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Archiv "Maprotilin einfach dosierbar" (26.07.1990)

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Academic year: 2022

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ist. Dieser Schwellenwert liegt bei 120 mg/dl LDL.

Bei Patienten ohne Risi- kofaktoren kann ein Gesamt- cholesterinwert bis 240 mg/dl, bei Koronargesunden mit Ri- sikofaktoren ein Gesamtcho- lesterin bis 200 toleriert wer- den. Diese Empfehlungen sind identisch mit denen des National Cholesterol Educa- tional Programms der USA.

Werden diese Werte über- schritten, sollte eine genauere Lipidanalyse vorgenommen werden. Als entscheidenden Parameter wertet Prof. Seidel die Konzentration des LDL.

Der Patient mit Risikofakto- ren, aber noch koronarge- sund, sollte auf ein LDL von 150 mg/dl eingestellt werden.

Bei Koronargesunden ohne Risikofaktoren kann ein LDL von 190 mg/dl toleriert wer- den.

Nach diesem Schema sind etwa 28 Prozent der Bevölke- rung therapie- oder kontroll- bedürftig. Auf dem Lovasta-

tin-Prüfertreffen hob Prof.

Seidel hervor, daß erst die Einführung der HMG-CoA- Reduktasehemmer eine er- hebliche Wende in der lipid- senkenden Therapie gebracht habe. Nach der ersten Sub- stanz dieser Gruppe, Lovasta- tin (Mevinacor®), ist inzwi- schen ebenfalls von MSD Sharp & Dohme ein zweiter naher Verwandter, das Sim- vastatin (Zocor®) eingeführt worden.

Eine Multizenterstudie, deren Patientenergebnisse zur Zeit zur Hälfte ausgewer- tet sind, gibt einen Überblick über Wirksamkeit und Ver- träglichkeit des Lovastatins.

Untersucht und gemessen wurden Gesamtcholesterin, VLDL, HDL und Triglyceri- de. Nach einer Screeningpha- se von bis zu sechs Wochen, in der jede lipidsenkende Therapie abgesetzt wurde, folgte der vierwöchigen Pla- zebophase die dreimonatige Behandlungsphase. Die Ein-

schlußkriterien: Patienten, die eine lipidsenkende Thera- pie hatten, wurden dann auf- genommen, wenn ihr Ge- samtcholesterin trotz Be- handlung über 200 mg/dl lag, außerdem unbehandelte Pa- tienten mit einem Choleste- rinwert über 250 mg/dl, insge- samt 1350 Patienten in 118 Zentren.

Der lipidsenkende Effekt zeigte sich in einer Absen- kung des Gesamtcholesterins um 30, LDL um 36,5 Prozent, HDL stieg um 12 Prozent an, VLDL wurde um 13 und der LDL/HDL-Quotient um 40 Prozent gesenkt. Aus Lang- zeitstudien ist bekannt, daß das Plateau, das sich nach drei Monaten einstellt, über Monate und Jahre gehalten werden kann.

Der Therapieerfolg von Lovastatin wurde im Arztur- teil von 57 Prozent als sehr gut beurteilt, von 37 Prozent als gut. Das Urteil „ungenü- gend" in sechs Prozent der

Fälle wurde vor allem bei Pa- tienten mit besonders hohen Ausgangswerten gegeben, da die Senkung prozentual zum Ausgangswert eintritt.

Die Verträglichkeit von Lovastatin ist ausgezeichnet.

Achtzig Prozent der Patien- ten haben das Medikament gut vertragen. Die Summe aus unerwünschten klinischen und labormedizinischen Arz- neimittelwirkungen lag bei zehn Prozent: Blähungen oder Obstipation (1,0 Pro- zent), Muskelschmerzen, Diarrhöe, Übelkeit, Kopf- schmerzen, Hautausschlag, Juckreiz und Müdigkeit (0,5-1,0 Prozent), CK-Erhö- hung (3,3 Prozent) und An- stieg der Transaminasen (3,1 Prozent), Gesamtbilirubin (0,5 Prozent). Behandlungs- abbruch wegen unerwünsch- ter Nebenwirkungen: 1,4 Pro- zent. Davon stand ein Drittel nicht im Zusammenhang mit dem Medikament.

Dr. med. C. Herberhold

In der Vergangenheit und teilweise auch noch in der Gegenwart werden Kinder schlechter analgetisch ver- sorgt als Erwachsene, weil man von der irrigen Annah- me ausgeht, daß Kinder keine Schmerzen spüren oder sie nicht bewußt erleben. Diese These wollten und konnten die Schmerzexperten bei dem von dem Pharmaunterneh- men Grünenthal veranstalte- ten Fach-Pressegespräch

„Schmerzpatient Kind — Her- ausforderung an Schmerzer- fassung und Therapie" am Rande des diesjährigen Inter- nisten-Kongresses in Wiesba- den widerlegen. „Es gibt heu- te keinen Zweifel mehr, daß Kinder in jedem Alter Schmerzen verspüren, darun- ter leiden und somit einen Anspruch darauf haben, daß ihre Schmerzen adäquat be- handelt werden", betonte PD Wolfgang Büttner, Herne.

Eine besondere Patienten- gruppe sprach Dr. Raymund Pothmann, Wuppertal, an — die krebskranken Kinder. Die großen Erfolge der Chemo- therapie in den letzten Jahren sind häufig durch relativ ag- gressive Behandlungsschema- ta erzielt worden, die jedoch auch besonders schmerzhafte Auswirkungen nach sich zo- gen.

Oft wird aber in Konzen- tration auf die aktuellen the- rapeutischen Probleme schon der initiale Schmerz verges- sen: Bei 62 Prozent der Neo- plasien und sogar bei 89 Pro- zent der Tumorrezidive im Kindesalter muß mit behand- lungswürdigen Schmerzen ge- rechnet werden, betonte Dr.

Pothmann.

Die für Kinder wichtigsten Analgetika sind Parcetamol, Azetylsalizylsäure, Diclofe- nac und Metamizol. Nach Ausschöpfung der Dosie-

rungsmöglichkeiten und nicht befriedigender Wirkung soll- ten dann schwache Opiate eingesetzt werden. Wegen der guten therapeutischen Steuerbarkeit eignet sich zu Beginn vor allem das nicht verschreibungspflichtige Tra- madol (Tramal®), weil im Ge- gensatz zu den meisten po- tenten analgetischen Sub- stanzen klinisch abgesicherte Erfahrungen bereits ab dem Säuglingsalter vorliegen.

Wie Dr. Pothmann aus ei- gener Erfahrung bestätigen konnte, ist Tramadol bei Kin- dern sowohl in initialen als auch fortgeschrittenen Krebs- stadien außerordentlich gut analgetisch wirksam. Neben- wirkungen treten bei oraler oder langsamer intravenöser Applikation kaum auf.

Manchmal ist die Kombinati- on mit einem peripher wirk- samen Schmerzmittel sinn- voll, um die analgetische Po- tenz zu steigern, riet Dr.

Pothmann. Damit lassen sich die Gabe stärkerer Opiate und die damit möglicherweise verbundenen Nebenwirkun- gen hinauszögern. bl-ki

Maprotilin

einfach dosierbar

Das bewährte Antidepres- sivum Maprotilin wird seit Mai 1990 vom Pharmaunter- nehmen Nordmark Arznei- mittel, Uetersen, unter dem Präparatenamen Kanopan®

angeboten. Es steht in drei Wirkstärken zur Verfügung:

75, 50 und 25 mg Maprotilin.

Alle Filmtabletten sind mit Bruchkerben versehen und teilbar, die 75-mg-Tablette weist zwei Bruchkerben auf und kann in drei Teile zu 25 mg des Wirkstoffs gebrochen werden. Dies, so teilt das Un- ternehmen in einer Informa- tion für die Fachpresse mit, erspare zur optimalen Dosie- rung die Doppelverordnung verschiedener Wirkstärken.

Denn, so heißt es weiter, es gelte als gesicherte Erkennt- nis, daß die Dosis eines Anti- depressivums zu Beginn der Behandlung nur schrittweise erhöht und zur Beendigung der Therapie ebenfalls nur schrittweise reduziert werden soll.

Erfahrungen mit Tramadol

„Kinder haben das gleiche Recht auf Analgetika wie Erwachsene”

A-2342 (76) Dt. Ärztebl. 87, Heft 30, 26. Juli 1990

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