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(1)296 Stichel, zur muhammedanischen Numismatik

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296 Stichel, zur muhammedanischen Numismatik.

bekannten Zeichen geordnet. Ueberdiess ist nuch die Zahl der Striche, bei der Verschiedenheit der Schreibweise, oft unmöglieh genau zu bestimmen. Zu diesem Febler gesellt sich noch jener, dass bei den Wörtern blos die gewöhnlichen Uedentungen angegeben sind, deren mannigfacher Cebrauch auch nicht durch Beispiele erläutert und näher bestimmt wurde.

Keicbbaltigkeit de.s Stoffes ist die vorzügliche Kigenschaft der Werke de.s Goncj.alves. Uureh unermüdliche Arbeitskraft hnt der tüchtige Mann in vve- nigen Jahren eine crst.nunlieho Menge Material angesammelt, zu dessen Verar¬

beitung er sich entweder die Zeit nicht gönnte oder von Natur aus die dur<-b- dringende Klarheit der Anschauung ermangelte. Nie konnte er Jemand in münd¬

licher Rede seine Ansiclit darlegen. Uer Fragende wurde nuf seine Werke hingewiesen. Aber auch hier fehlt alle Anleitung und Krklärung. Der Lernende muss selbst die Gesetze der Sprache durch Bewältigung des aufgehäuften Stoffes herausfinden. l.)ics war auch der Grund, wesshalb der sonst so liebenswürdige kindlich heitere Gelehrte sich schweigsam und verschlossen zeigte, sobald an einem seiner Werke etwas gerügt oder eine Verbesserung vorgeschlagen wurde Seine Theorie dem Widersacher gegenüber zu vertheidigen, schien ibm unmöglie.h Im September des Jahres 1841 hatte Gon^alves den Druck seines grossen portugiesisch - chinesischen Wörterbuchs und das Manuscript zu seinem cbinc- sisch-lateinischen Wörterbuch vollendet. Kr zog sieh auf die grüne Insel, seine gewöhnliche Sommerfrische, zurück, um dort einige Zeit der Ruhe zu geniessen.

Nach einem kalten Bade wurde der sonst rüstige aber von angestrengter Arbeit geschwächte Mann vom Fieber überfallen , welchem er nach wenigen Tagen erlag. Gonijalves war allgemein, von seinen Landsleuten, wie den Fremden geliebt und geehrt. Uic Chinesen selbst zollten ihm ihre Bewunderung und nannten ibn nur den Gerechten.

Zur miihammedaniselieii Niiniismatik.

Von I)r. J. G. Stickel.

In meiner Uebersicbt über die auf muh.iinineilanisehe Numismatik bezüg¬

lichen Arbeiten, welche seit etwa einem Jalirzcliiit in der Revue de la numis¬

matique beige veröffentlicbt worden sind ( Ztsehr. d. UMG. XVI. 770—83), ist, mir unbewusst, eine Lneke geblieben, deren Krgänzung um so unerlässlicber erscheint, je wichtiger und inhaltsreicher der Aufsatz ist, dessen noch zu ge¬

denken gewesen wäre. Herrn 1). Tornherg's Abhandlung Sur un dirhem

Kakweihide inedit, dc la collection de M. Soret war mir in be¬

sonderem Abdruck einzeln zugekommen (Uruxcll. 18.')8), und erst jetzt bin icb durcb befreundete Hand darauf aufmerksam geinacht worden, dass dieselbe gleichfalls in der vorbenannten Revue (T. II. 3. ser.) erschien. Sie bietet mehr als die Aufschrift besagt; ausser der Erklärung des bis dahin unedirten MUnz¬

stückes , auch ein Expose Uber die Geschichte der Dynastie , welcher es an¬

gehört und die noch von niemand im Besondern untersueht wurde. Das hier behandelte Stück ist die erste Müuze, die von den Kakweihiden bekannt

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Stichel, zur muhammedanischen Numismatik. 297

geworden; mit der also diese Fürstenfamilie , Dank der Gelehrsamkeit und dem Scharfsinn des Ilrn. 'I'ornheig, in die Numismatik eingeführt worden ist. Un¬

erkannt verbergen sich vielleicht noch in manchem Cabinet unter den u n g e - wissen, die fast nirgends fehlen , andere zugehörige Kxemplare , die nun, nachdem dor lilick geöffnet worden, leichter ihre richtige Bestimmung erhalten werden. Schon jetzt sind seit dem Erscheinen jener Abhandlung zwei andere Stücke derselben Dynastie an das Licht getreten , beide in Gold vou Ispahan a. 438 und von 437 (od. 439) mit verwischter Localität.

Die Macht der Kakweihiden ist nur von kurzer Dauer gewesen , von 398 der Iligia bis gegen 443; nicht einmal die Namen der zugehörigen Fürsten waren sicher ermittelt, daber die Numismatiker nieht vermochten ibre Münzen zu erkennen und zu classificiren. Eiu Dirhem in der reichen Sammlung des Ilm. Soret, worüber dieser deu Hrn. Tornberg zu Uatbe zog, bot diesem mit der Herausgabe des Ihn al-Athir beschäftigten und dadurch mit der Geschichte der kleinen , aus dem alten Klialifen-lieichc entsprungenen Dynastien wobl be¬

kannten Gelehrten den Namen des ersten Fürsten der Kakweihiden ; damit war die Kntdeckung einer neuen Münzreibe gemacht. Wir werden an diesem Bei¬

spiele des Vorzugs der Chronik Ibn al-Athir's vor den andern äbnlicbcn Werken recht inne ; denn während Mirkhond und Abulfedä nur im Vorbeigehen einige Worte über den Stifter der fragliehen Dynastie sagen , bat Hr. Tornberg iiber denselben Ibn Kakwcih und dessen Nachfolger eine Keihe von Geschiehtsdaten aus seiner Quelle mittbeilen können, die wenn auch nicht alle Dunkelheiten aufhellen , doch einen guten Einblick in jene Zeiten gewähren. Die Dynastie hatte ibren Sitz wesentlich in Ispahan. Ihre zugehörigen Glieder, Abstannnungs- und Verwandtschaftsverhältnisse, soweit sie Ilr. Tornberg aus Ibn al-Athir zu er¬

mitteln vermochte, glaube ich am übersichtliehsteu in folgender Tafel vor Augen stellen zu können:

HnYdc Fakhr ed-daula(t3S7),

vermählt mit e. D.iilemitiii , ileren Bruder : Duseliineiizar Kusti ni ben cl-Mcrzuban.

Scliems ed-daiila, Alni-'l jilili Küstern Medschd ed-dauhi , herrscht in Hamadan 1 J. alt König iu Persien, res. in Kei'.

und Karmesin.

Ala cd-daula Abu-Dschafar ben Duschmeiizar Ibn Kakweih, bald nach 398 Stifter der Kakweihiden-Dynastie.

\

l)Tlmliir ed-din Abu-Manssur Feramerz, 2) Abu-Khalidschar Kerchasp, 3) Abu-Harb,

rcsid. in Ispahan. in Nehawend u. Hamadan. in Natnapa.

l

Ali Iicn Feramerz, 469 vermählt mit Arscan-Khatun, T. des Seldschuken Dawud.

Hierzu sei nur noch bemerkt, dass die Identität des Duschmenzar mit Küstern hcn - Merzuban nirgends iu den Quellen ausdrücklich ausgesprochen ist, sondern auf eiuer Combination des Herrn Tornberg beruht, die aber den höchsten Grad von Wahrscheinlichkeit für sich hat. Nach den Andeutungen der Quellen, soweit sie hier mitgetheilt sind, könnte daneben nur noch die eine Möglichkeit gedacht werden, dass die Deilemitin zwei Brüder gehabt hätte, deren einer Duschmenzar, der andere aber Küstern beu el-Herzubau geheissen hätte. Doch

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298 Stickel, zur muhammedanischen Numismatik.

scheint dieser Fall durch die Data der vorliegerden Miinze seihst aufgehoben zu werden.

Als Stifter der Dynastie , die , das zeigt die Tafel , ebensowohl Duschmen- zariden oder Rustemiden , wie Kakweihiden benannt werden könnte , hat sicli Ala-ed-daula bald nach dem Jahre 398 von der Gewalt der Buiden befreit und zum Selbstherrscher aufgeworfen , indem er jedoch eineu Schein der Oberberr¬

licbkeit in der Beibehaltung des buidiscben Fiirstennamens auf seinen Münzen fortdauern liess. Auf dem vorliegenden Stück nimmt desshalb Medschd-ed- daula , der Buide, die Stelle zunächst nach dem Namen des Khalifen al - Kadir billah ein. Zu unterst steht noch auf dem Advers Rustem , und wiederum er¬

scheint oberst auf dem Revers. Hr. Tornberg lindet es unwahrschein¬

lich , dass hiermit ein und dieselbe Person des Medschd - ed - daula gemeint sei bezieht vielmehr letzteres auf den Vater des Ihn Kakweih, der auch Duschmenzar geheissen habe. Durch die der MUnzcrklärung voraus geschickte historische Erörterung wird das wohl begründet. Indem nocb nach dem Glaubenssymbol als Name des eigentlichen Prägeherrn, das ist des Stifters der Dynastie, auf dem Revers

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geboten sind, erfahren wir zu dem einen Titel das Ibn Kakwei'b RjjAji ilc nnter dem er gewöhnlich von den Historikern erwähnt wird , noch als einen zweiten, religiösen desselben, das ^^iXi! vA*ac ^ und endlich seinen eigent¬

lichen Namen Mubammed, statt dessen Ibn el-Athir nur seine Kunja Abu Dscbafar nennt.

Ueber die richtige Zuweisung des unedirten Dirhem an jenen Fürsten kann kein Zweifel sein,' wenn auch die Jahrzahl nur zum Theil (ir^.\ j , , ,' ' *»

f.^jlj erhalten ist; er fällt zwischen 411 und 419 (nur durch ein Ver¬

sehen steht S. 17: 311 und 319) und ist wahrscheinlich — auch der Stadt¬

name ist verwischt — in Ispahan als der gewöbniicben Residenz geschlagen.

Ein beigefügter Münzabdrnck zeigt uns schöne Buchstabenformen , scbon aber mit Abweichungen von dem alten kufischen Ductus. Die Unregelmässigkeit im letzten Worte des Reverses rücksichtlich des J scheiut auch mir eher von dem Mangel an Raum , dnrch den sich der Künstler beengt sah , abgeleitet werden zu müssen, als Zweifel gegen die Lesung j! ji^ini zu begründen ; aber nur dieses, nicbt ^L^jÄ^^iO bietet die MUnze.

Als eines zweiten Nachtrags ist einer Abhandlung des Hm. Sauvaire:

Lettre ä Mr. Soret sur quelquels dinars inedits SelgiOukides

dePerse in der Revue numismatique beige to. VI. 3 sir. (besonders gedruckt Bruxelles 1862) zn gedenken , welche erst nach meiner Uebersicht erschienen ist. Während des Aufenthaltes des Hrn. Sauvaire in Beirut war ein MUnzfund von Seldschttken-Dinaren gemacht worden , alle mit dem Namen TogmI-Bek's, deren Erwerbung ihm glückte. Ein werthvoller Besitz , da diese Münzclasse selbst in den reichsten Cabinetten nur schwach vertreten ist, die aber nun nicbt blos dnr£b diesen Beitrag, sondem auch von anderer Seite uns bekannter wird,

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Blau, über einen aramäisch-persischen Siegelslein. 299

da inzwischen auch das Itönigliche Museum zu Kopenhagen und d' s liaiser- lichc zu Paris, letzteres eine reiche Suite, neuen Zuwachs darin erhalten haben.

— In vorliegender Abhandlung gibt Hr. Sauvaire eine genaue Beschreibung seiner 12 Dinare, die Hr. Sorot mit einigen liemerkungen und einer Nachschrift begleitet hat. Die Stücke stammen aus Hamadan vom J. 438, Rei 440, Nisabur 441, einer Localität, die ungewiss bleibt, vom J. 442, Ispahan 443. 444, Rei 444, Ispahan (?) 445. 448 und endlich ein Dinar ebenfalls aus Ispahan vom J. 438, welchen Hr. Tornberg als das zweite Kakweihiden-Eiemplar, von Feramerz geschlagen, erweist. — So wächst und erweitert sich, gewiss zur Freude jedes Münzkenners, diese Wissenscbaft in ununterbrochener Folge, fast von einem Tage zum andern.

Ueber eineo aramäisch-persischeD Siegelstein.

Von Dr. 0. Blan.

Mit einer Sendung von Büchern und Münzen für die D. M. O. , die ich jüngst an Prof. Gosche adressirt habe , habe ich der Bibliotbek auch einen Siegelabdrnek eines geschnittenen Steines Übermacht, dessen Original ich hier in Händen gehabt Besitzer desselben ist der k. russiscbe Consulats-Kanzler in Erzerum, Hr. Ivanoff. Es ist ein graurothrr Achat in Linsenform, auf bei¬

den Flächen geschnitten. Die eine Seite zeigt einen gestürzten Steinbock, hinter welchem eine Dogge herbe^agt: die andere einen springenden Eber mit einer zweizeiligen Beischrift.

Die Schriftzüge gehören dem semitischen Alphabet an , welches in den westlichen Satrapien des persiscben Reiches zur Zeit der Achämeniden in all¬

gemeinem öffentlichen Gebrauch war , wie wir aus den Satrapenmünzen , aus verschiedenen Siegelsteinen ( Levy , Phön. Stud. II , S. 24 ff. ) und neuerdings ans den Aufschriften von Gewichtstücken (Luynes, Memoire sur l'inscr. d'Esmu- nazar S. 81 not. 9; Vjgue in Rev. Archeol. 1862, Janv. p. 30 ff.) wissen.

Der obere Theil der Legende enthält die sechs Buchstabeu IDSIrO , worin wir den Namen des Besitzers, Mt^^nvaTTje oder MrixQtoorris erkennen dür¬

fen , wobei zu Hülfe kommt, dass den ersteren dieser Namen ein Perser führte, der in Darius' Heer (Arrian. Anab. 3, 8, 11) als Satrap von Armenien er¬

scheint , also gerade dem Lande , in welchem der Stein gefunden ist. Wenn der drittletzte Buchstabe als 3£ beanstandet werden müsste, da das gleiche Zeichen znweilen in dieser Schriftart anch als n erscheint (z. B. Luynes Essai

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