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Archiv "Diagnostik" (26.09.1974)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Systemkrankheiten der Schädelknochen

scheinungen erkennen, die von Osteoklasten und Osteoblastensäu- men umgeben sind. Die gleichen Erscheinungen am rechten Ober- kiefer eines neunjährigen Mäd- chens sind auf Abbildung 2 zu er- kennen. Abbildungen 3 a und b de- monstrieren einen Paget-Schädel frontal und seitlich, wobei neben der wattebauschartigen Tüpfelung der Schädelkalotte die ausgepräg- te Basissklerose und die hirschge- weihartige Verdichtung der oberen Orbitalränder besonders charakte- ristisch hervortreten.

Für die Differentialdiagnose sind bei den genannten Krankheitsbil- dern neben der Röntgenaufnahme des Kopfes auch die Befunde der Allgemeinuntersuchung von Skelett und Körper, insbesondere die Prü- fungsergebnisse des Mineralstoff- wechsels, heranzuziehen.

Krankheiten

des retikuloendothelialen Systems Mittelohreiterung und Schwerhö- rigkeit sind häufig Begleiterschei- nungen der Lipoidgranulomatose Hand-Schüller-Christian, einer Speicherkrankheit des retikuloen- dothelialen Systems. Bei dieser, durch den sogenannten Land- kartenschädel gekennzeichneten Krankheit, gibt es fließende Über- gänge zum eosinophilen Granulom, von dem vorwiegend Kinder befal- len werden. Die röntgenologisch nachzuweisenden Knochenherde stellen sich entweder als mehr oder weniger große, wie ausge- stanzt erscheinende Aufhellungs- partien oder als ausgedehnte, land- kartenartige Zerstörung dar (Abbil- dungen 4 a und b). Im .fortgeschrit- tenen Stadium kommen dann de- struktive Veränderungen an Keil- beinflügeln und Sella turcica, na- mentlich auch an Becken und Wir- belsäule, hinzu. Bestehen gleich- zeitig neben einem Diabetes insipi- dus ein einseitiger Exophthalmus und Landkartenschädel, ist die Dia- gnose leicht; bei Symptomenarmut kann sie aber schwierig sein. Die Beteiligung des Schläfenbeins äu- ßerte sich klinisch bei dem acht-

jährigen Kinde (Abbildungen 4 a und b) durch eine linksseitige Mit- telohreiterung mit Fazialisparese, eine Taubheit rechts und einen völ- ligen Ausfall des statischen Laby- rinthes rechts neben hochgradiger Untererregbarkeit links.

Von dem zu den Retikulosen gehö- rigen eosinophilen Granulom wer- den vor allem Schädel und Röhren- knochen von Kindern und Jugend- lichen befallen. Die Aufhellungs- herde sind scharf begrenzt, eine deutliche Reaktion der Umgebung fehlt. Natürlich sind mitunter die Herde mehr verwaschen gezeich- net und weisen keine so schar- fe Begrenzung auf. Neben dem charakteristischen Röntgenbefund kann auch eine Eosinophilie, die mit anderen Veränderungen der Blutwerte einhergeht, wie Erhö- hung von Blutkörperchensenkungs- reaktion, Kalzium und alkalischer Phosphatase, Hinweise für die Dia- gnose geben. Ihre Hauptstütze sind die röntgenologisch nachweisba- ren scharfen Spongiosazerstörun- gen.

Eine akut auftretende und ge- schwulstartige Form einer Retiku- lose, die fast immer letal verläuft, ist die Abt-Letterer-Siwe-Krank- heit. Ihre Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe ist noch nicht sicher.

Literatur

Draf, W.: Zur Differentialdiagnose der Schädelknochenerkrankungen aus hals-na- sen-ohrenärztlicher Sicht, HNO (Berlin) 22,14 — Hellner, H., Poppe, H.:

Röntgenologische Differentialdiagnose der Knochenerkrankungen, G. Thieme, Stutt- gart 1956 — Jesserer, H.: Atlas der Kno- chen- und Gelenkkrankheiten, E. Merck, Darmstadt 1963 — Theissing, G.: Zur Dif- ferentialdiagnose von Schädelknochener- krankungen. Z. Laryngol. Rhinol. 35 (1956), 616

Anschrift des Verfassers:

Professor Dr. med. G. Theissing 852 Erlangen

Am Meilwald 27

IN KÜRZE

Diagnostik

Wiederholtes Erbrechen weist auf eine Pylorusstenose hin. Eine ge- nauere Untersuchung des Magen- Darm-Kanals ist indiziert, da bei manchen Tumoren, wie dem Papil- len- oder Pankreaskopfkarzinom, anfangs die klassischen klinischen Symptome fehlen. Gelbsucht und Schmerzen sind meist schon Fol- gen eines progredienten Prozes- ses. Als allgemeine Routineunter- suchung zur Frühdiagnose des Pa- pillenkarzinoms eignet sich die hy- potone Duodenographie mittels Antrenyl ohne Sonde. Die Technik ist einfach und gefahrlos, die Treff- sicherheit liegt zwischen 70 und 80 Prozent; sie kann aber bei ver- dächtigen Symptomen durch ande- re Methoden, wie Cholangiogra- phie, Angiographie, und Duodeno- skopie, erhöht werden. Symptome sind ein Füllungsdefekt in Höhe der Papille, oder, wie beim Magen- karzinom, die Wandstarre. he

(Berkovits, Laszlö: Münch. med.

Wschr. 116 [1974] 897-900)

Nabelgranulome verschwinden nach mehrmaligem Ätzen mit Sil- bernitratstift meist in wenigen Ta- gen. Komplikationen können sich nach tiefgreifender und mehrwö- chiger Ätztherapie oder Auskrat- zung des Granuloms mit einem scharfen Löffel einstellen. Bei ei- nem sechs Monate alten Mädchen kam es schließlich zu einer iatro- genen Perforation in den Pylorus.

Differentialdiagnostisch hätte bei dem vorliegenden Krankheitsbild zunächst an einen persistierenden Ductus omphaloentericus, den we- sentlich seltener vorkommenden persistierenden Urachus oder eine Kombination beider Fehlbildungen gedacht werden müssen, die den Nabelpolyp zur Folge haben. he

(Holschneider, A. M.: Münch. med.

Wschr. 116 [1974] 1363-1364)

2780 Heft 39 vom 26. September 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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