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Archiv "ERFAHRUNGEN: Manipulationen lassen sich nicht ausschließen" (01.04.1976)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

BRIEFE AN DIE REDAKTION

AMAZONENHEER

Zu dem Leserbrief von Oberfeldarzt a. D. Heinrich Rogge im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT, Heft 4/1976:

„Ohne mir"

Daß Frauen sich im Zuge der Gleichberechtigung auch im Sani- tätsdienst der Bundeswehr be- tätigen können, wird mit Recht ge- rügt und abgelehnt. Aber vielleicht ist das nur die Vorstufe für ein Amazonenheer, dem die Soldaten mehr oder weniger höflich das Feld räumen mit dem freundlichen Abschiedsgruß: „Ohne mir!"

Dr. med. Robert Schlesierweg 51 3053 Steinhude

AKUPUNKTUR

Zu der Glosse „Der Magus aus China oder: Mit Speck fängt man Mäuse" in Heft 44/1975, Seite 3024:

Prüfung empfohlen

Daß die Akupunktur nicht mehr in Bausch und Bogen abgelehnt wer- den kann, wissen inzwischen die meisten Kollegen. Nur: man muß sich vorurteilsfrei mit der Methode beschäftigen. Der alte Vorwurf der Suggestionswirkung ist nach den zahlreichen Tierakupunkturversu- chen ohnehin obsolet geworden.

3600 Kollegen haben dieses Jahr die Kurse der Deutschen Akademie für Akupunktur / Deutsche Akade- mie für Aurikulo-Medizin besucht.

99 Prozent der Kollegen waren zufrieden, ein Prozent äußerte ag- gressive Kritiken. Zirka die Hälfte

der Kursteilnehmer war von der Methode sogar so angetan, daß sie Mitglieder der Akademie geworden sind.

Zahlreiche wissenschaftlich-stati- stische Arbeiten über die Aku- punkturwirkungen sind im Gange oder in Vorbereitung. Die meisten dieser Arbeiten werden von der Akademie unterstützt, die als ein- getragener Verein nach dem Prin- zip der Gemeinnützigkeit arbeitet.

Die Akademie hat begonnen, Uni-

versitätsassistentenstellen zur wei- teren Erforschung der Akupunktur- analgesie und der Anhebung der Schmerzschwelle zu finanzieren, und unterstützt mit Material und Geräten Doktorarbeiten auf diesem Gebiet.

Nach einigen theoretischen und praktischen Kursen empfiehlt die Akademie die Teilnahme an einer umfangreichen schriftlichen und mündlichen sowie praktischen Prüfung (am Patienten). Die Aner- kennung dieser Prüfung für eine spätere Zusatzbezeichnung auf dem Arztschild „Akupunktur — Au- rikulo-Medizin" steht zwar noch aus, doch wenn in absehbarer Zeit mehrere tausend Kollegen diese Therapieverfahren ausüben wer- den, sollte sich auch die Ärztekam- mer der berechtigten Forderung nach der Zusatzbezeichnung nicht mehr entziehen.

Der Vorstand

der Deutschen Akademie für Akupunktur e. V.

der Deutschen Akademie für Aurikulo-Medizin e. V.

gez. Dr. med. Frank Bahr Connollystraße 26 re.

Olympisches Dorf, 8000 München 40

PRAKTISCHES JAHR

Zu dem Beitrag von cand. med. Walter Ehret: „Soziale Probleme durch das Praktische Jahr" im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT, Heft 7/1976:

Also doch

ein Praktikantenverhältnis

Der genannte Aufsatz gibt mir An- laß, an meine Ausführungen aus dem Jahre 1970 zu erinnern. In ei- nem Artikel („Internatsjahr als Praktikantenverhältnis, DEUT- SCHES ÄRZTEBLATT 1972, Seite 313; Nachdruck aus Bundesarbeits- blatt 1970, Seite 702) habe ich sei- nerzeit die Ansicht vertreten und begründet, während des Internats- jahres bestehe ein arbeitsrechtli- ches Praktikantenverhältnis. Die begründeten Sorgen von Ehret wä- ren bei meiner Interpretation aus-

geräumt. Nachdem meine Auffas- sung von offizieller Seite und im Schrifttum (vgl. Hirschberg, DEUT- SCHES ÄRZTEBLATT 1973, Seite 846) bestritten wird, bleibt nur zu hoffen, daß in einem Rechtsstreit die Arbeitsgerichte den Medizin- studenten im Internatsjahr bald den sozialen Schutz des Praktikan- tenstatus zuerkennen. Eine Ände- rung der Approbationsordnung ist dann nicht erforderlich.

Dr. jur. Konrad Leube Erlenweg 12

2945 Sande

ERFAHRUNGEN

Die Ergebnisse des im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft erstellten Gutachtens von Professor Dr. phil. Josef Hitpaß, über die der Gutachter im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT Heft 4/1975, Seite 199 ff.

berichtete, werden weitgehend durch den tätigen Arzt und erfahrenen klini- schen Hochschullehrer bestätigt. Er- gänzende Anregungen zur Verbesse- rung der derzeit unbefriedigenden Si- tuation des Numerus clausus beinhaltet der Leserbrief des Direktors der Chirur- gischen Universitätsklinik, Bonn.

Manipulationen

lassen sich nicht ausschließen

Die von Prof. Dr. Josef Hitpaß er- brachte Analyse der für die Stu- dier- wie Berufsfähigkeit in der Hu- manmedizin entscheidenden Merk- male bestätigt im Grunde nur das, was jedem tätigen Arzt und erfah- renen klinischen Hochschullehrer bekannt ist. Das gleiche gilt für die Feststellung, daß jede weiterge- hende denkbare „Testkonstruktion für die deutsche Psychologie Neu- land bedeutet", vor allem in einem Bereich, in dem die Praxis der rei- nen Theorie oft weit voraneilt. Ich meine daher, daß der Schluß, wo- nach erst auf Grund neu zu entwik- kelnder Testverfahren eine Verbes- serung der derzeit unbefriedigen- den Situation des Numerus clausus in der Medizin zu erhoffen sei, all- zu resignierend ist. Außerdem läßt sich bei allen denkbaren psycholo- gischen Testverfahren bewußte oder unbewußte Manipulation nie mit Sicherheit ausschließen.

968

Heft 14 vom 1. April 1976

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notize

BRIEFE AN DIE REDAKTION

Im Gegensatz zu solchen dürfte das Selbsterlebnis der unmittelba- ren Mensch-zu-Mensch-Beziehung im Rahmen einer sozialen oder pflegerischen Betätigung jedem jungen Menschen sehr viel weiter gehende Einsichten vermitteln, so- wohl hinsichtlich der Motivierung zum Studium der Medizin als auch spezieller Charakteristika des Arzt- berufes. Eine vorausgehende prak- tische Bewährung im ärztlich-pfle- gerischen Bereich böte also sehr viel bessere Möglichkeiten, Motiva- tion wie berufsspezifische Merk- male zu „testen". Das „Anderen- Menschen-helfen-Wollen" bliebe dann kein leerer Begriff. Er ließe sich mit Inhalt füllen, und der junge Mensch hätte — gleich ob er aus wirtschaftlichen oder sozialen Er- wägungen, aus Prestigedenken oder weil eine hohe Abiturquer- schnittsnote ihn dazu drängt, Medi- zin zu studieren — die Gelegen- heit, seine Berufswahl von diesen Erlebnissen abhängig zu machen.

Ich bin daher fest davon überzeugt, daß sich hiermit auch von der cha- rakterlich-menschlichen Seite her eine sehr viel bessere wie aber auch gerechtere Auswahl zukünfti- ger Medizinstudierender und Ärzte erwarten läßt. Unbeschadet, daß intellektueller Leistungsstandard, Urteilsfähigkeit und assoziatives Denken ebenso wie Menschen- kenntnis, Einfühlungsvermögen und Selbstkritik ebenso wichtige Maßstäbe sind, die einen jungen Menschen zum Medizinstudium und Arzt qualifizieren.

Damit soll der Wert rein theoreti- scher Testverfahren nicht unbe- dingt beiseite gestellt werden. Nur scheinen sie mir gegenüber dem Nachweis praktischer Bewährung und einer Selbstprüfung erheblich überstrapaziert zu werden. Bestä- tigt wird dies auch dadurch, daß die überwiegende Mehrzahl der be- fragten Lehrenden und Lernenden des Faches Humanmedizin zu ei- ner Kombination aus Abiturquer- schnittsnote, halbjährigem pflegeri- schem Praktikum, gegebenenfalls einem zusätzlichen Aufnahmege- spräch in Grenzfällen tendiert. Der wesentliche Vorteil ist auch darin

zu erblicken, daß geistige Spätent- wickler, die aber über hervorragen- de charakterlich-menschliche Ei- genschaften verfügen und dies be- reits erwiesen haben, eine gerech- tere Ausgangsbasis finden, die ih- nen entsprechend Motivation und berufsspezifischer Qualifikation die Aussicht eröffnet, ebenfalls den Arztberuf ergreifen zu können. Au- ßerdem ist es dem jeweilig verant- wortlichen Arzt im Rahmen einer längeren Beobachtung sehr viel leichter möglich, nicht nur wesent- liche praktische Fähigkeiten, son- dern auch Kontaktfähigkeit und persönliche Verhaltensweise eines Aspiranten zu beurteilen. Und schließlich käme hinzu, daß der junge Mensch im Rahmen einer längeren praktischen Betätigung vor der Aufnahme seines Studiums schon Aufgaben bewältigen lernt, die ihm in seinem späteren Arztbe- ruf außerordentlich nützlich sind.

Hierzu muß man wissen, daß das heutige pflegerische Personal oft über einen außerordentlich hohen Leistungsstandard verfügt, teilwei- se bislang dem Arzt vorbehaltene Tätigkeiten ausführt, so daß es un- bedingt erforderlich erscheint, daß jeder zukünftige Arzt über die glei- chen Erfahrungen verfügt, wenn er nicht in seiner späteren Zusam- menarbeit Verantwortlichkeiten übernehmen will, für die er mögli- cherweise nicht einmal zuständig sein kann.

Professor Dr. med. Dr. h. c.

Alfred Gütgemann Direktor der

Chirurgischen Universitätsklinik Venusberg

5300 Bonn

1

STRASSENNAMEN

Zu dem Beitrag „Nomen est omen" im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT, Heft 8/

1976 folgende Ergänzung:

Nicht nur Sauerbruch

In Köln ist zwischen den Ortsteilen Merheim und Brück eine von der B 55 zur Adenauersiedlung führen- de Straße „Hans-Schulten-Straße"

benannt nach dem früheren Kölner

Internisten Prof. Dr. med. H. Schul- ten. Die Suche der Kommunen nach Ärztenamen für Straßen ist nicht mit Ferdinand Sauerbruch oder Albert Schweitzer erschöpft.

Prof. Dr. Peter Dahr 5060 Bensberg

KOSTENDÄMPFUNG

Ausgehend von einem Referat des KBV-Vorsitzenden Dr. Hans Wolf Mu- schallik zum Thema „Kostendämpfung ohne Leistungsabbau" macht der Ver- fasser des folgenden Leserbriefes auf ein Negativ-Beispiel spezieller Art auf- merksam:

Viel

Geld für Brillen

Mich wundert, daß Sie bisher nie von einem offensichtlichen Fehl- verhalten aus meinem Fach berich- ten: seit etwa zwei Jahren haben die Kassen den Optikern nicht nur erlaubt, für die Kassen Brillen zu bestimmen und zu verordnen, son- dern sie honorieren auch die Un- tersuchung des Optikers mit 7,50 DM. Früher waren wir Augenärzte angehalten, nur alle zwei Jahre eine neue Brille zu verordnen, es sei denn, die Refraktion habe sich geändert. Das gleiche galt für Ge- stelle. Jetzt besteht keinerlei Kon- trolle mehr: der Patient holt sich wahlweise seine Brille beim Opti- ker und — wenn er will — zusätz- lich noch eine vom Augenarzt. Die Kassen dürften seither für Brillen sicherlich doppelt soviel Geld aus- geben. Sparmaßnahme? — Abge- sehen davon, haben wir bereits mehrfach erlebt, daß Patienten mit Augenerkrankungen, die wegen der Sehverschlechterung sich beim Optiker eine neue Brille holten, wo- chenlang warteten, ob sich das Sehen nicht doch bessere.

Schließlich kamen sie viel zu spät in augenärztliche Behandlung. „Ich dachte, es läge nur an der Brille!"

Vorsorge? — Früher hieß es: Ver- ordnung und Verkauf sollen nicht in einer Hand sein!

Dr. med. G. Höfling Beethovenstraße 5 5603 Wülfrath

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 14 vom 1. April 1976

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Referenzen

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