Diagnostik bei Primärtumordiagno- stik und Lokalrezidivnachweis bei nicht seminomatösen Keimzelltumo- ren des Mannes, Lymphknotenstaging beim Ovarialkarzinom, Primärtumor- diagnostik bei differenzierten Schild- drüsenkarzinomen, Primärtumordia- gnostik, Lokalrezidiv, Lymphknoten- staging und Fernmetastasensuche im Stadium I bei malignem Melanom so- wie allen diagnostischen Fragestellun- gen bei der chronisch lymphatischen Leukämie abgeraten.
Minoritäten-Sondervoten wur- den beim Mammakarzinom zum Lymphknotenstaging (Klasse Ib), beim Ovarialkarzinom zum Rezi- div/Restaging (Klasse Ib) und beim nicht seminomatösen Keimzelltumor des Mannes zur Therapiekontrolle (Klasse IIa) abgegeben.
Das Symposium zeigte ein breites Spektrum klinisch wichtiger und für die Krankenversorgung notwendiger PET-Untersuchungen auf. In Kürze wird eine Reihe neuer Radiopharma- zeutika für PET zur Verfügung ste- hen, mit denen für die Tumordiagno- stik und Therapie wichtige Ziel- größen wie Proliferation, Rezeptorex-
pression, Hypoxie oder Zytostatika- Aufnahme und -Umsatz in vivo ge- messen werden können. Es kann des- halb erwartet werden, daß die PET in der onkologischen Diagnostik an Be- deutung gewinnen wird.
Prof. Dr. med. Sven Norbert Reske Ärztlicher Direktor
Abteilung Nuklearmedizin Klinikum der Universität Ulm Robert-Koch-Straße 8 89081 Ulm
A-1849
M E D I Z I N
KONGRESSBERICHT/FÜR SIE REFERIERT
Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 30, 24. Juli 1998 (41) Potentielle Indikationen
der PET
Kopf-/Halstumore:Lymphkno- tenstaging bei nicht resekta- blem Primärtumor, Suche nach Zweitkarzinom, Therapiekon- trolle;
nicht kleinzelliges Bronchialkar- zinom:Suche nach Fernmetasta- sen;
Pankreaskarzinom: Lymphkno- tenstaging sowie Suche nach Fern- metastasen, wobei die Detektion der Peritonealkarzinose pro- blematisch ist;
Kolorektale Karzinome:Prä- operatives Primärstaging bei CEA > 30 ng/ml und fehlendem Metastasennachweis in der kon- ventionellen Bildgebung;
Nierenzellkarzinom:Lokalrezi- div, Fernmetastasen;
Blasenkarzinom:Lokalrezidiv, Fernmetastasen, Therapiekon- trolle;
Prostatakarzinom: Lokalrezidiv;
Mammakarzinom: Fernmetasta- sensuche mit Ausnahme von Hochrisiko-Patientinnen, da die- se Fragestellung bei letzteren in Klasse IIa eingestuft wurde;
Ovarialkarzinom:Primärtumor- nachweis, Fernmetastasensuche, Ausdehnung der Peritonealkar- zinose, Therapiekontrolle;
Übrige gynäkologische Tumoren ebenso wie bei den endokri- nen/neuroendokrinen Tumoren mit Ausnahme des Schilddrü- senkarzinoms: alle Fragestellun- gen;
Differenzierte Schilddrüsenkar- zinome:Lymphknotenstaging und Therapiekontrolle;
Malignes Melanom. Therapie- kontrolle;
Maligne Lymphome:frühe The- rapiekontrolle (mehr als 6 Wo- chen nach erfolgter Chemo- oder Radiotherapie, response unter Therapie);
Seminom:Lymphknotenstaging, Therapiekontrolle.
Teilnehmer des Symposiums: R. Acker- mann, Düsseldorf, R.-P. Baum, Frankfurt, H.-J. Biersack, Bonn, U. Büll, Aachen, M. Clausen, Hamburg, M. de Wit, Hamburg, J. Dose, Hamburg, J. Faß, Aachen, R. Hautmann, Ulm, W. H.
Knapp, Hannover, W. Kuhn, München, K. H. Link, Ulm, P. S. Mitrou, Frankfurt, E. Moser, Freiburg, Chr. Reiners, Würz- burg, S. N. Reske, Ulm, P. Reuland, Frei- burg, O. Schober, Münster, M. Schulte, Ulm, M. Schwaiger, München, J.
Schwarz, Ulm, L. G. Strauß, Heidel- berg, L. Sunder-Plassmann, Ulm, H.
Tesch, Köln, N. Willich, Münster.
Klinische Studien haben oft ei- nen Zusammenhang zwischen Ziga- rettenkonsum und Hörverlust – be- sonders altersbedingtem Hörverlust – vermutet. Karen J. Cruickshanks und Mitarbeiter der Universität von Wis- consin, USA, untersuchten nun den Zusammenhang zwischen Rauchen und Gehörverlust bei 3 753 Erwachse- nen zwischen 48 und 92 Jahren an- hand von Fragebögen und audiome- trischen Tests. 14,7 Prozent der Teil- nehmer waren Raucher; insgesamt berichteten 45 Prozent über einen Hörverlust. Diejenigen, die zum Zeit- punkt der Studie rauchten, wiesen ein um 70 Prozent erhöhtes Risiko für Hörverlust auf, wobei das Risiko mit der Tagesdosis an Zigaretten stieg.
Nichtraucher, die mit Rauchern zu- sammenlebten, neigten eher zu einem schlechteren Gehör als diejenigen, die zu Hause nicht dem Nikotin ausge-
setzt waren. Die Autoren berücksich- tigten, daß Rauchen oft mit einem be- stimmten Lebensstil beziehungsweise sozioökonomischen Faktoren ver- bunden ist, die die Gesundheit negativ beeinflussen können. Schließe man diese Faktoren aus, bleibe der Zusam- menhang zwischen Rauchen und Gehörverlust bestehen, erklären die Autoren. Eine Veränderung der Rauchgewohnheiten könne die alters- bedingte Abnahme des Hörvermö- gens herauszögern oder gar vermei-
den. pb
Cruickshanks KJ, Klein R, Klein BE, Wiley TL, Nondahl DM, Tweed TS:
Cigarette smoking and hearing loss;
the epidemiology of hearing loss study.
JAMA 1998; 279: 1717-1719.
Karen J. Cruickshanks, PhD, Depart- ment of Ophtalmology and Visual Scien- ces, University of Wisconsin-Madison, 610 N Walnut St, 460 WARF, Madison, WI53705-2397, USA.