DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
NACHRICHTEN
Aus Bund und Ländern
Hauptthema des Ärztetages 1984:
Suchtprobleme
KÖLN. Drogenabhängig- keit, Alkoholismus und Me- dikamentenmißbrauch sol- len als erster Tagesord- nungspunkt des 87. Deut- schen Ärztetages 1984 in Aachen (15. bis 19. Mai) be- handelt werden. Der Leiter der Abteilung Fortbildung und Wissenschaft der Bun- desärztekammer, Dr. Erwin Odenbach, wird in das Thema einführen. Als Re- ferenten wurden gewon- nen: Leitender Kriminaldi-
Schwerpunktthemen für die ärztliche
Fortbildung 1984/85
KÖLN. Nach eingehenden Beratungen hat der Deut- sche Senat für ärztliche Fortbildung die folgenden Themen als Schwerpunkte für das Fortbildungsjahr 1984/85 empfohlen:
Möglichkeiten und Gren- zen der Behandlung mit Herzschrittmachern ; Chro- nisch-venöse Insuffizienz, ihre Diagnostik und Thera- pie; Nachbehandlung Un- fallverletzter als Gemein- schaftsaufgabe von Klinik und Praxis; Aktueller Stand der medikamentö- sen Herztherapie. DÄ
Sachkunde für Assistenzpersonal in der Arbeitsmedizin
KÖLN. Um die Sachkunde für arbeitsmedizinisches Assistenzpersonal zu ge- währleisten, hat jetzt die
„Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Weiter-/
Fortbildung des nichtärztli- chen arbeitsmedizinischen
rektor Hans Werner Hama- cher, Düsseldorf, über Dro- gen und Alkohol aus der Sicht der Kriminologie;
Leitender Landesmedizi- naldirektor Dr. Helmut Hünnekens, Münster, über Drogenabhängigkeit Ju- gendlicher; Professor Dr.
Wilhelm Feuerlein, Mün- chen, über Alkoholismus;
Professor Dr. Wolfgang Po- ser, Göttingen, über Medi- kamentenmißbrauch.
Außer den üblichen Regu- larien und dem Tätigkeits- bericht der Bundesärzte- kammer wird der Deutsche Ärztetag in diesem Jahr wieder Fragen der Weiter- bildungsordnung zu debat- tieren haben. DÄ
Fachpersonals" einen Rahmenplan erarbeitet.
Der Rahmenplan kann an- gefordert werden bei der Geschäftsstelle des Ver- bandes Deutscher Be- triebs- und Werksärzte e. V., Lessingstraße 37 e, 7500 Karlsruhe 1, Telefon:
07 21/85 53 53.
Die „Arbeitsgemein- schaft", in der unter ande- rem auch die Bundesärzte- kammer mitarbeitet, emp- fiehlt geeigneten Fort- und Weiterbildungsstätten, die- sen Rahmenplan anzuwen- den und die Teilnahme am Lehrgang zu testieren. Die Landesverbände des Ver- bandes Deutscher Be- triebs- und Werksärzte stellen für das Assistenz- personal Sachkundebe- scheinigungen aus, wenn die im Grundlagenlehr- gang (oder, für eine Über- gangszeit, in vergleichba- ren Fortbildungsveranstal- tungen) erworbenen Te- state vorgelegt wurden.
Außerdem wird der Nach- weis einer mindestens zweijährigen (Vollzeitar- beit) oder mindestens vier- jährigen (Teilzeitarbeit) er- folgreichen praktischen Tätigkeit im betriebsärzt- lichen Dienst verlangt. EB
Vizepräsident der Ärztekammer Berlin, Becker, abgewählt
BERLIN. Nach knapp ein- jähriger Amtszeit ist der Vi- zepräsident der Ärztekam- mer Berlin, der Internist Dr.
Helmut Becker, mit 49 der 94 Stimmen der Delegier- tenversammlung abge- wählt worden. Dr. Becker gehört in der Versamm- lung zu den Delegierten der „Fraktion Gesund- heit", die sich aus Mitglie- dern oder Anhängern der Gewerkschaft ÖTV, der Al- ternativen Liste (AL), des
„Gesundheitsladens" und des Marburger Bundes zu- sammensetzt.
Diese Gruppe hatte bei der Kammerwahl Anfang 1983 als „Liste 1" 37 Sitze in der Delegiertenversammlung erobern können. Auf Grund einer Koalitionsab- sprache mit den elf Dele- gierten der „Liste 3", die im wesentlichen vom Be- rufsverband der Prakti- schen Ärzte und Ärzte für Allgemeinmedizin (BPA), Landesverband Berlin, ge- stellt wird, wurden der All- gemeinarzt Dr. Peter Krein zum Präsidenten und Dr.
Helmut Becker zum Vize- präsidenten gewählt, bei- de mit der knappen Mehr- heit von 47 Stimmen.
Die jetzige Mehrheit gegen Dr. Becker kam dadurch zu- stande, daß drei der „Prakti- ker-Delegierten" den Ab- wahlantrag unterstützten, den die Delegierten der so- genannten „Chefärzte- und Fachärzteliste" einge- bracht hatten.
Dr. Becker setzte sich in der Versammlung gegen den Vorwurf zur Wehr, er propagiere immer noch die Poliklinik für die ambu- lante Versorgung. Er ver- teidigte die Initiativeri•sei- ner Fraktion während sei- ner Amtszeit, unter ande- rem für Umweltschutz und Umweltmedizin und für die
Beschäftigung mit dem Thema „Medizin und Na- tionalsozialismus". Von
Mitgliedern der Versamm- lung kritisiert wurden unter anderem die Pressekonfe- renzen der „Fraktion Ge- sundheit" zur Lage in den Berliner Gefängnissen und zum Vorgehen der Berliner Polizei gegen Demon- stranten. JK/EB
Dr. Helmut Becker amtierte nur knapp ein Jahr als Vize- präsident der Ärztekammer Berlin Foto: Urbschat
Koordinierung der Notarztdienste
KÖLN. Eine neugegründe- te „Arbeitsgemeinschaft Notärzte in Nordrhein- Westfalen" will die Not- arztdienste des Landes koordinieren, an Vereinba- rungen mit den Trägern der Rettungsdienste mit- wirken sowie die Fortbil- dung und die wissen- schaftliche Arbeit unter- stützen. Die Arbeitsge- meinschaft soll als ge- meinnütziger Verein ge- führt werden Kontakt- adresse: Professor Dr.
med. G. Hans Engelhardt, Chirurgische Klinik, Ost- merheimer Straße 200, 5000 Köln 91. (Siehe dazu auch den Artikel auf Seite 264). EB Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 5 vom 3. Februar 1984 (15) 255