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Archiv "Anthropologie: Erhebliche Bereicherung" (30.09.2011)

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Kein kleines Thema hat sich der Arzt und Philosoph, Psychosomati- ker und Internist Gerhard Danzer, Professor der Charité, Chefarzt an den Ruppiner Kliniken, mit seinem neuesten Werk vorgenommen. Es geht um nichts weniger als die Fra- ge: „Wer sind wir?“

Nicht wenige der Kollegen, die das – durch den Springer Verlag au- ßerordentlich bibliophil ausgestat- tete – knapp 500 Seiten umfassende Werk in die Hand nehmen werden, werden sich bereits beim Begriff

„Anthropologie“ das erste Ver- ständnisproblem leise eingestehen.

„Anthropologie ist der Versuch des Menschen, sein Herkommen und seine Möglichkeiten zu ergründen und nach seinem Wesen und seiner Natur zu fragen“ ist deshalb auch der Beginn des Vorwortes und des Klappentextes des erfreulich klar gegliederten Buches.

35 Persönlichkeiten, ihre Biogra- fie, ihr Werk, die von Gerhard Dan- zer gezogene „Conclusio“ über je- des Leben und ein angemessener Literaturapparat stellen den Corpus des Buches dar. Sechs Meisterden- ker, die der Autor als „Ideengeber der philosophischen Anthropolo- ANTHROPOLOGIE

Erhebliche Bereicherung

gie“ benennt (Husserl, Bergson, Cassirer, Hartmann, Heidegger und Sartre), sind diejenigen, die nach Danzers Analyse direkt oder indi- rekt die Natur des Menschen zum Zentrum ihres Werkes gemacht ha- ben.

Er fährt fort mit ebenso vielen Beiträgen von Vertretern der Philo- sophischen Anthropologie, unter ih- nen Karl Jaspers und Simone de Beauvoir, um dann sein eigenes Feld, Danzers ureigenstes Schaf- fensgebiet, zu beleuchten: Die sich

„gegenseitig befruchtende Anre- gung zwischen Medizin und Philo- sophie“, für die er fünf Psychoana- lytiker, fünf Psychiater und fünf Psychosomatiker in derselben Wei- se analysiert.

Herausgekommen ist ein wunder- bares Buch, welches diese wahrlich für den klinisch tätigen, einigerma- ßen mitlesenden ärztlichen Kolle- gen abstrakte Materie aufgrund kla- rer Gliederung zu einem Lesever- gnügen macht. Man entdeckt immer wieder, dass man sich im Inhaltsver- zeichnis einer weiteren Person zu- wendet, sich deren biografische Daten einmal vergegenwärtigt, die Spezifika, die Gerhard Danzer he- rausgearbeitet hat, versucht nachzu- vollziehen und dann – und dieses ist das Vergnügen bei der Lektüre die- ses Buches – die „Conclusio“ nach- vollzieht, in der der Autor oft in kür- zerem Text, als auf einer Seite Platz hat, im wahrsten Sinne des Wortes das Wesentliche zusammenfasst.

Ob der geneigte Leser seine Überzeugung zu der Frage „Wer ist der Mensch?“ oder „Wer sind wir?“

aus diesem Buch ableitet, kann der Rezensent nicht vorhersehen; er wird das Buch jedoch mehrfach in die Hand nehmen und jeweils wie- der mit dem Gedanken niederlegen, eine erhebliche Bereicherung durch die hervorragende Arbeit Danzers erfahren zu haben. Ein Buch, wel- ches man sich und seinen lesenden Angehörigen durchaus gönnen soll- te, beträchtlicher Erkenntnisgewinn nicht ausgeschlossen. Eckart Frantz Gerhard Danzer: Wer

sind wir? Anthropolo- gie im 20. Jahrhun- dert. Ideen und Theo- rien für die Formel des Menschen. Springer, Berlin, Heidelberg 2011, 500 Seiten, Hardcover, 39,95 Euro

Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 39

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30. September 2011 A 2035

M E D I E N

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