannen

wurden diese Messstrecken mit einem Deformeter

(Genauigkeit

1/1000 mm) gemessen. Vor der

Prüfung

des Balkens wurde die

Messung

wiederholt. Aus den

gemittelten

Differenzen beider

Messungen längs

der Prüf¬

bereiche B und C konnte auf die

Spannungsabnahme

im

Spannstahl geschlossen

werden.

Es

zeigte

sich

jedoch,

dass die erwähnten Differenzen ziemlich stark

temperaturab¬

hängig

waren. Deshalb müsste einerseits die

Temperatur

des Balkens und andererseits

diejenige

der

Messgeräte

bestimmt werden. Zu diesem Zweck wurden drei unten ver¬

schlossene

Kupferröhrchen

von

ungefähr

25 cm

Länge

in die Balken einbetoniert. Diese Röhrchen wurden vor der

Messung

mit Wasser

gefüllt,

damit die

Balkentemperatur

mit Stabthermometern gemessen werden konnte. Die

Temperatur

der

Messgeräte entsprach je¬

ner der

umgebenden

Luft und wurde ebenfalls mit drei Thermometern ermittelt. Aus der

Temperaturdifferenz

zwischen Balken und

Messgeräten

im

Zeitpunkt

des

Vorspannens

und des

Versuchbeginns

wurden Korrekturwerte berechnet. Die

Spannkraftabnahme

ist in

Tabelle 9

dargestellt.

Der

Spannungsabfall

des Stahles (Tab. 9)

infolge

Relaxation bis zum

Prüfbeginn

wurde

für die unter Last

vorgespannten Träger

(nach einer Woche) zu 11 der initialen Vor¬

spannung angenommen. Für die beiden anderen

Träger

wurde (nach vier Wochen) eine Re¬

laxation von 2% in

Rechnung gestellt.

2.2 Baustoffe

2.2.1 Beton

Für die

Betonherstellung

wurde als

Zuschlagstoff

rundes Material (0-M8 mm)

verwendet,

das in die

folgenden

zwei

Komponenten

unterteilt war:

(13)

Die Siebkurve dieses

Zuschlagmaterials lag

zwischen der EMPA- und der Fullerkurve.

Als Bindemittel wurde

hochwertiger

Portlandzement in der

Dosierung

von 250

kg/m3 Fertigbeton

verwendet. Der Wasserzementfaktor W/Z

lag ungeführ

bei

0,62.

Die Konsi¬

stenz des Frischbetons war schwach

plastisch,

es wurde ein Ausbreitmass von 33 cm auf dem

LEBA-Konsistenz-Messgerät [8] angestrebt.

Gleichzeitig

mit der

Balkenherstellung

wurden

jeweils

6 Prismen 12 x 12 x 36 cm be¬

toniert. Die Prüfresultate dieser

Probekörper

sind in Tabelle 4

zusammengestellt.

Es wurden

geprüft

und ermittelt:

1 Prisma nach 7

Tagen

2 Prismen nach 37

Tagen

2 Prismen nach 37

Tagen

1 Prisma nach 38

Tagen

ßbz' <V

p

ßbz' ßw'

p

0 -

e-Diagramm

Die

wichtigsten

Werte des

Spannungs-Dehnungsverhaltens, aufgenommen

an

je

einem Prisma nach 38

Tagen,

sind in Tabelle 5

aufgeführt.

Die

Prüfeinrichtung,

das Be¬

lastungsprogramm

sowie die Art der

Auswertung

sind in

[4],

Abschnitt 2.2.1 ausführ¬

lich beschrieben worden.

In Tabelle 6 sind die für die

Auswertung

der Versuche verwendeten Rechenwerte wieder¬

gegeben.

Bei den

Druckfestigkeiten

handelt es sich um Mittelwerte aus allen Kurzzeit- Druckversuchen (Tab.

5),

wobei angenommen wurde, dass ß =

0,8*ß

sei. Für E„ wurde

p w D

mit Hilfe dieser

Druckfestigkeiten

ein Wert berechnet und

eingesetzt,

der sich aus

der

Proportionalität

zwischen dem Elastizitätsmodul und der Wurzel aus der Würfel¬

druckfestigkeit ergab (vgl. [7],

Art. 2.07). Dabei wurde der bei den c-e-Versuchen ermittelte

Proportionalitätsfaktor

verwendet.

2.2.2

Amnierungsstahl

Für alle Versuchsbalken wurde als schlaffe

Armierung

ein naturharter Stahl verwendet.

Um eine

möglichst gleichmässige Stahlqualität

pro Durchmesser zu

erhalten,

wurden in einer

Vorprüfung

die verwendeten Stahlstäbe aussortiert.

Die

Festigkeitseigenschaften

der Stähle wurden mit zwei verschiedenen Prüfmaschinen

an mehreren Probestäben untersucht. Die Materialkennwerte wurden

analog

wie in

[4],

Abschnitt 2.2.2

dargelegt,

ermittelt und sind in Tabelle 7

zusammengestellt.

Sämtliche Stähle wiesen das für naturharte Stähle charakteristische

Fliessplateau

auf. Auch die Stäbe vom Durchmessr 6 mm hatten als Besonderheit ebenfalls ein Fliess¬

plateau (Bild 6).

Sie stammten aus einer Versuchsserie und wurden nach dem Walzen nicht wie üblich in warmem Zustand zu Rollen

aufgewickelt.

Normalerweise verliert der naturharte Stahl mit Durchmesser 6 mm das

Fliessplateau

durch das nach dem

spä¬

teren Abwickeln

erfolgende

Geraderichten in kaltem Zustand.

Für die

Ermittlung

der in Abschnitt 2.3

zusammengestellten

rechnerischen Werte der

(14)

Balken sind die in Tabelle 7

aufgeführten

statischen Grössen verwendet worden, wel¬

che mit einer

dehnungsgesteuerten

Maschine ermittelt wurden.

2.2.3

Spannstahl

Als

Spannarmierung

wurden in Hüllrohren (maximaler Durchmesser: 45 mm beim Balken D1 und 35 mm bei D2-D6)

geführte Spannkabel

aus

patentierten, kaltgezogenen

Drähten vom

Druchmesser 6 mm verwendet. Eine starke

Profilierung sorgte

für eine

gute Haftung.

Die

physikalischen Eigenschaften

des

Spannstahles

wurden wie bei der schlaffen Ar¬

mierung

ermittelt (Tabelle 6). Die

Bruchdehnungen

X_ und X _ konnten nicht bestimmt werden, da in den meisten Fällen die Brüche in den

Lasteinleitungszonen erfolgten.

Trotzdem

gelang

die einwandfreie

Ermittlung

von a und

ß

, da die erwähnten Brüche immer erst bei grossen

Dehnungen

auftraten. In Bild 7 ist als

Beispiel

das a-e-Dia- gramm des

Spanndrahtes dargestellt."

Für die theoretischen

Berechnungen

wurden wie¬

derum die statischen Kennwerte verwendet, die mit der

dehnungsgesteuerten

Maschine

ermittelt worden waren.

2.3 Rechnerische Werte

2.3.1

Querschnittswerte

In Bild 5 ist der

Querschnitt

der Balken der Serie D

dargestellt.

Alle sechs Balken wiesen den

gleichen Betonquerschnitt

auf.

Abmessungen

und

Querschnittswerte

können der Tabelle 2 entnommen werden. Die

Querschnittswerte

wurden für die

Wertigkeiten

n = 5 und n = 10

berechnet,

so dass auch Zwischenwerte

interpoliert

werden können.

Die Werte

gelten

für den

Querschnitt

unter der Einzellast

(y

= 150 cm).

2.3.2

Schubarmierung

Die schlaffe

Schubarmierung

aller Schubbereiche bestand aus vertikalen

Bügeln

mit

Durchmesser 6 mm, im Abstand von 25 cm. In Tabelle 1 ist die

Schubarmierung

schema¬

tisch

eingetragen

worden. Die

Schubarmierungsgehalte

sind in Tabelle 3

aufgeführt.

2.3.3

Vorspannkräfte

In Tabelle 9 sind die

Vorspannkräfte angegeben,

die unmittelbar nach dem

Spannen

(V_) und bei

Versuchsbeginn (V,7)

vorhanden waren. Die

Ermittlung

der Kriech-,

Schwind- und Relaxationsverluste ist in Abschnitt 2.1.4 beschrieben. Bei den Vor¬

spannkräften

ist zu

berücksichtigen,

dass, wie in Abschnitt 2.1.3

beschrieben,

die Balken D1, D2, D3 und D5 "formtreu"

vorgespannt

wurden, d.h. beim Ablesen der Vor¬

spannkraft

V_ wirkte auch die durch das

Vorspannen

aktivierte

zugehörige

Last P_.

(15)

2.3.4

Biegebruchmomente

.Th

....__, .,__ _,_ OT„ „„ ._,. r „^

Die theoretischen Bruchmomente M wurden gemäss der SIA-Norm 162, Art. 5.12 be- u

rechnet. Die

Spannungen

der schlaffen

Armierung

sowie des

Spannstahles

wurden über die

Dehnungen

aus den

entsprechenden a-e-Diagrammen

ermittelt. Der

Spannungsvertei¬

lung

in der Betondruckzone wurde das

Spannungs-Dehnungs-Diagramm

nach Richtlinie 29

[7] zugrunde gelegt. Entsprechend

wurden der Elastizitätsmodul

gemäss

Tabelle 6, die

Betonrandspannung

mit

2/3'ß

und die

Bruchstauchung

mit 3-10-3

eingesetzt.

Die

Th

theoretischen Bruchmomente M können der Tabelle 10 entnommen werden.

u

2.3.5 Fliesskraftverhaltnis X und

Vorspannverhältnis

k

Für das Mass der

Vorspannung

der Balken können die

folgenden

charakteristischen Grös¬

sen definiert werden:

F «a _ _

Fliesskraftverhaltnis X = ' ' F «o _ +F «a _

s s;2,0 e e;2,0n

Das Fliesskraftverhaltnis

gibt

an, welcher Teil der Fliesskraft in der

Zugzone

durch

die

Spannarmierung aufgebracht

wird.

M0

Vorspannverhältnis

k ¦ -zr-

nG

Das

Vorspannverhältnis gibt

an, für welchen Teil des Gebrauchsmomentes ein Balken nach

[7] gerade

noch voll

vorgespannt

ist.

Beide Verhältniswerte sind in Tabelle 11

zusammengestellt.

2.3.6

Fliessquerkräfte

Die

Berechnung

der theoretischen

Fliessquerkräfte erfolgte

nach den Richtlinien 17 der SIA-Norm 162. Die

entsprechenden

Gedankenmodelle sind in

[10]

erläutert.

Für sämtliche

Betrachtungen

dieses Berichtes wurde aus Gründen der

Vergleichbarkeit

mit der äusseren Querkraft die Querkraft Q

infolge

eines

geneigten Spannkabels

eben¬

falls zum

Querschnittswiderstand hinzugezählt.

So konnte als rechnerischer Schubwidsr- stand die Summe aller Teilwiderstände

(Q„+Q

+Q )

aufgefasst

werden. Da unter dieser

Last stets ein

Biegeschubbereich (angrenzend

an die

Lasteinleitung)

mit

Randzugspan-

*

nungen6 a0>ß /20

entstand,

konnte der Teilwiderstand Q., nur für den

Diagonalschubbe-

R w N

reich

(angrenzend

an das

Auflager,

c_<ß /20) in

Rechnung gestellt

werden. In diesem

K W

Bericht wird, wo es nicht ausdrücklich anders vermerkt

ist,

als theoretische Fliess-

* *

querkraft

stets die für den

Biegeschubbereich massgebende

Summe

(Q +Q

+Q ) verstan-

L ü V den.

In Tabelle 12 sind die verschiedenen rechnerischen

Querkraftsgrossen zusammengestellt.

(16)

2.3.7

Querkraftsverhältnis

i

Bei den

vorliegenden

Versuchen wurden Schubbrüche

angestrebt.

Daher wurden die Schub¬

bereiche für eine Querkraft

armiert,

die kleiner ist als die

Querkraft

bei

Biege¬

bruch. Das

QTh

Querkraftverhältnis

i = fl

Q(MTh)

u

wiedergibt

das Verhältnis von theoretischer

Fliessquerkraft

nach Richtlinie 17

[7]

zur

Querkraft,

die theoretisch

aufgebracht

werden

müsste,

um bei der verwendeten

Lastanordnung (M/Q-h

=

3,0)

einen

Biegebruch

zu erzeugen (Tab. 12).

2.3.8 Gebrauchslasten im Schubbereich

Die

Berechnung

der

Querkraft

im Gebrauchszustand

erfolgte

ebenfalls nach Richtlinie

17

[7].

Bei allen Balken war die

Armierung

und nicht die obere

Schubspannungsgrenze

für die

Gebrauchsquerkraft massgebend.

Tabelle 13

gibt

eine Uebersicht über diese

Werte.

(17)

3. DURCHFUEHRUNG DER VERSUCHE

3.1 Vorversuch

Vorgängig

der Versuchsserie D1 bis D6 wurde ein Balken DO

geprüft.

Dieser Vorver¬

such diente u.a. dazu, erste

Erfahrungen

mit der neuentwickelten Mess- und Datener¬

fassungsanlage [9]

zu sammeln. Da dieser Probelauf

befriedigende

Resultate

zeitigte,

konnte die

Anlage

für die Versuchsserie D bereits voll

eingesetzt

werden.

3.2 Vorbereiten der Balken

Die Balken wurden

jeweils während

ein bis zwei Wochen auf die Versuche vorbereitet.

Die Oberflächen der Betonmessstellen und der in den

ausgesparten

Löchern sichtbaren

Armierungsstähle

wurden zunächst mit einer Drahtbürste

gereinigt,

um die Messbolzen

aufkleben zu können. Aus fototechnischen Gründen wurden die Balken anschliessend ge- weisselt. Die Abschlussarbeiten umfassten das Beschriften der Balken sowie das An¬

bringen

der

Durchbiegungsmassstäbe.

3.3

Versuchseinrichtung

Die Versuche wurden in einer

Belastungsanlage gemäss

Bild 4

durchgeführt.

Die

Träger wurdenjin Laststellung

I als einfache

Balkenlauf

ein Rollen- und ein

Kipplager

ge¬

setzt. Die Belastung& erfolgteB mit zwei Druckpressenr (P = 60

t),

die durch ein Pen- max

delmanometer

gesteuert

wurden. Um bei zunehmender

Schiefstellung

der Balkenoberflä¬

che eine exakte

Kraftübertragung

zu

gewährleisten,

wurde zwischen die Pressen und die

Versuchsbalken ein

Lastverteilträger eingebaut.

Für die

Prüfung

der

Träger

in Last¬

stellung

II wurde eine zusätzliche

Druckpresse eingebaut

(Bilder 4 und

11),

die an ei¬

ner

Handpumpe angeschlossen

war.

Die

Träger

D1, D2, D3 und D5 wurden bereits vor dem

endgültigen Vorspannen

in die Be¬

lastungsanlage eingebaut.

Der Ablauf des

Vorspannens

ist in Abschnitt 2.1.3 beschrie¬

ben.

3.4

Laststellungen (LI,

LID

Zur

Prüfung

der Balken wurden zwei

Laststellungen,

LI und

LH,

verwendet. Die Balken wurden vorerst in LI (Momenten-Schub-Verhältnis

M/Qh

=

3,0)

bis zum Bruch belastet.

Für die in einem Schubbereich erstmals

gebrochenen

Balken wurde die

Anlage

anschlies¬

send für LH

umgebaut,

um die noch unzerstörte

Balkenhälfteft

ebenfalls

prüfen

zu

können

(Bild 4).

'

(18)

3.5 Versuchsablauf mit

generellem Belastungsprogramm

Beim Beton

klingen

die Deformationen nach einer

Lasterhöhung

erst nach

längerer

Zeit

ab. Dies konnte auch bei den Stählen im unelastischen Bereich

festgestellt

werden.

Um

analog

ermittelte Werte zu

erhalten,

wurde zur

Bestimmung

der

a-e-Diagramme

so¬

wohl bei den

Betonprismen

als auch bei den Probestählen

(dehnungsgesteuerte Maschine)

ein

spezielles Belastungsprogramm angewandt.

Wesentlich dabei

ist,

dass nicht die Be¬

lastung,

sondern die Deformation

jeweils

während einer bestimmten Zeitdauer (2 Minu¬

ten)

konstant

gehalten

wird. Nach dieser Wartezeit hat sich die abnehmende

Belastung

ziemlich stabilisiert. Bei den Balkenversuchen kam ein ähnliches

Belastungsprogramm

zur

Anwendung:

Phase I :

Lasterhöhung

bis zur

vorgesehenen

Laststufe, Ablesen der

Anfangslast

P.

Phase II : Konstanthalten der Deformationen

(Durchbiegungen)

während der Messdauer einer

Laststufe, entsprechender

Abfall der

Belastung

Phase III: Ablesen der Endlast

Pp

nach

Beendigung

der

Messungen

einer Laststufe

Für alle Laststufen wurde in

gleicher

Weise verfahren. Dieses

Belastungsverfahren

hat

den

Vorteil,

dass die Deformationen während der ganzen Messdauer konstant bleiben.

Die

Messungen

können daher direkt der Endlast P_

zugeordnet

werden.

Laststellung_l£

Das

Belastungsprogramm

in LI sah im

allgemeinen folgendermassen

aus: Die

Nullablesung (Laststufe 1) erfolgte

mit einer

je

nach

Vorspannkraft

und

Kabelneigung

verschiedenen

Anfangslast

P. zwischen 0,5 t und

4,0

t. Dazu wurden die Balken D1,

D2,

D3 und D5 kurz vor

Messbeginn

auf die

Anfangslast

entlastet. Diese

Anfangslast

wurde bei der

Darstellung

der Versuchsresultate stets dort

berücksichtigt,

wo sie einen Einfluss

hatte. Drei weitere Laststufen wurden im

ungerissenen

Zustand gemessen. Nach den Last¬

stufen bis zum

Rissbeginn folgten

die weiteren Laststufen im

allgemeinen

mit einem Abstand von 3 t bis zum Bruch.

Einzig

beim Balken D3 richteten sich nach dem Flies¬

sen der

Biegearmierung

die weiteren Laststufen nach der

Durchbiegungszunahme.

In

Laststellung

I wurden

jeweils

zwischen 9 und 11 Laststufen gemessen. Die Messdauer pro Laststufe

betrug

im Durchschnitt 50 Minuten.

Die

Anfangs-

und Endlasten P. und P sowie die

dazugehörigen Biegemomente

sind in

Tabelle 14

aufgeführt.

In

Laststellung

I

entspricht

die Endlast P_ der

Querkraft

QEx.

Laststellung_Il2

Das

Belastungsprogramm

in LH nahm

folgenden

Verlauf: Nach der

Nullablesung (Last¬

stufe

1)

wurde die

gleiche Querkraft erzeugt,

die im untersuchten Prüfbereich bei der letzten Laststufe in LI

aufgebracht

gewesen war. Die nächsten Laststufen

folgten

in

einem Abstand von 2 t bis 3 t bis zum Bruch. In

Laststellung

II wurden

jeweils

zwi¬

schen zwei und sieben Laststufen gemessen, die Messdauer pro Laststufe

betrug

rund

25 Minuten. Die gemessenen Lasten sowie die

dazugehörigen Querkräfte

sind in Tabelle 14

dargestellt.

(19)

3.6

Messungen

3.6.1 Lasten

Da die Balken statisch bestimmt

gelagert

waren,

genügte

es zur

eindeutigen

Bestim¬

mung der Schnittkräfte die äusseren Lasten zu messen. Die Kräfte in den

Druckpressen

wurden mit einem

Pendelmanometer,

die Kraft in der zusätzlichen Presse der Laststel¬

lung

II mit einem Manometer

festgestellt.

Vor

Beginn

der Versuche wurden sämtliche

Belastungs-

und

Messeinrichtungen geeicht.

3.6.2

Dehnungen, Stauchungen

Pro Balken wurden

ungefähr

300 Deformetermessstrecken mit einer

Länge

von 10 bis

43 cm vorbereitet. Erstmals wurde die neu entwickelte elektronische Mess- und Daten¬

erfassungsanlage

verwendet

[

9

],

die

erlaubt, Längenänderungen

mit einer

Genauigkeit

von 1/1000 mm zu erfassen. Die

digitalisierten Messergebnisse

wurden

gleichzeitig

in Klarschrift

ausgedruckt

und auf einen Lochstreifen

gestanzt.

Die

Weiterverarbeitung

einschliesslich dem Berechnen und maschinellen Aufzeichnen der

Dehnungen

und Stau¬

chungen erfolgte

mit einem

eigens

dafür entwickelten

Rechenprogramm [11]

auf der

ETH-Computeranlage

CDC-6000.

Der als

Beispiel

in Bild 8

dargestellte Messstellenplan

des Balkens D6

gibt

einen Ueberblick über die nachstehend noch näher beschriebenen Messstrecken.

Beton : Auf der Balkenoberseite befanden sich 48 Messstellen von 20 cm

Länge,

mit denen die oberen

Randstauchungen

erfasst wurden. Die

Balkenvorderseite wies auf der

Druckplatte

in den

Lasteinleitungs¬

bereichen 2 mal 24 Messstellen von 10 cm

Länge

auf. Die

sechzig

20 cm-Messstrecken auf der Rückseite dienten zur

Ermittlung

der

Krümmungen.

Armierungsstahl

: Sowohl die

Dehnungen

der

Längs-

als auch der

Schubarmierung

wurden

direkt auf dem Stahl gemessen.

Die

Dehnungen

der

Längsarmierung

wurden im Bereich des konstanten

Biegemomentes

sowie in den beiden Schubbereichen mit

insgesamt

36

Messstellen von 20 cm

Länge

bestimmt.

Auf den

Stegbügeln

wurden auf der Balkenvorderseite zur

Ermittlung

der

Dehnungen je

drei

aneinandergereihte

Messstellen von 10 cm Län¬

ge

angeordnet.

Spannstahl

: Die

Verformungen

des

Spannstahles

wurden indirekt über Betonmess¬

stellen zu 20 cm bestimmt, welche sich auf Höhe der

Spannarmierung,

teils auf der

Balkenvorderseite,

teils auf der Rückseite befanden.

Schiebungen

: Die

Schiebungen

des

Steges

in den Schubbereichen wurden mittels

quadratischer

Messnetze mit 30 cm

Seitenlänge bestimmt,

die auf der Balkenvorderseite

angeordnet

waren.

(20)

3.6.3

Durchbiegungen

Die

Durchbiegungen

der

Träger

wurden mit einem Nivellierinstrument bestimmt. Für die¬

se

Messungen

waren Massstäbe im Abstand von 50 cm auf der Balkenrückseite

angeordnet

(Bild 8).

Zusätzlich wurden die

Durchbiegungen

durch eine Messuhr

(Genauigkeit

1/100

mm)

kon¬

trolliert, die in einem

Viertelspunkt

unter dem Balken montiert war. Die

Anzeige

die¬

ser Messuhr diente während dem Messen einer Laststufe dazu, die

Durchbiegungen

kon¬

stant zu halten und damit zur

Steuerung

der

Belastung.

3.6.4 Risse

Die Risse wurden aus fototechnischen Gründen mit einem Filzstift deutlich

gekenn¬

zeichnet. Die Rissbreiten wurden mit dem

Rissemikroskop (Genauigkeit 1/100

mm) in

verschiedenen,

vorher

festgelegten Höhenlagen (Risslinien,

Bild

8)

gemessen. Die Riss¬

breiten wurden mit Klebern

festgehalten,

die neben die

entsprechenden

Rissstellen ge¬

klebt und anschliessend

fotographiert

wurden (Bilder 9 und 10).

(21)

4. VERSUCHSRESULTATE

4.1

Allgemeine Bemerkungen

Die Versuchsresultate wurden

häufig

nicht pro

Balken,

sondern unmittelbar in Abhän¬

gigkeit

der variierten Parameter

aufgetragen (vgl.

Abschnitt 1.4). Diese Darstel¬

lungsart eigent

sich

gut,

um den Einfluss eines Parameters auf eine

bestimmte,

im Versuch gemessene

Grösse,

sofort feststellen zu können. Mit Hilfe der in Bild 1 und 2

gegebenen

Schemen ist es trotzdem

jederzeit möglich,

die Resultate einzelner Schub- bereiche den

entsprechenden

Balken zuzuordnen.

Unabhängig

davon, ob es sich um einen

linken oder rechten Schubbereich eines Versuchsbalkens

handelte,

wurden in den Bil¬

dern die Schubbereiche (wenn nicht ausdrücklich anders

gekennzeichnet,

wie z.B. Bild 17) auf

gleiche

Art und Weise

dargestellt:

Stets wurde das

Balkenauflager

links und

dementsprechend

die

Einleitung

der äusseren Last rechts

aufgezeichnet.

Bei der

Versuchsdurchführung

mit dem in Abschnitt 3.3 beschriebenen

Belastungsprogramm ergaben

sich zwei

Besonderheiten,

auf die noch kurz

eingegangen

werden soll, da sie auf die

Interpretation

der Resultate einen

gewissen

Einfluss haben:

§i§S§bruch_des_Balkens_D3^

Beim Balken D3 mit den beiden Schubbereichen a F V+ und a+F V+ war die

Biegetragfähig¬

keit bei 95% des theoretischen

Biegebruchmomentes erschöpft

(Bilder 9 und

12).

Da¬

durch wurde es

unmöglich»

die Schubbereiche noch weiter zu

prüfen.

Dies wird in den

Diagrammen

dieses Versuchsberichtes stets durch Pfeile

angedeutet,

welche darauf hin¬

weisen, dass ein Schubbruch erst bei einer höheren Last

eingetreten

wäre. Ein Blick

auf Bild 1

zeigt,

dass das

Querkraftsverhältnis

i beim Balken D3 relativ gross war.

Aus diesem Grunde war ein

Biegebruch,

wenn

überhaupt,

am ehesten bei diesem Balken zu erwarten. Eine besondere Ursache für das etwas zu frühe

Versagen

des Balkens D3 auf

Biegung

konnte nicht

gefunden

werden.

Bi§§y§rt!§iteri_des

Balkens

D4^

Beim Balken D4 mit den beiden Schubbereichen a F V+ und a F V+ fiel im Versuch auf, dass die Schubbereiche noch bei relativ hohen Lasten rissefrei blieben. Während der erste

Biegeanriss

im

Biegebereich

schon bei einer Last

auftrat,

welche - am

ungerisse¬

nen Querschnitt berechnet - die

Zugzone ungefähr spannungsfrei

werden

liess, zeigte

sich im Schubbereich

a+F+V+

der erste Schubriss erst nach Ueberschreiten der theore¬

tischen

Bügelfliesslast

(Bild 10).

^Dadurch

verhielt sich der

.Balken

D4 nach der Risse¬

bildung

in den Schubbereichen

praktisch

wie ein schubunarmierter

Träger,

indem die

Schubverformungen

bei nur kleiner

J^asterhöhung

sehr stark zunahmen. Diese konzentrier¬

ten sich zudem fast ausschliesslich auf einen

einzigen Hauptschubriss.

Der

gerissen¬

elastische Lastbereich wurde sehr stark

eingeengt,

da die

Bügel

schon kurz nach der

Rissebildung

zu fliessen

begannen.

Diesen Tatsachen ist bei der

Interpretation

der

Versuchsergebnisse

und der

entsprechenden Vergleiche Rechnung

zu

tragen.

Um stets an

diese Vorbehalte zu

erinnern,

sind die Resultate des Schubbereiches

a.F.V+

von D4 in allen Bildern mit x markiert. wwieisasj*»»**«*»«»**»»^;^

Q2GB§iy§F§y2tL<*iE_Y. _iQ§_rec h^ s_un^_D6_links):

Aus der Variation der

Versuchsparameter

und den

Randbedingungen

bei der Balkenher¬

stellung ergab

sich die

Möglichkeit,

bei zwei verschiedenen Balken (D5 und D6)

je

(22)

stellt wurden, bilden die Resultate der Balken D5 rechts und D6

links,

die beide den Schubbereich a+F V

betreffen, jeweils

eine

gespaltene

Säule. Das ist z.B. der Fall in Bild 13 bei den

Schubbruchlasten,

in Bild 15 bei der

Querkraft

beim

Fliessbeginn

des ersten

Bügels

sowie bei verschiedenen weiteren

Darstellungen.

4.2 Schubbruchlasten

4.2.1

Allgemeines

Aufgrund

der den Versuchen

zugrunde liegenden Planung

sollten vor allem Schubbrüche erzielt werden. Als Schubbruchlast

Q

Ex wird

diejenige

äussere Last

bezeichnet,

bei der ein

Versagen

der Schubzone

festgestellt

wurde. In den Versuchen konnten denn auch in 10 von 12 Fällen die Schubbruchlasten

Q

Ex gemessen werden. Sie sind in Bild 13

aufgetragen.

Eine Ausnahme bildete der Balken D3. Er verlor durch einen vorzeiti¬

gen

Biegebruch

seine

Tragfähigkeit.

Durch Pfeile wird deshalb in Bild 11

angedeutet,

dass die Schubbruchlast des

entsprechenden

Schubbereiches höher

liegen

müsste.

Um den Unterschied in den Schubbruchlasten zwischen den einzelnen Schubbereichen

quantitativ

zu beurteilen, wurden in Bild 13 in den die Schubbruchlast darstellenden

*

Säulen von oben her die beiden Kräfte Q und Q abgetragen. Q stellt den nach Richt-

v v " & v

linie 17

[7]

berechneten

Querkraftsanteil infolge

der

Vorspannkraft

dar

(Q

«V»sina).

Q ist

dagegen unabhängig

von der

Vorspannkraft

V und damit zum Beschreiben des

v * *

Bruchzustandes besser geeignet° &

(Q

»F »a -sina).

Q entspricht

der senkrechten Kom-

v s s v

ponente

der Fliesskraft der

Vorspannarmierung. Allerdings

muss einschränkend bemerkt werden, dass die mittleren

Dehnungen

(20

cm-Messstrecken),

gemessen auf der Beton¬

oberfläche unmittelbar über dem

Spannkabel

im Bereich der

grössten Schubrisse,

nur in einem Fall vor dem Bruch die

Streckgrenze

erreichten. Trotzdem wird dieser Wert Q zu

Vergleichszwecken herangezogen.

4.2.2 Einfluss der variierten Parameter

!S§9§in§isyDSl

Der Einfluss der

Kabelneigung

auf die Schubbruchlast ist aus Bild 13a ersichtlich.

Es

zeigt

sich, dass die Schubbruchlast mit zunehmender

Kabelneigung ansteigt.

Der

Betrag,

um den die Schubbruchlast

infolge grösserer Kabelneigung

höher

liegt,

wird

durch den Gehalt an schlaffer

Längsarmierung

beeinflusst. Bei schwacher schlaffer

+ + +

Längsarmierung

(a+F V und a+F V+)

liegt

dieser Unterschied der Schubbruchlasten un¬

ter dem

Betrag

AQv. Bei starker schlaffer

Längsarmierung

(a+F V )

dagegen steigt

der

* *

Unterschied sogar6 bis zu AQ an. Anhand von Bild 13a, worin Q und Q durch eine

v v v

spezielle

Schraffur

hervorgehoben sind,

lässt sich diese

Aussage nachprüfen.

Damit

kann

festgehalten

werden, dass - zumindest bei den hier

vorliegenden

Verhältnissen - ein

geneigtes Spannkabel gegenüber

einem

weniger geneigten

umso eher die Schubbruch¬

last

steigert, je grösser

der Gehalt an schlaffer

Längsarmierung

ist.

Abbildung

Tabelle 1: Ausbildung der Schubbereiche
Tabelle 3: Schubarmierungsgehalte pB sr~i
Tabelle 4: Festigkeitswerte des Betons (Probekörper) %^ \(J f( ^eaj LfJ?
Tabelle 7: Materialkennwerte der schlaffen Armierung
+3

Referenzen

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